Wolfgang Borchert
Wolfgang Borchert (* 20. Mai 1921 in Hamburg; † 20. November 1947 in Basel) war ein deutscher Schriftsteller. Sein schmales Werk von Kurzgeschichten, Gedichten und einem Theaterstück machte Borchert nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem der bekanntesten Autoren der so genannten Trümmerliteratur. Mit seinem Heimkehrerdrama Draußen vor der Tür konnten sich in der Nachkriegszeit weite Teile des deutschen Publikums identifizieren. Kurzgeschichten wie Das Brot, An diesem Dienstag oder Nachts schlafen die Ratten doch wurden als musterhafte Beispiele ihrer Gattung häufige Schullektüre. Der Vortrag der pazifistischen Mahnung Dann gibt es nur eins! begleitete viele Friedenskundgebungen.
Wolfgang Borchert schrieb schon in seiner Jugend zahlreiche Gedichte, dennoch strebte er lange den Beruf eines Schauspielers an. Nach einer Schauspielausbildung und wenigen Monaten in einem Tourneetheater wurde Borchert 1941 zum Kriegsdienst in die Wehrmacht eingezogen und musste am Angriff auf die Sowjetunion teilnehmen. An der Front zog er sich schwere Verwundungen und Infektionen zu. Mehrfach wurde er wegen Kritik am Regime des Nationalsozialismus und sogenannter Wehrkraftzersetzung verurteilt und inhaftiert.
Auch in der Nachkriegszeit litt Borchert stark unter den im Krieg zugezogenen Erkrankungen und einer Leberschädigung. Nach kurzen Versuchen, erneut als Schauspieler und Kabarettist aktiv zu werden, blieb er ans Krankenbett gefesselt. Dort entstanden zwischen Januar 1946 und September 1947 zahlreiche Kurzgeschichten und innerhalb eines Zeitraums von acht Tagen das Drama Draußen vor der Tür. Während eines Kuraufenthalts in der Schweiz starb er mit 26 Jahren an den Folgen seiner Lebererkrankung. Bereits zu Lebzeiten war Borchert durch die Radioausstrahlung seines Heimkehrerdramas im Januar 1947 bekannt geworden, doch sein Publikumserfolg setzte vor allem postum ein, beginnend mit der Theateruraufführung von Draußen vor der Tür am 21. November 1947, einen Tag nach seinem Tod.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ausbildung und erste literarische Versuche
Wolfgang Borchert wurde als einziges Kind des Volksschullehrers Fritz Borchert und dessen Ehefrau, der plattdeutschen Heimatschriftstellerin Hertha Borchert, in Hamburg-Eppendorf geboren. Während der Sohn zeitlebens ein sehr enges Verhältnis zur Mutter hatte, soll das Verhältnis zum später kränkelnden Vater konfliktbeladen gewesen sein. Sowohl die Sehnsucht nach der Mutter als auch schwache und hilflose Vaterfiguren sind häufige Motive in Borcherts späterem Werk.<ref>So Rühmkorf: Wolfgang Borchert, S. 7–18, der mit der Mutter in Kontakt stand.</ref>
1928 wurde Borchert in die Erikaschule in Hamburg-Eppendorf eingeschult, an der auch sein Vater unterrichtete. Die Schule trägt heute den Namen „Wolfgang-Borchert-Schule“. 1932 wechselte er auf die Oberrealschule an der Hegestraße in Eppendorf.<ref>Schröder: Wolfgang Borchert. Die wichtigste Stimme der deutschen Nachkriegsliteratur, S. 49–50, 54.</ref> Am 7. März 1937 wurde Borchert konfirmiert, trat jedoch drei Jahre später aus der Kirche aus.<ref>Burgess: Wolfgang Borchert. Ich glaube an mein Glück, S. 282.</ref> Die kulturelle Aufgeschlossenheit der Familie brachte Wolfgang Borchert früh in Kontakt mit Literatur und Kunst. Daraus resultierte auch seine frühe Auflehnung gegen jede Obrigkeit – ob schulische, staatliche oder familiäre –, die die Freiheit der Kunst einzuschränken versuchte.<ref>Alexandre Marius Dées de Sterio: „Civis Sum!“ Wolfgang Borcherts ethische und politische Reifung: Etappen und Stationen in seinem unveröffentlichten Jugendwerk. In: Burgess, Winter (Hrsg.): „Pack das Leben bei den Haaren“. Wolfgang Borchert in neuer Sicht, S. 117–119.</ref>
Im Alter von 15 Jahren begann Borchert Gedichte zu schreiben. Seine literarische Produktivität war beträchtlich, er verfasste oft fünf bis zehn Gedichte am Tag. Später bekannte Borchert in einem Brief, dass er seine Texte „nie während des Schreibens erarbeite oder erkämpfe“, sie entständen eher als „ein kurzer Rausch“. Er brauche „zu einem Gedicht kaum mehr Zeit, als nötig ist, die gleiche Menge Worte aus einem Buch abzuschreiben. Hinterher feilen oder ändern kann ich nicht“.<ref>Borchert: Allein mit meinem Schatten und dem Mond, S. 168.</ref> Der junge Dichter nannte sich „Wolff Maria Borchert“ und betrachtete sich als „Genie“. Seine Arbeiten entsprangen stets auch einem Drang zur Selbstdarstellung. Er trug seine Lyrik den Eltern vor oder warb mit ihr um Frauen, schickte sie der mit seiner Mutter befreundeten Schauspielerin Aline Bußmann, später deren Tochter Ruth Hager, seiner unglücklich umschwärmten Jugendliebe. Borcherts Jugendwerke waren geprägt von starkem Pathos sowie wechselnden literarischen Vorbildern wie Rainer Maria Rilke oder Friedrich Hölderlin; andere Gedichte imitierten Gottfried Benn, Georg Trakl oder Alfred Lichtenstein. Laut Peter Rühmkorf gab der jugendliche Borchert kaum Anlass zu literarischen Hoffnungen, denn er sei zu dieser Zeit ein „Allesversucher und Nichtskönner“ gewesen.<ref>Rühmkorf: Wolfgang Borchert, S. 36, zum ganzen Abschnitt S. 30–38.</ref> 1938 publizierte Hugo Sieker im Hamburger Anzeiger Borcherts erstes Gedicht. Es beginnt mit den Versen:
„Ich bin ein Reiter,
stürmend durch die Zeit!
