20Ten


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
20Ten
Studioalbum von Prince
Veröffentlichung 10. Juli 2010
Aufnahme Anfang 2010
Label NPG Records
Format Compact Disc
Genre R&B, Elektronische Tanzmusik, Funk, Soul, Popmusik
Anzahl der Titel 10
Laufzeit 46:12

Besetzung

Alle Songs wurden von Prince produziert, arrangiert, komponiert und vorgetragen. Seine Bandmitglieder ergänzten die Aufnahmen folgendermaßen:<ref name="mt469">Thorne (2012), Seite 469</ref>

  • Shelby J. – Backing Vocals in Compassion, Beginning Endlessly, Future Soul Song, Sticky Like Glue, Act of God, Everybody Loves Me, Laydown
  • Liv Warfield – Backing Vocals in Compassion, Beginning Endlessly, Future Soul Song, Sticky Like Glue, Act of God, Everybody Loves Me, Laydown
  • Elisa Dease – Backing Vocals in Compassion, Beginning Endlessly, Future Soul Song, Sticky Like Glue, Act of God, Everybody Loves Me, Laydown
  • Maceo ParkerSaxophon in Compassion
  • Greg Boyer – Posaune in Compassion
  • Ray Montiero – Trompete in Compassion
  • Debbie McGuan – Design der Covergestaltung
  • Anthony Malzone – Weiteres Design & Layout
  • Meurig Rees – CD-Label-Design
Produktion Prince
Studio Paisley Park Studio (Minneapolis)
Chronologie
Lotusflow3r / MPLSound / Elixer
(2009)
20Ten Art Official Age
(2014)
Singleauskopplung
keine

20Ten (sprich: „twenty-ten“) ist das 35. Studioalbum des US-amerikanischen Musikers Prince. Es erschien am 10. Juli 2010 bei seinem Label NPG Records und war ausschließlich als Beilage einer handelsüblichen Zeitung erhältlich. 20Ten wurde nur in einigen Ländern Europas veröffentlicht. Die Musik des Albums zählt zum Genre R&B, Elektronische Tanzmusik, Funk, Soul und Popmusik. Als Gastmusiker wirkt unter anderem Maceo Parker mit.

Musikkritiker von Zeitungen, bei denen 20Ten als Beilage erhältlich war, zeigten sich vom Album begeistert; Musikkritiker anderer Zeitungen verhielten sich mit Lob zurückhaltender. Die Tournee zum Album fand ausschließlich in Europa statt und bestand aus lediglich sieben Konzerten, von denen vier im Rahmen von Musikfestivals stattfanden.

Entstehung

Seit dem Jahr 2007 arbeitet Prince mit keinem Tonträgerunternehmen mehr zusammen; die Tonträger erscheinen zwar bei seinem eigenen Musiklabel NPG Records, aber für den Vertrieb wählt Prince alternative Kanäle. Beispielsweise konnte seine Live-CD Indigo Nights im Jahr 2008 nur als Beilage seines Buches 21 Nights käuflich erworben werden und im Jahr 2009 vertrieb die US-amerikanische Einzelhandelskette Target Corporation die 3-CD-Box Lotusflow3r.

Am 22. Juni 2010 traf sich Prince mit Vertretern der Schallplattenfirma Warner Bros. Records, bei der er von 1977 bis 1999 unter Vertrag gestanden hatte. Es wurde über einen möglichen Vertrieb des Albums 20Ten in den USA diskutiert; letztlich kam aber kein Vertrag zustande.<ref>Draper (2011), Seite 260</ref> Daraufhin entschied sich Prince, 20Ten als Beilage einer Zeitung ausschließlich in Europa zu vertreiben. Auf ähnliche Art und Weise hatte er im Jahr 2007 sein Album Planet Earth in Großbritannien veröffentlicht.

