Nossen


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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Nossen
51.0513.3259Koordinaten: 51° 3′ N, 13° 18′ O{{#coordinates:51,05|13,3|primary
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  }}
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Meißen
Höhe: 259 m ü. NHN
Fläche: 122,61 km²
Einwohner: 10.851 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-SN">Aktuelle Einwohnerzahlen nach Gemeinden 2014 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).</ref>
Bevölkerungsdichte: 89 Einwohner je km²
Postleitzahl: 01683
Vorwahlen: 035242, 035246, 035241
Kfz-Kennzeichen: MEI, GRH, RG, RIE
Gemeindeschlüssel: 14 6 27 180
Stadtgliederung: 56 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 31
01683 Nossen
Webpräsenz: www.nossen.de
Bürgermeister: Uwe Anke (parteilos)
Lage der Stadt Nossen im Landkreis Meißen

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Nossen ist eine Kleinstadt im sächsischen Landkreis Meißen an der Freiberger Mulde und am bekannten Autobahndreieck Nossen, welches die A 14 an die A 4 anbindet. Sehenswürdigkeiten sind das auf einem Felssporn gelegene Schloss Nossen und das historisch interessante Kloster Altzella.

Geographie

Geografische Lage

Datei:Nossen2.jpg
Blick von der Pöppelmann-Brücke über die Freiberger Mulde auf das Schloss Nossen
Datei:Nossen 1.jpg
Luftbild von Nossen

Nossen liegt am Südrand des Mittelsächsischen Hügellands, im Erzgebirgsvorland, im Tal und an den Hängen der Freiberger Mulde. Das Rathaus der Stadt liegt 259 m ü. NN hoch. Dresden liegt 31 km östlich, Chemnitz 36 km südwestlich und Leipzig 73 km nordwestlich. Südwestlich liegt der Zellwald, eines der größten sächsischen Waldgebiete als Rest des ehemals das gesamte Erzgebirgsvorland und Erzgebirge bedeckenden Urwaldes.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Die Kernstadt liegt im Tal, begrenzt durch die geomorphologischen Vollformen (von Süden im Uhrzeigersinn) Rodigt, Steinbusch, Pfarrberg, Dechantsberg, Kirschberg, Kronberg, Seminarbastei.

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind Mochau, Roßwein, Großschirma, Reinsberg und Striegistal im Landkreis Mittelsachsen sowie Käbschütztal, Lommatzsch und Klipphausen im Landkreis Meißen.

Mochau Lommatzsch Käbschütztal
Roßwein Nachbargemeinden Klipphausen
Striegistal Großschirma Reinsberg

Stadtgliederung

Nossen gliedert sich seit dem 1. Januar 2014 nach der Eingemeindung von Ketzerbachtal und Leuben-Schleinitz in die nachfolgenden Ortsteile.<ref>Stadtplan auf www.nossen.de</ref> Seit 1. Juli 2014 lautet die Anschrift 01683 Nossen<ref>Amtsblatt der Stadt Nossen vom 2. Juni 2014 Seite 12</ref>. Einige mehrfach auftretende Straßennamen mussten dafür unbenannt werden.<ref>Unser neues Nossen. In: Amtsblatt der Stadt Nossen, Ausgabe 1/2014, 30. Dezember 2013, Seite 4.</ref>

Legende:

  • (N): Bis 31. Dezember 2013 bisherige Stadt Nossen
  • (K): Bis 31. Dezember 2013 Gemeinde Ketzerbachtal
  • (L): Bis 31. Dezember 2013 Gemeinde Leuben-Schleinitz


Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Stadt Nossen

Nossen wurde erstmals 1185 indirekt urkundlich als ein Herrensitz des Ritters Petrus de Nozin<ref>Urkunden des Markgrafen von Meissen S. 352, Zeile 7</ref> erwähnt. Er hatte das Land vom Bischof von Meißen zu Lehen. Unbekannt ist, ob die Ritter von Nozin damals auf dem Rodigt,<ref>Burganlage Rodigt bei Sachsens Schlösser</ref> einer slawischen Wallanlage auf einer Anhöhe in Nossen ihren Sitz hatten, oder sie bereits eine Burg auf dem Schlossberg bewohnten.

Der Name des Ortes wird aus dem Sorbischen „Nosno“ (nos = nase) abgeleitet, was mit „Siedlung an einer vorspringenden Felsnase“ übersetzt werden kann,<ref name="goettingen" /> die auch vorhandene Übersetzung „Nasenberg“<ref>Klaus Bartusch: Nossen in alten Ansichten Band 1, ISBN 978-90-288-6624-9.</ref> wird nahegelegt, wenn man den Rodigt aus südöstlicher Richtung z.B. von der Autobahn 4 betrachtet.