Durch die Wolken führt mein Ritt –
Mein Pferd greift aus!
Voran! Voran!
us einem der schönsten Zuchthäuser des Dritten Reichs“.<ref>Rühmkorf: Wolfgang Borchert, S. 51–52.</ref> Borcherts Einheit nahm als Teil der Heeresgruppe Mitte am deutschen Angriff auf die Sowjetunion teil, am 10. September 1941 fuhr Borchert aus Weimar ab, erreichte später Pytalowo und Witebsk. Im Dezember wurde Borchert an die Front bei Smolensk abkommandiert.<ref>Burgess: Wolfgang Borchert. Ich glaube an mein Glück, S. 107–111.</ref>Viele spätere Kurzgeschichten thematisierten Borcherts Fronterfahrung. So griff er in Jesus macht nicht mehr mit eine Episode auf, in der er zum Ausmessen von Gräbern für die Gefallenen abkommandiert worden war.<ref>Rühmkorf: Wolfgang Borchert, S. 64–65.</ref> In Der viele viele Schnee beschrieb er einen einsamen Postengang im russischen Winter: „Und der Schnee, in dem er stand, machte die Gefahr so leise. So weit ab. Das ist unser Wille, zu sein: Hamburg!“<ref>Borchert: Hamburg. In: Das Gesamtwerk (2007), S. 84–85. Zum Abschnitt Burgess: Wolfgang Borchert. Ich glaube an mein Glück, S. 131–132.</ref>
Datei:Bundesarchiv Bild 102-17049, Joseph Goebbels spricht.jpgJoseph Goebbels bei einer Rede 1934 in BerlinZurückgekehrt zu seiner Einheit in Jena wurde Borchert, noch immer unter Fieberanfällen leidend, für frontdienstuntauglich erklärt. Das Zeugnis seines Kompaniechefs, demzufolge Borcherts komödiantische Einlagen im Krieg wiederholt die Moral der Kompanie aufgerichtet hätten, ermöglichte die Versetzung zum Fronttheater einer Truppenbetreuung. Borchert selbst fühlte sich „fünf Minuten vor einem so herrlichen Ziel“<ref>Borchert: Allein mit meinem Schatten und dem Mond, S. 114.</ref>, als er in der Nacht des 30. November in einer Durchgangskompanie in Kassel-Wilhelmshöhe vor seinen Stubenkameraden in ausgelassener Stimmung eine Goebbels-Parodie vorführte, die das Sprichwort „Lügen haben kurze Beine“ auf Goebbels’ Klumpfuß bezog. Am nächsten Tag zeigte ihn ein Denunziant an, Borchert wurde festgenommen und zurück nach Jena überführt.<ref>Burgess: Wolfgang Borchert. Ich glaube an mein Glück, S. 133–136.</ref> Noch an den offenen Ton und den Galgenhumor aus den Lazaretten gewöhnt, war Borchert überrascht von der Heftigkeit der Reaktion auf seine Vorführung. In einem Brief an seinen Anwalt Curt Hager betonte er, dass er sich „keineswegs schuldig fühle für so ein Staatsverbrechen“<ref>Schröder: Wolfgang Borchert. Die wichtigste Stimme der deutschen Nachkriegsliteratur, S. 232.</ref>, er habe „schlimmstens eine Dummheit“ begangen.<ref>Burgess: Wolfgang Borchert. Ich glaube an mein Glück, S. 140.</ref>
Im Januar 1944 kam Borchert zur Untersuchungshaft ins Zellengefängnis Lehrter Straße in Berlin-Moabit. Er litt unter den schlechten Haftbedingungen, sowohl was die sanitären Zustände als auch was die Verpflegung betraf, jedwede ärztliche Versorgung wurde ihm verweigert. Pro Zelle waren fünf bis sechs Mann zusammengesperrt, teils politische Häftlinge, teils zivile Straftäter; immer wieder kam es zu tätlichen Auseinandersetzungen. Ein homosexueller Mithäftling, angeklagt des Mordes an seiner Tante, fand später Eingang in Borcherts Kurzgeschichte Unser kleiner Mozart. Auch einige der Angeklagten des Attentats vom 20. Juli 1944 wurden im Moabiter Zellengefängnis inhaftiert und von den Wächtern vor den Augen der anderen Gefangenen schikaniert. Am 21. August fand Borcherts Verhandlung vor dem Zentralgericht des Heeres statt. Er wurde wegen Wehrkraftzersetzung zu einer Gefängnisstrafe von neun Monaten verurteilt, unter Anrechnung von fünf Monaten Untersuchungshaft. Das Urteil wurde am 4. September rechtskräftig und Borchert gleichzeitig „Strafaufschub zwecks Feindbewährung“ bewilligt. Seine Einstufung als „bedingt kriegsverwendungsfähig“ bewahrte ihn vor dem Einsatz an der Front.<ref>Burgess: Wolfgang Borchert. Ich glaube an mein Glück, S. 141–149.</ref>
