Bahnhof Fröndenberg
Fröndenberg | ||||||
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BahnhofFroendenberg.jpg Bahnhof Fröndenberg
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Daten | ||||||
Lage im Netz | Trennungsbahnhof | |||||
Bauform | Keilbahnhof | |||||
Bahnsteiggleise | 5 | |||||
Abkürzung | EFOE | |||||
IBNR | 8000113 | |||||
Kategorie | 4 | |||||
Webadresse | DB AG: Bahnhof Fröndenberg | |||||
Lage | ||||||
Stadt/Gemeinde | Fröndenberg/Ruhr | |||||
Land | Nordrhein-Westfalen | |||||
Staat | Deutschland | |||||
Koordinaten | 7,760833|primary | dim=2000 | globe= | name=Fröndenberg | region=DE-NW | type=landmark
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Eisenbahnstrecken | ||||||
Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen |
Der Bahnhof Fröndenberg ist ein Keilbahnhof an den Bahnstrecken Fröndenberg–Kamen und Letmathe–Fröndenberg sowie der Oberen Ruhrtalbahn. Er liegt im Süden der Stadt Fröndenberg/Ruhr nahe der Ruhr.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Mit der Eröffnung des Streckenabschnitts von Schwerte nach Arnsberg der Oberen Ruhrtalbahn durch die Bergisch-Märkische Eisenbahngesellschaft (BME) erhielt die heutige Stadt Fröndenberg im Juni 1870 ihren ersten Eisenbahnanschluss. Nahe dem damaligen Dorf Fröndenberg, das den heutigen Stadtkern darstellt, wurde eine Bahnstation eingerichtet.
Etwa zwei Jahre später, am 7. August 1872, wurde ebenfalls durch die BME die von Fröndenberg aus zunächst bis Menden erbaute Nebenstrecke eröffnet, die später nach Neuenrade und Iserlohn weitergeführt wurde. Diese Bahnstrecke erhielt eigene Bahnsteiggleise (Gleise 11 ff.) südlich der durchgehenden Hauptstrecke, die im Westen mit denen der Ruhrtalbahn zusammengeführt wurden. Somit wurde der Fröndenberger Bahnhof zu einem Keilbahnhof ausgebaut. Im Südosten des Bahnhofs entstand ein Betriebswerk (Bw), in dem vorwiegend die Lokomotiven für die Bahnstrecke Letmathe–Fröndenberg beheimatet wurden.
Im Jahr 1899 folgte schließlich die Anbindung Unnas über Ardey und Frömern als dritte Bahnstrecke im Fröndenberger Bahnhof. Diese Strecke zweigt westlich des Bahnhofs von der Hauptstrecke ab, sodass durchgehende Verbindungen von Unna nach Menden und umgekehrt möglich sind.
Im Süden des Bahnhofs entstanden neben den Bahnsteigen der Bahnstrecke Letmathe–Fröndenberg mehrere Gütergleise sowie ein Ablaufberg, die Stückgutverladung sowie Laderampen befanden sich hingegen auf der Nordseite des Bahnhofs. Ein Gleisanschluss zu einem Landhandel bestand direkt neben dem Betriebswerk.
Im Jahr 1954 wurde das Bw Fröndenberg geschlossen, die Fahrzeuge wurden nun von Schwerte und Letmathe aus eingesetzt. Drei Jahre später folgte der Neubau des nach 1945 abgerissenen Empfangsgebäudes, das nun den Winkel zwischen den Strecken nach Arnsberg und Menden ausfüllt. Ein Anbau mit Sozialräumen für weiterhin von Fröndenberg aus eingesetztes Personal befindet sich an der Südostseite, Bahnsteigdächer wurden von diesem Gebäude ausgehend zum Hausbahnsteig auf der Mendener Seite (Gleis 11) und auf dem dortigen Mittelbahnsteig (Gleis 12/13) gebaut.
1989 wurden die drei vorhandenen Stellwerke „Ff“ (Fröndenberg Fahrdienstleiter, auf dem Hausbahnsteig), „Fo“ und „Fw“ (Fröndenberg Ost bzw. West) verschiedener älterer Bauarten durch ein Relaisstellwerk ersetzt, das wiederum die Bezeichnung „Ff“ erhielt. Von hier aus werden seit 2000 bzw. 2001 bzw. 2002 auch die Bahnhöfe Langschede, Schwerte Ost und Wickede (Ruhr) gesteuert.
