Solingen


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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Solingen Deutschlandkarte, Position der Stadt Solingen hervorgehoben51.1713888888897.0833333333333221Koordinaten: 51° 10′ N, 7° 5′ O{{#coordinates:51,171388888889|7,0833333333333|primary dim= globe= name= region=DE-NW type=city
  }}
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Höhe: 221 m ü. NHN
Fläche: 89,54 km²
Einwohner: 156.771 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-NW">Amtliche Bevölkerungszahlen auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 23. September 2015. (Hilfe dazu)</ref>
Bevölkerungsdichte: 1751 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 42651–42719
Vorwahl: 0212
Kfz-Kennzeichen: SG
Gemeindeschlüssel: 05 1 22 000
Stadtgliederung: 5 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
42651 Solingen
Webpräsenz: www.solingen.de
Oberbürgermeister: Tim Kurzbach (SPD)
Lage von Solingen in Nordrhein-Westfalen und im Regierungsbezirk Düsseldorf

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Solingen ist eine kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen und mit rund 160.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Bergischen Landes. Sie gehört neben Wuppertal und Remscheid zum sogenannten Bergischen Städtedreieck. Ferner ist Solingen Bestandteil der Metropolregion Rhein-Ruhr und Mitglied im Landschaftsverband Rheinland.

Die ehemalige Hansestadt kann auf eine mehr als tausendjährige Geschichte zurückblicken, davon fast 650 Jahre mit offiziellen Stadtrechten. Im Jahre 1929 wurden die vier Städte Ohligs, Wald, Gräfrath und Höhscheid mit der Stadt Solingen zur neuen Großstadt Solingen vereinigt. 1975 kam Burg hinzu.

Die Stadt Solingen ist das Zentrum der deutschen Schneidwarenindustrie, insbesondere bei der Herstellung von Klingen sind Unternehmen aus Solingen weltweit führend. Etwa 90 Prozent der deutschen Schneidwaren- und Besteckbranche sind in Solingen ansässig.<ref> Hansjörg Laute, Uli Preuss, Norbert Beleke (Hrsg.): Echt.Scharf.Solingen.. 1. Auflage. Beleke, 2007, ISBN 978-3821505640, S. 7f.</ref> Der Name der Stadt ist als Herkunftsangabe für diese Erzeugnisse durch die Solingenverordnung geschützt. Seit dem 19. März 2012 führt Solingen den offiziellen Zusatz Klingenstadt.<ref>Bericht der Rheinischen Post vom 19. März 2012, abgerufen am 11. März 2015</ref>

Zu den bekanntesten Wahrzeichen der Stadt zählen das rekonstruierte Schloss Burg, die ehemalige Residenz der Herrscherfamilie von Berg, des Weiteren die mit 107 Metern höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands, die Müngstener Brücke, sowie die historischen Stadtkerne von Gräfrath und Burg mit ihren Fachwerk- und Schieferhäusern im Bergischen Stil, aber auch die für die Solinger Industriegeschichte beispielhaften Schleifkotten Balkhauser und Wipperkotten. Darüber hinaus befindet sich in Solingen das mit Abstand größte Oberleitungsbussystem Deutschlands.

Datei:Clemens.jpg
Solingen-Mitte: Clemens-Kirche und Clemens-Galerien
Datei:Mummenscheid1.jpg
Hof Mummenscheid im Stadtteil Wald
Datei:SG-Gräfrath gesamter Markt.JPG
Historischer Marktplatz im Stadtteil Gräfrath
Datei:Wupper bei Wupperbrücke Wiesenkotten 03 ies.jpg
Die Wupper in Höhe der Brücke am Wiesenkotten

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lage

Solingen liegt am Übergang des Niederbergischen in das Oberbergische Land südwestlich von Wuppertal in Nordrhein-Westfalen. Der westlichste Stadtteil Ohligs orientiert sich hin zur Rheinschiene. Der Fluss Wupper umschließt das Stadtgebiet von Osten und Süden und durchfließt den historischen Stadtteil Burg an der Wupper im Südosten.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Das Stadtgebiet Solingens hat eine Größe von 89,54 km². Die größte Ost-West-Ausdehnung beträgt 15,68 Kilometer, die größte Nord-Süd-Ausdehnung 11,7 Kilometer. Der geographische Mittelpunkt der Stadt befindet sich an der Einmündung der Untengönrather in die Mangenberger Straße im Stadtteil Merscheid.

Die Stadtgrenze hat eine Gesamtlänge von 62 Kilometern, wobei die natürliche Stadtgrenze im Osten und im Süden auf einer Länge von rund 26 Kilometern die Wupper bildet, abgesehen von einem Abschnitt zwischen dem Wiesenkotten bei Müngsten und der Ortslage Glüder an der Stadtgrenze zu Leichlingen, in dem das Stadtgebiet beide Seiten des Flusses einschließt.

Der höchste Punkt im Stadtgebiet befindet sich mit 276 Metern über Normalhöhennull am ehemaligen Gräfrather Wasserturm, dem heutigen Lichtturm. Der tiefste Punkt befindet sich westlich von Götsche und südlich von Verlach in der Ohligser Heide und liegt 53 Meter über Normalhöhennull.<ref>Statistische Daten zum Stadtgebiet auf solingen.de, abgerufen am 22. Januar 2015 (PDF; 6 KB)</ref>

Nachbargemeinden

Die folgenden Städte und Kreise grenzen unmittelbar an die Stadt Solingen, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Nordosten genannt:

30px Wuppertal und 30px Remscheid (beides kreisfreie Städte) sowie 30px Wermelskirchen und 30px Leichlingen (beide Rheinisch-Bergischer Kreis), 30px Langenfeld, 30px Hilden sowie 30px Haan (alle Kreis Mettmann)

Solingen liegt etwa 24 Kilometer östlich von Düsseldorf, knapp 35 Kilometer nordöstlich von Köln und annähernd 55 Kilometer südwestlich von Dortmund.

Stadtstruktur

Die heutigen Stadtteile Gräfrath, Wald, Mitte, Höhscheid und Merscheid liegen im Wesentlichen auf fünf kleineren Höhenrücken, die von Osten nach Westen verlaufen, und einem großen Höhenrücken, dem Solinger Höhenrücken, der sich vom Süden in den Norden erstreckt und in dessen östlichem Tal die Wupper fließt. Zwischen diesen Höhenrücken befinden sich zumeist deutlich tiefer gelegene, bewaldete Bachtäler. Dies sind im Einzelnen (von Norden nach Süden) das Ittertal, das Lochbachtal, das Viehbachtal, das Nacker Bachtal, das Pilghauser Bachtal und das Weinsberger Bachtal.

Die ursprüngliche Besiedelung fand in den sogenannten Hofschaften statt, also in einer Gruppe von wenigen Häusern. Diese bildeten sich nicht selten um einen Schleifkotten, eine Mühle oder ein Hammerwerk herum, deren große Verbreitung die vielen Bäche im Bergischen Land begünstigten. Die heute noch vorhandenen Hofschaften liegen deshalb außerhalb der Hauptdurchgangsstraßen in den Bachtälern oder an der Wupper.<ref>Geschichtlicher Überblick auf der privaten Internetseite solingen-internet.de, abgerufen am 24. Januar 2015</ref>

Die heutige Großstadt entstammt dem Zusammenschluss mehrerer, kleiner und mittelgroßer Städte. Dies spiegelt sich auch in der Stadtstruktur wider. Die meisten Stadtteile haben ihr eigenes, kleinräumiges Zentrum, um das herum sie entstanden sind. Die Entwicklungsgeschichte der verschiedenen Stadtteile ist dabei mitunter sehr verschieden. So entstand der Stadtteil Gräfrath rund um das Kloster und seinen altbergischen Historischen Ortskern, während etwa Ohligs erst mit Anschluss an den Eisenbahnverkehr ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufblühte. Verbunden sind die einzelnen Stadtteile neben den Hauptdurchgangsstraßen oftmals auch durch kleinere, teils in Serpentinen geführten Straßen, die die vielen Täler durchqueren.

Traditionell gab es lange Zeit keine strikte Trennung zwischen Wohn- und Industriegebieten, so dass auch heute noch viele Fabriken inmitten von Wohngebieten zu finden sind. Erst im 20. Jahrhundert begann man, größere Flächen außerhalb der Wohnbebauung für Gewerbe und Industrie auszuweisen. Beispiele dafür sind das Gewerbe- und Industriegebiet am Dycker Feld sowie der erst im neuen Jahrtausend realisierte Businesspark Piepersberg (beide im Stadtteil Gräfrath). Der Ende des 20. Jahrhunderts durch zunehmende Deindustrialisierung einsetzende Strukturwandel hinterließ auch in Solingen seine Spuren. Einige Industriebetriebe gingen in Konkurs oder verlagerten ihren Standort, so dass zum Teil große Industrieflächen im Stadtgebiet leerstanden und -stehen. Durch diverse, beispielhafte Projekte, wie etwa der Umgestaltung des Südparks von der tristen Bahnanlage zu einem kulturellen Szenetreffpunkt ist dem Verfall in der Vergangenheit vielfach entgegengewirkt worden.<ref>Projekt Südpark im Überblick auf solingen.de, abgerufen am 24. Januar 2015</ref>

Stadtgliederung

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Das heutige Stadtgebiet Solingens besteht aktuell aus fünf Stadtbezirken mit eigener Bezirksvertretung.<ref>Stadtbezirke auf solingen.de, abgerufen am 24. Januar 2015</ref> Als die Stadtbezirke Ende der 1970er-Jahre festgelegt wurden, gab es zunächst sieben Solinger Stadtbezirke, Merscheid und Burg bildeten jeweils einen eigenen Bezirk. Eine Reform im Jahre 1999 verkleinerte die Gesamtzahl auf die heute vorhandenen fünf. Im Zuge von Sparmaßnahmen der Stadt Solingen steht seit einiger Zeit auch eine weitere Verkleinerung auf die gesetzliche Mindestzahl von drei Stadtbezirken zur Debatte.

Der westlichste Bezirk Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid ist mit einer Einwohnerzahl von über 41.500 der größte, Gräfrath im Norden ist der kleinste Stadtbezirk mit annähernd 18.700 Einwohnern.

