Wernershöhe (Naturschutzgebiet)
Koordinaten: 52° 1′ 21″ N, 9° 54′ 4″ O{{#coordinates:52,0225|9,9011111111111|primary
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Die Wernershöhe ist ein Naturschutzgebiet in der niedersächsischen Gemeinde Westfeld in der Samtgemeinde Sibbesse im Landkreis Hildesheim.
Das Naturschutzgebiet mit dem Kennzeichen NSG HA 168 ist 87 Hektar groß. Es ist nahezu vollständig Bestandteil des FFH-Gebietes „Sieben Berge, Vorberge“.
Das Naturschutzgebiet liegt nordöstlich von Alfeld (Leine) auf der Wernershöhe, einer Anhöhe der Vorberge am Ostrand des Alfelder Berglandes. Es stellt eine waldfreie, überwiegend extensiv ackerbaulich genutzte Hochfläche auf flachgründigen Kalkböden unter Schutz. Die Ackerflächen zeichnen sich insbesondere durch die Ackerwildkrautgesellschaften aus. Im Nordosten des Naturschutzgebietes sind im Bereich der „Wacholdertrift“ Fragmente orchideen- und enzianreicher Halbtrockenrasen und Hutewälder zu finden. In den Randbereichen des überwiegend von Waldflächen umgebenen Naturschutzgebietes sind ungenutzte Niederwälder und Eichen-Hainbuchenwälder sowie Mischwälder mit alten Hutebäumen zu finden.
Das Naturschutzgebiet bewahrt einen Ausschnitt einer früher in der Mittelgebirgsregion weit verbreiteten Kulturlandschaftsform mit ihrer zum Teil hochgradig gefährdeten Begleitflora und -fauna. Seit 1987 wird hier auf Initiative des Ornithologischen Vereins zu Hildesheim (OVH), der das Naturschutzgebiet betreut,<ref>Karin Heinze: Landschaft will ernährt werden. Hof Luna schafft Lebensräume, Lebendige Erde 2/2001, Verlag Lebendige Erde. Abgerufen am 15. März 2012.</ref> Ackerwildkrautschutz betrieben. Hierfür wurde die Fruchtfolge so angepasst (Rotklee, Hafer-Gerste, Roggen, Roggen-Wicken), dass die Nutzung zufriedenstellende Erträge liefert und gleichzeitig die Anzahl der Ackerkräuter deutlich zugenommen hat.<ref>Ansätze zur nachhaltigen Sicherung der botanischen Artenvielfalt auf Schutzäckern – eine Aufgabe für Biobetriebe?. Abgerufen am 15. März 2012.</ref> Rotklee und Wicken dienen der Erzeugung von Saatgut und der Gründüngung, aus dem Klee wird ferner Silage gewonnen.<ref>Ansätze zur nachhaltigen Sicherung der botanischen Artenvielfalt auf Schutzäckern – eine Aufgabe für Biobetriebe?, 11. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau. Abgerufen am 15. März 2012.</ref><ref>Silvia Huber, Nicole Krüger, Rainer Oppermann: Landwirtschaft schafft Vielfalt. Natur fördernde Landwirtschaft in der Praxis. (PDF; 12,6 MB), Bundesamt für Naturschutz, Oktober 2008. Abgerufen am 15. März 2012.</ref>
So lassen sich hier jedes Jahr mehrere Rote-Liste-Arten nachweisen, darunter Einjähriger Ziest, Kleiner Frauenspiegel, Acker-Hahnenfuß, Gefurchter Feldsalat, Venuskamm, Früher Ehrenpreis, Acker-Haftdolde und Grünblütiges Labkraut.<ref>Heinrich Hofmeister: 20 Jahre Ackerwildkrautschutz auf der Wernershöhe (Lkr. Hildesheim), 20 Jahre Ackerwildkrautschutz in Niedersachsen, Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen, Heft 2/07, Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz. Abgerufen am 15. März 2012.</ref>
Auf der Wernershöhe gibt es so viele seltene Kalkackerwildkräuter wie an keiner anderen Stelle in Niedersachsen.<ref>Quelle: KEHRWIEDER am Sonntag, 15. Juli 2012, Seite 13: 60 Botaniker treffen sich zur Fachtagung in Sack - und sind begeistert von den vielen seltenen Pflanzen. Wildkräuter in Hülle und Fülle..</ref> Das Gebiet steht seit dem 9. Juni 1994 unter Naturschutz. Zuständige untere Naturschutzbehörde ist der Landkreis Hildesheim.
Einzelnachweise
<references />
Literatur
- Heinrich Hofmeister: Ackerwildkrautschutz auf der Wernershöhe, Norddeutsche Biotope, Naturschutzverband Niedersachsen und Biologische Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems, 1995, ISSN 0742-8504x (PDF-Datei)
Weblinks
- Naturschutzgebiet „Wernershöhe (Naturschutzgebiet)“ in der Datenbank des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)
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