Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht


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Seriendaten
OriginaltitelMainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht
ProduktionslandDeutschland
OriginalspracheDeutsch
Jahr(e)seit 1973
Produktions-
unternehmen
SWR
ZDF
Längeca. 240 Minuten
Erstausstrahlung17. Februar 1955
auf SWF
(als Mainz wie es singt und lacht)
Datei:MainzbeibtMainz2008.jpg
Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht (2008)

Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht heißt die seit 1973 im jährlichen Wechsel vom SWR und dem ZDF ausgestrahlten Fernseh-Fastnachts-Gemeinschaftssitzung vom Mainzer Carneval-Verein (MCV), Mainzer Carneval Club (MCC), dem Gonsenheimer Carneval-Verein (GCV) und dem Karneval-Club Kastel (KCK). Die Livesitzung findet immer am Freitag vor Rosenmontag statt und beginnt karnevalistisch passend um 20:11 Uhr.

Geschichte

ARD/SWF ab 1955 bis 1972: Mainz wie es singt und lacht

Bereits am 17. Februar 1955 hatte der Südwestfunk erstmals eine Gemeinschaftssitzung von MCV und MCC unter dem Motto: „Mainz wie es singt und lacht“ im Fernsehen übertragen. Zu einer einstündigen Überziehung der Fernsehsendung kam es am 5. Februar 1964, als Ernst Neger zum ersten Mal Humba Täterä sang, da sich das Saalpublikum nicht mehr beruhigen konnte und immer wieder eine Zugabe forderte.<ref>Beliebteste Fastnachtsschlager Humba, Humba, Tätärä auf hr-online</ref> Es war gleichzeitig mit 89 % Marktanteil die höchste je gemessene Einschaltquote.<ref>TV Today Heft 22/2014; S. 17</ref>

ZDF ab 1965 bis 1972: Mainz bleibt Mainz

Datei:MainzBleibtMainz-1968.jpg
Bilderheft in Form einer Narrenkappe

Seit 1965 strahlte das ZDF als Konkurrenzveranstaltung eine Gemeinschaftssitzung des KCK, des Mombacher Carneval-Vereins „Die Bohnebeitel“ und der Mainzer Prinzengarde unter dem Namen „Mainz bleibt Mainz“ aus.<ref>Chronik des KCK abgerufen 11. Februar 2013</ref> Sitzungsort wurde nach Jahren in der zu großen Rheingoldhalle wieder das Kurfürstliche Schloss. Am 16. Februar 1968 übertrug das ZDF „Mainz bleibt Mainz“ zum ersten Mal in Farbe.

Seit 1973: ARD und ZDF im Wechsel: Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht

1972 ließ der Südwestfunk die Fernsehsitzung von Otto Höpfner leiten, der durch Sitzungsgestaltung und Stars wie Tony Marshall versuchte, die Sitzung als zeitgenössische Unterhaltungsshow zu gestalten. Dieser Versuch fiel bei Publikum und Kritik völlig durch. Zwei Wochen nach dieser Sitzung beschlossen ARD und ZDF, die Sitzung ab 1973 im jährlichen Wechsel auszustrahlen:<ref>Fernsehlexikon</ref> seitdem sendet die ARD in den ungeraden Jahren und das ZDF in den geraden Jahren. Der Vertrag wurde 2011 bis 2018 verlängert.<ref>SWR Landesschau aktuell Rheinland-Pfalz, Sendung vom 12. Oktober 2011, 19:45 Uhr</ref>

Gemeinsamkeiten

Datei:Jürgen dietz bote vom bundestag.png
Jürgen Dietz in seiner Paraderolle als „Der Bote vom Bundestag“ in den Fastnachtskampagnen 1983 bis 2014. Bild von 2010

Rolf Braun war bis 1989 25 Jahre lang Sitzungspräsident. Von 1994 bis 2013 nahm Hans-Peter Betz dieses Amt wahr. Im Jahr 2014 stand Andreas Schmitt erstmals der Sitzung vor.

