Richmond (Virginia)
Richmond | ||||||
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Spitzname: River City, Cap City | ||||||
Skyline Richmonds hinter dem James River Skyline Richmonds hinter dem James River | ||||||
Flagge von Richmond Flagge | ||||||
Lage in Virginia | ||||||
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Basisdaten | ||||||
Gründung: | 1737 | |||||
Staat: | Vereinigte Staaten | |||||
Bundesstaat: | Virginia | |||||
County: |
Unabhängige Stadt | |||||
Koordinaten: | -77,447405555556|primary | dim=25000 | globe= | name= | region=US-VA | type=city
}} |
Zeitzone: | Eastern (UTC−5/−4) | |||||
Einwohner: – Metropolregion: |
204.214 (Stand: 2010) 1.269.380 | |||||
Bevölkerungsdichte: | 1.312,4 Einwohner je km² | |||||
Fläche: | 162 km² (ca. 63 mi²) davon 155,6 km² (ca. 60 mi²) Land | |||||
Höhe: | 45 m | |||||
Postleitzahlen: | 23218 - 23298 | |||||
Vorwahl: | +1 804 | |||||
FIPS: | ||||||
GNIS-ID: | 1499957 | |||||
Website: | www.ci.richmond.va.us | |||||
Bürgermeister: | Dwight C. Jones (D) |
Richmond ist die Hauptstadt des US-Bundesstaates Virginia in den Vereinigten Staaten und ist Sitz der Virginia Commonwealth University.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Richmond liegt am James River, ca. 150 Kilometer flussaufwärts von dessen Mündung in die Chesapeake Bay. Die Lage der Stadt ist geprägt vom Übergang des Atlantischen Tieflandes in das Hügelland des Piedmont, welches den Appalachen vorgelagert ist.
Geschichte
17. und 18. Jahrhundert
Bevölkerungswachstum | |||
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Census | Einwohner | ± in % | |
1790 | 3761 | — | |
1800 | 5737 | 52,5 % | |
1810 | 9735 | 69,7 % | |
1820 | 12.067 | 24 % | |
1830 | 16.060 | 33,1 % | |
1840 | 20.153 | 25,5 % | |
1850 | 27.570 | 40 % | |
1860 | 37.910 | 37,5 % | |
1870 | 51.038 | 34,6 % | |
1880 | 63.600 | 24,6 % | |
1890 | 81.388 | 28 % | |
1900 | 85.050 | 4,5 % | |
1910 | 127.628 | 50,1 % | |
1920 | 171.667 | 34,5 % | |
1930 | 182.929 | 6,56 % | |
1940 | 193.042 | 5,53 % | |
1950 | 230.310 | 19,3 % | |
1960 | 219.958 | -4,49 % | |
1970 | 249.621 | 13,5 % | |
1980 | 219.214 | -12,2 % | |
1990 | 203.056 | -7,37 % | |
2000 | 197.790 | -2,59 % | |
2010 | 204.214 | 3,25 % | |
1790–2010<ref>U.S. Decennial Census. Abgerufen am 7. Oktober 2012</ref> |
Kapitän Christopher Newport setzte den ersten englischen Erkundigungstrupp 1607 in der Umgebung ab, die später nach einem Vorort Londons benannt werden sollte. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Gebiet im Besitz von Indianern, die zur Powhatan Konföderation gehörten.
Nach zwei erfolglosen Versuchen, an diesem natürlichen und vorzüglichen Platz für Handel und Verkehr eine Niederlassung zu gründen, hatten die Siedler schließlich mehr Glück. Um 1644 zog das neu erbaute Fort Charles als Sicherheitsfaktor mehr Siedler an. Schon bald prosperierte die Gemeinde als Handelsposten für Pelze, Tierhäute und Tabak.
Die eigentliche Stadt wurde erst 1737 durch Oberst William Byrd II. begründet. Dieser hatte die zwei Parzellen auf den Seiten des James River von seinem Vater geerbt und wurde somit zum Gründungsvater Richmonds. Sein Freund William Mayo kartographierte Richmond und die ersten Grundstücke fanden ihre Käufer.
Lediglich 250 Einwohner bevölkerten Richmond 1742, als es seine Stadtrechte erhielt. Im Unabhängigkeitskrieg wurde die Stadt zweimal gebrandschatzt. 1788 wurde sie anstelle von Williamsburg Hauptstadt von Virginia.
