Rüstringen (Stadt)


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Datei:Wappen Ruestringen.png
Wappen der Stadt Rüstringen von 1911 bis 1937
Datei:Karte-Oldenburg.png
Karte von Oldenburg 1866–1937; Rüstringen ist 1918 größte Stadt im Großherzogtum Oldenburg; Wilhelmshaven gehört zum Königreich Preußen

Rüstringen war von 1911 bis 1937 eine Stadt im Land Oldenburg. Sie entstand aus den der Stadt Wilhelmshaven benachbarten oldenburgischen Gemeinden Bant, Heppens und Neuende. Diese drei Gemeinden hatten von 1902 bis 1911 bereits das oldenburgische Amt Rüstringen gebildet.<ref name="Heimatlexikon">Werner Brune (Hrsg.): Wilhelmshavener Heimatlexikon, Band 1–3. Brune, Wilhelmshaven 1986–1987, Band 2, Seite 647-649</ref>

Geschichte

Im Rahmen der vom preußischen Staat betriebenen Hafenbaumaßnahmen in Wilhelmshaven stieg die Bevölkerung Wilhelmshavens und der umliegenden oldenburgischen Gemeinden Bant, Heppens und Neuende stark an. In den zum Amt Jever gehörenden oldenburgischen Gemeinden herrschten durch die fortschreitende städtische Bebauung gänzlich andere Wohn- und Sozialverhältnisse als im übrigen landwirtschaftlich geprägten Amt. Deshalb wurden die drei Gemeinden am 1. November 1902 aus dem Amt Jever ausgegliedert und zu einem eigenen Amt zusammengefasst, das nach dem alten friesischen Gau Rüstringen benannt wurde. Die Forderung nach Gründung einer eigenständigen Stadt wurde zunächst noch abgelehnt, da die Regierung des Großherzogtums Oldenburg befürchtete, den Einfluss auf die Zusammensetzung der Stadtverwaltung zu verlieren. So sollte die mögliche Bildung einer sozialdemokratisch geführten Stadtverwaltung mit eigener Polizeiverwaltung durch die überwiegend sozialdemokratisch orientierte Arbeiterschaft in den Gemeinden verhindert werden.<ref name="Heimatlexikon" />

Der Status als Landgemeinden im Amt Rüstringen endete für die drei Gemeinden Bant, Heppens und Neuende erst am 1. Mai 1911 mit ihrer Vereinigung zur Stadt Rüstringen. Rüstringen war mit rund 48.000 Einwohnern die größte Stadt im Großherzogtum Oldenburg und damit auch größer als die Residenzstadt Oldenburg.

Durch das Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 wurden das preußische Wilhelmshaven und das oldenburgische Rüstringen zum 1. April 1937 zur neuen, nunmehr oldenburgischen Stadt Wilhelmshaven vereinigt. Gleichzeitig wurde das benachbarte Dorf Rüstersiel eingemeindet.<ref name="Heimatlexikon" />

Tabellarische Darstellung der Entwicklung Wilhelmshavens
Jahr Wilhelmshaven Heppens Neuende Bant Rüstersiel Sengwarden
1869 Namensgebung von
Wilhelmshaven
Heppens Neuende - Rüstersiel Sengwarden
1873 Wilhelmshaven
wird Stadt
Heppens Neuende - Rüstersiel Sengwarden
1879 Wilhelmshaven Heppens Neuende Gründung
von Bant
Rüstersiel Sengwarden
1911 Wilhelmshaven Zusammenschluss zur Stadt Rüstringen Rüstersiel Sengwarden
1937 Vereinigung zur neuen Stadt Wilhelmshaven Sengwarden
1938 Vergrößerung durch Teile der Gemeinde Kniphausen Sengwarden
1948 Wilhelmshaven Vergrößerung um Fedderwarden
1972 Eingliederung der Gemeinde Sengwarden

Wappen

Mit der Vereinigung der Gemeinden Bant, Heppens und Neuende am 1. Mai 1911 zur Stadt Rüstringen wurden eigene Hoheitszeichen erforderlich. So wurde am 3. Juli 1911 nach einem Entwurf von Georg Sello der „Rüstringer Friese“ das Symbol der Stadt Rüstringen. Dieser leitete seinen Entwurf des Friesen mit Speer und Schild vom mittelalterlichen Siegelbild des Rüstringer Landes ab. Bei der Vereinigung der Städte Wilhelmshaven und Rüstringen zur Stadt Wilhelmshaven am 1. April 1937 wurde das Wappen der Stadt Rüstringen aufgegeben.

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Werner Brune (Hrsg.): Wilhelmshavener Heimatlexikon, Band 1–3. Brune, Wilhelmshaven 1986–1987
  • Georg Sello: Die territoriale Entwickelung des Herzogtums Oldenburg. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1917
  • Martin Wein: Stadt wider Willen. Kommunale Entwicklung in Wilhelmshaven/Rüstringen 1853–1937. Tectum, Marburg 2006, ISBN 978-3-8288-9201-9

Einzelnachweise

<references />