Bekannte Teilnehmer der Fernsehsitzung waren Joe Ludwig als Dom-Schweizer und Herbert Bonewitz als Prinz Bibi, „Bajazz“ Willi Scheu, Otto Dürr und Georg „Schorsch“ Berresheim als Fraa Babbich unn Fraa Struwwelich<ref>Raumpflegerin holt sich Ideen vom Wochenmarkt. In: Rhein Main Presse</ref> und Jürgen Dietz als Bote vom Bundestag. Auch das „Meenzer Meedche“ Margit Sponheimer, Ernst Neger, die Gonsbachlerchen oder die Mainzer Hofsänger sowie “Vollblutredner” wie Rudi Zörns. Auch der Comedian Tobias Mann wurde über die Sendung einem breiten Publikum bekannt.

Erstmals traten 2009 zwei Fastnachter auf, die nicht von den vier veranstaltenden Vereinen stammen, sondern von den Bohnebeitel aus dem Mainzer Stadtteil Mombach.<ref>Zwei Bohnebeitel bei „Mainz bleibt Mainz“. In: Allgemeine Zeitung, 15. Februar 2009</ref>

Als Running Gag bekannt wurde Rolf Brauns „Wolle mer’n eroilosse?“ („Wollen wir ihn hereinlassen?“). Die Frage stellte er dem Publikum immer nach der Vorstellung der nächsten Nummer, und auf die nie ausbleibende Bejahung in Form eines lautstarken „Eroi mit’m!“ oder „Eroi mitterer!“ („Herein mit ihm/ihr!“) zog der oder die Vortragende unter dem Beifall des Publikums auf die Bühne.<ref>Rolf Braun: Wolle mer’n eroilosse? 60 Jahre Mainzer Fassenacht. Hase & Koehler, Januar 1996, ISBN 978-3-7758-1341-9</ref>

Einschaltquoten

Jahr Dauer Zuschauer in Millionen Marktanteil in % Bemerkungen
2015 3:44 6,37 22,4 Tagessieger
2014 3:50 5,70 21,1 <ref>Mainz bleibt Mainz: Starke Sitzung, schwache Zuschauerzahlen von Werner Wenzel auf allgemeine-zeitung.de vom 1. März 2014</ref>
2013 4:00 6,43 23,1 Tagessieger<ref>David Grzeschik: Primetime-Check: Wie schlug sich eine TV-Premiere in Sat.1 gegen eine Wiederholung bei ProSieben? Wie stark lief Günther Jauch gegen «Mainz bleibt Mainz»? und Mainzer bleiben Quotenstars im Karneval, 8. Februar 2013</ref>
2012 h:mm 5,85 20,8 erstmals fällt seit Jahren die Zuschaueranzahl unter 6 Millionen
2011 h:mm 6,46 23,3
2010 h:mm 6,58 23,7
2009 h:mm 6,48 23,3
2008 h:mm 6,61 24,4
2007 h:mm 7,16 25,1
h:mm x,xx xx,x
1964 h:mm  ? 89,0 höchster je gemessener Marktanteil
h:mm x,xx xx,x

Siehe auch

Literatur

  • Allgemeine Zeitung Mainz; Themenreihe: »60 Jahre Fernsehfastnacht« von Günter Schenk
    • Teil 1: Friedensengel stellte die Weichen / Die Anfänge 1955 hatte die Fernsehfastnacht unter dem Namen „Mainz, wie es singt und lacht“ Premiere; 19. Januar 2015; S. 11
    • Teil 2: Ausland will die Mainzer Narren / Der Erfolg „Mainz, wie es singt und lacht“ wird zum abendfüllenden Programm; 20. Januar 2015; S. 11
    • Teil 3: Mainz lacht zweimal / ARD-Narren bekommen 1964 Konkurrenz; 23. Januar 2015; S. 11
    • Teil 4: Die TV-Fastnacht in der Krise / Showspektakel / Otto Höpfner macht Elferrat und Sitzungspräsident zu Statisten; 26. Januar 2015; S. 11
    • Teil 5: Privatfernsehen als Motor des Wandels / TV-Bühne Die Fernsehfastnacht wird bunter, vielfältiger – und weiblicher / Werbepausen schaden dem Produkt; 27. Januar 2015; S. 11
    • Teil 6: Schlagfertig, gewitzt und kaum zu bremsen / Rolf Braun / Als Sitzungspräsident prägte er die Mainzer Fernseh-Fastnacht über 20 Jahre / Legendäre Begrüßungen; 2. Februar 2015; S. 11

Weblinks

Offizielle Seiten der Fernsehanstalten:

In den Nachrichten:

Einzelnachweise

<references />