Die fünf Stadtbezirke:

Ortsteile und Wohnviertel

Datei:Burg, Mühlendamm 12.jpg
Typisches Bergisches Fachwerkhaus in Burg

Innerhalb der fünf Stadtbezirke gibt es neun Stadtteile mit eigenen Wohnvierteln. Einige dieser Wohnviertel sind für das Bergische Land typische Hofschaften mit eigenem Namen, deren Grenzen aber nicht genau festgelegt sind. Die folgende Auflistung gibt einen Überblick über einige Wohnviertel. Sie ist alphabetisch nach Stadtteilen gegliedert, Namenszusätze wie Unten- oder Oben- entfallen.

Aufderhöhe: Aufderbech, Börkhaus, Gosse, Horn, Holzhof, Josefstal, Landwehr, Löhdorf, Pohligsfeld, Riefnacken, Rupelrath, Siebels, Steinendorf, Ufer, Wiefeldick
Burg: Angerscheid, Höhrath
Gräfrath: Central, Flachsberg, Flockertsholz, Focher Dahl, Fürkeltrath, Heide, Ketzberg, Külf, Nümmen, Piepersberg, Rathland, Schieten, Zum Holz
Höhscheid: Balkhausen, Dorperhof, Glüder, Grünewald, Haasenmühle, Hästen, Katternberg, Kohlsberg, Nacken, Pfaffenberg, Pilghausen, Schaberg, Schlicken, Unnersberg, Weeg, Wippe
Merscheid: Büschberg, Dahl, Dingshaus, Fürk, Fürker Irlen, Gönrath, Hübben, Hoffnung, Limminghofen, Scheuren, Schmalzgrube
Mitte: Entenpfuhl, Eick, Grunenburg, Hasseldelle, Kannenhof, Kohlfurth, Krahenhöhe, Mangenberg, Meigen, Müngsten, Papiermühle, Scheidt, Schlagbaum, Schrodtberg, Stöcken, Stockdum, Theegarten, Vorspel, Windfeln
Ohligs: Brabant, Broßhaus, Buschfeld, Caspersbroich, Deusberg, Engelsberger Hof, Hackhausen, Keusenhof, Mankhaus, Maubes, Monhofer Feld, Poschheide, Scharrenberg, Schnittert, Suppenheide, Unterland, Wilzhaus, Verlach
Wald: Bavert, Demmeltrath, Eschbach, Eigen, Fuhr, Garzenhaus, Itter, Kotzert, Lochbachtal, Rolsberg, Vogelsang, Weyer
Widdert: Bünkenberg, Friedrichstal, Fürkelt, Meiswinkel, Rölscheid, Rüden

Klima

Solingen liegt im nordwestdeutschen Klimabereich, wobei das maritime, subatlantisch geprägte Klima zu allgemein kühlen Sommern und relativ milden Wintern führt. Einflüsse des Reliefs und der Landnutzung führen dabei zu unterschiedlichen Ausprägungen der Klimaparameter Temperatur, Feuchte, Wind, Niederschlag und Strahlung. So kann es im Winter etwa in Gräfrath zu einigen Zentimetern Neuschnee kommen, während es zeitgleich im wesentlich flacheren Ohligs regnet.

Solingen gehört nach der Nachbarstadt Wuppertal zu den Städten in Deutschland mit den höchsten Niederschlagsmengen. Dies ist primär darin begründet, dass das Bergische Land von Nordwesten her die erste nennenswerte Erhebung darstellt, so dass sich Wolken vielfach anstauen.<ref>Pressebericht auf presseportal.de, abgerufen am 28. März 2015</ref>

Die nachfolgenden Daten beziehen sich auf den Zeitraum von Februar 2005 bis Februar 2015. Gemessen wurde an der Wetterstation in Wuppertal-Buchenhofen, die sich an der Stadtgrenze zu Solingen-Gräfrath befindet.

Solingen
Klimadiagramm
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7
 
 
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6
1
Temperatur in °CNiederschlag in mm
Quelle: <ref>Klimadaten für Solingen auf wetterdienst.de, abgerufen am 28. März 2015</ref><ref>Übersicht über die Anzahl der Sonnenstunden auf holidaycheck.de, abgerufen am 28. März 2015</ref>
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Solingen
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 5,3 5,9 10,3 15,8 18,7 21,8 24,2 22,2 19,7 15,4 9,8 5,6 Ø 14,6
Min. Temperatur (°C) 0,2 0,1 1,7 5,0 8,2 11,0 13,4 12,3 9,9 7,2 4,2 1,0 Ø 6,2
Niederschlag (mm) 101 75 75 50 96 80 113 129 63 82 95 122 Σ 1.081
Sonnenstunden (h/d) 1 2 3 4 5 6 5 5 4 3 1 1 Ø 3,3
Regentage (d) 19 18 16 13 16 15 17 19 13 15 19 22 Σ 202
T
e
m
p
e
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a
t
u
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5,3
0,2
5,9
0,1
10,3
1,7
15,8
5,0
18,7
8,2
21,8
11,0
24,2
13,4
22,2
12,3
19,7
9,9
15,4
7,2
9,8
4,2
5,6
1,0
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: <ref>Klimadaten für Solingen auf wetterdienst.de, abgerufen am 28. März 2015</ref><ref>Übersicht über die Anzahl der Sonnenstunden auf holidaycheck.de, abgerufen am 28. März 2015</ref>

Naturräume

Naturräumliche Gliederung

Der größte Teil des Solinger Stadtgebiets liegt gemäß der Gliederung der ehemaligen Bundesanstalt für Landeskunde überwiegend naturräumlich in den Mittelbergischen Hochflächen innerhalb des Rheinischen Schiefergebirges. Der westliche Randbereich bei Ohligs befindet sich bereits in der Randzone des Schiefergebirges im Übergang zur Niederrheinischen Bucht.<ref name="HNG">Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands: Blatt 108/109: Düsseldorf/Erkelenz (Karlheinz Paffen, Adolf Schüttler, Heinrich Müller-Miny) 1963; 55 S. und Digitalisat der zugehörigen Karte (PDF; 7,4 MB)</ref>

Die 1963 erfolgte naturräumliche Feingliederung teilt das Stadtgebiet in sechs Naturräume auf. Der Solinger Höhenrücken erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung von Gräfrath bis Hästen und basiert auf Gesteinen des Schiefergebirges. Östlich davon fällt der Höhenrücken steil in das Westliche Wupperengtal ab, das sich in Unterburg im weiteren Flussverlauf in dem Unteren Wuppertal fortsetzt. Westlich des Solinger Höhenrückens befinden sich mit einer Geländekante deutlich abgestuft die Ohligser Terrassenriedel, die Teil der höher gelegenen altdiluvialen Rheinterrassen sind. Die Stadtteile Wald, Merscheid, Höhscheid, Widdert, Aufderhöhe und der östliche Teil von Ohligs liegen in diesem Naturraum. Das Heidegebiet der Ohligser Heide und der Bereich südlich davon bis nach Rupelrath gehören zu den Hilden-Lintorfer Sandterrassen. Das Solinger Stadtgebiet bei Burg östlich und südlich der Wupper zählt geologisch und naturräumlich zum Remscheider Bergland.<ref name="HNG" />

Landschaften

Datei:Müngsten-SG-002+RS-019-02.09.05 1.JPG
Wupperberge in Höhe der Müngstener Brücke
Datei:LochbachSG.jpg
Der Lochbach in Solingen-Wald

Die Waldflächen und die landwirtschaftlich genutzten Flächen machen jeweils etwa ein Viertel der Gesamtfläche Solingens aus. Hinzu kommen Wasserflächen mit einem Anteil von rund 1,4 Prozent.<ref name=":0">Flächennutzung auf solingen.de, abgerufen am 24. Januar 2015 (PDF; 6 KB)</ref> Noch nicht eingerechnet sind dabei Freiflächen sowie Parks und Grünanlagen, auf letztere entfällt dabei ein Anteil von zusätzlich etwa 4,2 Prozent.<ref>Stadtgebiet nach Nutzungsarten auf solingen.de, abgerufen am 24. Januar 2015 (PDF; 6 KB)</ref> Knapp die Hälfte des Stadtgebiets, annähernd 4000 ha, machen Landschaftsschutzgebiete aus, rund 770 ha, etwa 9 Prozent, sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen.<ref>Norbert Motzfeld: Freiraum- und Grünflächen in Solingen, 2006, S. 6 (PDF; 2 KB)</ref> Einige Landschaftsobjekte stehen als Naturdenkmale unter besonderem Schutz. Dies sind in den innerstädtischen Bereichen Solingens 157 Bäume und in den Freiräumen Einzelobjekte, Feldgehölze oder Kleinflächen an 113 Standorten, siehe dazu auch die Liste der Naturdenkmäler in Solingen.<ref>Naturdenkmale auf solingen.de, abgerufen am 20. November 2015</ref> Den Naturschutz im gesamten Bergischen Städtedreieck zur Aufgabe gemacht hat sich die in Solingen ansässige Biologische Station Mittlere Wupper.<ref>Website der Biologischen Station auf bsmw.de, abgerufen am 24. Januar 2015</ref> Darüber hinaus betreut die Stiftung zum Schutz von Tier und Natur Solingen im Stadtgebiet zahlreiche Biotope, viele davon in den Bachtälern.<ref>Porträt der Stiftung zum Schutz von Tier und Natur in Solingen auf stiftung-tier-natur-sg.de, abgerufen am 16. Dezember 2015</ref>

Abseits der dichter besiedelten Stadtgebiete gibt es eine Vielzahl von Natur- und Kulturlandschaften.<ref>http://www.solingen-natur.de/ Weitere Informationen auf solingen-natur.de, abgerufen am 24. Januar 2015</ref> Bedingt durch die Topografie und die mitunter großen Höhenunterschiede im Stadtgebiet sind großflächige, bebaute Gebiete eher selten. Immer wieder zeigen sich in Teilen bewaldete Täler oder abschüssige Freiflächen, die einzelne Wohnplätze voneinander trennen.

