Schebera


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Datei:Benz 8-20 1914 vr.JPG
Benz 8/20 PS von 1914 mit einer Karosserie von Schebera

Die Karosserie Schebera GmbH wurde 1911 als Stellmacherbetrieb in Berlin-Tempelhof gegründet. 1919 wurde Jacob Schapiro Geschäftsführer des Unternehmens. 1921 übernahm die Gesellschaft die Heilbronner Fahrzeug-Fabrik.

Der Heilbronner Betrieb firmierte bald als Süddeutsche Karosseriewerke Schebera Heilbronn AG und stellte weiter Karosserien her. Der Berliner Betrieb diente Schapiro als Automobilverkaufs-GmbH für die Marken Benz & Cie. und Protos und wurde zeitweise zum größten Autohaus Deutschlands.

1922 wurde die Niederlassung in Heilbronn in Schebera Automobilwerke AG umbenannt und stellte Kleinwagen, zunächst mit Motoren und Fahrgestellen der Cyklon Maschinenfabrik, Berlin, und später der NSU-Werke her. Der Verkauf lief schleppend; der größte Teil der Produktion, etwa 1000 Autos, wurde an Schapiros Berliner Droschkenbetrieb Kandelhardt AG geliefert.

1926 musste NSU den vor dem Bankrott stehenden Berliner Betrieb übernehmen. Die Heilbronner Karosseriefertigung ging 1930 an die Drauz-Werke.

PKW-Modelle

Typ Bauzeitraum Zylinder Hubraum Leistung Vmax
5/18 PS 1922–1923 4 Reihe (Cyklon) 1300 cm³ 18 PS (13,2 kW)
5/20 PS 1924–1925 4 Reihe (Cyklon) 1300 cm³ 20 PS (14,7 kW)
5/25 PS 1925–1926 4 Reihe (NSU) 1309 cm³ 25 PS (18,4 kW) 80 km/h

Rolls-Royce Skiff

Um 1920 kleidete Schapiro-Schebera den Rolls-Royce 40/50 hp („Silver Ghost“) mit der Fahrgestellnummer 54PB ein. Das Fahrzeug war zwar bereits 1914 entstanden, sein belgischer Eigentümer ließ es aber wohl neu karossieren. Der Entwurf für die offene Skiff-Torpedo Karosserie stammt wahrscheinlich von Ernst Neumann-Neander (1871–1954). Der Aufbau von Schapiro-Schebera zeugt von höchster Handwerkskunst. Blech wurde vor allem für die Motorhaube und die Kotflügel verwendet, der eigentliche Karosseriekörper wurde nach alter Schiffsbaumethode auf Spant gebaut. Um Gewicht zu sparen und die Steifigkeit der Karosserie zu erhöhen, gibt es keine Türen; das Fahrzeug wird wie ein Boot über die Seitenwand bestiegen. Verwendet wurden Mahagoni-Holzplanken. Die Konstruktion läuft in einem bootsförmigen Spitzheck aus. Untypischerweise gibt es eine Innenverkleidung.

Literatur

  • Werner Oswald: Deutsche Autos 1920–1945. 10. Auflage, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-87943-519-7

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