Borchert verbrachte die letzten Kriegsmonate in der Garnison in Jena. Seine wiedergewonnene Freiheit wurde, wie er in einem Brief bekannte, überschattet von „den Nachwehen meiner Berliner Zeit, denn ich habe keinen guten oder frohen Gedanken.“<ref>Burgess: Wolfgang Borchert. Ich glaube an mein Glück, S. 155.</ref> Verstärkt suchte Borchert Zuflucht in der Kunst. Erstmals spielte er mit dem Gedanken, nach dem Krieg Schriftsteller zu werden, und erfand das Pseudonym „Kai Wasser“, das er später jedoch nie verwendete. Daneben begann er in seiner freien Zeit zu malen. Als am 29. März 1945 amerikanische Truppen Frankfurt am Main besetzten, kam es zu einem letzten Einsatz seiner Einheit, doch die führungslosen Soldaten ergaben sich bei Frankfurt ohne Widerstand. Während der Überführung in französische Gefangenschaft gelang Borchert die Flucht vom Lieferwagen. Er schlug sich 600 Kilometer zu Fuß nach Norden durch und erreichte, schwer krank und völlig erschöpft, am 10. Mai 1945 Hamburg.<ref>Burgess: Wolfgang Borchert. Ich glaube an mein Glück, S. 154–165.</ref>
Nachkriegszeit
In der Nachkriegszeit war Borchert beseelt vom Verlangen, die verlorene Zeit nachzuholen. In einem Brief schrieb er einem Freund: „Ich werde nach diesen Jahren mit N. S. Einheitsfrisur und Einheitscharakter und Mittelmäßigkeit etwas ganz Verrücktes aushecken!!!“<ref>Borchert: Allein mit meinem Schatten und dem Mond, S. 172.</ref> Borchert befreundete sich mit Künstlern wie Curt Beckmann und Rosemarie Clausen. Obwohl noch immer von seiner Gelbsucht und den Fußverletzungen geplagt, wurde er in der Theater- und Kabarettszene Hamburgs aktiv. Er schrieb Texte für das Kabarett Janmaaten im Hafen seines späteren Verlegers Bernhard Meyer-Marwitz, doch Borcherts körperliche Verfassung ließ nur den Auftritt in der ersten Vorstellung am 27. September 1945 zu. Es sollte sein letzter Bühnenauftritt bleiben. Als das von Borchert mitbegründete Hinterhoftheater Die Komödie in Hamburg-Altona am 11. November eröffnete und einen guten Monat später wieder schloss, war er bereits bettlägerig und konnte sich in der Wohnung seiner Eltern nur noch an den Wänden gestützt fortbewegen. Die Premiere von Lessings Nathan der Weise im Hamburger Schauspielhaus, deren erste Proben er als Regieassistent an der Seite von Helmuth Gmelin begleitet hatte, fand am 21. November ohne ihn statt. Dennoch hielt Borchert an der Hoffnung fest, eines Tages wieder auf der Bühne zu stehen. In einem „Antrag auf Ausstellung eines Ausweises für politisch, rassisch und religiös durch den Nazismus Verfolgte“ vom Mai 1946 gab er als Beruf „Schauspieler“ an, und auch in einem Brief aus dem Mai 1947 zu seinem Erfolg als Schriftsteller betonte er noch: „von Haus aus bin ich Schauspieler.“<ref>Burgess: Wolfgang Borchert. Ich glaube an mein Glück, S. 175, zum ganzen Abschnitt S. 166–175.</ref>
Anfang Dezember 1945 wurde Borchert ins Hamburger Elisabeth-Krankenhaus eingeliefert. Seine Fieberanfälle verschlimmerten sich und ließen den anfänglich noch auf baldige Genesung Hoffenden immer mutloser werden. In dieser Situation wandte er sich dem Schreiben zu. Datiert auf den 24. Januar 1946 entstand Borcherts erster umfangreicher Prosa-Text, die Erzählung Die Hundeblume.<ref>Burgess: Wolfgang Borchert. Ich glaube an mein Glück, S. 175, zum ganzen Abschnitt S. 177–180.</ref> Peter Rühmkorf wertete die Erzählung als ersten meisterlichen Text Borcherts. Dabei sei sie keine Folge einer allmählichen Entwicklung des Talents, sondern stelle eine „unvermittelte Geburt des Vermögens“ dar, in der Borchert stilistische Fertigkeiten demonstriere, die er zuvor nicht habe erkennen lassen.<ref>Rühmkorf: Wolfgang Borchert, S. 117–118.</ref> Die plötzliche literarische Entfaltung ging einher mit Borcherts Wechsel von Lyrik zu Prosa als hauptsächlicher Ausdrucksform. Borchert selbst urteilte im März 1946 über seine Erfahrungen in der neu entdeckten Literaturgattung: „Ich muß mich erst an Prosa gewöhnen – Prosa geht mir zu langsam, ich bin zu sehr an Tempo gewöhnt.“<ref>Borchert: Allein mit meinem Schatten und dem Mond, S. 169.</ref> Die Hundeblume wurde am 30. April und 4. Mai 1946 in gekürzter Fassung in der Hamburger Freien Presse veröffentlicht. Heinrich Maria Ledig-Rowohlt wurde auf die Erzählung aufmerksam und stellte die Publikation einer Kurzgeschichtensammlung in Aussicht, falls Borchert weitere Hundeblumen bieten könne.<ref>Burgess: Wolfgang Borchert. Ich glaube an mein Glück, S. 183.</ref>