Im westlichen Stadtteil Ohligs befindet sich mit der Ohligser Heide ein großes, teils bewaldetes, ehemaliges Heidegebiet, das neben Wald und Heide auch eine Moorlandschaft aufweist. Ein weiteres dichtes Waldgebiet befindet sich um den südöstlichen Stadtteil Burg. Entlang der Wupper sind die teils steilen Hänge der Wupperberge oftmals bewaldet, teilweise bestehen sie auch aus Felsformationen. Zahlreiche Wanderwege erschließen das Tal der Wupper von Solingen aus.

Charakteristisch sind die vielen Bachtäler zwischen den Höhenrücken, die eine Gesamtlänge von rund 200 Kilometern aufweisen.<ref>Norbert Motzfeld: Freiraum- und Grünflächen in Solingen, 2006, S. 4 (PDF; 2 KB)</ref> Links und rechts der Bäche erstrecken sich zumeist dichte Wälder oder Wiesen. Kleine Brücken oder Dämme ermöglichen von Zeit zu Zeit die Querung. Größere Agrarflächen befinden sich überall im Stadtgebiet, bevorzugt sind diese allerdings um den Stadtteil Gräfrath und im Bereich Höhscheid und Widdert zu finden.

Gewässer

Zu den prägenden Landschaftsbestandteilen zählen auch die diversen Stand- und Fließgewässer in Solingen, auch wenn sie nur 1,4 Prozent der Gesamtfläche ausmachen. Neben dem größten Fluss, der Wupper, durchfließen unzählige kleine Bäche das Stadtgebiet, die zumeist in die Wupper oder die Itter münden und in Teilen auch unterirdisch verlaufen. Viele von ihnen fließen in bewaldeten Bachtälern. Die Itter selbst entspringt im Stadtteil Gräfrath und fließt zu großen Teilen entlang der Stadtgrenze zur Nachbarstadt Haan.

Die Sengbachtalsperre bei Höhrath im Süden der Stadt versorgt weite Teile der Stadt mit Trinkwasser. Weitere Beispiele für künstlich angelegte Standgewässer sind der etwa 1,5 ha große Stielsteich, den die angrenzende Firma Kronprinz einst für industrielle Zwecke angelegte, sowie der Stausee im Ittertal.

Geschichte

Datei:Ploennies-wupper.jpg
Die Höfe auf heutigem Solinger Gebiet auf der Karte von Erich Philipp Ploennies (1715)
Datei:Windmuehle Solingen O Kuehn Henry Winkles.jpg
Ansicht auf Solingen-Mitte (um 1840)
Datei:Kaiser-Wilhelm-Brücke Müngstener Brücke 1912.jpg
Die damals noch Kaiser-Wilhelm-Brücke genannte Müngstener Brücke (1912)

Stadtgeschichte

Die erste Besiedelung auf heutigem Solinger Stadtgebiet fand wahrscheinlich im 8. oder 9. Jahrhundert statt. Im Jahre 965 ist in einem Dokument des Kölner Erzbischofs von einem Gut Solagon die Rede, womit Solingen gemeint sein könnte. Erste gesicherte Erwähnung fand der Ort in einem Dokument aus dem Jahre 1067.

Mitte des 12. Jahrhunderts siedelten sich die Grafen von Berg auf dem neu errichteten Schloss Burg im Tal der Wupper an und herrschten fortan von dort über das nach ihnen benannte Bergische Land. Seit Beginn des 13. Jahrhunderts ist in Solingen darüber hinaus das Klingenhandwerk nachweisbar. Erste Schleifer ließen sich an den zahlreichen Bächen im Solinger Stadtgebiet nieder. In dieser Zeit erlangte auch das Nonnenkloster in Gräfrath zu großer Berühmtheit. Die Schleifer und Härter organisierten sich bereits Anfang des 14. Jahrhunderts in Zünften und festigten so ihren Stand. Am 23. Februar 1374 erhielt Solingen die Stadtrechte.<ref>Zeittafel zur Solinger Geschichte auf solingen.de, abgerufen am 25. Januar 2015</ref>

Die heutigen Stadtteile Gräfrath und Burg wurden in dieser Zeit zu Freiheiten erhoben, die Stadt Solingen Mitte des 15. Jahrhunderts durch einen Wall befestigt. 1492 und 1535 wüteten in der Stadt zwei verheerende Brände; die Pest brach in Solingen im Jahre 1614 aus. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde überdies Schloss Burg nahezu vollständig zerstört. Zwischen 1756 und 1763 zogen wiederholt Truppen durch die Stadt, aber auch durch den Siebenjährigen Krieg bedingt, wurde das Wirtschaftsleben zu dieser Zeit empfindlich gestört.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts fiel das Bergische Land an Preußen; Solingen wurde zur Kreisstadt erhoben. Nach der preußischen Städteordnung erhielten 1856 die Städte Burg, Dorp, Gräfrath, Höhscheid, Merscheid und Wald die Stadtrechte. Am 1. April 1896 wurde Solingen schließlich zur kreisfreien Stadt. Der erste Oberbürgermeister war von 1896 bis 1928 August Dicke.

1897 wurde die Müngstener Brücke, seitdem mit 107 Metern Höhe die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands, eingeweiht. Der Erste Weltkrieg von 1914 bis 1918 traf besonders die exportorientierte Solinger Schneidwarenindustrie schwer, der die Absatzmärkte wegbrachen. Die Städte Gräfrath, Höhscheid, Ohligs, Solingen und Wald wurden am 1. August 1929 durch das Gesetz zur kommunalen Neuordnung zur Großstadt Solingen vereinigt.

Im Dritten Reich wurde das Gesetz zum Schutz des Namens Solingen verabschiedet, das den Markennamen Solingen für Schneidwaren unter Schutz stellte. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Solinger Altstadt Anfang November 1944 durch Bombenangriffe der Alliierten zum größten Teil zerstört.

Im Jahre 1993 geriet Solingen durch einen rechtsextremistischen Brandanschlag, bei dem fünf türkische Mädchen und Frauen getötet wurden, weltweit in die Schlagzeilen, siehe Brandanschlag von Solingen. Als Reaktion auf den Anschlag kam es in der Stadt in den Folgetagen zu großen Demonstrationen und einigen Ausschreitungen.

Stadtname

Herkunft und Bedeutung des Stadtnamens sind zum Teil strittig. Durch die sich im Laufe der Jahrhunderte stetig verändernde Schreibweise gibt es verschiedene Deutungsweisen. Unumstritten ist die Bedeutung des vorderen Wortteils Sol-, der auf ein feuchtes oder morastiges Gebiet hindeutet. Möglich ist diese Ableitung von dem Begriff Sulen, der die Erdbeschaffenheit als matschig und schlammig beschreibt. Die Namensendung -ingen könnte ein typischerweise aus dem alemannischen Raum stammender Zusatz für Ortsbenennungen sein, ganz ohne tiefere Bedeutung.<ref>Weitere Informationen zur Namensherkunft auf der privaten Internetseite solingen-internet.de, abgerufen am 25. Januar 2015</ref>

Die Schreibweise des Namens hat sich über die Jahrhunderte leicht gewandelt. Zwei verschiedene Abwandlungen sind belegt:<ref>Rosenthal: Solingen. Geschichte einer Stadt, Band 1: Von den Anfängen bis zum Ausgang des 17. Jahrhunderts, S. 17 bis 18</ref>

  • Solonchon (1067) – Solengen (1168, 1172) – Soileggen (1363, 1366, 1377) oder Soleggen (1365) – Solingen (1174)
  • (Solungun) – Solonchon (1067) – Solungen (1356, 1382) – Solingen

Eingemeindungen

Datei:Wappen-solingen-20040102-665.jpg
Wegedenkmal von 1954 zur Kennzeichnung der ehemaligen Grenze zwischen Solingen und Burg<ref>Weitere Informationen zum Wegedenkmal auf Tettis Blog, abgerufen am 26. Januar 2015</ref>

Die heutige Stadt Solingen ist das Ergebnis des Zusammenschlusses mehrerer Städte und Gemeinden über viele Jahrzehnte hinweg. Der ursprüngliche Ort Solingen erhielt im Jahre 1374 die Stadtrechte. 1889 wurde die bis dato selbstständige Stadt Dorp eingegliedert, die die Stadtrechte seit dem Jahre 1856 besaß. 1896 wurde Solingen zur kreisfreien Stadt, der Sitz des Kreises Solingen blieb aber vorerst in Solingen.

Auf Grund des Gesetzes über die kommunale Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebiets, das am 1. August 1929 in Kraft trat, wurde die Stadt Solingen mit den Städten Gräfrath, Höhscheid, Ohligs (bis 1891 Merscheid) und Wald, die ebenfalls alle seit 1856 die Stadtrechte besaßen und dem Kreis Solingen angehörten, zu einer neuen kreisfreien Stadt mit dem Namen Solingen vereinigt, da dieser Name dank der Jahrhunderte langen Klingenfertigung der populärste war. Mit dann etwa 140.000 Einwohnern wurde Solingen zur Großstadt.

Schließlich erfolgte im Rahmen des Düsseldorf-Gesetzes am 1. Januar 1975 die Eingliederung der vormals selbstständigen Stadt Burg an der Wupper sowie der Ortslage Strohn und des Ortsteils Höhrath. Letzterer gehörte bis dahin zur Stadt Wermelskirchen. Die Orte waren zuvor Teile des Rhein-Wupper-Kreises.<ref> Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- u. Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen u. Reg.-Bez. vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 292.</ref>

Einwohnerentwicklung

Bevölkerung mit Hauptwohnsitz ab 1949 (jeweils zum 31. Dezember)<ref>Bevölkerungsentwicklung nach den Daten des Stadtdienstes Statistik auf solingen.de, abgerufen am 25. Januar 2015</ref>
Jahr Einwohner
1949 146.162
1952 153.384
1955 159.951
1958 165.193
19611 171.177
1964 173.900
1967 174.492
19701 177.334
1973 177.3462
1976 171.879
1979 169.875
1982 166.484
1985 161.525
19871 159.103
1988 160.091
1991 165.499
1994 165.404
1997 164.723
2000 163.867
2003 163.391
2006 162.074
2009 159.764
20111 155.265
2012 158.596
2014 160.081

Solingens Bevölkerungszahl stieg ab der Neuzeit wohl über Jahrhunderte immer nur leicht an. Erst die Industrialisierung und der damit einhergehende Urbanisierungseffekt sorgten dafür, dass die Einwohnerzahl in den Städten Mitteleuropas rasch anstieg, so auch in Solingen. Schon in den etwa 100 Jahren zwischen 1750 und 1850 hat sich Solingens Bevölkerungszahl schätzungsweise mehr als verdreifacht. Anschließend, im Zusammenhang mit dem Entstehen vieler größerer Fabriken im Stadtgebiet, verdreifachte sich diese Zahl bis 1880 noch einmal auf einen Wert von etwa 18.000 Einwohnern.