Im Jahre 1264 ist eine Kirche in Nossen erwähnt. 1315 gingen Burg und Ort in den Besitz der Bischöfe von Meißen über, 1436 in den Besitz des Klosters Altzella.<ref>vgl. auch abweichend dazu in Johannes Hoffmann von Schweidnitz</ref>

Nach den Silberfunden in Freiberg wurde auch um Nossen Bergbau betrieben (im Tal der Freiberger Mulde, nahe dem Kloster sowie im Zellwald). 1899 wurde der Bergbau eingestellt.<ref>Bergbau Nossen</ref>

Nachdem 1540 der Klosterbesitz säkularisiert worden war, erfolgte die Verwaltung des umfangreichen Besitzes bis zur Gründung des Amtes Nossen im Jahr 1555 im Auftrag des Kurfürsten weiterhin unter Federführung ehemaliger Klosterinsassen. Wenige Dörfer aus dem vorherigen Klosterbesitz kamen zum Kreisamt Freiberg.

1565 wurde die heutige Kirche nach einem Großbrand mit den Steinen des Klosters gebaut. Im Jahr 1664 erhielt Nossen das Stadtrecht.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Nossen regional bedeutsamer Eisenbahnknoten.

Ab 1871 entstanden Leder- und Waagenfabriken und 1896 die Zelluloidpuppenfabrik Buschow & Beck.<ref>Nossner Rundschau März 2012, S. 29. (PDF; 8,2 MB)</ref> Unter dem Bürgermeister Dr. Eberle (Amtszeit 1898–1919) erfolgte ein wirtschaftlicher Aufschwung. Besondere Verdienste erwarb er sich bei der Durchsetzung der Girokassen – er war 1. Vorsitzender des Sparkassen-Verbandes. In seine Amtszeit fiel auch der Neubau des Rathauses 1914/15.

In den Jahren 1944 und 1945 befand sich in Nossen vor dem Klosterpark Altzella das Außenlager Nossen/Roßwein des KZ Flossenbürg, von dem aus 600 KZ-Häftlinge in den Metallbetrieben Fa. E.Warsitz, Nossen (Nowa-Gesellschaft) und in den Press- und Schmiedewerken E.Broier (Ebro-Werke), Roßwein, Zwangsarbeit in der Rüstungsproduktion verrichten mussten. Auf dem Todesmarsch Richtung Theresienstadt im April 1945 starben mindestens 67 dieser Häftlinge. Am 6. Mai 1945 gegen 16.00 Uhr wurde die Stadt von der aus Richtung Lommatzsch anrückenden Roten Armee besetzt. Kurz vor ihrem Einmarsch sprengte die Wehrmacht die Eisenbahnbrücke und die Straßenbrücke unterhalb des Schlosses (Pöppelmannbrücke). Die Sprengung der südöstlich gelegenen Autobahnbrücke Siebenlehn konnte hingegen durch Reinhold Ehrlich, den damaligen Wirt des Huthauses (einer Ausflugsgaststätte im Tal unter der Brücke) am 5. Mai 1945 verhindert werden.

Schreibweisen des Ortsnamens

Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es keine einheitliche Deutsche Rechtschreibung. Das zeigt sich auch bei den verschiedenen Schreibweisen des Namens von Nossen. Trotz der unterschiedlichen Schreibweisen wurden sie alle fast gleich ausgesprochen. Nossen hat seinen Namen von einem Geschlecht derer von Nossen, das hier in bischöflichem Auftrag einen Streifen Landes mit Bauern besiedelte. Der Name, wahrscheinlich auch das Geschlecht der Herren von Nossen ist slawischer Herkunft.<ref> Hier muss Alfred Berger (siehe Literatur) widersprochen werden. Es gab sehr wohl sorbische Adlige im Dienst der Markgrafen. Im Jahr 1936 konnte er das nicht schreiben!</ref> In der ersten schriftlichen Überlieferung von 1185 wird ein Petrus von Nozin genannt. Die heute geläufige Schreibweise „Nuzzin“ (bzw. Ritter von Nuzzin) für das historische Nossen<ref>siehe z.B. Geschichte des Schlosses Nossen</ref><ref name="igv">Nossen im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen</ref><ref name = "berger">Alfred Berger: Ein Streifzug durch die Nossener Geschichte. Gedenkschrift zum Heimatfest Nossen 1936. </ref>, S. 29geht vermutlich auf die Geschichtsliteratur des 19. Jahrhunderts zurück.<ref name="Beyer">Eduard Beyer: Das Cistercienser-Stift und Kloster Alt-Zelle in dem Bisthum Meißen. Janssen 1855, S. 197. (Digitalisat in der Google-Buchsuche)</ref><ref>Albert Schiffner: Beschreibung von Sachsen und der Ernestinischen, Reußischen und Schwarzburgischen Lande. Grimm 1845, S. 204. (Digitalisat in der Google-Buchsuche).</ref> Ob sie sich auch in zeitgenössischen Quellen findet, ist fraglich.

