Thallwitz
Wappen | Deutschlandkarte | ||||||
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Wappen der Gemeinde Thallwitz |
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Basisdaten | |||||||
Bundesland: | Sachsen | ||||||
Landkreis: | Leipzig | ||||||
Höhe: | 110 m ü. NHN | ||||||
Fläche: | 53 km² | ||||||
Einwohner: | 3605 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-SN">Aktuelle Einwohnerzahlen nach Gemeinden 2014 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).</ref> | ||||||
Bevölkerungsdichte: | 68 Einwohner je km² | ||||||
Postleitzahl: | 04808 | ||||||
Vorwahlen: | 03425, 034263 (Röcknitz) | ||||||
Kfz-Kennzeichen: | L, BNA, GHA, GRM, MTL, WUR | ||||||
Gemeindeschlüssel: | 14 7 29 380 | ||||||
Gemeindegliederung: | 9 Ortschaften | ||||||
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dorfplatz 5 04808 Thallwitz | ||||||
Webpräsenz: | |||||||
Bürgermeister: | Thomas Pöge (Parteilos) | ||||||
Lage der Gemeinde Thallwitz im Landkreis Leipzig | |||||||
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Thallwitz ist eine verwaltungsgemeinschaftsfreie Gemeinde im Norden des Landkreises Leipzig in Sachsen. Der Gemeindesitz befindet sich in Thallwitz.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Verkehr
Die Gemeinde liegt zwischen Wurzen (8 km) und Eilenburg (ca. 6 km), inmitten der Auenlandschaft der Mulde und den östlich gelegenen Hohburger Bergen im Tauchaer Endmoränenhügelland am Rand der Leipziger Tieflandsbucht. Westlich der Gemeinde fließt die Mulde, in welche im Gemeindegebiet die Lossa mündet.
Nördlich des Gemeindegebietes verläuft die B 87, südlich die B 6.
Die Bahnstrecke Eilenburg–Wurzen verläuft durch Thallwitz; der Personenverkehr wurde jedoch bereits 1978 eingestellt. Nächstgelegener Personenbahnhof ist nun Eilenburg Ost an der Bahnstrecke Halle–Cottbus, etwa vier Kilometer nördlich von Thallwitz gelegen. Werktags erschließen mehrere Buslinien der Personenverkehrsgesellschaft Muldental alle zu Thallwitz gehörenden Ortschaften und bieten Verbindungen in die Städte Eilenburg und Wurzen. Es gilt der Tarif des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes.
Ortsgliederung
Zur Verbandsgemeinde gehören neben Thallwitz noch die Ortsteile:
Geschichte
Thallwitz
Am 31. Juli 1253 wurde Thallwitz zum ersten Mal in einer Urkunde des Markgrafen von Meißen, Heinrich dem Erlauchten, als Talvitz erwähnt. Möglicherweise ist Thallwitz aber älter und entstand als slawische Ansiedlung bereits viel früher. Spätestens 1266 ist Henricus de Scof Herr auf Thallwitz und nennt sich fortan Henricus de Talwiz.<ref>Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen</ref> Im 16. Jahrhundert erbauten die Herren von Canitz das Thallwitzer Schloss im damals üblichen Renaissancestil und benannten sich entsprechend der 1575 erwähnten Schreibweise von Canitz und Dallwitz. 1791 findet man erstmals die heutige Schreibweise.
Ab 1554 gehörte der Ort zum Amt Wurzen, ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Grimma. Zur Landgemeinde Thallwitz gehörte das ehemalige Gut Dennstädt. Nach der DDR-Kreisreform 1952 kam das ca. 1000 Einwohner zählende Thallwitz zum Kreis Wurzen im Bezirk Leipzig. Eingemeindet wurden 1957 Kollau, 1973 Canitz und Lossa sowie 1993 Nischwitz. Von 1994 bis 2008 war Thallwitz Teil des Muldentalkreises. Am 1. April 1996 vereinigte sich Thallwitz mit der Gemeinde Röcknitz-Böhlitz.<ref>StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1996</ref>
Böhlitz
Bereits am 6. Juni 1222 wurde das Dorf Böhlitz als Herrengut urkundlich zum ersten Mal erwähnt.