Kiran Sharma, damalige Repräsentantin von Prince, zeigte sich von der Verkaufsstrategie von 20Ten begeistert und meinte: Es sei „das erste Mal auf der Welt, dass ein neues Album über alternative Kanäle gratis ausgeliefert wird.“ („a world first of delivering the new album across multiple territories, through complimentary distribution channels.“)<ref name="jd227">Draper (2011), Seite 227</ref>

Bei den Zeitungen Daily Mirror, Het Nieuwsblad und der deutschen Ausgabe des Rolling Stone war das Album 20Ten als Beilage erhältlich. Journalisten dieser Zeitungen gewährte Prince Zugang zu seinem Paisley Park Studio in Minneapolis (US-Bundesstaat Minnesota), damit diese mit ihm Interviews führen und über das Album berichten konnten.<ref name="jd227" />

Als Begründung, warum er 20Ten als Zeitungsbeilage vertrieb, vertrat Prince gegenüber dem Daily Mirror die Meinung, das Internet sei „vollständig vorbei“. Zudem zog er einen Vergleich zum Musiksender MTV: „Das Internet ist wie MTV. MTV war einmal total in und plötzlich war es veraltet. Wie auch immer, diese ganzen Computer und digitalen Spielereien sind nicht gut. Die füllen deinen Kopf nur mit Zahlen und das kann dir nicht gut tun.“ („The internet’s like MTV. At one time MTV was hip and suddenly it became outdated. Anyway, all these computers and digital gadgets are no good. They just fill your head with numbers and that can’t be good for you“)<ref>Thorne (2012), Seite 466</ref> Außerdem werde es auch keine Downloads seiner neuen Songs geben. Er sehe keinen Grund, seine Musik über Plattformen wie das iTunes Store zu verkaufen, weil er die Akzeptanz des Bezahlsystems bezweifle. Er glaube jedoch, neue Wege zu finden, seine Musik zu verbreiten.<ref name="jd227" />

Gestaltung des Covers

Das Album-Cover von 20Ten ist in Form einer spartanischen Zeichnung gestaltet. Innerhalb dieser Zeichnung ist Prince als männliches Model dargestellt. Er trägt ein farbenfrohes Tunika-ähnliches Hemd mit Stehkragen, das geöffnet ist, sodass Prince’ Brusthaar zu sehen ist. Zudem trägt er eine Halskette mit einem Symbol-Anhänger – das unaussprechbare Symbol, das der Musiker von 1993 bis 2000 als Künstlernamen benutzt hatte. Prince ist auf der linken Bildhälfte platziert und ist von Kopf bis zu den Oberschenkeln dargestellt. In der Zeichnung besitzt Prince zwei rechte Arme. Am äußeren linken Bildrand sind in Höhe seiner rechten Schulter Zeigefinger und Daumen einer Hand zu sehen, die einen Stift hält und das Album-Cover zu vollenden scheint.

Im Hintergrund ist in rot-orangen Farbtönen eine Art Wüstenlandschaft zu erkennen, die Konturen eines Gesicht mit Nase, Oberlippe, Unterlippe und Kinn besitzt. Diese Konturen erinnern an die Hügellandschaft des Frauenkörpers in der Covergestaltung des Albums Around the World in a Day aus dem Jahr 1985.

Mittig im oberen Bereich des Covers von 20Ten ist das Prince-Symbol zu sehen. Vor dem Kreis des Symbols steht die Ziffer 2, sodass zusammengesetzt die Zahl 20 zu lesen ist. Innerhalb des Kreises ist das Wort Ten zu lesen, das aber als typografische Ligatur kreiert wurde; der Name Prince kann ebenfalls aus dem Wort gelesen werden.

Die Ziffer 2 vor dem Kreis ist so gestaltet, dass sie auch als Ziffer 7 interpretiert werden kann. Wird das Cover um 180 Grad gedreht, ist die Ziffer 7 als Ziffer 6 zu lesen − der 7.6. ist Prince’ Geburtsdatum. Ferner sind auf der rechten oberen Bildseite Regentropfen vorhanden.

