Westmount
Westmount | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
Ansicht von Westmount Ansicht von Westmount | ||||||
Lage in Québec | ||||||
| ||||||
Staat: | Kanada | |||||
Provinz: | Québec | |||||
Région administrative: | Montreal | |||||
Koordinaten: | -73,60523|primary | dim=25000 | globe= | name= | region=CA-QC | type=city
}} |
Höhe: | 49 m | |||||
Fläche: | 4,02 km² | |||||
Einwohner: | 19.931 (Stand: 2011) | |||||
Bevölkerungsdichte: | 4.958 Einw./km² | |||||
Zeitzone: | Eastern Time (UTC−5) | |||||
Postleitzahl: | H3Y, H3Z | |||||
Vorwahl: | +1 514 | |||||
Bürgermeister: | Peter Trent | |||||
Website: | www.westmount.org | |||||
Lage von Westmount in der Agglomeration Montreal Lage von Westmount in der Agglomeration Montreal |
Westmount ist eine Stadt im Südwesten der kanadischen Provinz Québec. Sie liegt auf der Île de Montréal und bildet eine Enklave im Stadtgebiet von Montreal. Die Gemeinde hat eine Fläche von 4,02 km² und zählt 19.931 Einwohner (2011).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Westmount liegt im zentralen Teil der Île de Montréal, etwas erhöht rund um den 201 Meter hohen Westmount Summit, der südlichsten der drei Erhebungen des Mont Royal. Die Gemeinde ist vollständig vom Gebiet der Stadt Montreal umschlossen, und zwar von den Stadtbezirken Ville-Marie im Nordosten, Le Sud-Ouest im Südosten und Côte-des-Neiges–Notre-Dame-de-Grâce im Westen. Das Stadtzentrum Montreals ist etwa drei Kilometer entfernt.
Geschichte
1898 kam bei Ausgrabungen am Südhang des Westmount Summit ein Gräberfeld der Algonkin, das aus der Zeit vor dem 15. Jahrhundert stammt, zum Vorschein.<ref>La période amérindienne. Stadt Westmount, abgerufen am 6. Januar 2013 (français). </ref> 1684 errichtete das Séminaire de Saint-Sulpice eine Missionsstation, um die unter ihrer Obhut stehenden Ureinwohner vom Einfluss ausschweifender Händler in Montreal abzuschirmen. Die Besiedlung des Hügels (der damals die Bezeichnungen Petit Montagne und Côte Saint-Antoine trug) durch Landwirte begann Mitte des 17. Jahrhunderts.<ref>L’arrivée des Français. Stadt Westmount, abgerufen am 6. Januar 2013 (français). </ref>
Nach der britischen Eroberung Québecs im Jahr 1760 änderte sich zunächst wenig an der landwirtschaftlichen Prägung des Gebiets. Im 19. Jahrhundert begannen Montrealer Geschäftsleute die Bauernhöfe aufzukaufen und sie in Herrenhäuser umzubauen. 1874 erfolgte die Gründung der Gemeinde Côte-Saint-Antoine. Die Eröffnung einer Straßenbahnlinie im Jahr 1894 hatte einen markanten Wachstumsschub zur Folge und die Gemeinde entwickelte sich zum bevorzugten Wohnort der wohlhabenden Anglophonen.<ref>Sous le règne britannique. Stadt Westmount, abgerufen am 6. Januar 2013 (français). </ref> 1895 benannte sich die Gemeinde in Westmount um, 1908 erhielt sie den Stadtstatus.<ref>Westmount. Commission de toponymie Québec, abgerufen am 16. August 2011 (français). </ref>
Im frühen 20. Jahrhundert errichtete der Architekt Robert Findlay zahlreiche öffentliche Bauten, die heute das Stadtbild prägen. Die 1898 eröffnete und 1918 abgerissene Montreal Arena war die zweite eigens für Eishockeyspiele konzipierte Halle Kanadas; in ihr spielten die Montreal Wanderers und die Montreal Canadiens. Westmount galt lange als Enklave der wohlhabenden britischen Elite (überwiegend schottischer Herkunft), die sich von der mehrheitlich frankophonen Stadt Montreal abhob. Aus diesem Grund war die Stadt in den 1960er Jahren bevorzugtes Ziel von Bombenanschlägen der Front de libération du Québec (1970 während der Oktoberkrise zerschlagen).
