Schwanthalerhöhe
Schwanthalerhöhe Landeshauptstadt München
| ||||
---|---|---|---|---|
dim=10000 | globe= | name=Schwanthalerhöhe | region=DE-BY | type=city
}} |
Fläche: | 2,07 km² | |||
Einwohner: | 30.083 (31. Dez. 2014)<ref>Die Bevölkerung in den Stadtbezirken nach der Einwohnerdichte am 31.12.2014 (PDF; 424 kB). Statistisches Amt der Landeshauptstadt München. Abgerufen am 11. November 2015.</ref> | |||
Bevölkerungsdichte: | 14.531 Einwohner/km² | |||
Postleitzahl: | 80335, 80339 | |||
Vorwahl: | 089 | |||
Lage des Stadtbezirks 8 Schwanthalerhöhe in München |
Die Schwanthalerhöhe (von den Münchnern oft als Westend bezeichnet) ist der Stadtbezirk 8 der bayerischen Landeshauptstadt München.
Der Stadtbezirk gehört mit einer Fläche von 2,07 Quadratkilometern und einer Wohnbevölkerung von knapp 30.000 zu den am dichtesten besiedelten Stadtbezirken Münchens. Das Westend wurde im Rahmen der Neuansiedelung von Industrie im Münchner Westen als Arbeiterwohngebiet geplant, so dass sich hier viel genossenschaftlicher Wohnungsbau findet und der Arbeiteranteil bis heute überdurchschnittlich hoch ist.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Schwanthalerhöhe, das Münchner Westend, liegt am westlichen Rand der Innenstadt auf der Isarniederterrasse, begrenzt von den Bahnlinien Hauptbahnhof–Pasing und Hauptbahnhof–Ostbahnhof. Der innenstadtnahe und leicht abschüssige östliche Teil des Bezirks (Theresienhöhe) bildet einen Übergang zum Bahnhofsviertel, südlich davon oberhalb der Theresienwiese liegt das frühere Messegelände.
Nachbarbezirke sind Neuhausen-Nymphenburg und die Maxvorstadt im Norden, Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt im Osten, Sendling im Süden sowie Sendling-Westpark und Laim im Westen.
Geschichte und Beschreibung
Der Stadtteil hat seinen Namen von dem Bildhauer Ludwig Schwanthaler, dem Schöpfer der Bavaria; er hieß früher Sendlinger Höhe. Seine Entstehung hängt mit der um 1840 beginnenden Industrialisierung zusammen, die die Errichtung gründerzeitlicher Arbeiterviertel mit verdichteter Blockbebauung zur Folge hatte. Bis heute stammt knapp die Hälfte des Baubestands der Schwanthalerhöhe aus der Zeit vor 1919. Die teilweise schlechte Bausubstanz mit unzureichenden Wohnstandards machten ab Anfang der 1970er Jahre weitreichende Sanierungsmaßnahmen erforderlich. Auf dem Fabrikgelände der ehemaligen Metzeler Gummiwerke wurden in den 1980er Jahren der Gewerbehof Westend und das Münchner Technologiezentrum errichtet. In der Folge wandelte sich auch die Wirtschaftsstruktur im Stadtteil. Inzwischen liegen etwa zwei Drittel der Arbeitsplätze im Viertel im Dienstleistungssektor, im Handel und der öffentlichen Verwaltung.
Markante Orte sind der Backstein-Bau des Augustiner-Bräu (älteste Brauerei Münchens), das ehemalige Hauptzollamt mit seiner großen Glaskuppel, die Hackerbrücke, das ehemalige Einrichtungshaus XXXLutz (früher Karstadt) mit seiner monumentalen gewölbten Glasfassade, das angrenzende „Betongebirge“ (Biermösl Blosn) aus gestapelten Wohnblocks, der Bavariapark, das von Theodor Fischer erbaute Ledigenheim nahe dem Gollierplatz, sowie eine ganze Reihe kleinerer Plätze, die dem Stadtteil sein Gepräge geben. 2006 gewann der neu gestaltete Georg-Freundorfer-Platz den Preis der Stiftung Lebendige Stadt für den besten Spiel- und Freizeitplatz Deutschlands.
Drei römisch-katholische Kirchen, St. Benedikt (1881), St. Rupert (1908 Gabriel von Seidl) und Maria Heimsuchung (1934) und eine evangelisch-lutherische Kirche, die Auferstehungskirche (1931 German Bestelmeyer) prägen das Bild der Schwanthalerhöhe.
