Anthracen
Strukturformel | |||||||||||||||||||
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Strukturformel von Anthracen | |||||||||||||||||||
Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Anthracen | ||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C14H10 | ||||||||||||||||||
CAS-Nummer | 120-12-7 | ||||||||||||||||||
PubChem | 8418 | ||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
weiße bis gelbliche Blättchen mit aromatischem Geruch<ref name="GESTIS"/><ref name=roempp>Eintrag zu Anthracen. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 13. Juni 2014.</ref> | ||||||||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 178,24 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||||||||||||||
Dichte |
1,25 g·cm−3 <ref name="Ullmann">Wolfgang Gerhartz (Hrsg.): Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, Vol. A 2, VCH, 4. Aufl., Weinheim, 1985, ISBN 3-527-20102-5.</ref> | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt |
217 °C <ref name="GESTIS"/> | ||||||||||||||||||
Siedepunkt |
340 °C <ref name="GESTIS"/> | ||||||||||||||||||
Dampfdruck |
8 mPa (25 °C)<ref>Datenblatt Anthracen zur Synthese (PDF) bei Merck, abgerufen am 31. Mai 2013.</ref> | ||||||||||||||||||
Löslichkeit |
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Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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Einstufung nach REACH |
besonders besorgniserregend<ref>Eintrag zu CAS-Nr. 120-12-7 in der SVHC-Liste der Europäischen Chemikalienagentur, abgerufen am 14. Juli 2014.</ref>: persistent, bioakkumulativ und toxisch (PBT) | ||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Anthracen Photochemical Cycloaddition, J. Chem. Educ., 1998, 75 (1), S. 81, doi:10.1021/ed075p81</ref>
Der Flammpunkt liegt bei 121 °C, die Zündtemperatur bei 540 °C.<ref name="Brandes"/> Die untere Explosionsgrenze (UEG) beträgt in Luft 0.6 Vol.-% (45 g/m3).<ref name="Brandes">E. Brandes, W. Möller: Sicherheitstechnische Kenndaten – Band 1: Brennbare Flüssigkeiten und Gase, Wirtschaftsverlag NW – Verlag für neue Wissenschaft GmbH, Bremerhaven 2003.</ref> Anthracen ist wassergefährdend (WGK 2).<ref name="GESTIS"/>
Verwendung
Anthracen kommt im Steinkohlenteer vor, hierher kommt auch sein Name. Anthracen wird fast ausschließlich zu Anthrachinon weiterverarbeitet,<ref name=Philipp>Bertram Philipp, Peter Stevens: Grundzüge der Industriellen Chemie, VCH Verlagsgesellschaft mbH, 1987, S. 183, ISBN 3-527-25991-0.</ref> welches den Ausgangspunkt für die Anthrachinonfarbstoffe darstellt und somit die Grundlage für die Alizarin- und Indanthrenfarbstoffe ist. Eine weitere Verwendung findet das Anthracen als Basisstoff für die Herstellung von Schädlingsbekämpfungsmitteln und Gerbstoffen. Das Anthracen-abkömmling Dithranol ist der älteste Wirkstoff, der für die Behandlung von Schuppenflechte entwickelt wurde.<ref>Ulrich Mrowietz und Gerhard Schmid-Ott. Schuppenflechte.Was Sie schon immer über Psoriasis wissen wollten 3., aktualisierte Auflage. Basel: Karger Verlag. S. 24. ISBN 978-3-8055-9396-0</ref>
Nomenklatur
Nach der IUPAC-Nomenklatur ist für Anthracen eine spezielle Positionsnummerierung der Kohlenstoffatome erklärt, die sich von der (Spezial-) Nummerierung seines Isomers Phenanthren ableitet.<ref name="acd_iupac_rule_a-22.5">IUPAC Nomenclature of Organic Chemistry: Rule A-22.5 (siehe Beispiele).</ref> Diese Nummerierung wird teilweise auch auf heterocyclische Verbindungen mit derselben Grundstruktur (bei denen lediglich Kohlenstoffatome durch andere Atome ersetzt sind) übertragen. Ein Beispiel ist Pyrido[3,2-b]benzothiazin und Derivate davon wie Prothipendyl. Dort fällt dann die übliche dominante Rolle der Hetero-Atome bei der Nummerierung weg.
- Anthracene positionNumberingWithMargin.png
Anthracen mit Spezialnummerierung
- Phenanthrene positionNumberingWithMargin.png
Phenanthren mit Spezialnummerierung.
Die Standardnummerierung von Anthracen würde bis zur Position 4 mit der hier gezeigten übereinstimmen, dann aber ohne „Sprünge“ rundum weitergehen. Bei Phenanthren würde hingegen die Standardnummerierung gegensinnig laufen müssen und bei der hier gezeigten Position 4 beginnen.
Einzelnachweise
<references />