YaST
YaST | |
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Logo von Yast | |
Maintainer | Novell |
Entwickler | SUSE Linux GmbH |
Aktuelle Version | 2.23 (September 2012) |
Betriebssystem | Linux |
Lizenz | GPL (Freie Software) |
Deutschsprachig | ja, mehrsprachig |
yast.github.io |
YaST – Yet another Setup Tool (englisch für „noch ein weiteres Installationswerkzeug“) ist ein betriebssystemweites Installations- und Konfigurationswerkzeug, das in der openSUSE-Distribution (früher SuSE Linux) zum Einsatz kommt. Darüber hinaus ist es Bestandteil von United Linux.
Inhaltsverzeichnis
Funktionsumfang
YaST versteht sich als zentrales Werkzeug zur Installation, Konfiguration und Administration einer Linux-Distribution. Dabei besteht YaST aus zwei Teilen:
- dem Installations-Assistenten, welcher einmalig den Benutzer schrittweise durch die Installation des Systems führt und Datei:Opensuse 11-1.pngYaST Installations-Assistent bei der openSUSE 11.1 Installation
- dem YaST-Kontrollzentrum, welches im fertig installierten System dauerhaft bereitgestellt wird und der Konfiguration und Administration des Systems dient Datei:Screenshot YaST2.pngYaST-Kontrollzentrum (Qt-basiert)
Das YaST-Kontrollzentrum ist modular aufgebaut. Nach einer Standardinstallation von openSUSE (Stand openSUSE 11.1) sind bereits eine Vielzahl von grundlegenden Modulen in das Kontrollzentrum eingebunden. Diese sind:
Anordnung | Kategorie | YaST-Module |
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1 | Software | Einrichtung der Online-Aktualisierung, Medien-Überprüfung, Software installieren und löschen (=grafischer Paketverwalter und damit Aufsatz für das Paketmanagementsystem libzypp), Software-Repositories, Zusatz-Produkte |
2 | Hardware | Drucker, Grafikkarte und Monitor, Joystick, Mausmodell, Scanner, Sound, TV-Karte, Tastaturbelegung |
3 | System | Bootloader, Datum und Uhrzeit, Partitionierer, Sprache |
4 | Netzwerkgeräte | DSL, ISDN, Modem, Netzwerkeinstellungen |
5 | Netzwerkdienste | Administrieren entfernter Rechner (VNC), LDAP-Browser, LDAP-Client, NFS-Client, NTP-Einrichtung, Proxy, Rechnernamen, SSHD-Einrichtung |
6 | Novell AppArmor | AppArmor-Berichte, AppArmor-Kontrollfeld, Assistent zum Aktualisieren von Profilen, Assistent zum Hinzufügen von Profilen, Profil bearbeiten, Profil löschen, Profil manuell hinzufügen |
7 | Sicherheit und Benutzer | Benutzer- und Gruppenverwaltung, Firewall, Lokale Sicherheit, Sudo |
8 | Unterstützung | Hinweise zur Version, Support-Registrierung |
9 | Verschiedenes | Hersteller-Treiber-CD |
Darüber hinaus kann der Benutzer aus einer Vielzahl von weiteren existierenden YaST-Modulen auswählen, und diese in das YaST-Kontrollzentrum einbinden, abhängig davon, welche Dienste er installiert hat und mit YaST verwalten möchte. Beispiele hierfür sind z.B. DHCP-Server, Samba-Server, Mail Server, etc.
Benutzerschnittstellen
Das YaST-Kontrollzentrum besitzt vier verschiedene Benutzerschnittstellen:
- Für die Kommandozeile existiert eine auf ncurses basierende Zeichenorientierte Benutzerschnittstelle (YaST)
- Für Systeme mit installierter Desktop-Oberfläche stehen sowohl eine Qt- als auch ab openSUSE 10.1 eine GTK-basierte grafische Oberfläche (YaST2) zur Auswahl
- Über WebYaST wird eine browserbasierte Anbindung ermöglicht
Das ncurses-basierte YaST und die grafischen Desktop-Interfaces YaST2 weisen den identischen Funktionsumfang auf. Damit eignet sich die ncurses-Version insbesondere für Server-Administratoren, die Server bequem mit YaST auf der Kommandozeile verwalten wollen, ohne jedoch für YaST2 extra einen grafischen Desktop installieren zu müssen.
Geschichte
YaST wurde ursprünglich entwickelt, um eine deutsch lokalisierte Installation der zu Beginn noch Slackware-basierten SUSE Linux-Distribution zu ermöglichen. Spätestens ab S.u.S.E. Linux 4.2 übernahm jedoch YaST über die eigentliche Installation deutlich hinausgehende Aufgaben, wie Konfiguration von Netzwerk, Systemdiensten und Hardware. Ab der modul-basierten Installation von S.u.S.E. Linux (seit Version 5) spielte YaST eng mit dem Tool linuxrc zusammen.
Ältere YaST-Versionen waren in C/C++ mit der Textoberflächen-Bibliothek curses geschrieben. Die ursprünglichen Autoren von YaST waren Thomas Fehr (einer der vier S.u.S.E.-Gründer) und Michael Andres.
Lizenz
Obwohl die bisherige YaST-Lizenz Veränderungen gestattete und somit den Anschein einer freien Lizenz erweckte, erlaubte sie die Weiterverbreitung nur in wenigen Sonderfällen, d. h. nur ohne Entgelt, nur über FTP-Server oder Mailboxen und nur zusammen mit SuSE Linux. YaST wurde daher üblicherweise nicht als freie Software angesehen und war in keiner anderen Linux-Distribution anzutreffen.
Novell, der Besitzer der SUSE Linux Products GmbH, hat inzwischen neue YaST-Versionen unter den Bestimmungen der GPL veröffentlicht, was YaST zu Freier Software macht.
YaST4Debian
Der Lizenzwechsel von YaST hin zu Freier Software ermöglicht fortan die Portierung zu anderen Linux-Distributionen. Infolgedessen wurde das YaST4Debian-Projekt ins Leben gerufen, welches an einer Debian-Portierung arbeitet. Das Projekt, welches auch in Kontakt mit dem YaST development team von Novell/SuSE steht, konnte bereits einige wichtige Meilensteine erreichen, z. B. die Portierung der Module yast2-ncurses und yast2-qt.<ref>http://yast4debian.alioth.debian.org/modules-status.html YaST4Debian Projektstatus (englisch)</ref> In der Zwischenzeit ruht das Projekt jedoch aus Mangel an zeitlichen Ressourcen der fünf bislang am Projekt beteiligten freiwilligen Helfer. Diese rufen allerdings weiterhin zu aktiver Mithilfe weiterer Freiwilliger auf, um das Projekt erfolgreich fortsetzen zu können.<ref>http://yast4debian.alioth.debian.org/ YaST4Debian Projektseite (englisch)</ref>
Trivia
Die Versionsnummern von YaST hatten vor der Version 1.0 immer Primzahlen hinter dem Komma, so beispielsweise 0.43, 0.47 o.ä.
Weblinks
- YaST4Debian Projektseite (englisch)
- Dokumentation (englisch)
- „YaST wird freie Software“, Nachricht vom 19. März 2004 bei heise.de
- YaST im openSUSE-Wiki (deutsch)
Quellen
<references/>fr:SUSE#Centre de contrôle YaST