19. Jahrhundert
Am 18. Dezember 1811 starb die Schauspielerin Elizabeth Poe in einem Richmonder Hotel und hinterließ neben zwei anderen Kindern den zweijährigen Edgar Poe, der als Pflegekind in die Familie des Tabakhändlers John Allan aufgenommen wurde. So wurde Richmond zur eigentlichen Heimatstadt des Dichters, der hierher immer wieder zurückkehrte.
Nach dem Unabhängigkeitskrieg erholte sich die Stadt schnell und wuchs bis Mitte des 19. Jahrhunderts auf ca. 100.000 Einwohner. Sie galt als Metropole des Südens und löste daher 1861 Montgomery als Hauptstadt der Konföderation ab. Zudem befanden sich hier mit den Tredegar Iron Works die wichtigste eisenproduzierende Firma des Südens. Militärstrategisch gleichermaßen exponiert wie Washington war Richmond in den Jahren des Sezessionskrieges heftig umkämpft. Folgerichtig ergaben sich die Truppen der Südstaaten unter General Lee nur eine Woche nach dem Fall der Stadt am 3. April 1865. Richmond war fast vollständig durch einen verheerenden Brand im Zuge der Belagerung zerstört worden. Angeblich hatten konföderierte Soldaten der Union keine intakten Tabak- und Waffenvorräte hinterlassen wollen und daher die Lagerhäuser in Brand gesetzt. Richmond benötigte wie ganz Virginia Jahrzehnte, um sich einigermaßen von dem politischen und wirtschaftlichen Zusammenbruch zu erholen.
Im Jahr 1888 ging bei der Einrichtung der ersten elektrischen Straßenbahn in Richmond, erstmals die von Frank Sprague entwickelte Stromzufuhr eingesetzt, die dem elektrischen Straßenbahnbetrieb erst zum weltweiten Durchbruch verhalf. Wegen ihrer Stangenstromabnehmer wurde die Bahn von der Bevölkerung Broomstick-Train (Besenstielzug) genannt.
20. Jahrhundert
Früher als in Europa begann sich der Individualverkehr in den USA bereits in den 1920er Jahren massenhaft auszubreiten. So wurde die Straßenbahn in Richmond, wie in vielen anderen Städten der USA auch, zunehmend vernachlässigt. Im Jahre 1949 wurde die letzte Straßenbahn durch eine Buslinie ersetzt. 1958 wurde schließlich die erste Autobahnstrecke von Virginia, der Richmond-Petersburg Turnpike fertiggestellt, der Richmond in der Nähe des Stadtzentrums und unmittelbar neben dem alten Hauptbahnhof, Main Street Station durchquert. Im Zuge des weiteren Ausbaus der Interstate Highways wurde die Strecke zu einer Teilstrecke des Interstate 95.
2004 wurde die Main Street Station, nach zirka drei Jahrzehnten des Verfalls und Leerstandes, renoviert und dient nun wieder dem (lokalen und regionalen) Zugverkehr. Bei dem Gebäude, dessen Schicksal bis zuletzt ungewiss war, handelt es sich um eines der ältesten noch erhaltenen Bahnhofsgebäude der USA. Der Zugverkehr mit den Fernzügen der Amtrak wurde (und wird bis auf weiteres noch) seit 1975 über die in einem Vorort gelegene Staples Mill Road Station abgewickelt.
Wirtschaft
Richmond ist ein bedeutendes Banken- und Finanzzentrum (Sitz einer Federal Reserve Bank) und traditionell Sitz vieler Anwaltskanzleien. In der Stadt befindet sich die Firmenzentrale von Philip Morris.
Sehenswürdigkeiten
- Belle Isle, eine kleine Insel im James River, dient als Stadtpark und ist ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänger und Fahrradfahrer. Während des Sezessionskrieges wurde auf der Insel ein Gefängnislager errichtet.
