Tolubalsam
Tolubalsam (Balsamum tolutanum) ist eine gelblichbraune bis rotbraune, zähflüssige bis feste, harzige Masse von aromatischem, vanilleartigem Geruch und säuerlichem Geschmack aus dem Harz des Balsambaums (Myroxylon balsamum var. balsamum und Myroxylon balsamum var. genuinum).<ref name="Römpp">Eintrag zu Tolubalsam. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 28. Dezember 2014.</ref>
Inhaltsverzeichnis
Gewinnung
Zur Gewinnung von Tolubalsam schneidet man die Baumrinde spitzwinklig ein. Der frische Balsam ist braungelb und zähflüssig, er härtet an der Luft zu einer spröden, leicht zerreibbaren Masse.<ref name="Hunnius">Hermann Ammon (Hrsg.): Hunnius pharmazeutisches Wörterbuch. 8. Auflage, de Gruyter, Berlin 2004. ISBN 3-11-015792-6.</ref>
Zusammensetzung
Tolubalsam besteht aus etwa 12 bis 15 % Zimt- und Benzoesäure, ca. 40 % Benzyl- und anderen Estern dieser Säuren, ferner aus Harzen, Vanillin und ca. 1,5 bis 3 % ätherischen Ölen.<ref name="Römpp"/> Ein weiterer Inhaltsstoff des Tolubalsam ist das Terpen Guajadien.
Eigenschaften
Tolubalsam ist unlöslich in Wasser und Petrolether, größtenteils löslich in Alkohol, Benzol, Chloroform, Ether, Eisessig, Schwefelkohlenstoff und Alkali.<ref name="Römpp"/>
Verwendung
Bereits die indogenen Völker wie Azteken und Maya nutzten das Harz für medizinische Zwecke, u. a. bei diversen Hautkrankheiten, gegen Kopfschmerzen und zur Heilung von Wunden.<ref>Tolubalsam (balsamum tolutanum). Abgerufen am 28. Mai 2015. </ref> In der Medizin fand er Verwendung als Expektorans bei Husten.<ref name="Hunnius"/> Heute wird er in der Parfümerie als fixierende Komponente verwendet, um warme Süße zu vermitteln. Tolubalsam benutzt man in der Mikroskopie als Einbettmittel. Manchmal wird er als Räucherwerk verwendet, vor allem, wenn echter Weihrauch schwer erhältlich oder zu teuer ist. Der dabei entstehende Duft erinnert entfernt an Schokolade. Allerdings reizt der Rauch des Balsams stark die Atemwege und löst schnell heftiges Husten aus.
Durch trockene Destillation von Tolubalsam erhielt Sainte-Claire Deville 1844 erstmals Toluol.
Siehe auch
Einzelnachweise
<references />