Auf der Rückseite des Covers von 20Ten ist die Setlist des Albums von Track 1 Compassion bis Track 9 Everybody Loves Me in lilafarbener Schrift abgedruckt. Der Hidden Track Laydown ist in überdimensionaler Schriftgröße ebenfalls zu lesen. Die CD steckt in einer Papphülse ohne CD-Begleitheft.<ref>20Ten-CD von Prince, NPG Records, 2010</ref>

Die Mitarbeiter der Musik-Website Pitchfork Media wählten im Dezember 2010 das Cover als eines der schlechtesten des Jahres.<ref>Ian Cohen: The Worst Album Covers of 2010. In: Pitchfork.com. 6. Dezember 2010, abgerufen am 22. Februar 2014 (englisch).</ref>

Musik

Die Musik des Albums 20Ten zählt zum Genre R&B, Elektronische Tanzmusik, Funk, Soul, Popmusik. Einige Songs klingen zuweilen ähnlich wie frühere Kompositionen von Prince, etwa von seinem Album 1999 aus dem Jahr 1982.<ref name="jd228">Draper (2011), Seite 228</ref> Prince produzierte die Songs von 20Ten minimalistisch – bei einer Vielzahl der Songs dominieren Synthesizer und der Linn LM-1 Drum Computer, den er oftmals bei Studioaufnahmen seiner Musikalben in den 1980er Jahren benutzt hatte. Gitarren-Licks sind auf 20Ten selten zu hören.<ref name="rolling">Joachim Hentschel: Prince: 20Ten ab heute mit unserer Augustausgabe im Handel. In: RollingStone.de. 22. Juli 2013, abgerufen am 29. Oktober 2013.</ref>

Das erste Stück Compassion ist aus dem Genre Elektronische Tanzmusik und enthält unter anderem ein Keyboard-Staccato. Maceo Parker, Greg Boyer und Ray Monteiro unterstützen Prince bei dem Song auf ihren Blasinstrumenten. Compassion klingt zuweilen wie Let’s Pretend We’re Married vom Album 1999.<ref name="mt469" /><ref name="jd228" /><ref name="rolling" /> Der zweite Song Beginning Endlessly enthält eingängige Synthesizer-Riffs und den Liedtext trägt Prince in einer Sprechgesang-ähnlichen Form vor.<ref name="rolling" />

Future Soul Song ist eine Ballade aus dem Genre Soul, die zuweilen an The Beautiful Ones aus dem Jahr 1984 erinnert. Im Gesangsstil präsentiert sich Prince als Crooner, der Refrain besteht aus Sha-la-la.<ref name="rolling" /> Sticky Like Glue ist aus dem Bereich Funk und enthält dominierende Basslines sowie eine aus dem gleichen Genre gespielte Gitarre. Im Song wechselt Prince des Öfteren seine Stimmlage, eine Rap-Passage ist von ihm ebenfalls zu hören.<ref name="rolling" />

Auch der fünfte Track Act of God stammt aus dem Genre Funk. Im gesellschaftskritischen Liedtext beschäftigt sich Prince mit der Weltwirtschaftskrise ab 2007 und mit dem Irakkrieg; beispielsweise singt er, dass von US-Steuergeldern Bomber gebaut würden, „angeblich um uns vor Saddam zu schützen.“ („supposedly to keep us save from Saddam“)<ref name="jd228" /> Im Liedtext von Lavaux beschreibt Prince die Schönheit des Schweizer Weinbaugebiets Lavaux sowie die Schönheit der Straßen Portugals. Prince’ Keyboard-Spiel erinnert zuweilen an Keyboard-Passagen des Songs 1999.<ref name="rolling" />

Walk in Sand ist eine von Prince’ Klavierspiel dominierte Ballade, die er in dem für ihn typischen Falsettgesang vorträgt. Melodie und Liedtext-Botschaft des Songs sind simpel: „Nothing’s better than to walk in sand hand in hand with you.“ (englisch: „Nichts ist schöner als mit dir Hand in Hand im Sand spazieren zu gehen“)<ref name="rolling" /> Mehrere zu Walk in Sand ähnliche Balladen hatte Prince schon vor der Arbeit an 20Ten geschrieben.<ref name="jd228" /> Sea of Everything ist eine Schlafzimmerballade, die Prince ebenfalls vorwiegend im Falsettgesang vorträgt.