Am 1. Januar 2002 wurden 27 Gemeinden auf der Insel mit Montreal fusioniert. Besonders in Gemeinden mit einem hohen Anteil an Englischsprachigen regte sich Widerstand, da diese Maßnahme von der Provinzregierung der separatistischen Parti Québécois angeordnet worden war. Ab 2003 stellte die Parti libéral du Québec die Regierung und versprach, die Gemeindefusionen rückgängig zu machen. Am 20. Juli 2004 fanden in 22 ehemaligen Gemeinden Referenden statt. In Westmount sprachen sich 92,1 % der Wahlbeteiligten für die Trennung aus.<ref>Référendums du 20 juin 2004. Directeur général des élections du Québec, abgerufen am 17. August 2011 (français). </ref> Die Gemeinde wurde am 1. Januar 2006 neu gegründet, musste aber zahlreiche Kompetenzen an den Gemeindeverband abtreten.
Sehenswürdigkeiten
Westmount verfügt über zwei National Historic Sites; einerseits das historische Stadtzentrum mit zahlreichen Gebäuden aus der Zeit der Jahrhundertwende, andererseits die 1901 errichtete Kirche Saint-Léon de Westmount. Ältestes erhalten gebliebene Gebäude ist das Maison Hurtubise, ein Bauernhaus von aus dem Jahr 1739. Stadtbildprägend sind außerdem das schlossähnliche Rathaus im Stil des Tudor revival, die Victoria Hall, das Dawson College (größtes CEGEP der Provinz) und das von Ludwig Mies van der Rohe konzipierte Hochhausviertel Westmount Square im internationalen Stil. Die Hügelkuppe des Westmount Summit liegt in einem Parkanlage.
Bevölkerung
Gemäß der Volkszählung 2011 zählte Westmount 19.931 Einwohner, was einer Bevölkerungsdichte von 4958 Einw./km² entspricht. 54,9 % der Bevölkerung gaben Englisch als Hauptsprache an, der Anteil des Französischen betrug 20,0 %. Als zweisprachig (Französisch und Englisch) bezeichneten sich 2,0 %, auf andere Sprachen und Mehrfachantworten entfielen 21,1 %. Zu den bedeutendsten nichtoffiziellen Hauptsprachen gehörten Arabisch (2,8 %) und Spanisch (2,7 %). Ausschließlich Englisch sprachen 20,1 %, ausschließlich Französisch 2,4 %.<ref>Bevölkerungsprofil der Gemeinde Westmount. In: Volkszählung 2011. Statistics Canada, 2011, abgerufen am 6. Januar 2014 (français). </ref> Im Jahr 2001 waren 31,0 % der Bevölkerung römisch-katholisch, 23,2 % jüdisch, 21,5 % protestantisch, 3,7 % orthodox, 2,7 % muslimisch und 14,9 % konfessionslos.<ref>Bevölkerungsprofil der Gemeinde Westmount. In: Volkszählung 2001. Statistics Canada, 2001, abgerufen am 6. Januar 2014 (français). </ref>
Verkehr
Aufgrund der Hanglage verlaufen die Hauptverkehrsadern in Nordost-Südwest-Richtung. Es sind dies The Boulevard, die Rue Sherbrooke, der Boulevard De Maisonneuve und die Rue Sainte-Catherine. Seit 1966 ist Westmount mit der Station Atwater (am nordöstlichen Stadtrand gelegen) an die Metro Montreal angebunden. Darüber hinaus erschließen mehrere Buslinien der Société de transport de Montréal das Stadtgebiet.
Persönlichkeiten
- Eugenie Bouchard (* 1994), Tennisspielerin
- Leonard Cohen (* 1934), Singer-Songwriter und Schriftsteller
- Charles Drury (1912–1991), General und Politiker
- Don Getty (* 1933), Politiker
- Kenneth Farmer (1912–2005), Eishockeyspieler
- Edgar William Richard Steacie (1900–1962), Chemiker
Bilder
- Collège Dawson.JPG
Dawson College
- Hôtel de ville de Westmount.JPG
Rathaus von Westmount
- Eglise Saint-Leon de Westmount.jpg
Kirche Saint-Léon
- Maison Hurtubise 2.jpg
Maison Hurtubise
- Victoria Hall, Westmount 1.JPG
Victoria Hall
- Westmount Square 01.JPG
Westmount Square
Weblinks
- Offizielle Website von Westmount (französisch, englisch)
Einzelnachweise
<references/>
Baie-D’Urfé | Beaconsfield | Côte-Saint-Luc | Dollard-Des Ormeaux | Dorval | Hampstead | Kirkland | L’Île-Dorval | Mont-Royal | Montreal | Montréal-Est | Montréal-Ouest | Pointe-Claire | Sainte-Anne-de-Bellevue | Senneville | Westmount