Ricardo Oliveira

Ricardo Oliveira (* 6. Mai 1980 in São Paulo) ist ein brasilianischer Fußballspieler.

Karriere

Verein

Der Stürmer begann seine Karriere mit 14 Jahren in der Jugendmannschaft von Corinthians São Paulo. Im Jahr 2000 wechselte er zu Portuguesa São Paulo, wo er erstmals in der ersten Mannschaft zum Einsatz kam. Er blieb 3 Jahre bei Portuguesa, ehe er für eine Saison zum FC Santos ging. Mit diesen spielte er bei der Copa Libertadores 2003, wo man das Finale gegen den argentinischen Vertreter Boca Juniors erreichte. Dieses wurde 0:2 und 1:3 verloren, so dass der Klub den Gewinn verpasste. Mit neun Treffer im Wettbewerb war Oliveira zusammen mit Boca-Angreifer Marcelo Delgado bester Torschütze.<ref>Copa Libertadores – Topscorers auf rsssf.com</ref>

Oliveira wurde im Sommer 2003 vom FC Valencia nach Spanien geholt.<ref>Valencia sign South American duo vom 31. Juli 2003 auf uefa.com (englisch)</ref> Mit dem Klub wurde er 2004 spanischer Meister sowie UEFA-Cup-Sieger und schoss in 21 Spielen acht Tore. Danach wurde er von Betis Sevilla verpflichtet. In der Saison 2004/05 erzielte er in 36 Spielen für Betis 22 Tore, und steuerte auch einen Treffer zum 2:1-Sieg im Finale der Copa del Rey bei.

In seiner zweiten Saison bei Betis kam er aufgrund von Verletzungen, darunter ein Kreuzbandriss<ref>Aus für Oliveira ! vom 16. November 2005 auf transfermarkt.de</ref>, nur zu 9 Einsätzen und wurde 2006 an den FC São Paulo verliehen, um sich in seiner Heimat zu erholen. Er spielte für São Paulo beim Copa Libertadores 2006, hatte aber nur einen Leihvertrag bis 10. August 2006 und musste danach zu Real Betis zurückkehren. Da das entscheidende Spiel um den Copa-Sieg aufgrund einer Terminänderung erst am 16. August stattfand versuchte Oliveira einen Aufschub zu erreichen, aber die Spanier lehnten ab und er verpasste somit das bisher größte Spiel seiner Karriere.

Nach seiner Rückkehr zu Betis kam es zu einem Konflikt mit dem Klubpräsidenten Manuel Ruiz de Lopera. Die Streitigkeiten endeten am 31. August 2006, als Oliveira beim AC Mailand einen Fünf-Jahres-Vertrag unterschrieb und für eine Ablösesumme von 15 Millionen € nach Italien wechselte.<ref>Oliveira makes Milan move auf skysports.com (englisch)</ref>

Zur Saison 2007/08 wurde Oliveira für ein Jahr an Real Saragossa ausgeliehen.<ref>Milan verleiht R. Olivera vom 14. Juli 2007 auf transfermarkt.de</ref> Saragossa sicherte sich eine Kaufoption von 10 Millionen €, ursprünglich um Oliveira danach langfristig zu binden. Nach dem Abstieg im Jahr 2008 zog Saragossa zwar die Kaufoption, eine längere Bindung des Spielers an den Verein war aber kein realistisches Ziel. Vielmehr spekulierte Saragossa auf einen raschen Weiterverkauf Oliveiras für eine höhere Summe. Im Winter der Saison 2008/09, kurz vor Transferende, wechselte Oliveira zu Betis Sevilla, wo er bis 2013 unterschrieb.<ref>Betis holt Oliveira vom 1. Februar 2009 auf transfermarkt.de</ref>

Nach dem Abstieg von Betis Sevilla aus der ersten Liga wechselte Oliveira für geschätzte 15 Millionen Euro Ablöse aus Spanien in die Vereinigten Arabischen Emirate. Er unterschrieb dort einen Vertrag in Dubai bei Al-Jazira Club.<ref>R. Oliveira nach Abu Dhabi vom 18. Juli 2009 auf transfermarkt.de</ref> Nach nur einem Jahr zog es Oliveira wieder in die brasilianische Heimat, wo er sich erneut dem FC São Paulo anschloss. Im Januar 2014 wechselte er zu Al-Wasl.