Ab dem ausgehenden 19. Jahrhundert waren es dann vor allem die Eingemeindungen, die die Einwohnerzahl der Stadt stetig wachsen ließen. Zwischen 1880 und 1885 verdoppelte sich die Bevölkerung Solingens durch die Eingemeindung der Stadt Dorp. Diese hatte zum Zeitpunkt der Eingemeindung etwa 12.000 Einwohner. Im Jahre 1910 hatte Solingen bereits mehr als 50.000 Einwohner.

Am 1. August 1929 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Solingen die Grenze von 100.000, bedingt durch den Zusammenschluss mit den Städten

  • Ohligs mit 29.768 Einwohnern (1925)
  • Wald mit 27.443 Einwohnern (1925)
  • Höhscheid mit 15.854 Einwohnern (1925)
  • Gräfrath mit 10.582 Einwohnern (1925)

Dadurch wurde die Stadt erstmals zur Großstadt. In den Nachkriegsjahren wuchs die Bevölkerung weiter kräftig. Sie erreichte im Jahre 1972 mit 177.899 Einwohnern ihren bisherigen historischen Höchststand. Im Jahre 1975 wurden ferner die Stadt Burg mit Höhrath und Strohn nach Solingen eingemeindet, was nochmal einen Anstieg der Bevölkerung zur Folge hatte. Im Zuge der Deindustrialisierung sank die Zahl in den Folgejahren wieder und war seitdem lange Zeit rückläufig.

Seit 2011 steigt die Bevölkerungszahl wieder langsam an, so dass im Jahre 2014 wieder etwas mehr als 160.000 Menschen in Solingen lebten.

Die Tabelle unten zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter. Die Daten von 1949 bis heute in der Tabelle links sind der aktuellen Publikation der Stadtverwaltung Solingen (Statistikstelle) entnommen und wurden lediglich um das Ergebnis des Zensus 2011 ergänzt. Sie zeigen die Bevölkerungsentwicklung in Drei-Jahres-Schritten, der jeweils aktuellste Wert findet sich unabhängig von diesem Rhythmus in Fettschreibweise ganz unten in der Tabelle. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die ortsanwesende Bevölkerung, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1949 auf die Bevölkerung mit Hauptwohnsitz. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Bevölkerung in ausgewählten Jahren von 1747 bis 1946
Jahr Einwohner
1747 ca. 2.000
1804 ca. 2.871
1818 ca. 4.000
3. Dezember 18461 6.127
3. Dezember 18611 10.100
3. Dezember 18641 11.800
3. Dezember 18671 13.000
1. Dezember 18711 14.040
1. Dezember 18751 15.142
1. Dezember 18801 16.900
1. Dezember 18851 18.641
1. Dezember 18901 36.540
Jahr Einwohner
2. Dezember 18951 40.843
1. Dezember 19001 45.260
1. Dezember 19051 49.018
1. Dezember 19101 50.536
1. Dezember 19161 45.720
5. Dezember 19171 47.459
8. Oktober 19191 48.912
16. Juni 19251 52.002
16. Juni 19331 140.162
17. Mai 19391 140.466
31. Dezember 1945 129.440
29. Oktober 19461 133.001
1 Volkszählungsergebnis
2 höchster Einwohnerstand war 1972 mit 177.899

Religionen

Den statistischen Daten mit dem Stand vom 31. Dezember 2014 zufolge verteilen sich die Konfessionen in Solingen wie folgt:<ref>Bevölkerung nach Konfessionen auf www.solingen.de (PDF; 11 kB)</ref>

evangelisch römisch-katholisch sonstige oder ohne
48.213 = 30,1 % 41.967 = 26,2 % 69.901 = 43,7 %

Christentum

Die Stadt Solingen gehörte von Anfang an zum Gebiet des Erzbistums Köln beziehungsweise zu dessen Archidiakonat des Propstes von St. Kunibert, Dekanat Deutz. Die nachweisbar erste Kirche muss um das Jahr 1000 errichtet worden sein.<ref>Zeittafel zur Solinger Geschichte auf solingen.de, abgerufen am 25. Januar 2015</ref>

Obwohl in Solingen unter den Grafen von Berg nach und nach die Reformation Einzug erhielt, gab es in der Stadt auch weiterhin Katholiken, deren Gemeinde ab 1658 vom Landesherrn neu dotiert wurde. 1701 erhielten sie auch wieder eine eigene Kirche. 1827 wurde Solingen Sitz eines eigenen Dekanats (heute Stadtdekanat Solingen) innerhalb des neu umschriebenen Erzbistums Köln, zu dem heute alle zwölf Pfarrgemeinden in der Stadt gehören.

Die Reformation fasste in Solingen nur Zug um Zug Fuß. 1590 entstand eine reformierte Gemeinde, die der Bergischen Synode angeschlossen wurde. Erst 1649 wurde die Pfarrkirche der Stadt den Reformierten übergeben. Lutherische Gemeindeglieder gab es seit Anfang des 17. Jahrhunderts, 1635 wurde eine lutherische Gemeinde gegründet. 1672 wurden die religiösen Verhältnisse in einem Religionsvergleich geregelt. In Gräfrath wurde 1590 ebenfalls die Reformation eingeführt. 1629 ist dort ein Konsistorium nachgewiesen und ab 1716 gab es auch einige Lutheraner. Beide Konfessionen vereinigten sich ab 1838 zu einer unierten Gemeinde. In ganz Preußen war bereits 1817 die Union zwischen lutherischen und reformierten Gemeinden eingeführt worden.

Gehörten die protestantischen Gemeindeglieder Solingens anfangs zur Kreissynode Lennep (heute ein Stadtteil von Remscheid), so wurde in Solingen 1843 eine eigene Synode eingerichtet und die Stadt Sitz eines eigenen Superintendenten. Hieraus entstand der heutige Kirchenkreis Solingen innerhalb der Evangelischen Kirche im Rheinland, zu dem die meisten Gemeinden Solingens gehören, sofern es sich nicht um Freikirchen handelt. Lediglich die Gemeinde Burg an der Wupper gehört noch zum Kirchenkreis Lennep.

Heute gibt es in der Stadt zehn evangelische und 15 katholische Kirchengemeinden sowie eine griechisch-orthodoxe Kirche. Ferner sind verschiedene Freikirchen in Solingen ansässig, darunter mehrere Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden, (Baptisten- und Brüdergemeinden), eine Evangelisch-methodistische Kirche, die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, eine Gemeinde der Christen Ecclesia, mehrere Freie evangelische Gemeinden (FeG) und die Heilsarmee.

Weitere Religionsgemeinschaften in Solingen sind die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die Zeugen Jehovas und die Neuapostolische Kirche.

Islam

In Solingen gibt es sieben Moscheen:<ref>Liste der Moscheen auf moscheensuche.de, abgerufen am 15. Februar 2015</ref>

  • DITIB Solingen Wald
  • Mesjid Nur
  • Islamische Gemeinde Milli Görüs (IGMG)
  • Islamisches Kulturzentrum
  • Solingen Camii (VIKZ)
  • Ohligsen Camii (VIKZ)
  • Türkisch-Islamische Union (DITIB)

Besonders engagiert ist die DITIB-Gemeinde im Solinger Stadtzentrum. Der Verein kooperiert eng mit der Stadt Solingen, bietet Sprachkurse an und fördert den interreligiösen Dialog.<ref>Informationen zum Verein auf solingen.de, abgerufen am 15. Februar 2015</ref>

In der Vergangenheit sorgte Solingen mehrfach aufgrund seiner salafistischen Szene für Aufsehen. Mit Zerschlagung und Verbot des Vereins Millatu Ibrahim im Sommer 2012 wurden ihre Aktivitäten von Solingen aus jedoch weitgehend eingedämmt.<ref>Bericht der Zeitung Die Welt vom 12. Juni 2012, abgerufen am 15. Februar 2015</ref><ref>Berichterstattung des Solinger Tageblatts, abgerufen am 15. Februar 2015</ref>

Judentum

Datei:Jüdischer Friedhof Solingen Panorama.jpg
Jüdischer Friedhof am Estherweg, Blick auf das zweitälteste Gräberfeld

Möglicherweise schon ab der Mitte des 16. Jahrhunderts zogen die ersten Juden nach Solingen, viele kamen auch mit ihren Familien im 17. und 18. Jahrhundert. Sie waren zunächst meist als Kleinhändler tätig, handelten mit Textilien oder betätigten sich als Metzger. Der heute noch bestehende Jüdische Friedhof muss im Jahre 1718 bereits existiert haben. Ab dem 19. Jahrhundert wuchs dann, bedingt durch den wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt, auch die Zahl der Juden in Solingen rasch an.