Everybody Loves Me ist ein Rock ’n’ Roll-Stomp mit Boogie-Woogie-Piano-Breaks. Im Liedtext singt Prince unter anderem: „Tonight I love everybody, everybody loves me“ (englisch: „Heute Nacht liebe ich alle Menschen, und alle lieben mich“). Damit meint Prince nicht sich selbst, sondern den selbstbewussten Geist, der auf der Tanzfläche jeden Menschen zum Star machen könne. Der Groove erinnert zuweilen an All the Critics Love U in New York vom Album 1999.<ref name="jd228" /> Der Hidden Track Laydown war in einer früheren Version des Albums 20Ten der Eröffnungssong und ist dem Genre R&B zuzuordnen. Der Song enthält unter anderem ein düster und beunruhigend wirkendes Gitarrenspiel, komplexe Synthesizer-Lines und einen von Prince vorgetragenem Rap, in dem er sich als „Purple Yoda“ (englisch Lila Yoda) bezeichnet.<ref name="jd228" /><ref name="rolling" />

Titelliste und Veröffentlichung

Titelliste
  1. Compassion – 3:57
  2. Beginning Endlessly – 5:27
  3. Future Soul Song – 5:08
  4. Sticky Like Glue – 4:46
  5. Act of God – 3:13
  6. Lavaux – 3:03
  7. Walk in Sand – 3:29
  8. Sea of Everything – 3:49
  9. Everybody Loves Me – 4:08
  10. Laydown – 3:07 (Hidden Track)
Autor aller Songs ist Prince

Auf der CD von 20Ten ist folgendes zu lesen: „For promotional use only. Not for resale.“ (englisch für Nur für Werbezwecke. Nicht für den Weiterverkauf.) Von dem Album koppelte Prince keine Singles aus und Musikvideos produzierte er auch nicht. Das Stück Laydown ist als Hidden Track erst als Titel #77 zu hören. Von Track 10 bis 76 sind lediglich Pausen von jeweils fünf Sekunden vorhanden.

Das Album 20Ten ist nur als Compact Disc mit 10 Songs als Beilage einer Zeitung erschienen. Es war erstmals am 10. Juli 2010 bei der englischen Tageszeitung Daily Mirror und deren schottischem Tochterblatt Daily Record erhältlich. Am selben Tag erschien 20Ten auch bei der niederländischsprachigen Tageszeitung Het Nieuwsblad in Belgien und beim Tochterblatt De Gentenaar. Am 22. Juli 2010 veröffentlichte die deutsche Ausgabe des Musikmagazins Rolling Stone in seiner August-Ausgabe das Album in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Außerdem erschien es am selben Tag bei der wöchentlich erscheinenden Zeitschrift Courrier international in Frankreich.<ref>20TEN. In: Princevault.com. 14. Mai 2013, abgerufen am 31. Oktober 2013 (englisch).</ref>

Der britische Verleger Trinity Mirror, Herausgeber von Daily Mirror und Daily Records, vertrieb über 2,5 Millionen CDs von 20Ten.<ref>Trinity Mirror plc: Press Release – Daily Mirror and Daily Record to give away new Prince album. In: TrinityMirror.com. 29. Juni 2010, abgerufen am 31. Oktober 2013 (englisch).</ref> Doch am 10. Juli verkauften die genannten Zeitungen zusammen nur 379.000 Exemplare des Albums. Im Jahr 2007, als Prince sein Album Planet Earth über die britische Sonntagszeitung Mail on Sunday vertrieb, waren über 600.000 Exemplare verkauft worden.<ref name="jd228" /> Am 12. Juli 2010 entschied der Daily Mirror, jedem, der die Zeitung Online bestellte, das Album 20Ten mitzuliefern.<ref name="jd228" />

