Herne


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25px Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Stadt Herne in Nordrhein-Westfalen; zu anderen Bedeutungen siehe Herne (Begriffsklärung).
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Herne
51.5419444444447.223888888888965Koordinaten: 51° 33′ N, 7° 13′ O{{#coordinates:51,541944444444|7,2238888888889|primary
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Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Höhe: 65 m ü. NHN
Fläche: 51,42 km²
Einwohner: 154.608 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-NW">Amtliche Bevölkerungszahlen auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 23. September 2015. (Hilfe dazu)</ref>
Bevölkerungsdichte: 3007 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 44601–44653
Vorwahlen: 02323 und 02325Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: HER, WAN
Gemeindeschlüssel: 05 9 16 000
Stadtgliederung: 4 Stadtbezirke mit
13 Ortsteilen
Adresse der
Stadtverwaltung:
Friedrich-Ebert-Platz 2
44623 Herne
Webpräsenz: www.herne.de
Oberbürgermeister: Frank Dudda (SPD)
Lage von Herne in Nordrhein-Westfalen

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Herne ist eine Großstadt im Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen. Die kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Arnsberg ist in der Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen und ist Mitglied im Landschaftsverband Westfalen-Lippe und im Regionalverband Ruhr. Die Stadt in ihren heutigen Grenzen ist das Ergebnis mehrerer Gebietsreformen, durch die umliegende Gemeinden, darunter die ehemalige Großstadt Wanne-Eickel, nach Herne eingegliedert bzw. mit dieser Stadt zusammengelegt wurden. Bei der Volkszählung von 1939 hatte Herne 96.649 Einwohner. Heute gehört Herne mit seinen etwa 154.000 Einwohnern zu den kleineren Großstädten des Landes und ist nach Offenbach am Main die der Fläche nach zweitkleinste Großstadt Deutschlands. Daher weist Herne nach München und Berlin die größte Bevölkerungsdichte aller Städte in Deutschland auf. Nach Polizeiangaben ist Herne zudem die verkehrssicherste Stadt Deutschlands.

Herne gehört zudem zur Metropolregion Rhein-Ruhr, die sich als größter polyzentrischer Verdichtungsraum Deutschlands auf einem Gebiet von etwa 7.000 km² mit mehr als 10 Mio. Einwohnern entlang der namensgebenden Flüsse Rhein und Ruhr erstreckt.

Früher war Herne eine wichtige Bergbaustadt. Bekannt waren dabei die Zechen Shamrock, Constantin, Mont Cenis und Friedrich der Große. Im Stadtbild lebt die Bergbauvergangenheit in einigen erhaltenen Fördertürmen fort. Zahlreiche Bergmannsunterstützungsvereine (BUV) halten die Tradition bis heute aufrecht.

Geografie

Datei:Herne, Rolandstraße 49 - Mittelpunkt der Metropole Ruhr (1).jpg
Mittelpunkt der Metropole Ruhr an der Rolandstraße 49 in Röhlinghausen

Herne liegt zwischen Bochum und Recklinghausen auf dem südlichen Talhang der breiten Emscherniederung inmitten einer Bergbau- und Industrielandschaft auf sandigen Terrassenflächen der Emschertalung. Der höchste Punkt im Stadtgebiet liegt 130 m, der niedrigste Punkt 33 m über NN. Die Stadtgrenze ist 42,80 km lang. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt in Nord-Süd-Richtung 6,30 km und in West-Ost-Richtung 12,20 km.

Naturräumlich hat die Stadt jeweils etwa zur Hälfte Anteil am Westenhellweg, insbesondere im Süden und Süd-Osten, und in den nördlichen Stadtteilen am Emscherland. Der Stadtbezirk Wanne liegt vollständig im Emscherland.