Folgende historischen Namensformen sind urkundlich belegt:

1185: Petrus de Nozin <ref>Urkunden des Markgrafen von Meissen S. 352, Zeile 7</ref><ref Name="igv" />
1197: Noscin<ref name="goettingen" /><ref name="igv"/>
1218: Nozzin<ref name="goettingen" /><ref name="Beyer" /><ref name="igv" />
1228: Nuzin<ref name="goettingen" /><ref name="igv" />
1373: Nussin<ref name="igv" />
1403: Nussen<ref name="igv" />
1432: Nossin<ref name="igv" /><ref name="goettingen">Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich. Ein dynastisch-topographisches Handbuch (= Residenzenforschung, Bd. 15.I) Thorbecke Verlag Ostfildern 2003 ISBN 3-7995-4515-8.</ref>
1529: Nossaw<ref name="goettingen" /><ref name="igv" />
1552: Nossen<ref name="goettingen" /><ref name="igv" />
1553: Nossa<ref name="goettingen" /><ref name="Beyer" /><ref name="igv" />

Gedenkstätten

  • Grabstätte am Weg zur Schäferei des Ortsteiles Heynitz für einen sowjetischen Kriegsgefangenen, der im April 1945 ermordet wurde
  • Gedenkstein im Nordwestteil des Nossener Friedhofs an der Freiberger Straße für 87 Opfer des KZ-Außenlagers

Eingemeindungen

Im Mai 2012 wurden Überlegungen bekanntgegeben, die Nachbargemeinde Reinsberg mit Nossen zusammenzuschließen. Hierfür wäre allerdings ein Kreiswechsel notwendig, der der Zustimmung des sächsischen Innenministeriums bedurft hätte.<ref>Reinsberg: Gemeinde lässt Zusammenschluss mit Nossen prüfen. Freie Presse, 23. Mai 2012, abgerufen am 1. Juni 2012.</ref> Nach der Ablehnung durch das Innenministerium wurde eine Fusion mit den Gemeinden Ketzerbachtal und Leuben-Schleinitz zum 1. Januar 2014 beschlossen.

Eingemeindungen in die Stadt Nossen
Ehemalige Gemeinde bzw. Gutsbezirk Datum Anmerkung
Augustusberg (früher Keseberg)<ref name="Sachsenbuch">Das Sachsenbuch, Kommunal-Verlag Sachsen KG, Dresden, 1943.</ref> 1. November 1935
Deutschenbora<ref name="Statistisches-Landesamt-Sachsen">Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Gebietsänderungen</ref> 1. Januar 1996
Eula<ref name="Metzler-Poeschel">Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt</ref> 1. Oktober 1973
Heynitz<ref name="Statistisches-Landesamt-Sachsen" /> 1. Januar 2003
Ketzerbachtal<ref name="Statistisches-Landesamt-Sachsen" /> 1. Januar 2014
Leuben-Schleinitz<ref name="Statistisches-Landesamt-Sachsen" /> 1. Januar 2014
Zella<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935
Zella (Kammergut) mit Kummersheim<ref name="Verzeichnisse-eingemeindeten-Gemeinden">Verzeichnisse der seit Mai 1945 eingemeindeten Gemeinden und Nachweis über die Aufgliederung der selbständigen Gutsbezirke und Staatsforstreviere, 1952, Herausgeber: Ministerium des Innern des Landes Sachsen</ref> 11. Dezember 1948 Umgliederung des Ortsteils Kummersheim am 1. Juli 1950 nach Marbach (heute OT von Striegistal)<ref name="Verzeichnisse-eingemeindeten-Gemeinden" />

Am 1. Dezember 1939 wurden Teile von Rhäsa (mit 3 Bewohnern) nach Nossen umgegliedert.<ref>Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich auf Grund der Volkszählung 1939, 2. Auflage. Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik GmbH, Berlin, 1941, Herausgeber Statistisches Reichsamt</ref>

