Uwe Topper


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Uwe Topper (* 1940 in Breslau) ist ein deutscher Schriftsteller und Chronologiekritiker. Er befasst sich hauptsächlich mit den Themen Geschichte, Geschichtsschreibung, Völkerkunde und Felsbildforschung.

Leben

Topper studierte vorübergehend Kunstgeschichte an der Hochschule für bildende Künste in Berlin und Islamwissenschaft an der Universität des Pandschab in Lahore. Anschließend lebte er als freier Künstler und Schriftsteller in Südasien und Nordafrika. Derzeit lebt er in Berlin.

Veröffentlichungen

Topper hat für spanische Einrichtungen zahlreiche wissenschaftliche Beiträge geliefert.<ref>IC Almogaren</ref> Auch in deutschen Fachzeitschriften hat er veröffentlicht.<ref>Grabstelen in Kohistan (Nordpakistan). In: Münchner Beiträge zur Völkerkunde. Band 6, 2000, ISBN 3-927270-36-9.</ref> Schon in der Zeitschrift für Ethnologie 1975 – in Almogaren des Institutum Canarium häufig – außerdem verfasste er mehrere wissenschaftliche Bücher über Ethnologie im Diederichs Verlag. Seine Forschungsschwerpunkte Chronologiekritik und Katastrophismus haben sich in Vorträgen, Artikeln und Büchern niedergeschlagen.

1977 lokalisierte Topper in Das Erbe der Giganten. Untergang und Rückkehr der Atlanter die Hauptstadt von Atlantis im Gebiet der südspanischen Stadt Cádiz, wobei er seinem Modell die entsprechenden Zeitangaben Platons zugrunde legte<ref>Siehe: Uwe Topper: Die Chronik von Atlantis. bei: atlantisforschung.de (abgerufen am 24. Juni 2012)</ref> – eine chronologische Vorstellung, die er später wieder verwarf.<ref>Siehe: Uwe Topper: Eine Chronologie für Atlantis? bei: atlantisforschung.de, Sept. 2009 (abgerufen am 24. Juni 2012)</ref>

Ab den 1960er Jahren entwickelte Topper eigene Gedanken über die möglicherweise fehlerhafte Chronologie. Die These Heribert Illigs vom „Erfundenen Mittelalter“, an deren Ausarbeitung er sich zeitweilig beteiligte, erschien ihm bald als zu kurz greifend. Topper geht von mehreren verheerenden weltweiten Katastrophen (Kataklysmen) aus, die die kulturelle Entwicklung der Menschheit beeinflusst und sich entscheidend auf die Bildung der Religionen ausgewirkt hätten. Nachweise dafür glaubt er in Landschaftsmerkmalen und Geologie, bei archäologischen Ausgrabungen und in den Überlieferungen verschiedener Völker zu erkennen. Angeregt von Wilhelm Kammeier sieht er die meisten schriftlichen Quellen, die eine Entstehungszeit vor dem Jahr 1500 vorgeben, als zweifelhaft an, als nachträglich im Rahmen einer vor allem kirchlich gelenkten „Großen Aktion“ verfälscht, rückdatiert oder neugeschaffen.

Toppers chronologiekritische Thesen werden von akademischen Wissenschaftlern abgelehnt. Topper veröffentlichte seit Ende der 1990er Jahre einige Bücher in neurechten beziehungsweise rechtsextremen Verlagen wie Herbig und Grabert.<ref>Berliner Geschichtssalon (Memento vom 19. November 2010 im Internet Archive)</ref> In der im neurechten Dresdner Verlag Zeitenwende erscheinenden neuheidnischen Zeitschrift „HAGAL - Die Allumfassende“ behauptete Topper 2003, die Himmelsscheibe von Nebra sei eine Fälschung. 2006 erschien ein weiteres Buch von ihm im Grabert-Verlag<ref>Verfassungsschutzbericht 2006 (Memento vom 10. Februar 2009 im Internet Archive)</ref> und 2007 publizierte er einen Beitrag über Chronologiekritik in der Zeitschrift Trojaburg,<ref>Forsite Verlag</ref> die im rechtsextremen Forsite-Verlag erschien. Eine inhaltliche Nähe zum politischen Rechtsextremismus weist Topper von sich.

Topper verfasste auch ein Buch über Geomantie und verfasste einen kritischen Aufsatz zur Welteislehre Hanns Hörbigers. Wie zahlreiche andere Chronologiekritiker bezweifelt Topper in seinen Publikationen das etablierte Bild der Erdgeschichte sowie die Darwinsche Evolutionstheorie.

Werke

Weblinks

Einzelnachweise

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