Der Regionalverband Ruhr hat im Jahre 2012 die räumliche Ausdehnung und die Grenzen des Ruhrgebiets bestimmt. In diesem Zusammenhang wurde der Mittelpunkt des Ruhrgebiets rechnerisch zwischen den westlichsten und östlichsten sowie den nördlichsten und südlichsten Punkten ermittelt. Der Schnittpunkt und somit der Mittelpunkt der Metropole Ruhr liegt im Stadtteil Röhlinghausen an der Rolandstr. 49 in 51° 31′ 3″ N, 7° 8′ 42″ O51.51757.145{{#coordinates:51,5175|7,145|

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  }}. An dieser Stelle wurde am Rand des Gehwegs ein Granitstein mit der Aufschrift Sie befinden sich am geografischen Mittelpunkt des Ruhrgebiets in Herne-Röhlinghausen aufgestellt.<ref>Der Mittelpunkt der Metropole Ruhr, Regionalverband Ruhr, abgerufen am 16. Mai 2013</ref>

Gewässer

Die Nordgrenze Hernes wird auf langen Strecken durch die Emscher gebildet, in deren Tal der Rhein-Herne-Kanal verläuft. Auf Herner Gebiet fließen der Emscher mehrere Nebengewässer zu. Dies sind Börniger Bach, Sodinger Bach, Storchengraben, Landwehrbach und Roßbach, Ostbach und Mühlenbach, Westbach, Schmiedesbach, Dorneburger Bach und Hüller Bach.

Nachbargemeinden

Folgende Städte grenzen an die Stadt Herne. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Herten, Recklinghausen und Castrop-Rauxel (alle Kreis Recklinghausen) sowie Bochum und Gelsenkirchen (beides kreisfreie Städte)

Stadtgliederung

Datei:Herne subdivisions.svg
Hierarchische Gliederung in Stadtbezirke und Stadtteile
Datei:Herne statistical subdivisions.svg
Statistische Bezirke, den namentlichen Stadtteilen zugeordnet
Datei:Reichskarte 100 Herne.png
Karte des Deutschen Reiches 1 : 100.000 des heutigen Herner Gebietes Ende des 19. Jahrhunderts
Datei:Hoheward view southeast.jpg
Die Herner Innenstadt, von der Hohewardhalde (Herten) aus gesehen

Das Stadtgebiet Hernes besteht aus vier Stadtbezirken. In jedem Stadtbezirk gibt es eine Bezirksvertretung. Vorsitzender der Bezirksvertretung ist der Bezirksbürgermeister.<ref></ref>) in Deutschland nach dem Münchener Oktoberfest (siehe Liste der deutschen Volksfeste).

Das größte öffentliche Picknick Deutschlands findet einmal im Jahr im Rahmen des Boulevardfestes auf der Bahnhofstraße statt. Zum Nightlight-Dinner laden jedes Jahr über 900 Meter festlich geschmückter Tische zum Feiern ein.

Lokalkolorit

Den Zusammenschluss der Städte Herne und Wanne-Eickel haben viele Bürger noch nicht verwunden. So beklagen zahlreiche im Stadtgebiet Wanne-Eickel lebende Bürger die Konzentration zentraler Einrichtungen in Alt-Herne und fühlen sich ungerecht behandelt. Derzeit wird seitens der Stadt Herne geprüft, neben dem Finanzamt auch das Amtsgericht in Wanne-Eickel zu schließen und nach Alt-Herne zu verlagern.

Unterstützt wird dieses Gefühl der „Zwangszusammenlegung“ dadurch, dass viele Dinge des täglichen Lebens auch heute noch getrennt sind. So haben (Alt-)Herne und Wanne immer noch zwei verschiedene telefonische Ortsvorwahlen (02323 für Herne und 02325 für Wanne) und oftmals zwei verschiedene Ortsverbände bei (Hilfs-)Organisationen, beispielsweise dem Technischen Hilfswerk. (Die Kreisverbände des Deutschen Roten Kreuzes sind zu Jahresbeginn 2011 zusammengelegt worden.) Auch die 2012 erfolgte Wiedereinführung des Kfz-Kennzeichens „WAN“, ehemals für Wanne-Eickel, alternativ zu „HER“ für Herne verdeutlichte erneut die noch bestehende psychologische Trennung zwischen beiden Bevölkerungsteilen.