Anfang April wurde Borchert aus dem Krankenhaus entlassen, ohne dass sich sein Zustand gebessert hatte. Eine Röntgenbestrahlung hatte nicht angeschlagen, Penicillin war nur in geringen Mengen zu beschaffen gewesen, die entzündete Leber schwoll immer stärker an. Borchert nahm die Entlassung mit Zynismus: „Da die vorhandenen deutschen Mittel die Krankheit nicht heilen können, wurde der Patient als nicht geheilt entlassen.“<ref>Burgess: Wolfgang Borchert. Ich glaube an mein Glück, S. 191.</ref> Auch in der Wohnung seiner Eltern blieb Borchert pflegebedürftig und bettlägerig. Seine Tage teilten sich in Fieberanfälle und obsessive Arbeit. Halb sitzend verfasste er in seinem Krankenbett eine Geschichte nach der anderen. Da Papier knapp war, schrieb er in Schulhefte oder auf Rückseiten von Briefen. Borcherts Vater tippte nach Feierabend die Geschichten auf der Schreibmaschine ab.<ref>Burgess: Wolfgang Borchert. Ich glaube an mein Glück, S. 192.</ref> Auf einer nachträglich in Basel entstandenen Auflistung finden sich bis Jahresende 1946 29 Prosatexte, 1947 folgten weitere 21 Arbeiten.<ref name="rühmkorf132">Rühmkorf: Wolfgang Borchert, S. 132–133.</ref> Allerdings blieb diese Liste unvollständig. Ohne dass sich eine klare Entwicklung erkennen ließ, sprangen die Sujets zwischen leichten und schweren Texten, zwischen Kurzgeschichten und Prosa-Manifesten – Borchert bezeichnete sie ohne Unterscheidung als „Storys“. Viele hielt er für ungeeignet zur Veröffentlichung,<ref>Burgess: Wolfgang Borchert. Ich glaube an mein Glück, S. 193–194 und Fußnote 43.</ref> und er bekannte in einem Brief: „im Ganzen befriedigt mich meine Arbeit nicht. In dem Moment, wo ich schreibe, muß ich es tun. Es zwingt mich!!! Hinterher sehe ich beim Anblick des Geschriebenen aber keine Notwendigkeit mehr und finde alles journalistisch und literarisch!!!“<ref>Borchert: Allein mit meinem Schatten und dem Mond, S. 182–183.</ref> Im Dezember 1946 entstand Borcherts erste Buchpublikation. Bernhard Meyer-Marwitz’ Hamburgische Bücherei veröffentlichte die Gedichtsammlung Laterne, Nacht und Sterne mit 14 Gedichten aus der Zeit zwischen 1940 und 1945, die allesamt um Borcherts Heimatstadt Hamburg kreisen, in einer Auflage von 3000 Exemplaren.<ref>Burgess: Wolfgang Borchert. Ich glaube an mein Glück, S. 204.</ref> Folgende Verse leiteten das Buch ein:
„Ich möchte Leuchtturm sein
in Nacht und Wind –
für Dorsch und Stint –
für jedes Boot –
und bin doch selbst
ein Schiff in Not!“– Wolfgang Borchert: Laterne, Nacht und Sterne. Gedichte um Hamburg <ref>Borchert: Laterne, Nacht und Sterne. Gedichte um Hamburg. In: Das Gesamtwerk (2007), S. 7.</ref>Im Spätherbst 1946 – Rühmkorf datiert den Zeitpunkt dagegen auf Januar 1947<ref name="rühmkorf132" /> – schrieb Wolfgang Borchert in einer Zeitspanne von acht Tagen sein Drama Draußen vor der Tür nieder. Anschließend lud er Freunde ein und deklamierte das Stück in einer dreistündigen Lesung. Die beeindruckten Freunde wollten versuchen, das Stück auf die Bühne zu bringen. Das Manuskript gelangte auch zum Nordwestdeutschen Rundfunk, wo sich der Chefdramaturg Ernst Schnabel für eine Hörspieladaption interessierte. Borcherts ursprüngliche Fassung wurde für den Rundfunk bearbeitet, teilweise gekürzt und am 2. Februar 1947 eingesprochen. Am 13. Februar erfolgte die Ausstrahlung im Abendprogramm. Borchert selbst konnte die Sendung wegen einer Stromsperre nicht empfangen, doch das Hörspiel wurde im weiten Ausstrahlungsgebiet des NWDR ein unmittelbarer Erfolg. Als Reaktion erhielt der Sender eine ungewöhnlich hohe Zahl von Hörerbriefen, deren Spektrum von Begeisterung bis zu Empörung reichte. Viele Hörer bekundeten, der Autor habe ihnen aus der Seele gesprochen. In der Folge interessierten sich verschiedene Theater für eine Bühnenaufführung, allen voran Ida Ehre, die Gründerin und Leiterin der Hamburger Kammerspiele, die das Stück für den November 1947 zur Uraufführung annahm.<ref>Burgess: Wolfgang Borchert. Ich glaube an mein Glück, S. 201–202, 209–211.</ref>