Eine Synagogengemeinde gründete sich offiziell im Jahre 1853, in den Folgejahren wurde der Bau einer ersten Solinger Synagoge geplant, der schließlich an der Malteserstraße in der Innenstadt verwirklicht und am 8. März 1872 eingeweiht wurde.<ref>Geschichte der Juden in Solingen auf jüdische-gemeinden.de, abgerufen am 20. Mai 2015</ref>

Zum Zeitpunkt der Machtübernahme Adolf Hitlers im Jahre 1933 gab es in Solingen 217 gläubige Juden.<ref>Informationen zur Geschichte des Judentums in Solingen auf der privaten Internetseite solingen-internet.de, abgerufen am 26. Januar 2015</ref>

Die Synagoge wurde, wie viele weitere im ganzen Land, in der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 in Brand gesetzt und dadurch völlig zerstört. Sie wurde nie wieder aufgebaut. Auch der jüdische Redakteur Max Leven wurde in dieser Nacht durch Mitglieder der Solinger NSDAP ermordet. Weitere Juden wurden in den Folgejahren verschleppt und in Konzentrationslagern untergebracht. Unter ihnen war auch der Solinger Industrielle Alexander Coppel, Sohn des in Solingen gesellschaftlich wie politisch einflussreichen Unternehmers und späteren Ehrenbürgers Gustav Coppel.<ref>Weitere Informationen zur Familie Coppel auf lebenswertes-solingen.de, abgerufen am 20. Mai 2015</ref> Für weitere Opfer der Nationalsozialisten, darunter viele Juden, siehe auch die Liste von NS-Opfern aus Solingen. An zahlreichen Orten im Stadtgebiet erinnern heute Stolpersteine an ehemalige jüdische Bewohner.

Der Friedhof schloss nach einer letzten Bestattung im Jahre 1941, heute ist er als Baudenkmal geschützt.<ref>Denkmalliste auf solingen.de, abgerufen am 20. Mai 2015</ref> Sein ältester erhaltener Grabstein stammt aus dem Jahr 1820.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs sind einige der überlebenden Solinger Juden wieder in ihre Heimatstadt zurückgekehrt, darunter auch der Arzt und Schriftsteller Emil Kronenberg. Viele weitere fanden nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu Beginn der 1990er-Jahre ihre neue Heimat in Solingen. Im Jahre 2002 beteiligte sich die Stadt Solingen zusammen mit Remscheid, Velbert und Wuppertal am Bau der neuen Bergischen Synagoge in Wuppertal. Die Anzahl der heute in Solingen lebenden Juden wurde 2010 auf etwa 200 geschätzt.

Politik

Datei:Rathaus Altbau Solingen.JPG
Rathaus (Altbau), ehemaliges WKC-Gebäude

Die Bürger der Stadt Solingen konnten bereits seit 1374, dem Jahr des Erlangens der Stadtrechte, einen Rat und einen Bürgermeister wählen. Der Bürgermeister wechselte jährlich am 24. Juni. Nach dem Übergang an Preußen wurde Solingen 1816 Sitz des Landkreises Solingen, der bis Monheim reichte. 1856 wurde in Solingen die preußische Städteordnung eingeführt; 1896 wurde Solingen kreisfrei.

Bis 1914 blieb Solingen jedoch weiterhin Sitz des Kreises, erst unter Landrat Adolf Lucas wurde der Kreissitz nach Opladen verlegt. Später ging der Kreis Solingen im Rhein-Wupper-Kreis auf. An der Stadtspitze Solingens stand seit 1856 ein Oberbürgermeister, der während der Zeit der Nationalsozialisten von der NSDAP eingesetzt wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein, 1946 gefolgt von der Kommunalverfassung nach britischem Vorbild. Danach gab es einen von den Einwohnern gewählten Rat der Stadt, dessen Mitglieder man als Stadtverordnete bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung.

Im Jahre 1997 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wird seit 1999 direkt von den Bürgern der Stadt gewählt.

Bedingt durch die vormals fünf eigenständigen Städte, die erst 1929 vereinigt wurden, war die Solinger Stadtverwaltung lange Zeit stark dezentralisiert und residierte in kleinen und mittelgroßen Gebäuden überall im Stadtgebiet. In den Jahren 2006 bis 2008 ließ die Stadt durch einen privaten Investor auf der Brachfläche hinter dem alten Rathaus einen modernen Anbau sowie ein Nebengebäude an der Konrad-Adenauer-Straße errichten. In beiden Gebäuden ist die Stadt seither Ankermieter. Ziel war es, durch die Konzentration der Stadtverwaltung an einem zentralen Standort Kosten einzusparen.<ref>Historie des Rathaus-Neubaus auf solingen.de, abgerufen am 5. März 2015</ref> Neben dem Rathaus bestehen allerdings noch einige weitere Verwaltungsgebäude. Dies sind das Gebäude an der Gasstraße in Höhscheid, das ehemalige Solvay-Hochhaus in Ohligs, das Gebäude der Agentur für Arbeit in Ohligs sowie das Verwaltungsgebäude Dorper Straße, in dem das Bergische Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt seinen Sitz hat. Das Standesamt ist in der historischen Villa Haus Kirschheide untergebracht.

Bürgermeister und Oberbürgermeister seit 1800

  • 1800–1801: Johann Peter Schmitz
  • 1801–1802: Johann Daniel von Recklinghausen
  • 1802–1803: Johann Daniel Eickhorn
  • 1803–1804: Johann Heinrich Poensgen
  • 1804–1805: Johann Wilhelm Eickhorn III
  • 1805–1806: Johann Peter Schmitz
  • 1806–1807: Peter Johann Abraham Schmitz
  • 1807–1808: Johann Caspar Döpper
  • 1808–1812: Karl Ludwig Goebel
  • 1812–1817: Johann Wilhelm Grah
  • 1817: Melchior Hopmann
  • 1817–1835: Karl Klönne
  • 1835–1843: Peter Müller
  • 1843: Wilhelm Grund
  • 1843–1858: Christoph Alexander Wilhelm von Keller
  • 1858–1870: Josef Lambert Tripp
  • 1870–1894: Gustav van Meenen
  • 1894–1896: Friedrich Haumann
  • 1896–1928: August Dicke (erstes Stadtoberhaupt mit dem Titel Oberbürgermeister)
  • 1928–1930: Hermann Schmidhäußler (kommissarisch)
  • 1930–1933: Josef Brisch, SPD (kommissarisch)<ref>Demokratisch gewählter Oberbürgermeister war der Kommunist Hermann Weber, dessen Wahl jedoch vom Regierungspräsidenten in Düsseldorf, Bergemann, nicht anerkannt und stattdessen ein kommissarischer Oberbürgermeister eingesetzt wurde.</ref>
  • 1933–1937: Helmut Otto, NSDAP
  • 1937–1945: Rudolf Brückmann, NSDAP

Oberbürgermeisterwahl 2015

In der Stichwahl am 27. September 2015 gewann Tim Kurzbach (SPD) mit 55,61 % der Stimmen die Wahl zum neuen Oberbürgermeister. Sein Gegenkandidat von der Solinger CDU war Frank Feller, der 44,39 % der Wählerstimmen bekam. Die Wahlbeteiligung lag bei 33,3 %. Kurzbach ist seit dem 21. Oktober 2015 amtierender Oberbürgermeister und wurde am 29. Oktober 2015 in einer Sondersitzung des Solinger Stadtrats in der Festhalle Ohligs als neuer Oberbürgermeister im Amt vereidigt. Die Amtszeit für Tim Kurzbach endet regulär im Oktober 2020.

Ehrenamtliche Bürgermeister

  • 2014–heute: Ernst Lauterjung, SPD (erster ehrenamtlicher Stellvertreter des Oberbürgermeisters)
  • 2014–heute: Carsten Voigt, CDU (zweiter ehrenamtlicher Stellvertreter des Oberbürgermeisters)

Oberstadtdirektoren 1946–1997

Rat der Stadt

Wahl des Solinger Stadtrats 2014
in Prozent
 %
40
30
20
10
0
34,1 %
29,6 %
11,2 %
5,0 %
4,9 %
4,3 %
3,0 %
2,6 %
5,3 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
+0,7 %p
+5,9 %p
-1,9 %p
+0,6 %p
-6,4 %p
-6,1 %p
+3,0 %p
+2,6 %p
+1,6 %p
Expression-Fehler: Unerwartete schließende eckige Klammer
Sitzverteilung im
Solinger Stadtrat 2014
         
Von 50 Sitzen entfallen auf:

Der Solinger Stadtrat wurde am 25. Mai 2014 gewählt und hat insgesamt 52 Sitze. Die Legislaturperiode beträgt einmalig sechs Jahre und endet am 13. September 2020. Im Solinger Stadtrat sind aktuell zehn verschiedene Parteien oder Gruppierungen vertreten. Eine klare Aufteilung in Regierungsparteien und Opposition ist seit der Kommunalwahl im Mai 2014 nicht vorhanden. Politische Entscheidungen und Beschlüsse werden im Rat der Stadt Solingen mit wechselnden Mehrheiten getroffen. Wahlsieger war die CDU, die leicht besser als die SPD abschnitt. Die Sitze der einzelnen Parteien verteilen sich wie folgt:

Wahljahr CDU SPD Grüne Bürger Fraktion Solingen (BFS)1 FDP Linke Solingen Aktiv Freie Bürger-Union Piraten Pro NRW Gesamt
2014 17 15 6 4 3 3 1 1 1 1 52
1 Die Ratsgruppe der Bürgergemeinschaft für Solingen und das Solinger Bürgerforum (vormals AfD) haben sich am 19. Juni 2015 zur Bürger Fraktion Solingen (BFS) zusammengeschlossen.

Weitere Gremien

Bezirksvertretungen

Jeder der fünf Stadtbezirke hat eine eigene Bezirksvertretung, die im Falle der beiden kleineren Bezirke Gräfrath und Wald aus 13, ansonsten aus 15 Mitgliedern besteht. Die Mitglieder dieser Vertretung werden Bezirksvertreter genannt, der Vorsitzende einer Bezirksvertretung ist der Bezirksbürgermeister, bis 2011 Bezirksvorsteher genannt.<ref>Zeitungsartikel der Solinger Morgenpost vom 15. Juli 2011, abgerufen am 11. März 2015</ref> Die Bezirksvertretungen sind für bestimmte Aufgaben des Bezirks zuständig und haben ein Anhörrecht zu allen relevanten Dingen im Stadtbezirk. So kümmern sie sich etwa um Angelegenheiten des Straßenverkehrswesens, des Schulwesens sowie um die Pflege des Ortsbildes in ihrem Bezirk und fungieren als lokale Schnittstelle zwischen dem Rat, der Stadtverwaltung und dem Bürger.