Politik
Seit der Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014 verteilen sich die 16 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
- Freie Wählervereinigung Thallwitz-Nischwitz e. V. (FWV-TN): 8 Sitze
- CDU: 3 Sitze
- Freie Wählervereinigung Böhlitz (FW-Bö.): 3 Sitze
- LINKE: 2 Sitze
Sehenswürdigkeiten
- Schloss Thallwitz 19Jh.jpg
Schloss Thallwitz, erste Hälfte 19. Jahrhundert
- Thallwitz1.jpg
Schloss Thallwitz, 2012
- Tafel-Thallwitz.JPG
Informationstafel zum Schloss Thallwitz
- WRosenthal.jpg
Büste von Wolfgang Rosenthal vor dem Schloss Thallwitz
- Thallwitz2.jpg
Kirche in Thallwitz
- Lehmstich-Thallwitz.JPG
Flächennaturdenkmal Lehmstich bei Thallwitz
- FischwegKollauerWehr.JPG
Kollauer Wehr mit Fischtreppe
- Schloss und Park Thallwitz
- Das Schloss wurde im 16. Jahrhundert anstelle des mittelalterlichen Stammsitzes derer von Dallwitz erbaut und wurde Ende des 19. Jahrhunderts von den Fürsten von Reuß jüngere Linie zu einem Jagdschloss umgestaltet. Das Schloss war ab 1943 eine Klinik für plastische Chirurgie. 1994 wurde die Klinik aus Kostengründen geschlossen. Eine Büste vor dem Schloss erinnert an den Gründer Wolfgang Rosenthal. Seit 2008 befindet sich das Schloss wieder im Besitz des Hauses Reuß.
- Schloss und Park Nischwitz
- Das Schloss stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und wurde wenig später im Stil des Spätbarock umgebaut. Der Park wurde wie das Schloss ursprünglich im Rokokostil angelegt und Mitte des 19. Jahrhunderts in einen englischen Landschaftsgarten umgestaltet.
- Sägemühle Thallwitz
- Die Mühle wird im Jahr 1790 erstmals urkundlich erwähnt. Sie ist voll funktionsfähig und wird über ein oberschlächtiges Wasserrad angetrieben.
- Park Canitz<ref>Homepage des Vereins „Park Canitz“</ref>
- Herrenhaus im Rittergut Röcknitz
- Kirchen in Thallwitz, Wasewitz, Röcknitz, Böhlitz und Nischwitz
- Auenlandschaft an der Mulde mit Mulderadweg
- Kollauer Wehr mit Fischtreppe
- Hohburger Berge
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Wolfgang Rosenthal (1882–1971)
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Christoph Siegmund von Holtzendorff (1671–1715), königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Wirklicher Kammerherr und Rittergutsbesitzer
Personen, die mit Thallwitz in Verbindung stehen
- Christian Siegmund von Holtzendorff (1630–1683), kursächsischer Kammerherr und Amtshauptmann des Amtes Eilenburg, starb hier
- Christian Benjamin Schmidt (1783–1838), Theologe, Pädagoge und erster Vorsteher der Königlichen Gewerbschule Chemnitz, geboren in Thallwitz
- Richard von Könneritz (1828–1910), Politiker, Diplomat und Rittergutsbesitzer auf Lossa, Präsident der I. Kammer des Sächsischen Landtags
- Wolfgang Rosenthal (1882–1971), Kieferchirurg, eröffnete 1943 eine Fachklinik im Schloss Thallwitz zur Behandlung von Spaltpatienten und leitete diese bis 1962
- Cornelius Gurlitt (1850–1938), Architekt und Kunsthistoriker, geboren im heutigen Thallwitzer Ortsteil Nischwitz
Literatur
- Cornelius Gurlitt: Thallwitz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 20. Heft: Amtshauptmannschaft Grimma (2. Hälfte). C. C. Meinhold, Dresden 1898, S. 244.
Weblinks
- Zur Geschichte des Rittergutes Röcknitz
- Thallwitz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Internetauftritt der Gemeinde Thallwitz einschließlich der Kirchen
Einzelnachweise
<references />
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