Eingemeindungen in selbständige Orte, die später in die Stadt Nossen eingemeindet wurden
Ehemalige Gemeinde bzw. Gutsbezirk Datum Anmerkung
Abend<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Rüsseina
Badersen<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Pröda
Bodenbach (mit Neubodenbach)<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Rhäsa
Dobschütz<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Pröda
Elgersdorf<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Deutschenbora
Eulitz<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Leuben
Gallschütz<ref>Gallschütz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen</ref> 1858 Eingemeindung nach Zetta
Göltzscha<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Ilkendorf
Gohla<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Ilkendorf
Grabischau (Grabisch Mühle) 1. Mai 1839 Eingemeindung nach Saultitz (Im Zuge der Umsetzung der Landgemeindeordnung Sachsen 1838)
Graupzig<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Leuben
Gruna<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Rhäsa, ohne Lindigtvorwerk
Höfgen<ref name="Metzler-Poeschel" /> 1. August 1973 Eingemeindung nach Ziegenhain
Ilkendorf<ref name="Metzler-Poeschel" /> 1. Januar 1973 Eingemeindung nach Heynitz
Karcha<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Raußlitz
Katzenberg<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Ilkendorf
Klessig<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Rüsseina
Kottewitz<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Heynitz
Kreißa<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Raußlitz
Leippen<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Ziegenhain
Leuben<ref name="Statistisches-Landesamt-Sachsen" /> 1. Januar 1993 Zusammenschluss mit Schleinitz zu Leuben-Schleinitz
Lindigt 1. Mai 1839 Eingemeindung nach Leippen (Im Zuge der Umsetzung der Landgemeindeordnung Sachsen 1838)
Lindigtvorwerk<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Umgliederung von Gruna nach Ilkendorf
Lösten<ref>Lösten im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen</ref> um 1861 Eingemeindung nach Leippen
Lossen<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Schleinitz
Mahlitzsch<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Wendischbora
Mergenthal<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Deutschenbora
Mertitz<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Wahnitz
Mettelwitz<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Wahnitz
Mutzschwitz<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Höfgen
Neugohla<ref name="Sachsenbuch" /> 1. Februar 1936 Umgliederung des Ortsteils von Ilkendorf nach Wendischbora
Niedereula<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Zusammenschluss mit Obereula zu Eula
Noßlitz<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Rüsseina
Obereula<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Zusammenschluss mit Niedereula zu Eula
Oberstößwitz<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Raußlitz
Pinnewitz<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Raußlitz
Praterschütz<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Pröda
Priesen<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Rüsseina
Pröda<ref name="Metzler-Poeschel" /><ref name="Verzeichnisse-eingemeindeten-Gemeinden" /> 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Schleinitz
Radewitz<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Ilkendorf
Raßlitz<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Leuben
Raußlitz<ref name="Statistisches-Landesamt-Sachsen" /> 1. Januar 1994 Zusammenschluss mit Rüsseina und Ziegenhain zu Ketzerbachtal
Rhäsa<ref name="Statistisches-Landesamt-Sachsen" /> 1. März 1994 Eingemeindung nach Ketzerbachtal
Rüsseina<ref name="Statistisches-Landesamt-Sachsen" /> 1. Januar 1994 Zusammenschluss mit Raußlitz und Ziegenhain zu Ketzerbachtal
Saultitz<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1937 Umbenennung in Wolkau
Schänitz<ref>Schänitz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen</ref> um 1861 Eingemeindung nach Leippen
Schleinitz (mit Perba)<ref name="Statistisches-Landesamt-Sachsen" /> 1. Januar 1993 Zusammenschluss mit Leuben zu Leuben-Schleinitz
Schrebitz<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Raußlitz
Stahna<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Rüsseina
Starbach 1. März 1974 Eingemeindung nach Rüsseina
Wahnitz<ref name="Metzler-Poeschel" /> 1. Mai 1974 Eingemeindung nach Leuben
Wauden<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Schleinitz
Wendischbora (*)<ref name="Metzler-Poeschel" /> 1. Januar 1973 Eingemeindung nach Heynitz
Wolkau<ref name="Sachsenbuch" /><ref name="Metzler-Poeschel" /> 1. November 1935
1. November 1937
1. Januar 1973
Eingemeindung nach Saultitz,
Umbenennung von Saultitz in Wolkau,
Eingemeindung nach Rhäsa
Wuhsen<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Heynitz
Wunschwitz<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Heynitz
Zetta<ref name="Sachsenbuch" /> 1. November 1935 Eingemeindung nach Raußlitz
Ziegenhain<ref name="Statistisches-Landesamt-Sachsen" /> 1. Januar 1994 Zusammenschluss mit Raußlitz und Rüsseina zu Ketzerbachtal

(*) Wendischbora hieß vom 1. November 1937<ref name="Sachsenbuch" /> bis 1949 Altenbora.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (siehe auch<ref name="igv" />) (ab 1998 jeweils Stand 31. Dezember):<ref>Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt Sachsen</ref>

