Thüringen (Vorarlberg)


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Thüringen

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Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Vorarlberg
Politischer Bezirk: Bludenz
Kfz-Kennzeichen: BZ
Fläche: 5,67 km²
Koordinaten: 47° 12′ N, 9° 46′ O47.2002777777789.7672222222222573Koordinaten: 47° 12′ 1″ N, 9° 46′ 2″ O{{#coordinates:47,200277777778|9,7672222222222|primary dim=10000 globe= name= region=AT-8 type=city
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Höhe: 573 m ü. A.
Einwohner: 2.125 (1. Jän. 2015)
Bevölkerungsdichte: 375 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6712
Vorwahl: 05550
Gemeindekennziffer: 8 01 26
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Walgaustraße 20
6712 Thüringen
Website: www.thueringen.at
Politik
Bürgermeister: Harald Witwer
Gemeindevertretung: (2010)
(21 Mitglieder)
14 Gemeinsam für Thüringen
4 Die Alternative
2 FPÖ und Parteifreie
1 Gemeinschaft SPÖ und Parteifreie
Lage der Gemeinde Thüringen im Bezirk Bludenz

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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Die Gemeinde Thüringen mit 2125 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2015) liegt im österreichischen Bundesland Vorarlberg im Bezirk Bludenz am Ausgang des Großen Walsertals auf der nördlichen Talseite des Walgau. Sie gehört zu den Blumenegg-Gemeinden.

Geografie

Thüringen liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bludenz auf 573 Metern Höhe. 41,8 % der Fläche sind bewaldet. Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden in Thüringen. Die Bezirkshauptstadt Bludenz liegt etwa 9 km südöstlich.

Geschichte

Datei:Thueringen 1883.jpg
Ansicht Thüringen (1883)

Der Ort samt Pfarrkirche wurde urkundlich erstmals 842 als „Turingos cum ecclesia“ (zu deutsch „Thüringen mit einer Kirche“) erwähnt. Der heutige Bau der Kirche wurde zwischen 1712 und 1714 errichtet.

Unter den Montforter Grafen entstand im 13. Jahrhundert die Veste Blumenegg. 1405 wurde sie in einem Bauernaufstand zerstört. Nach ihrem Wiederaufbau fiel sie 1650 und 1774 Bränden zum Opfer. Nach dem letzten Brand wurde sie nicht mehr aufgebaut.

Mit dem Erwerb der Herrschaft Blumenegg, die ehemals Besitz des Klosters Weingarten war, durch die Habsburger im Jahre 1804, kam Thüringen zu Österreich.

Im Jahre 1837 gründete der Schotte John Douglass, der Großvater des Schriftstellers Norman Douglas, eine Textilfabrik und brachte damit wirtschaftlichen Aufschwung in den Ort. In den Jahren 1836 bis 1837 ließ er auf einer Anhöhe die Villa Falkenhorst erbauen.<ref>Villa Falkenhorst</ref>

1849 wurde die Trennung der bis dahin vereinten Orte Thüringen und Bludesch in zwei selbständige Gemeinden vollzogen.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

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Am 31. Dezember 2002 hatte die Gemeinde inklusive der Zweitwohnsitze 2.272 Einwohner. Der Ausländeranteil lag dabei bei 10,2 Prozent.

Politik

Die Thüringer Gemeindevertretung besteht aus 21 Mitgliedern. Nach der Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahl 2015 setzt sie sich wie folgt zusammen: Liste „Bürgermeister Harald Witwer - Gemeinsam für Thüringen“ 14 Mandate, Liste „Die ALTERNATIVE“ 4 Mandate, „FPÖ und Parteifreie“ 2 Mandate und „Gemeinschaft SPÖ und Parteifreie“ 1 Mandat.

Bürgermeister ist Harald Witwer von der Liste „Gemeinsam für Thüringen“. Er wurde in der Bürgermeister-Direktwahl 2015 mit 65,87 % der Stimmen wiedergewählt.

Wappen

Datei:Wappen at thueringen.png
Thüringen (Vorarlberg)
Datei:Villa Falkenhorst.JPG
Villa Falkenhorst

Das Wappen von Thüringen tauchte erstmals bei Georg Wegelin, dem Abt des Reichsstiftes Weingarten (1613 bis 1627) auf und lehnt sich an das Wappen der Reichsherrschaft Blumenegg an, deren ehemaliger Amtssitz der Ort war.

Der Gemeinde wurde 1929 von der Landesregierung ein Wappen verliehen, welches auf dem genannten basiert: Es besteht aus einem fünfmal von Silber und Blau geteilten Schild, in dem die drei blauen Streifen je vier stilisierte graue Wolken aufweisen.
Dieses Element scheint auch in den Wappen der anderen Blumenegg-Gemeinden Bludesch, Ludesch und Thüringerberg auf.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche zum hl. Stephan
  • Kirche zur hl. Anna
  • Villa Falkenhorst:
Die Villa Falkenhorst wurde 1836/37 vom Industriellen John Douglass erbaut. Die Villa orientiert sich architektonisch an der Form des einfachen englischen Landhauses – in Anlehnung an Villenbauten der italienischen Renaissance.
Im Jahre 1838 wurde das Anwesen von Lady Margarethe Jane Douglass gekauft und 1891 ging es an ihren Enkel John William Douglass über.
Der Textilfabrikant Rudolf Kastner erwarb 1909 die Fabrik und die Villa. 1985 wurden die Fabrikanlage und 1997 auch die Villa mit der umgebenden Parkanlage schließlich von der Gemeinde Thüringen erworben. Seither finden dort diverse kulturelle Veranstaltungen statt – unter anderem der „Blumenegger Sommer”.
  • Lindenplatz: Naturdenkmal
  • Montjola Wasserfall: Naturdenkmal

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Wirtschaft ist geprägt durch metallverarbeitende Industrie (u. a. ein Hilti-Werk), Teppichweberei, Holzverarbeitung und etwas Sommertourismus.

Am Ort gab es im Jahr 2003 32 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 604 Beschäftigten und 60 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 911. Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle. Der Anteil der landwirtschaftlichen Flächen an der Gesamtfläche liegt bei 42,3 Prozent.

Bildung

Im Ort gibt es eine Volks-, Mittel- und Polytechnische Schule mit insgesamt 560 Schülern (Stand Januar 2003). An der Mittelschule Thüringen besteht die Möglichkeit des Besuchs einer Musikmittelschule mit erweitertem Musik- und Instrumentalunterricht. Pro Jahrgang werden zwei Klassen dieses Schultyps geführt. Zudem verfügt Thüringen über einen Kindergarten.

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons Commons: Thüringen (Vorarlberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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