Mariehamn
Wappen | Karte | |||||
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Wappen von Mariehamn | Lage von Mariehamn in Finnland | |||||
Basisdaten | ||||||
Staat: | Finnland | |||||
Landschaft: | Åland | |||||
Verwaltungsgemeinschaft: | Mariehamn | |||||
Geographische Lage | 19,921388888889|primary | dim= | globe= | name= | region=FI-01 | type=city
}} |
Fläche: | 20,75 km²<ref>Maanmittauslaitos (finnisches Vermessungsamt): Suomen pinta-alat kunnittain 1. Januar 2010 (PDF; 199 kB) </ref> | |||||
davon Landfläche: | 11,79 km² | |||||
davon Meeresfläche: | 8,96 km² | |||||
Einwohner: | 11.468 (30. Sep. 2014)<ref>Väestörekisterikeskus (finnisches Bevölkerungsregister): Bevölkerung der finnischen Gemeinden am 30. September 2014. </ref> | |||||
Bevölkerungsdichte: | 972,7 Ew./km² | |||||
Gemeindenummer: | 478 | |||||
Postleitzahlen: | 22100 - 22160 | |||||
Sprache(n): | Schwedisch | |||||
Website: | mariehamn.ax |
Mariehamn (finnisch Maarianhamina) ist die Hauptstadt der autonomen finnischen Region Åland und die einzige Stadt der Ålandinseln. Sie liegt auf der Hauptinsel Fasta Åland und bildet eine von drei Verwaltungsgemeinschaften Ålands. Mariehamn ist schwedischsprachig und hat 11.468 Einwohner (Stand 30. September 2014). Es ist Sitz des Lagtings (früher Landsting genannt), des Parlaments der autonomen Provinz Åland.
Benannt wurde Mariehamn („Mariahafen“) nach Maria Alexandrowna, der Gemahlin von Zar Alexander II., der 1861 die Stadt gründete, als Finnland und Åland zum Russischen Kaiserreich gehörten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die rechtwinklige Stadtanlage der Innenstadt von Mariehamn geht auf einen Plan des Architekten G. T. Chiewitz von 1859 zurück. Ursprünglich sollte die Stadt auf Befehl des Zaren ausschließlich aus Steinbauten bestehen, doch bereits 1863 wurde hiervon Abstand genommen und die Errichtung von Holzhäusern gestattet.<ref>Heiner Labonde: Finnland - Åland-Inseln, S. 99. Offenbach 2011</ref>
Gegen Ende der 1880er Jahre entstanden Pläne, Mariehamn zu einem Kur- und Badeort auszubauen, daher wurden am heutigen Westhafen 1889 ein Kurhaus und 1900 ein großes Strandhotel gebaut.<ref>Kjell Ekström: Åland - skärgård i Östersjön, S. 53. Mariehamn 2006</ref> Die beiden repräsentativen Lindenalleen, die noch heute das Gesicht der Stadt prägen und ihr den Beinamen „Stadt der 1000 Linden“ einbrachten, wurden 1900 angelegt.<ref>Kjell Ekström: Åland – skärgård i Östersjön, S. 51. Mariehamn 2006</ref>
Von den Zwanziger bis in die Vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts war Mariehamn Heimathafen einer der letzten großen Windjammerflotten, unter dem Reeder Gustaf Erikson. Zu seinen Schiffen gehörten mehrere ehemalige Flying P-Liner, die für ihre Geschwindigkeit berühmten Schiffe der Hamburger Reederei F. Laeisz, so die 1957 unter deutscher Flagge gesunkene Pamir sowie die Schwesterschiffe Passat und Peking, die heute als Museumsschiffe in Travemünde beziehungsweise New York liegen. Im Hafen von Mariehamn verblieben ist die als Museum eingerichtete Viermastbark Pommern, ebenfalls ein früherer Flying P-Liner.
Die Einwohnerzahl der Stadt ist in den letzten zwanzig Jahren kontinuierlich angestiegen (Stand: 31. Dezember 2007):
Bevölkerungsentwicklung von Mariehamn | ||||||||
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Jahr | 1987 | 1990 | 1997 | 2000 | 2002 | 2004 | 2007 | |
Einwohner | 9.966 | 10.263 | 10.408 | 10.488 | 10.632 | 10.712 | 10.851 |
Wirtschaft und Transport
Mariehamn ist per Schiff gut erreichbar. Die großen Fähren aus Stockholm, Kapellskär, Turku, Helsinki und Tallinn der Fährgesellschaften Viking Line, Silja Line und Tallink legen teilweise mehrmals täglich in Mariehamn an. Mariehamn ist, gemessen an der Tonnage der Handelsflotte, die zweitgrößte finnische Hafenstadt nach Helsinki. Die Attraktivität des Hafens beruht auf der Abgabenfreiheit verschiedener Produkte, da Åland zollrechtlich gesehen außerhalb der gemeinsamen EU-Zollzone liegt und daher bestimmte Güter duty-free auf den Inseln verkauft werden können.