In Deutschland, Österreich und in der Schweiz war die Erstauflage der August-Ausgabe des Rolling Stone bereits nach einer Woche nahezu ausverkauft. Der Verlag stellte jedoch eine Neuauflage inklusive des Albums zur Verfügung.<ref>Prince sorgt für Ausverkauf bei „Rolling Stone“. In: Focus.de. 27. Juli 2010, abgerufen am 31. Oktober 2013.</ref> Das Rolling-Stone-Magazin hatte zu dieser Zeit eine Auflage von knapp 64.000 Exemplaren.<ref>dpa/memo: “Rolling Stone” legt neue Prince-CD bei. In: Welt.de. 29. Juni 2010, abgerufen am 31. Oktober 2013.</ref> Anstatt der handelsüblichen 5,50 Euro kostete eine Ausgabe mit der CD 6,99 Euro.<ref>Prince-Beilage steigert “Rolling Stone”-Verkäufe. In: Musikmachen.de. 30. Juli 2010, abgerufen am 31. Oktober 2013.</ref>

Anfang Oktober 2010 kündigte Prince eine 20Ten Deluxe Edition an, die unter anderem den Song Rich Friends enthalten sollte. Rich Friends bot er schließlich am 14. Oktober als Download an und 20Ten Deluxe ist bis heute nicht erschienen.<ref>Thorne (2012), Seite 470</ref><ref>Draper (2011), Seite 229</ref> Am 6. Januar 2013 veröffentlichte Prince mit Laydown (Xtended) eine Maxi-Single des Songs, die 5:54 Minuten lang ist und ebenfalls nur als Download erhältlich war.<ref>Laydown. In: Princevault.com. 18. September 2013, abgerufen am 31. Oktober 2013 (englisch).</ref>

Tournee

Setlist vom 5. Juli 2010 in Berlin / Waldbühne<ref>Prince 20TEN Tour. In: Princevault.com. 10. September 2013, abgerufen am 31. Oktober 2013 (englisch).</ref>
  1. Venus de Milo
  2. Let’s Go Crazy
  3. Delirious
  4. 1999
  5. Little Red Corvette
  6. The Bird
    (1984 von Prince und Jesse Johnson für The Time geschrieben)
  7. Jungle Love
    (1984 von Prince und Jesse Johnson für The Time geschrieben)
  8. The Glamorous Life
  9. Crimson and Clover
    (1968 von Tommy James & the Shondells geschrieben)
  10. Peach
  11. Spanish Castle Magic
    (1967 von Jimi Hendrix geschrieben)
  12. When You Were Mine
  13. Hot Summer
  14. Nothing Compares 2 U
  15. Purple Rain-Intro
  16. Ol’ Skool Company
  17. Also sprach Zarathustra
    (1895 von Richard Strauss geschrieben)
  18. Controversy
  19. A Love Bizarre
    (1985 von Sheila E. und Prince geschrieben)
  20. I Know You Got Soul
    (1971 von Bobby Byrd geschrieben)
  21. Love Rollercoaster (als Instrumentalversion gespielt)
    (1975 von Ohio Players geschrieben)
  22. Sexy Dancer
  23. Le Freak
    (1977 von Chic geschrieben)
  24. Housequake
  25. Forever in My Life
  26. Act of God
  27. 7
  28. Guitar
  29. Kiss
  30. Purple Rain
  31. When Will We B Paid?
    (1970 von Randall Stewart für The Staple Singers geschrieben)
  32. Dance (Disco Heat)
    (1978 von Sylvester James geschrieben)
Autor aller Songs ist Prince, sofern nicht anders angegeben