Zudem pochen viele Wanne-Eickler auch heute noch darauf, dass die Bekanntheit von Wanne-Eickel (beispielsweise durch das Lied „Der Mond von Wanne-Eickel“ oder die Cranger Kirmes) stets höher war als die von Herne.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Herne hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:

Söhne und Töchter der Stadt

Auflistung nach Geburtsjahr

ab 1981
1971–1980
1961–1970
1951–1960


1941–1950
1931–1940
  • Harald Hartung (* 29. Oktober 1932), Schriftsteller und Literaturwissenschaftler
  • Helmut Benthaus (* 5. Juni 1935), Fußballspieler und Trainer
  • Siegfried Müller (* 5. September 1935), Sozialdemokrat und Gewerkschafter
  • Karl Borutta (* 8. Dezember 1935 in Wanne-Eickel, † 1. Mai 2002 in München), ehemaliger Fußball-Abwehrspieler
  • Kuno Gonschior (* 1935 in Wanne-Eickel; † 2010), Künstler
  • Karl Hugo Pruys (* 8. März 1938), Journalist, Kommunikationswissenschaftler und Schriftsteller
  • Roswitha Drecker (* 16. Oktober 1939), Politikerin (CDU), ehemaliges Mitglied des Landtags
1921–1930
  • Edith Lechtape (* 20. November 1921, † 14. August 2001 in Straßburg), Schauspielerin und Fotokünstlerin
  • Jupp Gesing (* 1922 in Herne, † 1998 in Herne), deutscher Maler
  • Karl-Heinz Brandt (* 25. März 1922 in Herne; † 25. September 2014 in Bremen) war ein deutscher Archäologe, Landesarchäologe von Bremen und Sohn Karl Brandts (Gründer des Emschertal-Museums).
  • Hans-Eugen Schulze (* 10. April 1922 in Eickel, † 18. September 2013 in Karlsruhe), Richter am Bundesgerichtshof a.D.
  • Rudolf Vierhaus (* 29. Oktober 1922 in Wanne oder Eickel, † 13. November 2011 in Berlin), Historiker
  • Johann Adamik (* 16. Juli 1925 in Sodingen, † 24. März 2005 in Herne-Sodingen), Fußballspieler
  • Hieronymus Dittrich (* 2. Dezember 1925, † 1. August 2013 in Paderborn), Theologe und Domkapitular in Paderborn
  • Elisabeth Moltmann-Wendel (* 1926), eine der bekanntesten Vertreterinnen der feministischen Theologie
  • Herbert Sczepan (* 2. Januar 1927, † 15. November 2004 in Bad Homburg vor der Höhe), Baptistenpastor und Evangelist
  • Klaus Knizia (* 18. Juni 1927, † 7. April 2012 in Herdecke), ehemaliger Vorstandsvorsitzender der VEW und Honorarprofessor
  • Fritz Pawelzik (* 2. Dezember 1927; † 29. Januar 2015 in Mülheim an der Ruhr); deutscher Missionar des CVJM, Entwicklungshelfer und Häuptling der Aschanti
  • Günter Dworak (* 25. November 1928 in Wanne-Eickel, † 12. Mai 2000 in Herne-Wanne), Maler und Grafiker
  • Eugen Kohlenbach (* 15. August 1930 in Herne), niedersächsischer Politiker (CDU)
  • Norbert Schlottmann (* 16. Dezember 1930, † 11. Januar 2004), Verwaltungsbeamter und Politiker (CDU)
1911–1920
vor 1911

Ferner leben oder lebten in Herne

Sonstiges

Patenschaften

Datei:D-AIGL Herne.JPG
Airbus „Herne“ der Lufthansa

Die Stadt Herne hat die Patenschaft<ref>Patenschaften der Stadt Herne</ref> über einen Lufthansa Airbus A340-313X mit der Kennung D-AIGL<ref>Foto des Lufthansa Airbus A340 D-AIGL „Herne“</ref> übernommen, der von der Lufthansa auf Interkontinentalflügen eingesetzt wird. Ferner hielt Herne die Patenschaft des Marine-Schnellboots S63 „Geier“ zwischen 1976 und seiner Außerdienststellung im Jahre 2005.