Der Erfolg von Draußen vor der Tür änderte Borcherts Leben grundlegend. In der Folge erhielt der Kranke zahlreiche Briefe und Besuche, verschiedene Verleger erkundigten sich nach weiteren Arbeiten. Borchert schloss einen Vertrag mit dem Rowohlt Verlag, der 1949 sein Gesamtwerk publizierte. Im Juni 1947 erschien in der Hamburgischen Bücherei Borcherts erste Kurzgeschichtensammlung Die Hundeblume, im November 1947 die zweite Sammlung An diesem Dienstag, jeweils in einer Startauflage von 5000 Exemplaren und mit der baldigen Folge einer zweiten Auflage.<ref>Burgess: Wolfgang Borchert. Ich glaube an mein Glück, S. 213–215.</ref> Borchert selbst nahm im Juni des Jahres einen regelrechten „Borchert-Rummel“ wahr.<ref>Borchert: Allein mit meinem Schatten und dem Mond, S. 210.</ref> Er schrieb auch über das Jahr 1947 hinweg zahlreiche Kurzgeschichten und plante einen Roman unter dem Titel Persil bleibt Persil, der jedoch nicht über das Anfangsstadium hinauskam. Sein Leben und Arbeiten blieb überschattet von der Krankheit. Nach dem vorherigen kalten Winter litt der fiebernde Borchert nun unter dem heißen Sommer 1947.<ref>Burgess: Wolfgang Borchert. Ich glaube an mein Glück, S. 219–220, 223.</ref> In einem Brief bekannte er: „Ich will keine Zeile mehr schreiben können, wenn ich nur mal über die Straße gehen dürfte, mal wieder Straßenbahn fahren – und an die Elbe gehen“.<ref>Rühmkorf: Wolfgang Borchert, S. 154.</ref> Seine Hoffnung setzte er auf einen Kuraufenthalt in der Schweiz, den ihm seine neu gewonnenen Verleger Ernst Rowohlt, Henry Goverts und Emil Oprecht ermöglichen wollten, doch die Beantragung der Ausreisegenehmigung und des Schweizer Visums zögerte sich hinaus, erschwerend kam die notwendige Hinterlegung von 5000 Schweizer Franken für den Aufenthalt Borcherts hinzu.<ref>Burgess: Wolfgang Borchert. Ich glaube an mein Glück, S. 223–225.</ref>
Schließlich reiste Borchert am 18. September per Zug aus Hamburg ab. Henry Goverts nahm den Kranken an der Schweizer Grenze in Empfang. Borcherts Gesundheitszustand ließ den ursprünglich geplanten Weitertransport nach Davos nicht zu. Stattdessen wurde er ins nahe gelegene Basler St.-Clara-Spital eingeliefert. Borchert, der sich im fremden Land wie im katholisch geführten Krankenhaus unwillkommen und isoliert fühlte, ahnte bereits: „Ich werde nicht mehr aufstehen. Ich kann nicht mehr.“<ref>Burgess: Wolfgang Borchert. Ich glaube an mein Glück, S. 227–228.</ref> Sein Zustand verschlechterte sich von Tag zu Tag, Borchert litt an Krampfanfällen und es traten erste innere Blutungen auf. Dennoch empfing der Todkranke noch eine Reihe von Besuchern und arbeitete weiterhin.<ref>Burgess: Wolfgang Borchert. Ich glaube an mein Glück, S. 229–233.</ref> Der Prosatext Dann gibt es nur eins!, laut Bernhard Meyer-Marwitz wenige Tage vor Borcherts Tod geschrieben, gilt als letzte in Basel entstandene Arbeit und wird vielfach als Borcherts Vermächtnis gewertet.<ref>Borchert: Das Gesamtwerk (1949), S. 284.</ref> Er ist in einem Aufruf an die Leser gerichtet:
Datei:Wolfgang Borchert Grab Ohlsdorf.jpgDas Urnengrab Wolfgang Borcherts und seiner Eltern auf dem Ohlsdorfer Friedhof„Du. Mann an der Maschine und Mann in der Werkstatt. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keine Wasserrohre und keine Kochtöpfe mehr machen – sondern Stahlhelme und Maschinengewehre, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
war der neuralgische Punkt auch im humanistischen Menschenbild Borcherts“.<ref>Institut für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED (Hrsg.): Theater in der Zeitenwende. Zur Geschichte des Dramas und des Schauspieltheaters in der Deutschen Demokratischen Republik 1945–1968. Band 1. Henschelverlag, Berlin 1972, S. 132. Vgl. Bernd Balzer: Wolfgang Borchert: Draußen vor der Tür. Grundlagen und Gedanken. Diesterweg, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-425-06087-2, S. 37–38.</ref> Demgegenüber sah der luxemburgische Medienwissenschaftler Alexandre Marius Dées de Sterio Borchert „getragen von einem fast naiv-gläubigen Vertrauen in das Individuum“, wobei er die sozialen Gesetzmäßigkeiten verkenne. Darum sei er ein bürgerlicher Humanist, „der in einer Gesellschaft, deren Widersprüche er ahnt, aber nicht versteht, bei den meisten kein Gehör finden kann.