Die 20Ten-Tour begann am 4. Juli 2010 in Roskilde in Dänemark und endete am 25. Juli 2010 in Nizza im Palais Nikaia. Die Tournee fand ausschließlich in Europa statt und umfasste lediglich sieben Konzerte. Die Konzerte wurden von insgesamt 193.500 Zuschauern besucht,<ref>Prince 20Ten Tour – Tour Map. In: Princevault.com. 24. April 2012, abgerufen am 31. Oktober 2013 (englisch).</ref> wobei Prince vier der sieben Konzerte auf Musikfestivals spielte, deren Zuschauerkapazität höher war als auf seinen herkömmlichen Konzerten. Er trat auf folgenden vier Musikfestivals auf: am 4. Juli beim Roskilde-Festival in Dänemark, am 9. Juli beim Main Square Festival in Frankreich, am 10. Juli bei Rock Werchter in Belgien und am 18. Juli beim Super Bock Super Rock-Festival in Portugal. Auf der Tournee spielte Prince vom Album 20Ten lediglich einmal die Songs Future Soul Song und Act of God. Die Konzertlänge variierte zwischen 120 und 150 Minuten und Prince’ Begleitband The New Power Generation bestand damals aus folgenden Mitgliedern:

Ferner ging Prince vom 18. Oktober bis zum 18. November 2010 erneut in Europa auf Tournee und gab abermals sieben Konzerte, die insgesamt von ungefähr 90.000 Zuschauern besucht wurden. Auf Musikfestivals spielte er diesmal nicht und Musikpromotion für das Album 20Ten betrieb Prince auf der Tournee keine.<ref>Prince Live 2010 – Tour Map. In: Princevault.com. 24. April 2012, abgerufen am 31. Oktober 2013 (englisch).</ref>

Rezeption

Presse

Die Kritiken des Albums 20Ten fielen unterschiedlich aus: Während Journalisten von Zeitungen, die das Album als Beilage lieferten, zum Teil sehr positiv urteilten, waren unabhängige Journalisten mit Lob zurückhaltender.

Der Daily Mirror zeigte sich von 20Ten begeistert und meinte, es sei Prince’ bestes Musikalbum seit 23 Jahren [1987: Sign o’ the Times] und sei mit dem Comeback von Elvis Presley im Jahr 1968 ebenbürtig. Auf 20Ten seien die „gefühlvollsten“ (most soulful), „spirituellsten” (most spiritual) und „romantischsten“ (most romantic) Songs vorhanden, die Prince seit Jahren geschrieben habe.<ref name="jd228" />

Joachim Hentschel von der deutschen Ausgabe des Musikmagazins Rolling Stone lobte, Prince kehre „auf 20TEN [sic] endgültig zum tighten Elektrofunk-Spirit der frühen Jahre zurück“. Er bringe „trocken groovende Party- und Kopfnickersongs, lippenleckende Soulballaden, ohne sich dabei selbst zu kopieren oder anzubiedern.“ Zudem war Hentschel der Meinung, 20Ten sei sein „bestes, konsequentestes Album seit der Love Symbol-Platte von 1992.“<ref name="rolling" />

Ulf Kubanke vom deutschsprachigen Online-Magazin laut.de war ebenfalls begeistert und schrieb über Prince: „Ja, er kann es immer noch! Lord Nelson ärgert und verzückt gleichermaßen. Doch kalt lässt er nie. Eine Eigenschaft, die er mit Kollegen wie Dylan [sic] oder Neil Young gemein hat. So pendelt er weiter zwischen Über- und Unterforderung der hörwilligen Untertanen.“<ref>Ulf Kubanke: Prince – 20TEN – Die laszive Brutalität rockt alles in Grund und Boden. In: laut.de. 23. Juli 2010, abgerufen am 31. Oktober 2013.</ref>