- Virginia State Capitol (seit 1788 Regierungssitz, wurde von Thomas Jefferson, dem dritten Präsidenten der USA entworfen)
- Museum of the Confederacy (Bürgerkriegsmuseum) einschließlich des White House of the Confederacy (Amtssitz des Präsidenten der Südstaaten während des Bürgerkrieges)
- Valentine Museum (Heimatmuseum)
- Tredegar Iron Works (modernes Industriemuseum)
- Edgar Allan Poe-Museum (Poe verbrachte einen Großteil seines Lebens in Richmond)
- St. Johns Church (1741)
- Monument Avenue (Prachtboulevard) mit aufwändigen Villen vom Ende des 19. Jahrhunderts
- Cathedral of the Sacred Heart (1903–1906)
- Statue des Tennisspielers Arthur Ashe in der Monument Avenue
- Virginia Holocaust Museum, Einsatzstelle des Österreichischen Gedenkdienstes
- Virginia Museum of Fine Arts (u. a. bedeutende Impressionisten-Sammlung)
- Das Science Museum of Virginia im alten Bahnhof, ein interaktives Wissenschaftsmuseum
Partnerstädte
- Polen Olsztyn (Polen)
- Vereinigtes Königreich Richmond, London (Großbritannien)
- Japan Saitama (Japan)
- Südkorea Uijeongbu (Südkorea)
- Namibia Windhoek (Namibia)
- Volksrepublik China Zhengzhou (China)
Söhne und Töchter der Stadt
- Caroline Aaron (* 1952), Schauspielerin
- Birt Acres (1854–1918), Fotograf und Filmpionier
- Arthur Ashe (1943–1993), ehemaliger Tennisspieler
- Avail, HC/Punkrock-Band
- David Baldacci (* 1960), Bestseller-Autor
- Warren Beatty (* 1937), Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor, Produzent
- Wes Borland (* 1975), Musiker und Gitarrist bei der Rockband Limp Bizkit
- Alan Campbell (1904–1963), Drehbuchautor
- Eric Cantor (* 1963), Politiker
- Henry Creamer (1879–1930), Songwriter
- Karen Lynne Deal (* 1957), Dirigentin
- Carroll Thomas Dozier (1911–1985), Bischof von Memphis
- Tommy Ellis (* 1947), Rennfahrer
- Mordecai Ezekiel (1899–1974), Agrarökonom
- Al Foster (* 1943), Jazz-Schlagzeuger
- Paul Freeman (1936–2015), Dirigent
- Vince Gilligan (* 1967), Drehbuchautor, Filmproduzent und Regisseur
- Ray Hendrick (1929–1990), Autorennfahrer
- Charles A. Holt (* 1948), Ökonom
- Mickie Laree James (* 1979), Wrestlerin
- Cornelius Johnson (* 1943), Footballspieler
- Eddie Johnson (1919–1974), Autorennfahrer
- Domonic Jones (* 1981), Basketballspieler
- Shirley MacLaine (* 1934), Schauspielerin
- Frank McCarthy (1912–1986), Filmproduzent
- Harden M. McConnell (1927–2014), Chemiker
- Aimee Mann (* 1960), Sängerin, Songwriterin, Gitarristin, Bassistin
- Perry Moore (1971–2011), Filmproduzent und Regisseur
- Hunter Parrish (* 1987), Schauspieler
- James Spriggs Payne (1819–1882), Präsident von Liberia
- George Edward Pickett (1825–1875), Major-General in der Armee der Konföderierten Staaten
- Municipal Waste, Thrash-Metal-Band
- John Powell (1882–1963), Pianist und Komponist
- Bill Robinson (1878–1949), afroamerikanischer Steptänzer
- David Seaman, Politiker
- Mabel Scott (1915–2000), R&B-Sängerin
- Meghann Shaughnessy (* 1979), Profi-Tennisspielerin
- Donald Smith, Jazzmusiker
- Taylor St. Clair (1969, nach anderen Quellen 1972), Pornodarstellerin
- Edward Cary Walthall (1831–1898), Konföderiertengeneral und US-Senator für Mississippi
- Leonard Ware (1909–1974), Jazzgitarrist und Komponist
- Douglas Wilder (* 1931), erster gewählter afro-amerikanischer Gouverneur eines US-Bundesstaats
- Stan Winston (1946–2008), Maskenbildner, Filmregisseur und -produzent
- Tom Wolfe (* 1931), Schriftsteller, Journalist, Kunst- und Architekturkritiker und Illustrator
- Lamb of God, Metal-Band
- Walter Davis junior (1932–1990), Jazz-Pianist, Komponist und Arrangeur
Klimatabelle
Richmond, Virginia | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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