Wiesbaden-Sonnenberg


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Sonnenberg
Ortsbezirk von Wiesbaden

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Koordinaten 8,2647222222222|primary dim=10000 globe= name= region=DE-HE type=city
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Höhe 145–538 m ü. NN
Fläche 8,34 km²
Einwohner 8077 (31. Jul. 2014)
Bevölkerungsdichte 968 Einwohner/km²
Ausländeranteil 8,1 % (31. Jul. 2014)
Eingemeindung 28. Okt. 1926
Postleitzahl 65193, 65191
Vorwahl 0611
Adresse der
Verwaltung
Kreuzbergstraße 6
65193 Wiesbaden
Website www.wiesbaden.de
Politik
Ortsvorsteher Dr. Werner Jopp (CDU)
Stellv. Ortsvorsteher Helmut Fleischer-Brachmann (SPD)
Quelle: am 31. Juli 2014 (PDF; 69 kB), Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik; Landeshauptstadt Wiesbaden; abgerufen am 18. August 2014
Datei:Tombleson Sonnenberg.jpg
Sonnenberg um 1840 von Süden gesehen. Stahlstich von William Tombleson.

Sonnenberg ist ein Ortsbezirk der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden.

Der Ort wurde am 28. Oktober 1928 eingemeindet und hat heute rund 8000 Einwohner. Sonnenberg schließt an den Nordosten der Innenstadt an und bildet mit ihr nach Zusammenwachsen der Bebauung ein geschlossenes Siedlungsgebiet. Der historische Stadtkern befindet sich zwischen Ausläufern des Taunus in dem engen Tal des Salzbach-Zuflusses Rambach. Nordöstlich von Sonnenberg schließt sich der Stadtteil Rambach an.

Sonnenberg gilt heute als gehobenes Wohngebiet mit vielen Villen; die Kaufkraft ist mit 31.346 Euro<ref>Stadtteilprofil 2014 Sonnenberg (PDF), Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik; Landeshauptstadt Wiesbaden; abgerufen am 11. März 2015</ref> (Stand: 2014) je Einwohner und Jahr mit Abstand die höchste unter den Wiesbadener Stadtteilen. Sehenswert ist die Burg, die auf einem Bergsporn über der Altstadt thront. Die Befestigungsanlagen sowie die Stadtmauer sind zu einem Großteil erhalten. Vom Bergfried der Burg hat man den besten Blick auf das Sonnenberger Tal und die Altstadt mit ihrer Stadtmauer.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung Sonnenbergs datiert aus den Jahren 1208 und 1209 im Namen des ersten Burgmanns Ulbert von Idstein-Sonnenberg als Sonnenburch und Sunnenberc (frühere Erwähnungen in der älteren Literatur beziehen sich auf Schweinberg im Odenwald). Die Burg wird um 1201–1203 von nassauischen Grafen errichtet und 1221 als Sonnenberc erstmals genannt. 1257 muss es bereits eine bestehende Ortsverfassung gegeben haben, da ein Schultheiß namens Godefridus genannt wird.

Ende des 13. Jahrhunderts wurde die Burg weiter ausgebaut, als Graf Adolf von Nassau (* vor 1250; † 2. Juli 1298) am 5. Mai 1292 zum römisch-deutschen König gekrönt wurde. 1338 besuchte Kaiser Ludwig VI. die Burg. Am 29. Juli 1351 verlieh der böhmische König und spätere Kaiser Karl IV. Sonnenberg die Stadtrechte, infolgedessen in den darauffolgenden Jahren die Stadtmauer angelegt wurde.

1429 wurde eine kleine Kirche errichtet, die jedoch bis zum Jahr 1602 zerfiel. Der Dreißigjährige Krieg richtete große Schäden an, so dass nur noch ein Dutzend Häuser bewohnbar waren. 1672 wurde die Stadt von brandenburgischen Truppen verwüstet.

1814, Sonnenberg hatte ca. 600 Einwohner, stattete Johann Wolfgang von Goethe der Stadt einen Besuch ab.

Der Bach im Talgrund trat über die Jahrhunderte des Öfteren über die Ufer und richtete zum Teil erhebliche Schäden an, besonders stark am 25. Juni 1867, zuletzt am 28. März 1999.<ref>Pressemitteilung des HMULV vom 11. September 2007 über Zuwendungsbescheid für Hochwasserschutzmaßnahmen</ref>

Politik

Wahlergebnisse Ortsbeirat Wiesbaden-Sonnenberg

Die Sitzverteilung im Ortsbeirat Wiesbaden-Sonnenberg sieht wie folgt aus:

CDU SPD GRÜNE FDP FW BLW Gesamt
2011 4 2 0 1 0 2 9
2006 4 2 2 1 0 0 9
2001 4 2 1 2 0 0 9
1997 5 2 1 1 0 0 9
1993 4 2 1 1 1 0 9
1989 4 3 1 1 0 0 9
1985 5 2 1 1 0 0 9
1981 6 2 0 1 0 0 9
1977 7 2 0 0 0 0 9
1972 5 3 0 1 0 0 9

Wappen

Blasonierung: „In Rot eine strahlende goldene Sonne mit Engelsgesicht.“<ref>Karl Ernst Demandt und Otto Renkhoff: Hessisches Ortswappenbuch C. A. Starke Verlag, Glücksburg/Ostsee 1956, S. 248.</ref>

Das seit langem von der Gemeinde geführte redende Wappen wurde 1951 amtlich gebilligt und im Wiesbadener Rathaus angebracht. Es ist in sämtlichen Ortssiegeln enthalten, wie sie seit dem 17. Jahrhundert geführt wurden: im SONNENBERGER GERICHTSINSIGILL, ferner in den beiden GERICHTSSIGEL SONENBERG von 1714, von denen das größere bis 1740, das kleinere bis 1736 belegt ist, sowie in allen Gemeindesiegeln seit 1816. Der Ort ist in Anlehnung an die um 1200 errichtete nassauische Burg entstanden und hat am 29. Juli 1351 Stadtrechte erhalten, die aber nie zu einer städtischen Verfassung führten. Seit 1. Oktober 1926 ist er in Wiesbaden eingemeindet.

Persönlichkeiten

  • Konrad Duden, starb am 1. August 1911 in Sonnenberg
  • Fritz Beckhardt, ein höchstdekorierter deutsch-jüdischer Kriegsflieger im Ersten Weltkrieg, lebte als Kaufmann von 1926 bis 1934 und nach der Rückkehr aus dem Exil 1950 in Sonnenberg, wo er am 13. Februar 1962 starb. Sein Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof in Wiesbaden.
  • Walter Schmidt, SS-Untersturmführer und Oberarzt in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Eichberg, wo unter dem Begriff Aktion T4 die Euthanasie praktiziert wurde, wurde in Sonnenberg geboren und wuchs dort auf.

Literatur

  • Walter Czysz: Sonnenberg: die Geschichte eines nassauischen Burgfleckens vom Mittelalter bis zur Eingemeindung nach Wiesbaden. Wiesbaden 1996.
  • Otto, Renkhoff, Walter Czysz: Sonnenberg. In: Nassauische Annalen. Bd. 112, Wiesbaden 2001, S. 1–57.
  • Pierre Even: 875 Jahre Sonnenberg? Zur Ersterwähnung Sonnenbergs bei Wiesbaden. In: Sonnenberger Echo. Nr. 63, 2001, S. 1–5.

Weblinks

Commons Commons: Wiesbaden-Sonnenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references/>