  • 1834: 1778.
  • 1885: 3945
  • 1960: 7881<ref>31. Dezember</ref>
  • 1990: 6999<ref>3. Oktober</ref>
  • 1998: 6552
  • 2000: 6487
  • 2002: 7781<ref>Gebietsstand 1. Januar 2003 (mit Heynitz)</ref>
  • 2004: 7626

(x): Ab 1. Januar Zusammenschluss mit Ketzerbachtal und Leuben-Schleinitz

Politik

Kommunalwahl 2014<ref>Gemeinderatswahl 2014</ref>
Wahlbeteiligung: 45,1 % (2009: 49,1 %)
 %
40
30
20
10
0
38,6
17,1
15,7
11,7
6,6
6,0
4,2
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
 %p
 18
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
+5,1
+17,1
+15,7
+0,9
+2,8
+6,0
-2,1

Stadtrat

In der Wahlperiode 2014–2019 hat der Stadtrat 25 Sitze. Die Kommunalwahl vom 25. Mai 2014 führte zu folgender Sitzverteilung:<ref>Wahlergebnis Sitzverteilung Stadtrat 2014</ref>

Partei / Liste Sitze
CDU 11
Unabhängige Bürgerinitiative Ketzerbachtal UBK 5
Unabhängige Bürgervertretung/Freie Wählergemeinschaft UB/FW 4
LINKE 2
SPD 1
Freie Bürgerbewegung für Leuben-Schleinitz 1
FDP 1

Bürgermeister

Datei:Nossen Rathaus (01-3).jpg
Blick auf das Rathaus (erbaut 1914–1917)

Seit 11. Juni 2006 ist Uwe Anke gewählter Bürgermeister (mit 95,5 % aller abgegebenen gültigen Stimmen bei 57 % Wahlbeteiligung), er war vorher seit 1995 als Stadtkämmerer tätig und wurde bereits im Februar 2006 zum Amtsverweser für den seit Juni 1990 amtierende Bürgermeister Hans Haubner bestellt, der in den vorzeitigen Ruhestand ging.<ref>Die Bürgermeister der Stadt Nossen von 1834 bis 2010</ref> Im Jahr 2014 wurde er mit 99 % der Stimmen im Amt bestätigt.

Wappen

Wappenbeschreibung: „In Silber drei bewurzelte rote Nussbäume.“ Sowohl Siegel als auch Wappen zeigen dieses Motiv seit 1680. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren dies allerdings noch drei echte Baumabbildungen.<ref>(Hupp, O: Kaffee Hag albums, 1920s; Bensing u. a., 1984) altes Wappen</ref>

Städtepartnerschaften

Nossen unterhält eine Partnerschaft mit der Gemeinde Alsheim in Rheinland-Pfalz.

Öffentliche Finanzen

Durch die Eingliederung der Gemeinde Heynitz im Januar 2003 stieg der Nossener Schuldenstand von 5,735 Mio € Anfang 2002 auf 8,693 Mio € Anfang 2003. Seitdem ist die Stadtverwaltung bemüht, den Schuldenberg abzubauen. Am 31. Dezember 2008 lag die Verschuldung bei 4,642 Mio €, Ende 2011 nur noch bei 3,069 Mio. € (bei konstant gebliebener Gewerbebesteuerung).<ref>Statistisches Landesamt Sachsen, Gemeindestatistik Sachsen online</ref><ref>Amtsblatt 2013</ref>

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Im Schloss Nossen<ref>Schloss Nossen</ref> befindet sich das Museum mit einer Dauerausstellung u. a. zur Geschichte des Amtes Nossen. Weiterhin gestaltet der Museumsverein gelegentliche Ausstellungen z. B. zur Geschichte der Stadt oder die Spielzeugausstellung.

Datei:Altzella stufenportal2.jpg
Romanisches Stufenportal des Klosters Altzella

Der Klosterpark Altzella kann im Sommerhalbjahr besichtigt werden. Hier gibt es eine Ausstellung zur Geschichte des Zisterzienserklosters, welches von 1162 bis 1540 existierte und das bedeutendste in Sachsen war. Die Gebäude des Klosters sind (bis auf das Konversenhaus und das romanische Klostertor) nur als Ruinen erhalten. Im 18. Jahrhundert wurde das Klostergelände im Stil eines Englischen Landschaftsgartens umgestaltet. In diesem Zusammenhang wurde u. a. an der Stelle der ehemaligen Klosterkirche das Mausoleum für die hier bestatteten Wettiner angelegt. Das Konversenhaus ist in den letzten Jahren mit großem finanziellem Aufwand restauriert worden und wird heute als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum genutzt.

Die Interessengemeinschaft Dampflok Nossen unterhält zahlreiche historische Schienenfahrzeuge, darunter Exemplare der Baureihen 35, 50, 52 und V 100 sowie die mintgrün lackierte Diesellokomotive 234 304.