Die Solinger Bezirksvertretungen wurden am 25. Mai 2014 von den Wahlberechtigten des Stadtbezirks gewählt. Die aktuelle Legislaturperiode für die Bezirksvertretungen beträgt einmalig sechs Jahre und endet am 13. September 2020.

Die fünf Bezirksbürgermeister:

Jugendstadtrat

Zusätzlich zum Stadtrat besitzt die Stadt ein Vertretungsgremium für Jugendliche. Der Jugendstadtrat besteht aus 21 Jugendstadträten und wird alle zwei Jahre von Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren gewählt. Er soll Probleme der Jugend aufgreifen und zu ihrer Lösung beitragen. Mit Hilfe des Stadtrates gelang es dem Jugendstadtrat zum Beispiel, die Skaterhalle Rollhaus zu verwirklichen, ein Integrationsprogramm für Migranten zu entwickeln, eine Nachtexpresslinie zur Diskothek Getaway einzurichten und ein Jugendkulturfestival zu etablieren. Zu den neu hinzugekommenen Projekten zählt seit einigen Jahren unter anderem auch die Entwicklung des bei Jugendlichen beliebten Südparks.

Vom 18. bis zum 22. Mai 2015 wurde an den Solinger Schulen der aktuelle, zehnte Jugendstadtrat gewählt.<ref>Notiz des Solinger Boten vom 29. Mai 2015, abgerufen am 6. Juni 2015</ref>

Schuldenstand

Die Stadt Solingen ist wie die Nachbarstädte Remscheid und Wuppertal hoch verschuldet. Der Schuldenstand beträgt im aktuellen Haushaltsjahr 2015 mehr als eine Milliarde Euro.<ref>Bericht des Solinger Tageblatts vom 15. Januar 2015, abgerufen am 26. Juli 2015</ref> Ende des Jahres 2014 trat überdies die Überschuldung der Stadt ein, das heißt das bilanzielle Eigenkapital war vollständig aufgebraucht. Die Stadt versucht seit Jahren, mit der Hilfe von Landesmitteln aus weitgehend eigener Kraft einen Haushaltsausgleich zu erreichen. Nach Sparpaketen 2010 und 2012 wurde nach einem massiven Einbruch der Gewerbesteuer im Laufe des Jahres 2014 eine Haushaltssperre verhängt. Neuerliche Sparmaßnahmen wurden eingeleitet, so dass ein Haushaltsausgleich ohne Fremdmittel im Jahre 2021 angepeilt wird.<ref>Hintergrundinformationen zur Haushaltssituation in den Pressemitteilungen der Stadt auf solingen.de, abgerufen am 26. Juli 2015</ref>

Wappen und Siegel

Das wohl älteste bekannte Stadtsiegel ist einer Altenberger Urkunde aus dem Jahre 1468 angehängt.<ref>Weitere Informationen zu den Stadtsymbolen auf zeitspurensuche.de, abgerufen am 6. Juni 2015</ref> Es zeigt den Schutzpatron der Stadt, den Heiligen Clemens, der vermutlich bereits seit dem 10. Jahrhundert Patron der Stadt ist.<ref>Informationen zu Clemens auf zeitspurensuche.de, abgerufen am 6. Juni 2015</ref> Ihm zu Ehren tragen die katholische Stadtkirche und ihre Vorgängerbauten seit Jahrhunderten seinen Namen, seit 1974 erinnert überdies ein vom lokalen Künstler Hendryk Dywan geschaffenes Denkmal vor der Kirche an den Heiligen. Der Legende nach fand er den Märtyrertod durch Ertränken mithilfe eines Ankers. Bereits auf einem frühen Stadtwappen von 1630 wurde jener Anker als Symbol für Clemens verwendet. Hinzu kamen zwei gekreuzte Schwerter, die die gewachsene Bedeutung der Stadt als Herkunftsort hochwertiger Blankwaffen unterstrichen.

Nach dem Städtezusammenschluss erhielt das Stadtwappen eine fünftürmige Mauerkrone, die Solingen als Großstadt klassifiziert und nicht etwa – wie oft fälschlicherweise angenommen – die fünf Städte symbolisiert, aus denen das heutige Solingen gebildet wurde. Am 17. Juli 1935 erhielt die Stadt Solingen das Recht zum Führen dieses neuen Wappens. Der Entwurf stammt vom Kunstmaler und Heraldiker Wolfgang Pagenstecher.

Wappenbeschreibung:

„In Blau ein goldener Anker, zwei silberne, schräg gekreuzte, gestürzte Schwerter mit goldenen Griffen überdeckend und mit den Spitzen verschränkt. Auf dem oberen Schildrand eine goldene Mauerkrone mit fünf Zinnentürmen, je mit Durchlass und zwei Zinnen.“

Städtepartnerschaften

Solingen übernahm nach dem Zweiten Weltkrieg eine Patenschaft für die folgende Gemeinde:<ref>Städtepartnerschaften auf solingen.de, abgerufen am 11. März 2015</ref>

PolenPolen Złotoryja (Goldberg) in Polen seit 1955

Die Stadt unterhält ferner Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:

NiederlandeNiederlande Gouda in den Niederlanden seit 1957
FrankreichFrankreich Chalon-sur-Saône in Frankreich seit 1960
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Blyth in Großbritannien seit 1962
IsraelIsrael Ness Ziona in Israel seit 1986
SachsenSachsen Aue in Sachsen seit 1990

Freundschaftliche Beziehungen bestehen zu folgenden zwei Städten:

NicaraguaNicaragua Jinotega in Nicaragua seit 1985
SenegalSenegal Thiès in Senegal seit 1990

Wirtschaft

Datei:Ortseingangsschild Klingenstadt Solingen.jpg
Ortseingangsschild mit dem Schriftzug Klingenstadt

Seit dem Mittelalter bildet Solingen, erkennbar schon am Beinamen Klingenstadt, das Herz der deutschen Schneidwarenindustrie. Rund 90 Prozent der gesamtdeutschen Schneidwaren- und Besteckbranche sind in Solingen ansässig.<ref> Hansjörg Laute, Uli Preuss, Norbert Beleke (Hrsg.): Echt.Scharf.Solingen.. 1. Auflage. Beleke, 2007, ISBN 978-3821505640, S. 7f.</ref> In Solingen macht sie heute mit 21 Prozent Anteil am Gesamtumsatz des produzierenden Gewerbes einen wichtigen Wirtschaftszweig aus.<ref>Informationen zum Wirtschaftsstandort auf solingen.de, abgerufen am 25. Januar 2015</ref> Auch der Industrieverband Schneid- und Haushaltswaren e. V. ist in Solingen beheimatet.<ref>Offizielle Homepage des IVSH auf ivsh.de, abgerufen am 11. März 2015</ref>

Im Laufe der Jahrzehnte sind jedoch weitere Wirtschaftszweige hinzugekommen, vor allem die Automobilzulieferung und die Galvanotechnik. Rund 150 Unternehmen sind in Solingen der Galvanobranche zuzuordnen, womit die Stadt bundesweit einen bedeutsamer Standort der Branche darstellt. Außerdem befindet sich in der Stadt seit 1993 das Institut für Galvano- und Oberflächentechnik (IGOS), das etwa die Beratung und Fortbildung, die Schicht- und Schadenanalyse sowie Korrosionsprüfungen zu seinen Dienstleistungen zählt.<ref>Galvanotechnik auf Solingen-like.de, abgerufen am 2. Dezember 2015</ref> Wichtige Vertreter der Automobilzulieferer-Branche in Solingen sind zum Beispiel die Unternehmen Kronprinz oder BIA Kunststoff- und Galvanotechnik. Letzterer ist der größte private Arbeitgeber der Stadt. Auch der Rasierbedarf-Hersteller Wilkinson Sword und die Konzernmutter Energizer, einer der weltgrößten Batterien-Hersteller unterhalten ein Werk beziehungsweise ihren Deutschlandsitz in Solingen;<ref>Pressebericht vom 31. Oktober 2014 auf presseportal.de, abgerufen am 7. April 2015</ref> ebenso befindet sich in der Stadt das größte deutsche Haribo-Werk.<ref>Bericht des Solinger Tageblatts vom 4. Mai 2015, abgerufen am 15. Mai 2015</ref>

Die Stadt Solingen unterhält überdies ein Gründer- und Technologiezentrum, das seit 1998 auf dem Fabrikgelände des Schneidwaren-Unternehmens Friedrich Herder Abraham Sohn in Solingen-Höhscheid angesiedelt ist.<ref>Website des Gründer- und Technologiezentrums auf gut-sg.de, abgerufen am 25. Januar 2015</ref> Es dient der Unterstützung in Form von Beratung und Weiterbildung von Gründern in Solingen. Die historische Dampfmaschinenhalle dient dem ARD-Format Wissen vor Acht als attraktive Kulisse.<ref>Pressebericht des GuT auf gut-sg.de, abgerufen am 25. Januar 2015</ref>

Die Arbeitslosenquote in Solingen betrug im November 2015 rund 8,7 Prozent.<ref>Bericht des Solinger Boten vom 1. Dezember 2015, abgerufen am 2. Dezember 2015</ref>

Klingenherstellung

Datei:Meves Berns - Light Sword for Civilian Use - Walters 511387.jpg
Die Worte Meves Berns und Me fecit Solingen weisen auf ein von Meves Berns in Solingen gefertigtes Schwert hin

Die Waffenherstellung, in der Hauptsache Schwerter, begann in Solingen bereits früh: Der erste urkundliche Nachweis über eine Klingenfertigung stammt aus dem Jahr 1363. Die zwei wesentlichen Gründe für die Ansiedelung der Klingenfabrikanten waren zum einen die reichlich vorhandenen Bäche und Flüsse, die die entscheidende Energie lieferten, und zum anderen die Nähe zur damals schon bekannten Handelsstadt Köln. Im Jahre 1401 erhielten die Härter und Schleifer in Solingen das Privileg zum Bilden einer Zunft.

Im 16. Jahrhundert folgte dann ein großer Zuzug von Messermachern in der Stadt; dieses Jahrhundert gilt zusammen mit dem darauffolgenden als Höhepunkt der Klingenherstellung in Solingen. „… me fecit Solingen“ (dt. „… Solingen fertigte mich“) als Kennzeichnung auf Schwertern wurde zum Synonym für hochwertige Klingen in ganz Mitteleuropa. Die Solinger Schwerter waren bei fast allen Herrscherhäusern in dieser Region gefragt und deren Qualität geschätzt.