Durch die Verlagerung der Messe München nach Riem im Februar 1998 wurde das alte Messegelände frei für eine Folgenutzung. Dort entstanden bis 2004 etwa 1.800 neue Wohnungen, außerdem Einrichtungen für Gewerbe, Handel, Dienstleistungen (Verwaltungsgebäude der Mannheimer Lebensversicherung) und Gemeinbedarfseinrichtungen. In den verbliebenen denkmalgeschützten Jugendstilhallen der alten Messe wurde im Mai 2003 das Verkehrszentrum als Ableger des Deutschen Museums eröffnet. Im Juni 2010 konnte auch der neue Quartiersplatz Theresienhöhe über dem „Bahndeckel“ der Bevölkerung übergeben werden.
Die gute Verkehrsanbindung durch zwei U-Bahn-Linien, S-Bahn und den Mittleren Ring, die zentrale Lage und das urbane Flair machen den Stadtteil zunehmend zu einer beliebten Wohngegend.
Bildung und Kultur
Im Stadtteil Schwanthalerhöhe finden in der Alten Kongresshalle regelmäßig Events statt. Das Verkehrszentrum des Deutschen Museums lockt zahlreiche Besucher an. Stadtteilkultur findet im Griechischen Haus Westend, im Kulturkeller (Kultur- & Vereinskeller D’Schwanthalerhöh’ e. V.), im KulturLaden Westend sowie im Multikulturellen Jugendzentrum (MKJZ) statt. Die Stadtteilbibliothek im Westend verfügt über einen Schwerpunkt in Literatur in verschiedenen Herkunftssprachen für Menschen mit Migrationshintergrund und Sprachenlerner.
Baudenkmäler
Politik
Bezirksausschuss
Der Bezirksausschuss von Schwanthalerhöhe wurde zuletzt am 16. März 2014 gewählt. Die Sitzverteilung lautet wie folgt: SPD 7, Grüne 6 CSU 3, und FDP 1.<ref name="Wahl" /> Von den 21.240 stimmberechtigten Einwohnern in Schwanthalerhöhe haben 8087 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 38,1 Prozent lag.
Weitere Wahlen
Bei den Oberbürgermeisterwahlen 2002 wurde der SPD-Kandidat Christian Ude mit überdurchschnittlichen 71,2 Prozent gewählt.
Datum | Wahl | Wahlbeteiligung | SPD | CSU | Grüne | FDP | Linke * |
---|---|---|---|---|---|---|---|
22. September 2013 | Deutscher Bundestag (Zweitstimmen)<ref>Bundestagswahl 2013 – Zweitstimmen. Landeshauptstadt München. Abgerufen am 19. Juni 2014.</ref> | 70,0 | 25,4 | 25,8 | 22,9 | 6,3 | 7,8 |
27. September 2009 | Deutscher Bundestag (Zweitstimmen)<ref name="Stat. Taschenbuch">Statistischen Amt der Landeshauptstadt München (Hrsg.) (2013): Statistisches Taschenbuch 2013 – München und seine Stadtbezirke (PDF; 2,5 MB; S. 70). Landeshauptstadt München.</ref> | 71,3 | 18,9 | 21,7 | 27,1 | 14,9 | 9,6 |
21. September 2008 | Bayerischer Landtag (Gesamtstimmen)<ref name="Stat. Taschenbuch" /> | ? | 33,1 | 19,2 | 22,7 | 9,9 | 7,7 |
18. September 2005 | Deutscher Bundestag (Zweitstimmen)<ref name="Stat. Taschenbuch" /> | 73,4 | 30,5 | 28,0 | 23,0 | 9,7 | 5,8 |
13. Juni 2004 | Europäisches Parlament<ref name="Stat. Taschenbuch" /> | 36,2 | 18,7 | 28,2 | 35,8 | 5,2 | 3,3 |
21. September 2003 | Bayerischer Landtag (Gesamtstimmen)<ref name="Stat. Taschenbuch" /> | 57,1 | 34,2 | 36,3 | 21,4 | 3,0 | – |
22. September 2002 | Deutscher Bundestag (Zweitstimmen)<ref name="Stat. Taschenbuch" /> | 77,0 | 32,8 | 32,8 | 24,5 | 5,2 | ? |
* Anmerkung: Die Linke trat zuvor als Linkspartei.PDS bzw. PDS auf. |
Statistik
<timeline> ImageSize = width:600 height:200 PlotArea = width:450 height:150 left:50 bottom:20 AlignBars = late
DateFormat = yyyy Period = from:22000 till:31000 TimeAxis = orientation:vertical ScaleMajor = unit:year increment:1000 start:22000 gridcolor:tan1
PlotData=