“<ref>Alexandre Marius de Sterio: Wolfgang Borchert: Eine literatursoziologische Interpretation. In: Wolff (Hrsg.): Wolfgang Borchert. Werk und Wirkung, S. 34–35.</ref> Ein Text Borcherts hatte allerdings in besonderem Maße eine gesellschaftliche und politische Wirkung: der Appell Dann gibt es nur eins! mit seiner wiederholten Formel „Sag NEIN!“. Michael Töteberg bezeichnete ihn als den „bekanntesten Text Borcherts“, der „als leidenschaftliche Mahnung und Warnung“ bis in die Gegenwart „nie seine Aktualität verlor“ und auf zahlreichen Demonstrationen der Friedensbewegung deklamiert wurde.<ref>Michael Töteberg: Nachwort. In: Wolfgang Borchert: Das Gesamtwerk (2007), S. 566.</ref>Einfluss, Ehrungen und Nachlass
Borcherts Einfluss auf andere Schriftsteller begann mit seiner Bedeutung für die Gruppe 47. Noch im November 1947 hatte Hans Werner Richter, ohne Kenntnis der schweren Krankheit Borcherts, ihn zur zweiten Tagung der jungen Autorengruppe eingeladen. Alfred Andersch bezeichnete die komplette Ausrichtung der frühen Gruppe 47 als „Borchertismus“, und er führte weiter aus: „Zweifellos war in den Hungerjahren, die dem Zweiten Weltkrieg folgten, ein Stil, wie ihn Wolfgang Borchert einmalig und endgültig geprägt hat, bei den meisten Schriftstellern, die damals zu schreiben begannen, in nuce vorhanden.“<ref>Burgess, Winter (Hrsg.): „Pack das Leben bei den Haaren“. Wolfgang Borchert in neuer Sicht, S. 11.</ref> Heinrich Böll bekannte sich im Nachwort zur Taschenbuchausgabe von Draußen vor der Tür zu Wolfgang Borchert, der in seinen Texten ausdrückte, „was die Toten des Krieges, zu denen er gehört, nicht mehr sagen konnten“.<ref>Böll: Die Stimme Wolfgang Borcherts, S. 16.</ref>
Auch spätere Autoren wie Dieter Wellershoff fühlten sich durch die Leseerfahrung von Borcherts Texten „elektrisiert“, und Wilhelm Genazino führte aus: „Ich las Wolfgang Borcherts Heimkehrerstück Draußen vor der Tür und fühlte mich sogleich als betrogener Soldat.“<ref>Töteberg: Nachwort. In: Borchert: Das Gesamtwerk (2007), S. 568–569.</ref> Jan Philipp Reemtsma revidierte seine jugendliche Faszination später und sah in Borcherts Texten eine pubertäre „Neigung zu Kitsch in Gefühlen und Gedanken“.<ref>Jan Philipp Reemtsma: Der Vorgang des Ertaubens nach dem Urknall, Haffmans, Zürich 1995, ISBN 3-251-00302-X, S. 28.</ref> Dagegen erhob Jürgen Fuchs Borcherts Zitat „Wir werden nie mehr antreten auf einen Pfiff hin“<ref>Borchert: Das ist unser Manifest. In: Das Gesamtwerk (2007), S. 517.</ref> zum Motto seines Widerstands in der DDR.<ref>Töteberg: Nachwort. In: Borchert: Das Gesamtwerk (2007), S. 570.</ref> Im Jahr 2006 zitierte der Spielfilm Das Leben der Anderen Borcherts Gedicht Versuch es in der 1970er Vertonung der Weimarer Folkjazzformation Bayon:
Datei:Wolfgang-Borchert-Denkmal an der Eppendorfer Landstraße in Hamburg-Eppendorf.jpgWolfgang-Borchert-Denkmal an der Eppendorfer LandstraßeZum Gedenken an Wolfgang Borchert wurden in seiner Heimatstadt Hamburg mehrere Erinnerungsstätten errichtet. Zwei von ihnen – am Eppendorfer Marktplatz und an der Eppendorfer Landstraße – zitieren den Text Dann gibt es nur eins! Am Schwanenwik an der Außenalster befindet sich ein übermannshoher Obelisk mit einem Zitat aus Generation ohne Abschied. In der Tarpenbekstraße wurde ein ehemaliger Luftschutzbunker in die Subbühne – Ein anderes Mahnmal für Wolfgang Borchert umgebaut.<ref>Subbühne – Ein anderes Mahnmal für Wolfgang Borchert Mai 1995 auf der Internetseite von Gerd Stange.</ref> Bis 1997 wurden sieben Schulen nach Wolfgang Borchert benannt,<ref>Burgess, Winter (Hrsg.): „Pack das Leben bei den Haaren“. Wolfgang Borchert in neuer Sicht, S. 9.</ref> so auch die Grund-, Haupt- und Realschule in Hamburg-Eppendorf, die er selbst einst besucht hatte. In Münster heißt ein privates Theater seit 1982 Wolfgang Borchert Theater. Auf der Elbe verkehrt seit 1993 eine Passagier-Fähre der HADAG unter dem Namen Wolfgang Borchert.<ref>Peter Zerbe: HADAG lässt ein Fährschiff verbreitern. In: Die Welt vom 12. März 2007 und„Stell dich mitten in den Regen,
glaub an seinen Tropfensegen
spinn dich in das Rauschen ein
und versuche gut zu sein!