Focus-Städtetest

Herne schnitt von 83 getesteten Städten im Focus-Städtetest 2000 am schlechtesten ab und belegte hinter Recklinghausen und Remscheid Platz 83. Grund hierfür seien unter anderem fehlende kulturelle und sonstige Freizeiteinrichtungen sowie ein geringer Anteil hochqualifizierter Arbeitsplätze.

Trivia

Die Laubenstraße in der Siedlung Teutoburgia im Osten von Herne diente dem deutschen Kinofilm Die Vampirschwestern als Filmkulisse.

Literatur

  • Westfälisches Städtebuch; Band III 2. Teilband aus Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart 1954.
  • Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Hrsg. von Walther Hubatsch, Band 8: Westfalen. Marburg an der Lahn 1980, ISBN 3-87969-123-1.
  • Jede Menge Herne. Die Geschichte einer Ruhrgebietsstadt, ein Film von Norbert Kozicki, BRD, 1996.
  • Robert Grabski: Herne in alten Ansichten. Zaltbommel/Niederlande 1977.
  • Frank Braßel/Michael Clarke/Cornelia Objartel-Balliet (Hrsg.): Nichts ist so schön wie … Geschichte und Geschichten aus Herne und Wanne-Eickel, Essen 1991, ISBN 3-88474-365-1.
  • Barbara Dorn/Michael Zimmermann: Bewährungsprobe. Herne und Wanne-Eickel 1933–45. Alltag, Widerstand und Verfolgung unter dem Nationalsozialismus. Bochum 1987, ISBN 3-88339-584-6.
  • Norbert Kozicki: „Der Kaiser ist weg!“ Die Novemberrevolution in den Ämtern Wanne, Eickel, Herne und Sodingen. Ein Beitrag zur lokalen Geschichte der Arbeiterbewegung. Herne 1986.
  • Norbert Kozicki: Herne in alten Ansichten, Band 2. Zaltbommel/Niederlande 1992, ISBN 90-288-5398-7.
  • Friedhelm Wessel: Grubengold und Kumpelriviera. Wartberg-Verlag 2007, ISBN 3-8313-1812-3.
  • Friedhelm Wessel: Rund um Piepenfritz – Alltag in einer Kolonie. Sutton-Verlag, 2008, ISBN 978-3-86680-401-2.
  • Friedhelm Wessel: Die Zeche Friedrich der Große – Geschichte und Geschichten rund um „Piepenfritz“ in Herne. Regio-Verlag 2010, ISBN 978-3-929158-24-3.
  • Focus 50/2000, 83 Städte im Test.
  • Literatur zu Herne im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Rudolf Eistermann u.a. (Hrsg.): Unser Horsthausen: Geschichte und Geschichten erlebt und aufgeschrieben von Horsthauser Rentnern. Frischtexte Verlag, Herne 1999, ISBN 978-3-933059-00-0.
  • Wolfgang Viehweger: Spur der Kohle: Europa in Herne und Wanne-Eickel. Frischtexte Verlag, Herne 2000, ISBN 978-3-933059-03-1.
  • Heinz-Joachim Barsickow: Politische Lager und Reichstagswahlen im Raum Herne vor dem Ersten Weltkrieg. Universitätsverlag Brockmeyer, Bochum 2004, ISBN 3-8196-0660-2 (Bochumer Historische Studien, Neuere Geschichte, Bd. 18).

Einzelnachweise

<references />

Weblinks

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