Musik

Aus Nossen stammt die 1993 gegründete Death-Metal-Band Purgatory.

Bauwerke

Datei:HalbmeilensaeuleNossenWaldheimerStrFotoAndreKaiser.JPG
Kursächsische Halbmeilensäule von 1722 aus dem Ortsteil Eula an der Waldheimer Straße

Über der Stadt erhebt sich das Nossener Schloss, eine unregelmäßige Anlage mit einem überwiegend ovalen Hof. Das Schloss beherbergt auch das Heimatmuseum. Ein Turm des Schlosses, in dem sich ein altes Verlies befindet, wird Lips-Tullian-Turm genannt.<ref>schloss-nossen.de</ref> Zum Marktplatz hin liegt die Nossener Pfarrkirche, ursprünglich ein Renaissancebau von 1565. Nach diversen Bränden in den Jahren 1577, 1618 und 1719 wurde sie beim Wiederaufbau stark verändert. Erhalten blieben zwei Portale des Klosters Altzella aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Weiterhin besitzt die Stadt eine katholische Kapelle.

Auf dem Untermarkt steht die Nachbildung der Kursächsischen Postdistanzsäule von 1727, an der Waldheimer Straße die teilrestaurierte kursächsischen Halbmeilensäule Nr. 14 von 1722 vom Postkurs Dresden–Nossen–WaldheimLeipzig aus dem Ortsteil Eula und am ehemaligen Gasthof im Ortsteil Altzella die teilrestaurierte kursächsische Ganzmeilensäule Nr. 16 von 1727, deren ursprünglicher Standort Marbach-Dreierhäuser an der Poststraße Dresden–Nossen–Chemnitz war. Beide Postverbindungen führten in Nossen über die Muldenbrücke von Matthäus Daniel Pöppelmann.

Im Sachsenhof Nossen<ref>Sachsenhof Nossen</ref> befindet sich der größte erhaltene Saal in Jugendstildekoration des Kreises Meißen. Er wurde 1899 erbaut, brannte 1910 ab und wurde danach mit einem Festsaal wieder aufgebaut. Er beherbergte in seinen bisher besten Zeiten ein Hotel, ein Restaurant, die Jäger- und die Bauernstube (als Versammlungsräume) sowie ein Kino. Infolge von Erbstreitigkeiten wurde das Gebäude 1997 geschlossen. Im Ergebnis einer Bürgerbefragung vom 8. Juni 2008 hat die Stadt Nossen 2009 den Sachsenhof als Vereins- und Bürgerhaus sowie als Veranstaltungsstätte übernommen. Nach Bauarbeiten ab 2010 wurde das Haus 2012 neu eröffnet.<ref>Räume im neuen Sachsenhof Nossen</ref>

Der Rodigt-Turm, ein Aussichtsturm aus Stahl (erbaut von Herman Fritsche), wurde als nicht mehr begehbares Baudenkmal viele Jahre belassen und inzwischen abgerissen. In Zukunft soll an gleicher Stelle ein neuer Turm entstehen.

Im Ortsteil Deutschenbora wurde 2010 am Hirschfelder Weg der 2009 vom Staatsbetrieb Geobasisinformation ermittelte physikalische Schwerpunkt des Freistaates Sachsen markiert.

Grünflächen und Naherholung

Der ehemalige Alte Friedhof wurde seit den 1970er Jahren als Stadtpark gestaltet. Ursprünglich sollte dieses Prestigeobjekt zum 30. Jahrestag der DDR 1979 eingeweiht werden. Dieses Ziel wurde aber nicht erreicht und die Gestaltung zog sich bis in die Nachwendezeit hinein. Im Stadtgebiet von Nossen gibt es weiterhin den Clara-Zetkin-Park und die „Hacke“ unterhalb des Schlosses.

Zu erwähnen ist ferner das Muldental, welches innerhalb des Landkreises Meißen auf einer Fläche von 991 Hektar als Landschaftsschutzgebiet (d 82) ausgewiesen ist.

Sport

Der SV Lokomotive Nossen ist der städtische Sportverein. Träger war früher das Bahnbetriebswerk Nossen, seinerzeit durch den Eisenbahnknoten Nossen ein wichtiges Unternehmen in Nossen. Weiterhin ist die Abteilung Fußball noch heute aktiv, insbesondere im Kinder- und Jugendbereich.