Im Laufe der Zeit kamen weitere Produktionszweige hinzu. So wurde 1571 die Messermacherzunft gegründet, wenig später auch die der Scherenmacher. Die Herstellung der Klingen zu diesen Zwecken war aufgeteilt in die Schleifer, die in ihren Kotten an den Solinger Bächen unter Umständen zu 100 Personen zusammenarbeiteten, und die Härter sowie die Reider, die auf den Höhenrücken der Stadt in den sogenannten Hofschaften zusammenlebten und -arbeiteten.

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts bestimmte die Schneidwarenindustrie die gesamte Solinger Wirtschaft. Erst der Erste Weltkrieg setzte dem kontinuierlichen Aufschwung der Klingenfabrikation ein Ende, da die Absatzmärkte fehlten, denn die Solinger Industrie war vom Weltmarkt abgeschnitten. Daneben wirkten sich auch Arbeitslosigkeit und Kriegsdienst negativ auf die Wirtschaft aus. 1938 verabschiedeten die Nazis ein Gesetz zum Schutz des Namens Solingen.

In der Nachkriegszeit sorgte die Mechanisierung in der Solinger Schneidwarenproduktion für steigende Produktivität. Allerdings sank die Produktion in den Jahren von 1959 bis 1989 um etwa die Hälfte. 1994 trat schließlich das 1938 verabschiedete Gesetz zum Schutz des Namens Solingen außer Kraft und wurde durch die vergleichbare Solingenverordnung ersetzt.<ref>J. Beese und K. Dörken: 625 Jahre Solingen – Eine Handreichung zum Stadtjubiläum, 1999</ref>

Seit der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts wurden in hunderten Kleinbetrieben Solingens Rasierklingen gefertigt. Heute sind große Marktanteile an internationale Unternehmen verloren, allen voran an Wilkinson Sword, das seinen deutschen Firmensitz in Solingen unterhält.<ref>http://www.zeit.de/1965/09/duell-mit-rasierklingen Bericht der Zeitung Die Zeit, abgerufen am 5. März 2015</ref>

Seit Mitte September 2012 wirbt die Stadt auf ihren Ortseingangsschildern offiziell mit dem Zusatz Klingenstadt.<ref>Presseinformation zur offiziellen Einweihung der neuen Schilder auf solingen.de, abgerufen am 11. März 2015</ref> Auf diese Weise sollen Touristen auf die Bedeutung Solingens als Zentrum der deutschen Schneidwarenindustrie aufmerksam gemacht werden. Diese Tradition wird nicht nur auf den Ortsschildern gepflegt, sondern auch durch Museen in verschiedenen Stadtteilen: Deutsches Klingenmuseum in Gräfrath, Balkhauser Kotten und Wipperkotten in Höhscheid, sowie die Loos’n Maschinn in Widdert und das LVR-Industriemuseum, die Gesenkschmiede Hendrichs, in Merscheid.

Unternehmen der Schneidwarenbranche

Datei:GSH016.JPG
Scherenrohlinge in der Gesenkschmiede Hendrichs

Neben großen Messer- und Küchenartikelherstellern wie etwa Zwilling, Wüsthof und Böker, haben vor allem kleine und mittelgroße Betriebe mit unter 50 Mitarbeitern ihren Sitz in Solingen. In vielen Fällen sind die Hersteller auf einzelne Produktbereiche spezialisiert. Die folgende Tabelle soll eine Übersicht über einige der in Solingen ansässigen Unternehmen der Schneidwarenbranche geben. Jedes Unternehmen ist nur einmal aufgeführt, obwohl es teilweise Überschneidungen gibt:<ref>Herstellerübersicht auf schneidwaren-solingen.de, abgerufen am 6. April 2015</ref>

Teilbereich Unternehmen
Bestecke Amefa, Burghaus, Carl Mertens, Justinus, GGS, Marsvogel, Picard und Wielpütz
Blankwaffen WKC, Schmitz
Friseurbedarf Cerena, United Salon Technologies
Industrieklingen FBS Balke, Lutz, Martor, Mozart
Küche und Haushalt Böker, Burgvogel, Daniel Danger, Diogenes, DKS Stahlwaren, Felix, Friedrich Engels und Cie., Gebr. Stamm, Gehring, Güde, Löwenmesser, Nesmuk, Otter, Robert Klaas, Robert Herder Windmühlenmesser, Wüsthof, Zwilling
Instrumente aller Art
(Maniküre, Pediküre etc.)
3F Instruments, Alcoso, Becker Manicure, Dorko, Esta, Gösol, Haag, Hollmo, J + K Instrumente, KAD, Karl Hammacher, Malteser, Mörser, Niegeloh, Nippes, Otto Herder Manicure, Otto Röhrig, Otto Rüttgers, Pfeilring, RSG, Vom Orde, Witte
Rasiermesser und -zubehör DOVO, Giesen und Forsthoff, Wacker, Waldmin und Saam, Wilkinson Sword
Scheren Carl Schwarte, Dreiturm, Kretzer, Robuso, Wilhelm Halbach, Witte, Textilia, Erich Hartkopf
Outdoor-, Spezial- und Taschenmesser Eicker, Eickhorn, Friedrich Olbertz, Hartkopf, Herbertz, Hubertus, Linder, Puma, Richartz

Wirtschaftsstruktur und bedeutende Arbeitgeber

Die heutige Wirtschaftsstruktur der Stadt ist vielfältig. Vor allem bedingt durch den industriellen Strukturwandel im Bergischen Städtedreieck sind große Industrieunternehmen mit mehreren tausend Mitarbeitern inzwischen eher die Ausnahme, während es früher viele dieser Art in den drei Städten gab. Die meisten jener Betriebe erlebten zum Ende des 20. Jahrhunderts hin, im Zeitalter der Globalisierung, ihren Niedergang, meldeten Konkurs an oder verkleinerten drastisch ihre Beschäftigtenzahl (siehe auch den Unterpunkt Ehemalige Unternehmen). Spätestens seit der Jahrtausendwende gewinnen in der Wirtschaftsstruktur Solingens auch tertiären und quartären Sektor zunehmend an Bedeutung. So beendet zukünftig etwa das im Bereich Software-Entwicklung europaweit tätige Unternehmen codecentric AG den für 150Mitarbeiter ausgelegten Neubau seiner Firmenzentrale auf einer Brachfläche im Solinger Stadtteil Ohligs.<ref>Bericht der Solinger Morgenpost vom 21. März 2014, abgerufen am 9. Februar 2015</ref>

Die folgende Tabelle stellt diejenigen größeren Unternehmen und Betriebe dar, die aufgrund Beschäftigtenzahl von mindestens 100 Mitarbeitern besonders bedeutsam für die Solinger Wirtschaft sind. Aufgeführt sind sie in alphabetischer Reihenfolge, Namenszusätze oder Rechtsformen wurden der Übersicht halber in der Regel ausgelassen.

Datei:Walbusch Solingen.jpg
Walbusch-Hauptverwaltung in Solingen-Merscheid
Datei:SG Haribo, Goldbär DSC 8722 PK.jpg
Goldbär als Fassadengestaltung am Haribo-Werk in Gräfrath
Unternehmen/Betrieb Branche Beschäftigtenzahl (gerundet)
Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Solingen Arbeiterwohlfahrt 150<ref>Bericht des Solinger Tageblatts vom 28. November 2012, abgerufen am 9. Februar 2015</ref>
Bergische Krankenkasse Krankenkasse 130<ref>Bericht der Solinger Morgenpost vom 18. Dezember 2014, abgerufen am 9. Februar 2015</ref>
BIA Kunststoff- und Galvanotechnik Automobilzulieferer 1.100<ref>Unternehmensporträt in der Solinger Morgenpost, abgerufen am 4. März 2015</ref>
Bong Briefumschläge 200
Borbet Automobilzulieferer 600<ref>Zeitungsbericht des Solinger Tageblatts vom 30. Januar 2015, abgerufen am 12. April 2015</ref>
Brangs + Heinrich Verpackungen 170<ref>Bericht der Solinger Morgenpost vom 29. Juni 2013, abgerufen am 18. Mai 2015</ref>
BSS Bohnenberg Generalunternehmer Intralogistik 120
CCL-Design Automobilzulieferer 150
C. Grossmann Stahlguss Stahlguss 105<ref>Bericht der Solinger Morgenpost vom 14. Mai 2015, abgerufen am 15. Mai 2015</ref>
C. Rob. Hammerstein Automobilzulieferer 770<ref>Unternehmensporträt im Solinger Tageblatt vom 11. Juni 2015, S. 17</ref>
Diakonisches Werk Bethanien Medizinische/Pflegerische Versorgung 1.000<ref>Interview mit dem Bethanien-Vorstand im Solinger Tageblatt vom 20. Juli 2015</ref>
Forst Technologie Räumtechnik 130<ref>Bericht der Solinger Morgenpost vom 24. Februar 2014, abgerufen am 19. April 2015</ref>
General Electric Healthcare Medizintechnik 400<ref>Artikel der Solinger Morgenpost vom 6. Juni 2014, abgerufen am 29. März 2015</ref>
Haribo Süßwaren 900<ref>Bericht der Westdeutschen Zeitung vom 24. April 2014, abgerufen am 9. Februar 2015</ref>
IPS Industrie- und Personalservice Personaldienstleistungen 200
item Industrietechnik Industrietechnik 200
J.C. König Tiefziehteile 170<ref>Unternehmensporträt im Solinger Tageblatt vom 17. März 2015, S. 22</ref>
Junkerwerk Linder Schaumstoffverarbeitung 200<ref>Unternehmenswebsite, abgerufen am 15. Mai 2015</ref>
Kronprinz Automobilzulieferer 530<ref>Daten und Fakten der Firma Kronprinz auf kronprinz.de, abgerufen am 3. April 2015</ref>
KTS Automobilzulieferer 200
Lebenshilfe Ortsverband Solingen Behindertenwerkstätten 720<ref>Porträt im Solinger Tageblatt vom 5. Juni 2013, S. 17</ref>
LUTZ Blades Schneidwaren 250
Martor Schneidwaren 100
Stadtverwaltung Solingen öffentliche Verwaltung 2.400<ref>Bericht im Solinger Tageblatt vom 24. Februar 2015</ref>
Stadt-Sparkasse Solingen Sparkasse 630<ref>Unternehmensporträt im Solinger Tageblatt vom 6. Februar 2015</ref>
Stadtwerke Solingen Stadtwerke 650<ref>Unternehmensporträt im Solinger Tageblatt vom 27. Juni 2013</ref>
Städtisches Klinikum Solingen Medizinische Versorgung 1.600
Sankt-Lukas-Klinik Medizinische Versorgung 700
Technische Betriebe Solingen Stadtwerke 480
United Salon Technologies Schneidwaren 230<ref>Bericht des Solinger Tageblatts vom 19. September 2014, abgerufen am 27. Mai 2015</ref>
VS Guss Automobilzulieferer 185<ref>Homepage des Unternehmens VS, unter Reiter VS Guss/Mitarbeiter, abgerufen am 15. Mai 2015</ref>
Walbusch Mode 730<ref>Solinger Tageblatt vom 27. Februar 2015</ref>
Wilkinson Sword Schneidwaren 650<ref>Unternehmensporträt im Solinger Tageblatt vom 9. Juli 2013</ref>
Ed. Wüsthof Dreizackwerk Schneidwaren 340<ref>Bericht der Solinger Morgenpost vom 5. Februar 2014, abgerufen am 15. Mai 2015</ref>
Zwilling J. A. Henckels Schneidwaren 500<ref>Bergische Wirtschaft (Zeitschrift der IHK), Heft 5/2015, S.41</ref>