Der Flughafen Mariehamn Airport befindet sich in der Nachbargemeinde Jomala, etwa 3 Kilometer nordwestlich des Zentrums von Mariehamn.
Mariehamn ist Hauptsitz der meisten großen åländischen Unternehmen. So haben die åländischen Reedereien Viking Line und Rederiaktiebolaget Eckerö, die Chipsfabrik Taffel sowie die Ålandsbanken hier ihren Hauptsitz.
Kultur und Sehenswertes
Mittelpunkt Mariehamns ist der Marktplatz (Torget), auf dem ein Glockenturm und ein Musikpavillon errichtet wurden. Hier befindet sich auch das mit weißem Marmor verkleidete Parlamentsgebäude (Lagting) der Åland-Inseln, das 1976–78 von Helmer Stenros erbaut wurde.<ref>Heiner Labonde: Finnland - Åland-Inseln, S. 110. Offenbach 2011</ref> Auf einem Hügel südlich des Marktplatzes erhebt sich das repräsentative Rathaus (Stadshus) der Stadt, 1938 nach den Plänen des finnischen Architekten Lars Sonck (1870–1956) im typischen Stil der 1930er Jahre erbaut.<ref>Kjell Ekström: Åland – skärgård i Östersjön, S. 46. Mariehamn 2006</ref> Das Rathaus ist von gepflegten Parkanlagen umgeben, in denen mehrere Denkmäler errichtet wurden, z.B. für die russische Zarin Maria Alexandrowna, nach der die Stadt benannt ist. In der nahegelegenen Straße Södragatan sind noch zahlreiche Gebäude aus der Zeit der Gründung Mariehamns erhalten.
Am Osthafen ist das aus renovierten Bootsschuppen und Holzhäusern bestehende Seefahrerviertel (Sjökvarteret) sehenswert, wo in einer kleinen Werft alte Schiffe restauriert und neue Schiffe nach alten Plänen gebaut werden. Unmittelbar am Meer steht die kleine ökumenische Seefahrerkapelle (Sjöfararkapellet), die eine Grundfläche von ca. 5 x 7 m bedeckt und 2008 von freiwilligen Helfern aus Holz gebaut wurde. Sie wird u. a. für Trauungen und Taufen genutzt und erinnert an die Tradition, dass früher für Seefahrer unmittelbar vor dem Beginn einer gefährlichen Reise Gottesdienste abgehalten wurden.
Zu den markantesten Neubauten Mariehamns zählt die 1989 nach den Plänen von Hans J. Stenius fertig gestellte Stadtbibliothek.<ref>Kjell Ekström: Åland – skärgård i Östersjön, S. 51. Mariehamn 2006</ref>
Am Westhafen befindet sich das bekannte Seefahrtsmuseum der Åland-Inseln (Ålands Sjöfartsmuseum), vor dem 1936 zum Gedenken an die auf See gebliebenen Seeleute das Denkmal „Der Mann am Steuer“ von dem Bildhauer Emil Cederkreutz errichtet wurde.<ref>Heiner Labonde: Finnland – Åland-Inseln, S. 105. Offenbach 2011</ref> Zum Denkmal gehört ebenfalls eine Mauer, auf der die Namen vieler Seeleute, die dieses Schicksal erlitten, eingraviert sind. Unweit des Westhafens erhebt sich auf einem Hügel die 1937–38 von Lars Sonck erbaute Seefahrtsschule, die heute ein Teil der Hochschule der Ålandinseln ist. Die Seefahrtsschule wurde 1854 in Godby gegründet und 1866 an die heutige Stelle verlegt.
Städtepartnerschaften
- Schweden Visby, Schweden
- Island Kópavogur, Island
- Norwegen Kragerø, Norwegen
- Dänemark Slagelse, Dänemark
- Färöer Tórshavn, Färöer
- Estland Kuressaare, Estland
- Finnland Valkeakoski, Finnland
- Russland Lomonossow, Russland
Quellen
<references />