Nossen hat seit 1907 ein Volksbad, die Schwimmer und Wasserballer aus Nossen waren auch bei Wettkämpfen erfolgreich. In den 1990er Jahren wurde das Freibad modernisiert und die Becken neu gebaut, aber das Schwimmbecken verkleinert. Beim Hochwasser der Freiberger Mulde im August 2002 wurde das Bad überschwemmt und schwer beschädigt, danach aber wieder hergerichtet. Der Muldentalsportplatz wurde, ebenfalls nach den Beschädigungen durch das 2002er Hochwasser, grundlegend modernisiert wieder hergerichtet, u. a. mit Flutlichtanlage. Die Gaststätte am Bad betreibt eine Bowling- und Kegelanlage.

Regelmäßige Veranstaltungen

Der Gewerbeverein Nossen gestaltet jährlich am dritten Adventswochenende einen Weihnachtsmarkt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Nossen liegt verkehrsgünstig zwischen der Bundesautobahn 4 und der A 14 sowie an der Bundesstraße 101. Die Stadt ist Anfangs- und Endpunkt der Bundesstraße 175. Autobahnanschlussstellen gibt es bei Siebenlehn an die A 4 sowie bei Deutschenbora (Nossen-Ost) und Rhäsa (Nossen-Nord) an die A 14. Der nächstgelegene Flughafen ist der Flughafen Dresden.

Von dem einst umfangreichen Eisenbahnnetz ist heute nicht mehr viel übrig geblieben. Lediglich auf der Bahnstrecke Borsdorf–Coswig verkehren noch Reisezüge. Am 21. August 2004 konnte der seit dem Hochwasser vom August 2002 unterbrochene Streckenabschnitt von Nossen nach Großbothen wieder dem Verkehr übergeben werden. Auf der Strecke Riesa–Nossen fahren werktäglich Güterzüge nur noch von Nossen nach Rhäsa Werkbf. Die Zellwaldbahn von Nossen nach Freiberg durch den Zellwald ist durch eine Infrastrukturfirma übernommen worden und wird als Touristik-Bahnstrecke mit Gelegenheitseisenbahnverkehr dienen. Bereits 1972 wurde die Schmalspurbahn Freital-Potschappel–Nossen stillgelegt.

Der Mulderadweg führt durch die Stadt.

Ansässige Unternehmen

1962 stellte man die Produktion der Waagenfabrik (NOWA, ein Zweigbetrieb der Oschatzer Waagenfabrik OWA) auf Einschubeinheiten der Elektrotechnik und Metallbälge („VEB Noremat Nossen“, Werk für Bauelemente der Regelungstechnik und Automatisierung) und 1970 der Puppenfabrik (Buschow & Beck, Markenzeichen Minerva) auf die Herstellung bestückter Leiterplatten und elektronischer Messgeräte (Clamann & Grahnert, später VEB Präcitronic) um. Diese Industriebetriebe wurden nach der Wiedervereinigung geschlossen. In Nossen befanden sich auch die „Haar- und Wollgarnspinnerei Nossen“ (Volksmund „Deckenfabrik“) und eine Eisengießerei.

In Alt-Zella war die Zentralstelle für Sortenwesen des Ministerium für Landwirtschaft der DDR („Sortenamt“) angesiedelt. Dort wurde die Zulassung von Pflanzensorten für die DDR koordiniert. Nach der Wende wurde das Sortenamt in jeweils eine Zweigstelle des Bundessortenamtes (Prüfstelle Nossen)<ref>Bundessortenamt, Prüfstelle Nossen</ref> und in eine Zweigstelle des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie – Abteilung 7, Pflanzliche Erzeugung mit Versuchsstation (Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft Nossen)<ref>Abteilung 7 Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie</ref> aufgeteilt. 2012 wurde ein neuer Gebäudekomplex mit 6 Häusern (Baukosten 6.5 Millionen €) eingeweiht.<ref>Neubau Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft Nossen</ref>

Mauersberger & Fritsche (Mafrino) als Maschinenfabrik<ref>Mauersberger & Fritsche (Mafrino)</ref> und der Mühlenbau Gebr. Jehmlich<ref>Gebr. Jehmlich GmbH</ref> haben sich nach der Wende erhalten, wenn auch kleiner als in der DDR. Die nach der Jahrhundertflut stark in Mitleidenschaft gezogene Nossener Sämischleder H. A. Müller GmbH<ref>Nossener Sämischleder H. A. Müller GmbH</ref> produziert mittlerweile wieder Sämischleder für Kleidung, Handschuhe, Orthopädie, Musikinstrumentenbau und technische Zwecke.

