Saint-Alban (Ain)


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Saint-Alban

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Region Rhône-Alpes
Département Ain
Arrondissement Nantua
Kanton Pont-d’Ain
Gemeindeverband Rives de l’Ain - Pays du Cerdon.
Koordinaten 5,4536111111111|primary dim=20000 globe= name=Saint-Alban region=FR-01 type=city
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Höhe 376–634 m
Fläche 8,08 km²
Einwohner 164 (1. Jan. 2012)
Bevölkerungsdichte 20 Einw./km²
Postleitzahl 01450
INSEE-Code
Das Bürgermeisteramt (Mairie) von Saint-Alban in Chamagnat
Das Bürgermeisteramt (Mairie) von Saint-Alban in Chamagnat

Saint-Alban ist eine Gemeinde mit 164 Einwohnern (Stand 1. Januar 2012) im französischen Département Ain in der Region Rhône-Alpes. Sie ist administrativ dem Kanton Pont-d’Ain im Arrondissement Nantua zugeteilt und ist Mitglied im Gemeindeverband Rives de l’Ain - Pays du Cerdon.

Geographie

Saint-Alban liegt auf 520 m, etwa 21 Kilometer östlich der Präfektur Bourg-en-Bresse (Luftlinie) im südlichen französischen Jura-Gebirge. Die Fläche des 8,08 km2 großen Gemeindegebiets umfasst einen Teil der Montagne de Berthiand, ein Höhenzug (Antiklinale) im Bugey mit einer gewellten Hochfläche zwischen dem Ain-Tal und dem Tal des Oignin. Auf dem Gemeindeboden ragen nur einige sanfte Hügel etwa 50 m über die Hochfläche empor, dagegen wird der östliche und südliche Rand der Gemeinde durch eine Geländekante definiert, hinter der die etwa 300 m tiefe Schlucht von Cerdon beginnt. Bedingt durch den porösen kalkhaltigen Untergrund versickert das Niederschlagswasser schnell und es gibt keine oberirdischen Fließgewässer in Saint-Alban.

Die Gemeinde setzt sich aus mehreren Weilern zusammen, von denen jedoch keiner den Namen „Saint-Alban“ trägt:

  • Boches (490 m) nahe der südlichen Geländekante oberhalb von Cerdon
  • Chamagnat (530 m) ist Hauptort der Gemeinde
  • Coiron (560 m)
  • Le Mortaray (470 m)

Namensgebend war stattdessen eine Pilgerkapelle, die auf einer in die Schlucht von Cerdon hineinragenden Felsnase stand (Rocher de St. Alban). Nachbargemeinden von Saint-Alban sind Challes-la-Montagne im Norden, Labalme im Osten, Cerdon im Süden sowie Poncin im Westen.

Geschichte

Bei Ausgrabungen in den nahegelegenen Höhlen von Cerdon traten 1914 Werkzeuge und Knochen aus der Jungsteinzeit (Jungpaläolithikum) zu Tage.<ref name="geologie" /> Aufgrund der Funde von Keramikfragmenten, Feuerstellen und Werkzeugen auch auf dem Gemeindeboden geht man davon aus, dass in Saint-Alban seit der jüngeren vorrömischen Eisenzeit Siedlungen bestanden.<ref name="gallien" /> Aus dem Jahre 1144 stammt eine erste urkundliche Erwähnung als Sanctus Albanus. Die Ortschaften Boches und Le Mortarey bildeten im 14. Jahrhundert jeweils eine eigene Herrschaft, die den Herren von Thoire-Villars unterstand. Von den dazu errichteten festen Häusern sind heute nur noch Grundmauern erhalten. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts kam die Gemeinde unter die Oberhoheit der Grafen von Savoyen, und mit dem Vertrag von Lyon gelangte sie 1601 an Frankreich.<ref name="histoire" />

Datei:Chapelle près de Saint-Alban (Ain).jpg
Ruinen der Kapelle St. Alban oberhalb der Schlucht von Cerdon

Sehenswürdigkeiten

Auf der Felsnase Rocher de St. Alban ragen noch die gemauerten Außenwände einer romanischen Kirche aus dem 12. Jahrhundert empor und geben dem Aussichtspunkt über die Schlucht von Cerdon einen besonderen Charakter. Die Schlucht ist einer der kleineren Reculées im Jura. In den Steilhängen am oberen Ende dieser Schlucht gibt es mehrere Höhlen, die Grottes du Cerdon, die im Sommerhalbjahr besichtigt werden können. Die Dorfkirche in Chamagnat ist aus dem 19. Jahrhundert.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1962 144
1968 138
1975 114
1982 119
1990 122
1999 133
2006 175
2011 164

Mit 164 Einwohnern (Stand 1. Januar 2012)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl FR 01331">Französisches Statistikinstitut (www.insee.fr)</ref> gehört Saint-Alban zu den kleinen Gemeinden des Département Ain. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts etwas abgenommen hatte (1901 wurden noch 315 Personen gezählt), steigt sie seit der Jahrtausendwende wieder leicht an.<ref name=cassini />

Wirtschaft und Infrastruktur

Saint-Alban war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Auf dem Gemeindeboden wird bis heute Weinbau betrieben, und zwar werden vor allem die zur geschützten Herkunftsbezeichnung Cerdon benötigten Sorten Poulsard und Gamay angebaut. Neben den vier Winzern (Stand 2014) gibt es noch einige weitere Kleinstbetriebe, der Rest der erwerbstätigen Bevölkerung sind Wegpendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung ihrer Arbeit nachgehen.

Die kleine Departementsstraße D85a verbindet die Weiler der Gemeinde untereinander sowie mit den Nachbargemeinden Poncin und Cerdon. Die Autobahn A40 verläuft entlang der nördlichen Gemeindegrenze, der nächste Anschluss befindet sich jedoch erst etwa 12 Kilometer entfernt in Saint-Martin-du-Frêne.

Weblinks

Commons Commons: Saint-Alban (Ain) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references> <ref name="geologie">Géologie du Bugey chp. 3: Le centre du Bugey (PDF; 4,2 MB) von J. Beauchamp (französisch, abgerufen im Februar 2014). </ref> <ref name="gallien">  André Buisson: Carte Archéologique de la Gaule - Ain 01. Académie Des Belles Lettres, 1990, ISBN 2877540103, S. 122 (französisch, online, abgerufen am 18. Januar 2014). </ref> <ref name="histoire">  É. Philipon: Dictionnaire Topographique du Département de l’Ain. Imprimerie Nationale, 1911, S. 49, 281, 367 (französisch, online, abgerufen am 4. Januar 2014). </ref> <ref name=cassini> Saint-Alban – notice communale. In: cassini.ehess.fr. Abgerufen am 5. Februar 2014 (français, ab 1968 Einwohnerzahlen von INSEE). </ref> </references>