color:kelleygreen width:15 bar:1999 from:start till:24685 bar:2000 from:start till:24883 bar:2001 from:start till:24905 bar:2002 from:start till:25078 bar:2003 from:start till:25328 bar:2004 from:start till:25369 bar:2005 from:start till:25507 bar:2006 from:start till:26103 bar:2007 from:start till:26877 bar:2008 from:start till:27778 bar:2009 from:start till:27814 bar:2010 from:start till:28004 bar:2011 from:start till:28678 bar:2012 from:start till:29402 bar:2013 from:start till:29663 bar:2014 from:start till:30083
TextData=
pos:(0,185) fontsize:M text: Einwohnerentwicklung
</timeline>
(Stand jeweils am 31. Dezember, Einwohner mit Hauptwohnsitz)
Jahr | Einwohner | davon Ausländer | Fläche in km² |
Einwohner je km² |
Quelle mit weiteren Daten<ref>Archiv Stadtteilinformationen. Landeshauptstadt München. Abgerufen am 19. Juni 2014.</ref> |
---|---|---|---|---|---|
2000 | 24.883 | 10.168 (40,9 %) | 2,0727 | 12.005 | Statistisches Taschenbuch München 2001 (PDF) |
2001 | 24.905 | 10.028 (40,3 %) | 2,0727 | 12.016 | Statistisches Taschenbuch München 2002 (PDF) |
2002 | 25.078 | 10.089 (40,2 %) | 2,0727 | 12.099 | Statistisches Taschenbuch München 2003 (PDF) |
2003 | 25.328 | 10.176 (40,2 %) | 2,0728 | 12.219 | Statistisches Taschenbuch München 2004 (PDF) |
2004 | 25.369 | 9.751 (38,4 %) | 2,0703 | 12.254 | Statistisches Taschenbuch München 2005 (PDF) |
2005 | 25.507 | 9.644 (37,8 %) | 2,0705 | 12.319 | Statistisches Taschenbuch München 2006 (PDF) |
2006 | 26.103 | 9.393 (36,0 %) | 2,0702 | 12.609 | Statistisches Taschenbuch München 2007 (PDF) |
2007 | 26.877 | 9.491 (35,3 %) | 2,0702 | 12.983 | Statistisches Taschenbuch München 2008 (PDF) |
2008 | 27.778 | 9.819 (35,3 %) | 2,0702 | 13.418 | Statistisches Taschenbuch München 2009 (PDF) |
2009 | 27.814 | 9.358 (33,6 %) | 2,0702 | 13.435 | Statistisches Taschenbuch München 2010 (PDF) |
2010 | 28.004 | 9.286 (33,2 %) | 2,0702 | 13.527 | Statistisches Taschenbuch München 2011 (PDF) |
2011 | 28.678 | 9.603 (33,5 %) | 2,0702 | 13.853 | Statistisches Taschenbuch München 2012 (PDF) |
2012 | 29.402 | 9.814 (33,4 %) | 2,0702 | 14.202 | Statistisches Taschenbuch München 2013 (PDF) |
2013 | 29.663 | 9.974 (33,6 %) | 2,0702 | 14.329 | Statistisches Taschenbuch München 2014 (PDF) |
2014 | 30.083 | 10.230 (34,0 %) | 2,0702 | 14.531 | Statistisches Taschenbuch München 2015 (PDF) |
Literatur
- F. Meier, S. Perouansky, J. Stintzing (Hrsg.): Das Westend. Geschichte und Geschichten eines Münchner Stadtteils. StattPlan Verlag München 2005. ISBN 3-9801647-6-4
- Monika Müller-Rieger, Günther Gerstenberg und Karin Just: Westend. Von der Sendlinger Haid' zum Münchner Stadtteil, Buchendorfer Verlag 2000, 207 Seiten, ISBN 978-3927984295
- Franz Schiermeier: Westend. Reiseführer für Münchner. Franz Schiermeier Verlag München 2014, 200 Seiten, ISBN 978-3-943866-18-6
Weblinks
- Stadtteil Schwanthalerhöhe – Landeshauptstadt München
- Stadtbezirk und Bezirksausschuss 8 Schwanthalerhöhe – Landeshauptstadt München
Einzelnachweise
<references/>
Allach-Untermenzing (23) | Altstadt-Lehel (1) | Au-Haidhausen (5) | Aubing-Lochhausen-Langwied (22) | Berg am Laim (14) | Bogenhausen (13) | Feldmoching-Hasenbergl (24) | Hadern (20) | Laim (25) | Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (2) | Maxvorstadt (3) | Milbertshofen-Am Hart (11) | Moosach (10) | Neuhausen-Nymphenburg (9) | Obergiesing-Fasangarten (17) | Pasing-Obermenzing (21) | Ramersdorf-Perlach (16) | Schwabing-Freimann (12) | Schwabing-West (4) | Schwanthalerhöhe (8) | Sendling (6) | Sendling-Westpark (7) | Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln (19) | Trudering-Riem (15) | Untergiesing-Harlaching (18)