Vern Schuppan


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Vern Schuppan
Nation: AustralienAustralien Australien
Automobil-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Belgien 1974
Letzter Start: Großer Preis von Österreich 1977
Konstrukteure
1974 Ensign Racing · 1975 Embassy Racing with Graham Hill · 1977 Team Surtees
Statistik
WM-Bilanz:
Starts Siege Poles SR
9
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:

Vernon „Vern“ Schuppan (* 19. März 1943 in Booleroo) ist ein ehemaliger australischer Automobilrennfahrer und Rennwagenkonstrukteur. Schuppan fuhr in der Formel 1 und gewann 1983 die 24 Stunden von Le Mans.

Karriere

Datei:Schuppan 962CR.jpg
Der Schuppan 962CR, konstruiert von Vern Schuppan

Nach einigen erfolgreichen Jahren im australischen Kartsport kam Schuppan 1969 nach Großbritannien. Er stieg dort in die Formel Ford ein und 1971 in die Formel Atlantic auf. Nach seinem Gesamtsieg bei der Yellow-Pages-Meisterschaft kam er zum ersten Mal mit der Formel 1 in Kontakt, als ihn Ken Tyrrell zu einem Testtag einlud. Aber nicht das Tyrrell-Team, sondern B.R.M. gab ihm 1972 einen Werksvertrag.

Schuppan wurde als Junior-Fahrer engagiert und laut Vertrag sollte er vor allem bei den Rennen, die nicht zur Weltmeisterschaft zählten, an den Start gehen. Er wurde Fünfter beim Gold Cup im Oulton Park und Vierter bei der John Player Challenge in Brands Hatch. Als sich 1973 die Situation bei B.R.M. nicht änderte und er weiter als Ersatzfahrer auf einen Einsatz bei einem Grand Prix wartete, nahm er ein Angebot von John Wyer und dessen Gulf-Sportwagenteam an. Im Mirage M6 wurde er gemeinsam mit Mike Hailwood und Howden Ganley Zweiter beim 1000-km-Rennen von Spa.

1974 wurde Schuppan Werksfahrer bei Ensign und gab sein Grand-Prix-Debüt beim Großen Preis von Belgien in Nivelles. Zu seinem Formel-1-Engagement kamen sporadische Einsätze in der Formel 5000.

Die Formel-1-Karriere des Australiers blieb unerfüllt und in letzter Konsequenz wenig erfolgreich. Nach einem Rennen für Graham Hill im Hill GH1 1975 folgten noch drei Einsätze für Surtees 1977, dann war die Zeit in der höchsten Monopostoklasse nach nur neun Rennen vorüber.

1976 war Schuppan schon für ein Jahr in die USA übersiedelt, um für das Eagle-Team von Dan Gurney in der USAC-Rennserie zu starten. 1978 kehrte er zurück und wurde 1981 beim Indy 500 Dritter. Neben seinem US-Engagement baute er sich eine höchst erfolgreiche Sportwagenkarriere auf. Anfang der 1980er-Jahre war er einer der schnellsten Piloten im Porsche 956 und sein Erfolgslauf gipfelte im Le-Mans-Sieg 1983 mit Al Holbert und Hurley Haywood als Partnern.

Schuppan tat sich auch als Konstrukteur hervor. Sein Schuppan 962CR, eine Straßenversion des Porsche 962, wurde sechsmal gebaut und verkauft. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere stieg er erfolgreich ins Teammanagement ein und war lange Jahre Partner von Stefan Johansson in der Indy-Light-Serie.

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1973 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Gulf Research Racing Mirage M6 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Hailwood Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Watson Ausfall Unfall
1974 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Gulf Research Racing Gulf GR7 SchwedenSchweden Reine Wisell Ausfall Antriebswelle
1975 FrankreichFrankreich Gulf Research Racing Co. Gulf GR8 FrankreichFrankreich Jean-Pierre Jaussaud Rang 3
1976 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Gran Touring Cars Inc. Mirage GR8 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Derek Bell Rang 5
1977 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Gran Touring Cars Inc. Mirage GR8 FrankreichFrankreich Jean-Pierre Jarier Rang 2
1978 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Gran Touring Cars Inc. Mirage M9 FrankreichFrankreich Jacques Laffite Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Sam Posey Rang 10
1979 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Gran Touring Cars Inc. Ford M10 FrankreichFrankreich Jean-Pierre Jaussaud Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Hobbs Ausfall Disqualifiziert
1981 DeutschlandDeutschland Porsche System Porsche 936 DeutschlandDeutschland Jochen Mass Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hurley Haywood Rang 12
1982 DeutschlandDeutschland Rothmans Porsche System Porsche 956 DeutschlandDeutschland Jochen Mass Rang 2
1983 DeutschlandDeutschland Rothmans Porsche Porsche 956 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Al Holbert Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hurley Haywood Gesamtsieg
1984 DeutschlandDeutschland Porsche Kremer Racing Porsche 956B FrankreichFrankreich Jean-Pierre Jarier AustralienAustralien Alan Jones Rang 6
1985 DeutschlandDeutschland Rothmans Porsche Porsche 962C Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Al Holbert Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Watson Ausfall Motorschaden
1986 DeutschlandDeutschland Rothmans Porsche Porsche 962C Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Drake Olson Ausfall Getriebeschaden
1987 DeutschlandDeutschland Rothmans Porsche AG Porsche 962C DeutschlandDeutschland Jochen Mass FrankreichFrankreich Bob Wollek Ausfall Ventilschaden
1988 DeutschlandDeutschland Porsche AG Porsche 962C SudafrikaSüdafrika Sarel van der Merwe FrankreichFrankreich Bob Wollek Ausfall Motorschaden
1989 AustralienAustralien Team Schuppan Porsche 962C AustralienAustralien Gary Brabham SchwedenSchweden Eje Elgh Rang 13

Sebring-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1986 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Group 44 Jaguar XJR-7 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hurley Haywood Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brian Redman Ausfall Ventilschaden
1987 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dyson Racing Porsche 962 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Price Cobb Ausfall Unfall

Literatur

  • Steve Small: Grand Prix Who's who. 3rd Edition. Travel Publishing, Reading 2000, ISBN 1-902007-46-8.