Zyklon


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
25px Dieser Artikel erläutert das Wetterphänomen. Für andere Bedeutungen siehe Zyklon (Begriffsklärung). Zum Begriff Zyklone siehe Tiefdruckgebiet.


Datei:Tropical Cyclone 4B (1999).jpg
Zyklon vor der indischen Küste

Als Zyklon ([t͡syˈkloːn]; von griechisch κυκλῶν kyklōn „rotierend“) werden in der Meteorologie die tropischen Wirbelstürme im Indischen Ozean (Golf von Bengalen und Arabisches Meer) und im südlichen Pazifischen Ozean bezeichnet. Auch die im Indischen Ozean südlich des Äquators vorkommenden heftigen Wirbelstürme im Bereich von Mauritius, La Réunion, Madagaskar und der afrikanischen Ostküste sowie in der australischen Region werden als Zyklone bezeichnet. In Australien und Indonesien werden die Zyklone traditionell auch „Willy-Willy“ genannt. Ebenfalls als Zyklon bezeichnet wurden die bislang äußerst selten entstandenen tropischen Wirbelstürme im südlichen Atlantischen Ozean, sofern sie Windgeschwindigkeiten in Orkanstärke erreichten.

Entstehungsgebiete von Zyklonen

Zyklone haben drei Hauptentstehungsgebiete. Im nördlichen Indischen Ozean (kurz: Indik) entstehen sie vor allem in der Zeit vor und nach dem Sommermonsun, in den Monaten Mai und Juni sowie Oktober und November, entweder im Arabischen Meer oder im Golf von Bengalen. Im Indischen Ozean südlich des Äquators entstehen Zyklone während der Sommermonate auf der Südhalbkugel. Diese Wirbelstürme gefährden vor allem Mauritius, La Réunion, Madagaskar und die afrikanische Ostküste. Zwischen November und April bilden sich außerdem auch in den Gewässern rund um Australien tropische Zyklone. Diese entstehen vor allem in der Arafurasee und gefährden besonders das Northern Territory und den Norden von Western Australia sowie in der Korallensee. Sie ziehen entweder westwärts an die Küste von Queensland oder nach Südosten, wo sie die Inselstaaten des südlichen Pazifiks gefährden.

Nördlicher Indik

Die Hauptgefahr der tropischen Zyklone im Nordindik entsteht in den niedrigen Küstengebieten Ostindiens, Bangladeschs und Myanmar durch die mitunter mehr als zehn Meter hoch auflaufenden Wellen. Hinzu kommen Überschwemmungen durch die oft sehr hohen Niederschlagsmengen, die ein tropischer Wirbelsturm mit sich führt. Als folgenschwerster Zyklon überhaupt gilt der Zyklon in Ostpakistan 1970, bei dem 300.000 bis 500.000 Menschen ums Leben kamen. Einer der schwersten Zyklone in den vergangenen Jahren traf am 29./30. Oktober 1999 mit Windgeschwindigkeiten über 260 km/h auf das Festland von Ostindien. Über 50 Schiffe sanken im Hafen von Paradip (einem der Hauptseehäfen des indischen Staats Orissa); über 10.000 Menschen starben.<ref>http://www.drk.de/latest_news/messages/306.html</ref><ref>http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6453158_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html@1 @2 Vorlage:Toter Link/www.tagesschau.de → Erläuterung</ref><ref>http://www.tagesschau.de/ausland/birma420.html@1 @2 Vorlage:Toter Link/www.tagesschau.de → Erläuterung</ref>

Unter den signifikanten Zyklonen im nördlichen Indik sind:

Südwestlicher Indik

Im südwestlichen Indik führen Zyklone vor allem durch ergiebigen, andauernden Steigungsregen in dem schroffen Bergland von Réunion und Madagaskar zu Erdrutschen und Sturzfluten.

Bedeutende Zyklone im südwestlichen Indik waren:

Gewässer um Australien

Südlicher Pazifik

Im südlichen Pazifik besteht Gefahr vor allem durch die oft nur geringe Höhe über dem Meeresspiegel, die durch die Inselwelt Ozeaniens erreicht wird.

Sonstiges

Vielfach werden die Bezeichnungen für einen tropischen Wirbelsturm des Indischen Ozeans (der Zyklon, Pl. die Zyklone) und ein Tiefdruckgebiet im Allgemeinen (die Zyklone, Pl. die Zyklonen) verwechselt.

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Zyklon – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

<references />