Nationalmannschaft

Ricardo Oliveira war brasilianischer Nationalspieler. Seinen ersten offiziellen Einsatz in der Landesauswahl hatte der Stürmer am 8. Juli 2004 während der Copa America<ref>Brasilien: Kader Copa America 2004 in Peru auf weltfussball.de</ref> gegen Chile. Damals wechselte ihn Nationaltrainer Carlos Alberto Parreira in der 63. Minute für Adriano ein.<ref>Spielbericht: Brasilien – Chile 1:0 auf weltfussball.de</ref> Zuvor spielte er bereits am 25. Mai in einem inoffiziellen Spiel gegen die Auswahl Kataloniens, wo ihm beim 5:2-Erfolg ein Treffer gelang.<ref>Seleção Brasileira (Brazilian National Team) 2004–2005 auf rsssfbrasil.com</ref> Insgesamt absolvierte Oliveira 13 bzw. zwölf Spiele für das Nationalteam, außer bei der Copa América 2004 unter anderem auch beim Konföderationen-Pokal 2005 in Deutschland. Beide Wettbewerbe gewann Brasilien. Seinen Durchbruch in der Nationalmannschaft schaffte der Offensivspieler allerdings nie.<ref>Brasilien: Kader Confederations Cup 2005 in Deutschland auf weltfussball.de</ref> Letztmals das Trikot der Seleção trug der Stürmer am 27. März 2007 im Freundschaftsspiel gegen Ghana, als er beim 1:0-Sieg in der Startformation stand.<ref>Ghana – Brazil auf sambafoot.com</ref> Danach wurde er für lange Zeit nicht mehr berücksichtigt. Ehe er von Trainer Carlos Dunga acht Jahre später, für die Wm Qualifikationsspiele im Oktober 2015 gegen Chile und Venezuela berufen wurde. Am 14. Oktober 2015 feierte Ricardo Oliveira sein Comeback im National-Dress, als er im Spiel gegen Venezuela in der Startelf stand und ein Tor zum 3:1-Sieg beisteuerte.

Erfolge

Nationalmannschaft

• Copa América: 2004
• Konföderationen-Pokal: 2005

Verein

• UEFA Champions League: 2007
• UEFA-Pokal: 2004
• Spanischer Meister: 2004
• Spanischer Pokal: 2005

Persönliche Auszeichnungen

• Torschützenkönig der Copa Libertadores 2003
• Torschützenkönig der AFC Champions League 2012
• Torschützenkönig der brasilianischen Série A: 2015
• Prêmio Craque do Brasileirão: 2015 - Mannschaft des Jahres Série A
• Prêmio Arthur Friedenreich: 2015

Trivia

• Ricardos Schwester, Maria de Lourdes Silva de Oliveira, war zwischen 2006 und 2007 für fünf Monate in Gefangenschaft von Kidnappern. Im März 2007 konnte sie von der brasilianischen Polizei befreit werden.<ref>Entführte Schwester von Ricardo Oliveira befreit vom 13. März 2007 auf spiegel.de</ref> Sie befand sich bereits seit Oktober in der Hand der Kidnapper.<ref>Schwester von Ricardo Oliveira entführt vom 5. Oktober 2006 auf spiegel.de</ref>

Weblinks

• Ricardo Oliveira in der Datenbank von weltfussball.de
• Ricardo Oliveira in der Datenbank von Fussballdaten.de
• Ricardo Oliveira in der Datenbank von sambafoot.com (englisch)
• Ricardo Oliveira in der Datenbank von National-Football-Teams.com (englisch)

Einzelnachweise

<references />