[…]“– Wolfgang Borchert: Versuch es<ref>Borchert: Versuch es. In: Das Gesamtwerk (2007), S. 434.</ref>Commons Commons: Wolfgang Borchert (ship, 1993) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien.</ref> An den 75. Geburtstag Wolfgang Borcherts erinnerte die Deutsche Post 1996 mit einer Briefmarke. Wolfgang Borcherts Mutter Hertha, die nach dem Tod ihres Sohnes dessen Nachlass verwaltete, gründete das Wolfgang-Borchert-Archiv und übergab es 1976 der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg.<ref>Wolfgang-Borchert-Archiv auf der Internetseite der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg.</ref> 1987 wurde die Internationale Wolfgang-Borchert-Gesellschaft ins Leben gerufen, die regelmäßig ein Jahresheft zur aktuellen Forschung publiziert. Im November 2002 wurde der Asteroid (39540) Borchert nach ihm benannt.Werke
Datei:Borchert, Draußen vor der Tür, first edition (1947), title page.jpgGedrucktes Bühnenmanuskript von Draußen vor der Tür (Juli 1947)Dramen
- Draußen vor der Tür, Drama/Hörspiel 1947
Daneben existieren noch drei wenig bekannte Jugenddramen, publiziert in:
Jugenddramen. Privatdruck der Internationalen Wolfgang-Borchert-Gesellschaft e. V., Hamburg 2007.
- Yorick der Narr, 1938
- Käse. Die Komödie des Menschen, gemeinsam mit Günter Mackenthun 1939
- Granvella. Der schwarze Kardinal, 1941
Neben Draußen vor der Tür wurde bisher nur Käse (erstmals am 27. Februar 2015 durch das Theater Wasserburg) aufgeführt.<ref>„Käse“ im Theater Wasserburg, Artikel in der Wasserburger Stimme vom 26. Februar 2015</ref>
Gedichte
- Laterne, Nacht und Sterne. Gedichte um Hamburg, 1946
Weitere nachgelassene Gedichte wurden veröffentlicht in Das Gesamtwerk von 1949 sowie in der erweiterten Ausgabe von 2007 (insgesamt 51 Stück).
Kurzgeschichten
Erzählsammlung Die Hundeblume, 1947
- Die Hundeblume
- Die Krähen fliegen abends nach Hause
- Stimmen sind da in der Luft – in der Nacht
- Gespräch über den Dächern
- Generation ohne Abschied
- Eisenbahnen, nachmittags und nachts
- Bleib doch, Giraffe
- Vorbei vorbei
- Die Stadt
- Hamburg
- Billbrook
- Die Elbe
Erzählsammlung An diesem Dienstag, 1947
- Die Kegelbahn
- Vier Soldaten
- Der viele viele Schnee
- Mein bleicher Bruder
- Jesus macht nicht mehr mit
- Die Katze war im Schnee erfroren
- Die Nachtigall singt
- Die drei dunklen Könige
- Radi
- An diesem Dienstag
- Der Kaffee ist undefinierbar
- Die Küchenuhr
- Vielleicht hat sie ein rosa Hemd
- Unser kleiner Mozart
- Das Känguruh
- Nachts schlafen die Ratten doch
- Er hatte auch viel Ärger mit den Kriegen
- Im Mai, im Mai schrie der Kuckuck
- Die lange lange Straße lang
Nachgelassene Erzählungen aus Das Gesamtwerk, 1949
- Der Schriftsteller
- Schischyphusch
- Von drüben nach drüben
- Das Brot
- Gottes Auge
- Das ist unser Manifest
- Lesebuchgeschichten
- Dann gibt es nur eins!
Erzählsammlung Die traurigen Geranien und andere Geschichten aus dem Nachlaß, 1961
- Die traurigen Geranien
- Später Nachmittag
- Die Kirschen
- Das Holz für morgen
- Alle Milchgeschäfte heißen Hinsch
- Der Stiftzahn oder Warum mein Vetter keine Rahmbonbon mehr ißt
- Liebe blaue graue Nacht
- Das Gewitter
- Die Mauer
- Tui Hoo
- Merkwürdig
- Preußens Gloria
- Ein Sonntagmorgen
- Ching Ling, die Fliege
- Maria, alles Maria
- Marguerite
- Hinter den Fenstern ist Weihnachten
- Die Professoren wissen auch nix
Werkvertonungen
- Rainer Kunad: Bill Brook. Oper, 1965.
- Bernd Lange und Bayon: Gespräch über den Dächern. Literarische Klangbilder von Wolfgang Borchert, 1997.
- Marc Pendzich: Borchert. Begegnungen mit dem Gedichtzyklus „Laterne, Nacht und Sterne“ für Alt-Stimme und kleines Orchester, 1997.
- Susanne Pollmeier & Naomi Imai: Borchert - Gedichtelieder um Hamburg (Stimme und Klavier, Kompositionen Marc Pendzich), 2008.