In der Papierfabrik Nossen wurde Spezialpapier hergestellt (CeDo-Papierprodukte). Früher gab es dort zwei Stränge, einer für Schreibpapier und einer für Verpackung bis zum Toilettenpapier. Im Jahr 2007 wurde die letzte Papiermaschine stillgelegt. Jetzt wird dort nur noch Papier verarbeitet (Kaffeefilterproduktion).<ref>Konos GmbH Papierfabrik</ref> Nossen hatte früher eine eigene Brauerei in Augustusberg.<ref>Nossener Brauerei</ref>

Das Bahnbetriebswerk Nossen war seinerzeit vor allem für die Unterhaltung von Dampflokomotiven bedeutsam, weil Nossen ein Eisenbahnknoten war. Heute werden dort mehrere Lokomotiven und Eisenbahnwagen noch aufbewahrt und unterhalten. Im BW Nossen wurde von 2004 bis 2012 die momentan schnellste betriebsbereite Dampflok der Welt unterhalten, die DR 18.201 des privaten Betreibers Dampf plus.<ref>18 201 ist weg aus Nossen. Mitteldeutsches Bahnforum, 30. April 2012, abgerufen am 1. Juni 2012.</ref>

Heute hat Nossen im Süden fast direkt an der Bundesautobahn 4 („Augustusberg“) und im Norden an der A 14 („Heynitz Lehden“) recht gut florierende Gewerbegebiete.

Öffentliche Einrichtungen

Nossen hatte seinerzeit 2 Kinos (Sachsenhof und Astoria), die lange geschlossen sind. Ausflugsrestaurants in der näheren Umgebung der Stadt waren das Zollhaus Bieberstein (geschlossen), das Huthaus (abgebrannt) und das Dreierhaus in Marbach (geschlossen).

Bildung

Bis 1992 gab es in Nossen ein Institut für Lehrerbildung „Geschwister Scholl“ (IfL), welches 1955 gegründet wurde<ref>10 Jahre IfL Nossen 1955–1965</ref> und die Tradition des 1856 gegründeten „Königlichen Lehrerseminars Nossen“ fortsetzte. Letzteres wurde von Freiberg nach Nossen verlegt und 1922 geschlossen, in der Zwischenzeit bis 1955 als Oberschule mit Abitur weitergeführt.

In Nossen gibt es eine Grundschule (eröffnet 1892, seit 1946 „Pestalozzi-Schule“, war während der DDR-Zeit Grundschule, Oberschule und Polytechnische Oberschule, seit 1992 nur noch Grundschule),<ref>Grundschule Nossen</ref> eine Oberschule (eingeweiht 1979 als 2. Polytechnische Oberschule, ab 1984 Alfred-Haude-Oberschule, ab 1990 wieder 2. Oberschule Nossen, seit 1992 als Mittelschule Nossens, ab 1993 Dr.-Eberle-Schule),<ref>Geschichte der Dr.-Eberle-Schule Nossen</ref> sowie ein Gymnasium (2006 wurde 150-jähriges Jubiläum der Einrichtung als Schule gefeiert, zunächst dem „Königlichen Lehrerseminar“ und dann während der Zeit der DDR dem IfL als Übungsschule zugehörig, erst nach der Wende 1992 neu als „Geschwister-Scholl-Gymnasium“ auf den Abschluss des Abiturs ausgerichtet).<ref>Gymnasium Nossen</ref>

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben/wirken oder weilten

Literatur

  • Cornelius Gurlitt: Nossen. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 41. Heft: Amtshauptmannschaft Meißen-Land. C. C. Meinhold, Dresden 1923, S. 360.
  • Ernst Gustav Paul Schneider: Die Geschichte der Schule zu Nossen. Nossen 1892. (Digitalisat)
  • Alfred Berger: Ein Streifzug durch die Nossener Geschichte ... Gedenkschrift zum Heimat- und Schulfest Pfingsten 1936, Nossen 1936
  • Johann Conrad Knauth: Des alten berühmten Stiffts-Closters und Landes-Fürstlichen Conditorii Alten – Zella ... Vorstellung, Dresden und Leipzig 1721, Band 5
  • Klaus Bartusch/Peter Voß (Hrsg.): 825 Jahre Nossen (1185-2010), Nossen 2010
  • Klaus Bartusch/Peter Voß: Nossen – als die Schornsteine noch rauchten. Fotodokumente zwischen 1945 und 1989, Edition Damals in unserer Stadt, Verlag für Kulturgeschichte und Kunst Leipzig, 2004, ISBN 3-910143-91-1.
  • Klaus Bartusch/Peter Voß: Nossen – eine Stadt im Wandel. Fotodokumente zur Zeitgeschichte von 1990 bis 2009, Verlag für Kulturgeschichte und Kunst Leipzig, 2009, ISBN 978-3-910143-87-6.

Weblinks

Commons Commons: Nossen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage Wikivoyage: Nossen – Reiseführer

Einzelnachweise und Anmerkungen

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