Petalit
Petalit | |
---|---|
Fast farbloser Petalit aus Minas Gerais, Brasilien (Größe: 3 x 4 cm) | |
Allgemeines und Klassifikation | |
Chemische Formel | Li, M[8] usw.“ zu finden ist, wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 9.EF.05 bildet.
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Petalit in die Klasse der „Silikate und Germanate“, dort allerdings in die bereits feiner unterteilte Abteilung der „Schichtsilikate: Zweidimensionale unbegrenzte Lagen mit anderen als sechsgliedrigen Ringen“ ein. Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 72.06.01 innerhalb der Unterabteilung „Schichtsilikate: Zweidimensionale unbegrenzte Lagen mit anderen als sechsgliedrigen Ringen: tetraedrische Al-Zwischenverbindungen“ zu finden. KristallstrukturPetalit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P2/a (Raumgruppen-Nr. 13) mit den Gitterparametern a = 11,74 Å; b = 5,17 Å; c = 7,63 Å und β = 112,5° sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle.<ref name="StrunzNickel" /> EigenschaftenVor dem Lötrohr färbt Petalit die Flamme rot.<ref name="Klockmann" /> Mit Borax schmilzt er zu einer weiß durchscheinenden Perle und mit Natriumammoniumphosphat (Sal microcosmicum) ergibt sich eine gelblichweiße, feine blasige Perle. Er ist unempfindlich gegenüber Säuren und löst sich auch in Salpetersäure nur schwer.<ref name="Andrada" /> Bildung und FundortePetalit bildet sich in lithiumhaltigen Granit-Pegmatiten. Als Begleitminerale treten unter anderem Albit, Lepidolith, Mikroklin, Pollucit, Quarz, Spodumen, Topas und verschiedene Turmaline auf.<ref name="Datenblatt" /> Als seltene Mineralbildung konnte Petalit bisher nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden, wobei bisher (Stand: 2012) rund 90 Fundorte als bekannt gelten.<ref name="MindatAnzahl" /> Neben seiner Typlokalität Utö im Södermanland fand sich das Mineral in Schweden noch bei Ultevis in Lappland, bei Järkvissle und Västanå in der Gemeinde Sundsvall (Medelpad) sowie in der Åkerberg Mine und bei Varuträsk in der Gemeinde Skellefteå (Västerbotten). Bekannte Fundorte sind unter anderem Bikita in Simbabwe und Varuträsk in Schweden, wo Kristallmassen von mehreren Metern Länge zutage traten. Bei Paprok in Afghanistan wurden gut 20 cm große Kristalle gefunden und bei Araçuaí (Minas Gerais) in Brasilien Kristalle mit etwa 10 cm Durchmesser.<ref name="Dörfler" /> Weitere Fundorte liegen unter anderem in Angola, Äthiopien, Westaustralien, China, Finnland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Mosambik, Myanmar, Namibia, Portugal, Russland, Tschechien, im Vereinigten Königreich (Großbritannien) und den Vereinigten Staaten von Amerika (USA).<ref name="Mindat" /> VerwendungPetalit ist – neben Spodumen und Lepidolithglimmer – eine wichtige Lithiumquelle. Ansonsten ist das Mineral vorwiegend in Sammlerkreisen bekannt. Farblose Varianten werden gelegentlich als Schmuckstein geschliffen (es ist auch eine Varietät Petalit-Katzenauge bekannt) Literatur
WeblinksCommons Commons: Petalite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise<references> <ref name="Andrada"> d’Andrada (1800): Kurze Angabe der Eigenschaften und Kennzeichen einiger neuen Fossilien aus Schweden... (siehe Literatur) </ref> <ref name="Datenblatt"> John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols: Petalite, in: Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America, 2001 (PDF 73,9 kB) </ref> <ref name="Dörfler"> Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien-Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 262 (Dörfler Natur). </ref> <ref name="Klockmann"> Friedrich Klockmann, Paul Ramdohr, Hugo Strunz (Hrsg.): Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Enke, Stuttgart 1978 (Erstausgabe: 1891), ISBN 3-432-82986-8, S. 769. </ref> <ref name="Mindat"> Mindat - Petalite </ref> <ref name="MindatAnzahl"> Mindat - Anzahl der Fundorte für Petalit</ref> <ref name="StrunzNickel"> Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 685. </ref> <ref name="Webmineral"> Webmineral - Petalite </ref> </references> |