- Bertold Hummel: Fantasia poetica in memoriam Wolfgang Borchert für Viola und Hackbrett, 2001.
- Christian Geissendörfer / Windstill: Hamburg! Lieder und Musik nach Gedichten von Wolfgang Borchert, 2002.
- Norbert Linke: Borchert-Lieder. Zyklus für Gesang und Klavier, 2006.
- Tilo Medek: Versuch es. Vier Lieder für mittlere Singstimme und Klavier, 1961.
Literatur
Werk
- Wolfgang Borchert: Das Gesamtwerk. Rowohlt, Hamburg 1949. Die im Artikel für die Seitenangaben verwendete Ausgabe entspricht der Auflage vom Mai 1986, ISBN 3-498-09027-5.
- Wolfgang Borchert: Das Gesamtwerk. Rowohlt, Reinbek 2007, ISBN 978-3-498-00652-5 (Erweiterte und revidierte Neuausgabe, hrsg. von Michael Töteberg, unter Mitarbeit von Irmgard Schindler; als Taschenbuch ebd. 2009, ISBN 978-3-499-24980-8).
- Wolfgang Borchert: Draußen vor der Tür. Rowohlt, Reinbek 2008, ISBN 978-3-499-10170-0.
- Wolfgang Borchert: Die traurigen Geranien und andere Geschichten aus dem Nachlass. Rowohlt, Reinbek 1998, ISBN 3-499-10975-1.
- Wolfgang Borchert: Allein mit meinem Schatten und dem Mond. Briefe, Gedichte und Dokumente. Rowohlt, Reinbek 1996, ISBN 3-499-13983-9.
Biografien
- Gordon Burgess: Wolfgang Borchert. Ich glaube an mein Glück. Aufbau, Berlin 2007, ISBN 978-3-7466-2385-6.
- Helmut Gumtau: Wolfgang Borchert. Köpfe des XX. Jahrhunderts. Colloqium, Berlin 1969.
- Helmut Motekat: Borchert, Wolfgang. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 458 (Digitalisat).
- Peter Rühmkorf: Wolfgang Borchert. (= Rowohlts monographien; 58). Rowohlt, Reinbek 1961 (zuletzt 9. Aufl., bearb. v. Wolfgang Beck, Rowohlt, Reinbek 2007) ISBN 3-499-50058-2.
- Claus B. Schröder: Wolfgang Borchert. Die wichtigste Stimme der deutschen Nachkriegsliteratur. Heyne, München 1988, ISBN 3-453-02849-X<ref>379 Seiten. Zuerst Kabel-Verlag, Hamburg 1985 ISBN 3-8225-0000-3, ohne den Untertitel. Vorläufer dieser Biographie: Mehr als ein Haufen Steine. Sieben Kapitel einer Reise zu W. B. Mitteldeutscher Verlag, Halle 1981, ohne ISBN, 133 S.</ref>
Über Borcherts Werk
- Gordon Burgess, Hans-Gerd Winter (Hrsg.): „Pack das Leben bei den Haaren“. Wolfgang Borchert in neuer Sicht. Dölling und Gallitz, Hamburg 1996, ISBN 3-930802-33-3.
- Gordon J. A. Burgess (Hrsg.): Wolfgang Borchert. Christians, Hamburg 1985, ISBN 3-7672-0868-7.
- Kåre Eirek Gullvåg: Der Mann aus den Trümmern. Wolfgang Borchert und seine Dichtung. K. Fischer, Aachen 1997, ISBN 3-89514-103-8.
- Alfred Schmidt: Wolfgang Borchert. Sprachgestaltung in seinem Werk. Bonn: Bouvier 1975. (= Abhandlungen zur Kunst-, Musik- und Literaturwissenschaft; 186) ISBN 3-416-01085-X.
- Rudolf Wolff (Hrsg.): Wolfgang Borchert. Werk und Wirkung. Bouvier, Bonn 1984, ISBN 3-416-01729-3.
Englischsprachige Sekundärliteratur
- Gordon J. A. Burgess: The life and works of Wolfgang Borchert. Studies in German Literature, Linguistics, and Culture. Camden House, Rochester 2003, ISBN 978-1-57113-270-3.
- James L. Stark: Wolfgang Borchert’s Germany. Reflections of the Third Reich. Univ. Press of America, Lanham 1997, ISBN 0-7618-0555-9.
- Erwin J. Warkentin: Unpublishable works. Wolfgang Borchert’s literary production in Nazi Germany. Camden House, Columbia 1997, ISBN 1-57113-091-8.
Weblinks
Commons Commons: Wolfgang Borchert – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikiquote Wikiquote: Wolfgang Borchert – Zitate
- Literatur von und über Wolfgang Borchert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Anja Tschierschke, Irmgard Zündorf: Wolfgang Borchert. Tabellarischer Lebenslauf im LeMO (DHM und HdG)
- Internationale Wolfgang-Borchert-Gesellschaft
- Wolfgang-Borchert-Archiv bei der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
- Kommentierte Linksammlung bei der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin
- Linkliste auf dem Hamburger Bildungsserver
Einzelnachweise
<references />
Personendaten NAME Borchert, Wolfgang KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller GEBURTSDATUM 20. Mai 1921 GEBURTSORT Hamburg STERBEDATUM 20. November 1947 STERBEORT Basel