Nach der Aufgabe des Stückgutverkehrs wurden die Güteranlagen auf dem Bahnhof Fröndenberg überflüssig und größtenteils abgebaut, ebenso das Gleis 3. Heute befinden sich auf der Nordseite eine Bushaltestelle, eine P&R-Anlage sowie der Parkplatz eines Supermarktes. Im Jahr 2005 verkaufte die Deutsche Bahn das Bahnhofsgebäude an die Stadt Fröndenberg, die es 2008 der AWO überließ. Diese baute das Gebäude um und richtete eine Radstation inklusive eines Hotels mit sechs Zimmern ein.<ref>Radstation im Bahnhof in Vorbereitung. Westfälische Rundschau, abgerufen am 12. Oktober 2012 (html, deutsch). </ref><ref>Ausgebucht in die erste Saison. Westfälische Rundschau, abgerufen am 12. Oktober 2012 (html, deutsch). </ref> Für den Fahrkartenverkauf wurden Automaten aufgestellt, ebenso errichtete die Deutsche Post im Jahr 2009 eine Packstation am Bahnhof Fröndenberg.
Per 1. Januar 2015 erwarb die Firma Interconsult UG (haftungsbeschränkt) das Bahnhofsgebäude von der AWO. Das Bahnhofsgebäude wurde im Laufe des Jahres 2015 aufwendig renoviert. Im Erdgeschoss befindet sich jetzt das Bistro "abgefahr'n" sowie ein Biergarten. Im OG betreibt Interconsult das Radhotel, das v.a. für Radtouristen gedacht ist, die auf dem Ruhrtalradfernweg unterwegs sind und eine preisgünstige Unterkunft suchen. Ein Conti-Schlauchautomat sowie eine ebike-Ladestation sind ebenfalls installiert worden.
Vermietet wurden Räume an die Firma level up, die im EG ein Fitnessstudio sowie eine Physiotherapiepraxis betreibt.
Seit Anfang 2015 wird eine Modernisierung des Bahnhofs im Rahmen der „Modernisierungsoffensive 2“ der Deutschen Bahn durchgeführt. Hierbei werden die derzeit 38 cm hohen Bahnsteige auf die Standardhöhe von 76 cm gebracht und das Bahnsteigdach durch Wetterschutzhäuser ersetzt.<ref>Protokoll der 74. Verbandsversammlung des Zweckverbands Ruhr-Lippe, TOP 3: Sachstand Modernisierungsoffensive und ZRL-Infomonitore. Zweckverband Ruhr-Lippe, abgerufen am 12. Oktober 2012 (pdf, deutsch). </ref>
Bedienungsangebot
Der Bahnhof Fröndenberg wird im Bahnverkehr von folgenden Linien angefahren:
Linie | Linienverlauf | Takt |
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RE 17 | Sauerland-Express: Hagen Hbf – Schwerte (Ruhr) – Fröndenberg – Wickede – Neheim-Hüsten – Arnsberg – Oeventrop – Freienohl – Meschede – Bestwig – Olsberg – Brilon Wald – Bredelar – Marsberg – Westheim – Scherfede – Warburg – Hofgeismar – Kassel-Wilhelmshöhe |
60 min |
RE 57 | Dortmund-Sauerland-Express: Dortmund Hbf – Dortmund-Hörde – Fröndenberg – Wickede (Ruhr) – Neheim-Hüsten – Arnsberg (Westf) – Oeventrop – Freienohl – Meschede – Bestwig Linienast 1: – Bigge – Siedlinghausen – Silbach – Winterberg (Westf) Linienast 2: – Olsberg – Brilon Wald – Brilon Stadt |
60 min |
RB 54 | Hönnetal-Bahn Unna – Frömern – Ardey – Fröndenberg – Bösperde – Menden (Sauerland) – Menden (Sauerland) Süd – Lendringsen – Binolen – Volkringhausen – Sanssouci – Balve – Garbeck – Küntrop – Neuenrade |
60 min |
Weblinks
- Bahnhof Fröndenberg im NRWBahnarchiv
- Gleisplan des Bahnhofs Fröndenberg aus den 1950er Jahren
- Radhotel im Bahnhof Fröndenberg
Einzelnachweise
<references />