Eric Pfeil von der deutschen Tageszeitung FAZ schrieb: „Einiges auf 20Ten ist famos, etwa das von einem Keyboard-Riff getriebene Beginning Endlessly, ein wundervoller Elektro-Funk mit roboterartigem Harmoniegesang. Der Moment, wo am Schluss seine funky Gitarre einsetzt, ist göttlich. Großartig ist das dreckige Act Of God [sic], ein fast hingeworfen klingender Pseudo-Lo-Fi-Song, dessen Text amerikanische Banken und Politiker in einen Sack packt. Dazwischen gibt es gute, ordentliche und öde Balladen. Die beste davon, Future Love Song, ist eben nicht das, was der Titel verspricht.“ Den Song Laydown hob Pfeil besonders positiv hervor und kam zum Fazit: „Ein ganzes Album in diesem Stil [Laydown], das wäre etwas gewesen.“<ref>Eric Pfeil: Das neue Album von Prince: 20Ten: Wirf dein Talent – wenn du welches hast. In: FAZ.net. 12. August 2010, abgerufen am 31. Oktober 2013.</ref>

Das wöchentlich erscheinende Nachrichtenmagazin Focus meinte: „Das neue Album 20Ten enthält zwar nichts, was man von Prince nicht so ähnlich schon gehört hat, kann dem riesigen Gesamtwerk aber durchaus den einen oder anderen Hit hinzufügen. Bereits der Auftakt Compassion – ein Elektrofunk-Stück im Stil der frühen 80er mit melodischer Nähe zur Rocky Horror Picture Show [sic] – gelingt vorzüglich. Auch bei Beginning Endlessly dominieren Synthesizer-Fanfaren wie vor knapp 30 Jahren, ehe eine für Prince so typische Funk-Gitarre den Song ins Ziel bringt”. Zum Abschluss schrieb der Focus: „Das schlagerhafte, großmäulige Everybody Loves Me sei ihm verziehen. Prince ist wieder da, auch als Zeitschriften-Beilage”.<ref>Kiosk statt Plattenladen – Prince verschenkt sich. In: Focus.de. 21. Juli 2010, abgerufen am 31. Oktober 2013.</ref>

Marc Deckert von der überregionalen Tageszeitung Süddeutsche Zeitung resümierte: „Jeder Song auf dem Album, das bis auf einige Stimmen und Bläsersätze wieder einmal von Prince ganz allein eingespielt und produziert wurde, lehnt sich rhythmisch oder klanglich an einen Prince-Klassiker an – nicht jeder ist gut, aber Aussetzer gehören nun mal ebenso zu diesem Künstler wie die großen Themen Gott, Funk und (körperliche) Liebe”.<ref>Marc Deckert: Das neue Album von Prince: Treffender Größenwahn. In: Süddeutsche.de. 28. Juli 2010, abgerufen am 31. Oktober 2013.</ref>

Andreas Borcholte von Spiegel-Online zeigte sich vom Album enttäuscht und verteilte fünf von zehn möglichen Punkten: „Es scheint, als befinde sich Prince in einer Phase der Regression, wünscht sich zurück in Zeiten, als er mit Purple Rain, Lovesexy und Around The World In A Day [sic] als King of Pop der coolen Leute gefeiert wurde.“ Das Fazit lautete: „20Ten wirkt nun endgültig wie ein hastig aus dem umfangreichen B-Seiten-Archiv zusammengestellter Flohmarkt: Man findet ein paar Sachen, die man früher mal mochte, wird kurz nostalgisch, überlegt ein bisschen. Und dann lässt man ihn doch lieber liegen. Den alten Kram.“<ref>Andreas Borcholte: Prince – "20Ten". In: Spiegel.de. 27. Juli 2013, abgerufen am 31. Oktober 2013.</ref>

Stephen Thomas Erlewine von Allmusic war mit Lob ebenfalls zurückhaltend und gab zweieinhalb von fünf möglichen Sternen. Er war der Meinung, im Gesamtbild sei 20Ten oberflächlich; Hooklines zündeten nicht, Funk-Jams kämen nicht in Gang, die Sinnlichkeit bliebe auf Sparflamme und die Rhythmen wirkten etwas steif. („Everything on 20Ten exists on the surface: hooks don’t sink in, funk jams are stuck in low gear, sensuality only simmers, the rhythms are somewhat stiff“)<ref>Stephen Thomas Erlewine: Prince 20Ten. 2013, abgerufen am 31. Oktober 2013 (englisch).</ref>

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

<references />