Belgorod
Stadt
Belgorod
Белгород
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Liste der Städte in Russland |
Belgorod (russisch Бе́лгород für Weiße Stadt, auch Bjelgorod; ukrainisch Бє́лгород/Bjelhorod oder Бі́лгород/Bilhorod) ist eine Stadt in Russland in der Oblast Belgorod nahe der ukrainischen Grenze. Belgorod hat 356.402 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010).<ref name="einwohner_aktuell" />
Inhaltsverzeichnis
Lage und Klima
Die Stadt liegt am Oberlauf des Sewerski Donez, rund 570 Kilometer südlich von Moskau, etwa auf halber Strecke zwischen Charkiw (Ukraine) und Kursk (Russland). Sie erhielt ihren Namen von den Kalk- und Kreidefelsen, an denen sie gebaut ist.
Belgorod | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Belgorod
Quelle: Roshydromet
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Geschichte
Die Wurzeln der Stadt reichen bis auf ein Wehrdorf zurück, das gegen die Eroberer aus Asien errichtet wurde. Eine Festung bildete hier das militärische Zentrum des Erdwalls an der Südgrenze, an dem das Tatarenheer von Dschingis Khan zunächst aufgehalten worden sein soll. Später bildete die Belgorod-Linie von der Wolga über Woronesch am Don bis in die Ostukraine eine russische Verteidigungslinie gegen die Tataren. Der Bau der Eisenbahnlinie Kursk – Charkiw (1869) beflügelte dann auch die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt deutlich. Ab Ende 1917 gehörte Belgorod zum Territorium der unabhängigen Ukrainischen Volksrepublik, ab April 1918 zum Ukrainischen Staat, einem (de facto) deutschen Marionettenstaat unter Pawlo Skoropadskyj. Nach dessen Sturz wurde die Stadt am 20. Dezember 1918 von der Roten Armee eingenommen und der Russischen SFSR angeschlossen. Kurzzeitig hatte in Belgorod jedoch die provisorische „Arbeiter- und Bauernregierung der Ukraine“ unter Georgi Pjatakow ihren Sitz.
Vom 25. Oktober 1941 bis zum 5. August 1943 war die Stadt von der deutschen Wehrmacht besetzt. Vor dem Einmarsch der Deutschen waren viele Einwohner nach Osten geflohen, so dass die Stadt nur noch etwa 20.000 Einwohner hatte. Ab 1942 wurden tausende verbliebene Einwohner im arbeitsfähigen Alter nach Deutschland verschleppt. Am 5. Februar 1942 gelang es Partisanen, die Stadt kurzzeitig zurückzuerobern. Im August 1943 war Belgorod erneut Schauplatz heftiger Kämpfe. Die Stadt wurde zu über 90 % zerstört. Zur Zeit der Befreiung lebten in Belgorod weniger als 700 Menschen.
1954 wurde Belgorod zur Hauptstadt der aus Teilen den benachbarten Oblaste Kursk und Woronesch neu gebildeten Oblast Belgorod.
Heute ist die Stadt Wirtschafts- und Verwaltungszentrum der Region und Sitz eines Erzbischofs.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner |
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1897 | 26.564 |
1939 | 34.359 |
1959 | 72.278 |
1970 | 151.336 |
1979 | 239.814 |
1989 | 300.408 |
2002 | 337.030 |
2010 | 356.402 |
2013 | 365.135 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Stadtgliederung
Stadtkreis (Gorodskoi Okrug) |
Russischer Name | Einwohner 1. Januar 2006 |
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Sapadny (Westlicher) | Западный | 200.024 |
Wostotschny (Östlicher) | Восточный | 144.218 |
Quelle: Staatliches Statistikamt der Russischen Föderation
Sehenswürdigkeiten
- Diorama zum Zweiten Weltkrieg, Panzerausstellung auf dem Außengelände
- Landeskundemuseum
- Ausstellungsmuseum
Weiterführende Bildungseinrichtungen
- Universität für Genossenschaftswesen Belgorod
- Institut Belgorod der Kooperative
- Institut für Ökonomie und Verwaltung Belgorod
- Juristisches Institut Belgorod des Innenministeriums Russlands
- Landwirtschaftliches Institut Belgorod
- Staatliche Landwirtschaftliche Akademie Belgorod
- Staatliche Technologische Akademie Belgorod für Baustoffe
- Staatliche Universität Belgorod
- Staatliches Pädagogisches M.-S.-Olminski-Institut Belgorod
- Technologisches I.-A.-Grischmanow-Institut Belgorod für Bauwerkstoffe
- Fakultät des Allunionsferninstituts für Finanzen und Ökonomie Belgorod
- Filiale der Internationalen Slawischen G.-R.-Derschawin-Universität
- Filiale der Internationalen Universität Moskau für Business und Informationstechnologien
- Institut für Ingenieurwesen, Management, internationale Attestation und Recht Belgorod
- Institut für Unternehmertum und Kultur Belgorod
Städtepartnerschaften
Belgorod unterhält seit 1990 eine Städtepartnerschaft mit der deutschen Stadt Herne. Ferner existieren Partnerschaften mit der englischen Stadt Wakefield, der polnischen Stadt Oppeln und der ukrainischen Stadt Wyschhorod.
Sport
Im Fußball ist die Stadt durch den Verein FK Saljut Belgorod vertreten.
Wirtschaft
Belgorod hat sich zum Einzelhandelszentrum für die Region entwickelt. So finden sich in Belgorod mehrere größere Einkaufszentren, darunter das Einkaufs- und Freizeitzentrum RIO unweit des Flughafens Belgorod (IATA-Code: EGO, ICAO-Code: UUOB) und seit 2010 das Einkaufszentrum Citimall.
Söhne und Töchter der Stadt
- Dimitrijs Braznikovs (* 1967), lettischer Handballtorwart
- Jewgeni Bumagin (* 1982), Eishockeyspieler
- Swetlana Chorkina (* 1979), Politikerin, ehemalige Turnerin
- Roman Kuchtinow (* 1975), Eishockeyspieler
- Andrei Lutai (* 1986), Eiskunstläufer
- Leonid Nowikow (* 1982), Orientierungsläufer
- Walentin Nowikow (* 1974), Orientierungsläufer
- Konstantin Prichodtschenko (* 1979), Sportschütze
- Alexei Rastworzew (* 1978), Handballspieler
- Alexei Schwed (* 1988), Basketballspieler
- Jelena Sokolowa (* 1986), Weitspringerin
- Nikolai Strachow (1828–1896), Philosoph und Publizist
- Jewgeni Tischtschenko (* 1991), Boxer
- Yulia Zagoruychenko (* 1981), Profitänzerin
Einzelnachweise
<references />
Weblinks
- Offizielle Website der Stadtverwaltung (russisch)
- Report über Belgorod
- Belgorod auf mojgorod.ru (russisch)
- Partnerschaftsverein Belgorod/Herne
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Anmerkungen: S – Sitz eines Stadtkreises, R – Verwaltungszentrum eines Rajons