Marinefliegergeschwader 28


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Marinefliegergeschwader 28
„Paul Wieczorek“
GDR Air Force plane marking
Flugzeugkokarde der DDR LSK-Luftfahrzeuge
Aktiv August 1985 bis Dezember 1990
Land 15px DDR
Streitkräfte NVA
Teilstreitkraft NVA Luftstreitkräfte
Truppengattung Fliegerkräfte
Typ Gattung Marinefliegerkräfte
Stärke ca. 600 Soldaten und 100 Zivilangestellte
Unterstellung FO FMTFK
Geschwaderstandort Flugplatz Laage
Letzter Kommandeur
Geschwaderkommandeur Fregattenkapitän Hannes Mallwitz
Insignien
Homepage MFG-28
Luftfahrzeuge
Kampfflugzeug/
-hubschrauber
Su-22 M4
Aufklärungsflugzeug/
-hubschrauber
Su-22 M4
Ausbildung Su-22 UM3K

Das Marinefliegergeschwader 28 (MFG-28) war ein fliegender Verband in Regimentsstärke der Luftstreitkräfte der Nationalen Volksarmee der DDR. Es trug den Ehrennamen Paul Wieczorek und war dem Führungsorgan Front- u. Militärtransportfliegerkräfte unterstellt. Im Kriegsfall sollte es dem Kommando der Volksmarine unterstellt werden.

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MFG-28, JBG-77 Laage
MFG-28, JBG-77 Fliegerhorst Laage

Geschichte

Das Marinefliegergeschwader wurde ab August 1985 unter strengster Geheimhaltung am Standort Rostock-Laage aufgestellt. Die Formierung wurde am 27. November 1987 abgeschlossen.

Am 29. Februar 1988 wurde die Truppenfahne übergeben.

Erst am 6. Oktober 1989 erhielt das Geschwader den Traditionsnamen „Paul Wieczorek“ nach einem während der Novemberrevolution von 1918 zu Tode gekommenen meuternden Angehörigen der Marinefliegerkräfte der Kaiserlichen Marine. Vorher war die Existenz dieses Geschwaders in der DDR offiziell gar nicht bekannt.

Ab dem 20. Juli 1990 wurden noch die Dienstgrade der Volksmarine eingeführt, um sich auch nach außen hin als Marinefliegergeschwader zu zeigen. Im Frieden unterstand das Geschwader jedoch dem Führungsorgan Front- und Militärtransportfliegerkräfte der Luftstreitkräfte der NVA zum Zwecke der fliegerischen Ausbildung sowie der flugzeugtechnischen materiellen Sicherstellung. Die operative Unterstellung für das Geschwader lag beim Chef der Marinefliegerkräfte im Kommando Volksmarine. Jedoch konnte der Chef Marinefliegerkräfte keine Einsätze direkt befehlen. Jeder Gefechtseinsatz des MFG-28 war von der Volksmarine über das Gefechtsführungszentrum (GFZ) LSK des Kdo LSK/LV zu führen. Diese Unterstellung war eine Friedensstruktur zur Sicherstellung der fliegerischen Ausbildung sowie zur materiell-technischen Sicherstellung. Mit Auslösung entsprechender Stufen der höheren Gefechtsbereitschaft war das MFG-28 zur operativen Unterstellung zum Befehlshaber der sowjetischen 16. Luftarmee vorgesehen und befohlen.

Vor der Wiedervereinigung war der 27. September 1990 der letzte Flugtag des Geschwaders, an dem die Flugzeuge auch nicht mehr starten, sondern nur „rollen“ durften. An diesem Tag wurde auch eine Maschine mit einem blau-gelb-roten Anstrich, den Farben des neuen Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern, vorgestellt.

Zum 31. Dezember wurde das Geschwader offiziell aufgelöst.

Kommandeure MFG-28

Dienstgrad, Name Dienstzeit Bemerkung
Oberst Jürgen Roske 1985–1987
Fregattenkapitän Hannes Mallwitz 1987–1990 (1987–1990 Oberstleutnant)

Flugzeugtypen

Das Geschwader wurde mit 24 Jagdbombern des Typs Su-22M-4, von denen einer verloren ging, und vier Schulmaschinen Su-22UM-3K ausgerüstet. Neben den Maschinen gleichen Typs des JBG-77 und den MiG-29 des JG-3 stellten sie die modernsten Flugzeugtypen der NVA dar.

Siehe auch

Weblinks