Ehemals bedeutende Unternehmen

Viele, zum Teil sogar weltberühmte Unternehmen prägten die Solinger Wirtschaft darüber hinaus in der Vergangenheit.<ref>Industrieleichen auf solingen-internet.de, abgerufen am 9. Februar 2015</ref>

  • Mit Rasspe hatte in Solingen lange Zeit einer der weltweit größten Hersteller von Landmaschinenteilen seinen Firmensitz. Ende des 20. Jahrhunderts kam der Niedergang und die Belegschaft wurde drastisch reduziert. Wenig später verlagerte man den Firmensitz in das benachbarte Wermelskirchen. Das Areal der Firma am Stöcken in Solingen-Mitte bildet heute die größte brachliegende Industriefläche der Stadt.
  • Ähnlich erging es dem Haushaltswarenriesen Krups, der in den 1960er- und 1970er-Jahren seine Blütezeit erlebte. Zeitweilig beschäftigte das Unternehmen über 3.000 Menschen. Seit Konkurs der Konzernmutter Moulinex im Jahre 2001 folgte auch für Krups der Niedergang; ein Großteil der Produktionsstätten am Standort Solingen wurde abgerissen. Weiterhin werden durch die französische Groupe SEB unter dem Markennamen Krups Haushaltsgeräte produziert. Am Firmensitz in Solingen sind indes nur noch der Zentralkundendienst des Unternehmens, ein zentrales Warenlager sowie ein Werksverkauf ansässig.
  • Auch die Ohligser Firma Bremshey gehörte zu den bedeutendsten Unternehmen der Stadt. Mit ihrem bekanntesten Produkt, dem unter dem Markennamen Knirps bekannt gewordenen, zusammenschiebbaren Regenschirm, erlangte sie weltweite Berühmtheit. Anfang der 1970er-Jahre hatte das Unternehmen etwa 3.000 Beschäftigte. Nach finanziellen Engpässen zu Beginn der 1980er-Jahre reduzierte das Unternehmen zunächst seine Belegschaft drastisch, bevor es 1982 komplett aufgelöst wurde.<ref>Chronik der Firma Bremshey (Memento vom 8. Juli 2014 im Internet Archive)</ref>
  • Die Rheinische Türschließerfabrik, 1903 von dem Werkmeister Adolf Boge und dem Schlosser Fritz Kasten in Solingen gegründet, wurde zu einem der europäischen Marktführer für Türschlösser. Nach der Übernahme durch ein US-amerikanisches Unternehmen und dem Zusammenschluss mit Firmen aus Velbert zur BKS GmbH wurde das Unternehmen in den 1920er-Jahren nach Velbert verlegt.

Einzelhandel

Die Solinger Innenstadt ist der größte zusammenhängende Einzelhandelsstandort im Stadtgebiet. Die Fußgängerzone mit Filialhändlern und inhabergeführten Geschäften erstreckt sich schwerpunktmäßig über die Hauptstraße vom Entenpfuhl bis zum Mühlenplatz. Zwei größere Einkaufszentren, die um die Jahrtausendwende eröffneten Clemens-Galerien am Mühlenplatz und der im Oktober 2013 eröffnete Hofgarten am Graf-Wilhelm-Platz, erweitern überdies das Angebot des Einzelhandels. Durch die Eröffnung des Hofgartens verlagern sich die Kundenströme immer öfter auf die westlichen Nebenstraßen der Fußgängerzone, so etwa das Eiland, den Alten Markt, die Kirchstraße, die Linkgasse und das Ohliger Tor.<ref>Bericht des Solinger Tageblatts vom 28. Mai 2015, abgerufen am 25. Juli 2015</ref>

Ein zweites Einzelhandelszentrum befindet sich im Stadtteil Ohligs. Dort bildet die Düsseldorfer Straße auf dem Abschnitt vom Hauptbahnhof bis zum Ohligser Markt den Schwerpunkt. Das Stadtzentrum präsentiert sich als jenes einer gründerzeitlichen Kleinstadt des ausgehenden 19. Jahrhunderts, deren historisches Gesamtbild den Zweiten Weltkrieg und die baulichen Veränderungen der Nachkriegsjahre zum größten Teil überstanden hat. Häufiger noch als in der Solinger Innenstadt finden sich in Ohligs inhabergeführte Geschäfte. Nach der Aufgabe des Ohligser Standortes der Firma Olbo Textilwerke ist seit einiger Zeit die Errichtung eines Einkaufszentrums, dem sogenannten O-Quartier, auf einem Teil der vormals industriell genutzten Fläche gegenüber dem Marktplatz im Gespräch.<ref>Bericht der Solinger Morgenpost vom 5. Mai 2014, abgerufen am 25. Juli 2015</ref>

Im Zentrum des Stadtteils Wald befindet sich die dritte Fußgängerzone im Stadtgebiet; sie ist die kleinste und zugleich auch die jüngste. Im Wesentlichen erstreckt sie sich über den Walder Kirchplatz und einen Teil der Stresemannstraße. Außerdem befinden sich einige Einzelhändler an der verkehrsberuhigten Friedrich-Ebert-Straße.

Zusätzlich beleben die regelmäßig stattfindenden Wochenmärkte die Einzelhandelsstruktur in den Stadtteilen. Die Standorte sind der Neumarkt in der Innenstadt, der Ohligser Marktplatz, der Peter-Höfer-Platz in Höhscheid und der Walder Marktplatz.<ref>Übersicht über die Wochenmärkte auf solingen.de, abgerufen am 25. Juli 2015</ref>

Infrastruktur

Verkehr

Bahn

Wichtigster Kreuzungsbahnhof ist der Bahnhof in Solingen-Ohligs, der seit dem 10. Dezember 2006 den Namen Solingen Hauptbahnhof trägt.<ref>Bericht der Solinger Morgenpost vom 10. Dezember 2006, abgerufen am 24. Januar 2015</ref> Dort halten die Regionalzüge RB 48 und RE 7 mit den Destinationen Wuppertal, Rheine und Münster (Westfalen), Köln, Bonn und Krefeld. Darüber hinaus ist der Solinger Hauptbahnhof auch Haltepunkt für die Züge des Intercity (IC) und des Intercity-Express (ICE). Die Stadt ist zudem an das S-Bahn-Netz Rhein-Ruhr angeschlossen. Von Solingen Hauptbahnhof verkehren die Linien S 1 über Düsseldorf in Richtung Dortmund sowie S 7 über Solingen-Mitte und Remscheid nach Wuppertal.

Der frühere Hauptbahnhof nahe der Innenstadt wurde 2006 stillgelegt und durch die beiden neuen Haltepunkte Solingen Grünewald und Solingen Mitte ersetzt. Letzterer wurde aufgrund seines futuristischen Designs im Jahr 2007 mit dem Renault Traffic Future Award, einem renommierten Verkehrsarchitekturpreis, ausgezeichnet.<ref>Informationen zum Bahnhof Mitte auf solingen.de, abgerufen am 24. Januar 2015</ref> Außerdem gibt es die Station Solingen-Schaberg in unmittelbarer Nähe zur Müngstener Brücke und den Haltepunkt Solingen Vogelpark im Westen der Stadt.

Oberleitungs- und Autobus

Hauptartikel: Oberleitungsbus Solingen

Solingen ist eine der letzten drei Städte in Deutschland, die noch über ein Oberleitungsbussystem verfügen. Es umfasst die sechs Durchmesserlinien 681 bis 686 und ist mit einer Streckenlänge von 56,6 Kilometern das mit Abstand größte in Deutschland, deutlich vor den beiden anderen Netzen in Esslingen am Neckar und Eberswalde. Der Obus bedient das gesamte Stadtgebiet bis in die Randbezirke. Die längste Linie, die 683, verbindet den Bahnhof Wuppertal-Vohwinkel mit dem Solinger Stadtteil Burg. Zentrale Knotenpunkte sind die Busbahnhöfe Graf-Wilhelm-Platz und der Bahnhofsvorplatz am Hauptbahnhof in Ohligs.

Weltweit einzigartig ist die zum Wenden der Obusse vorgesehene Drehscheibe Unterburg an der ehemaligen Endhaltestelle Burg Brücke, die seit der Verlängerung der Linie 683 im November 2009 nicht mehr planmäßig in Betrieb ist; sie wurde durch eine Wendeschleife an der Eschbachstraße ersetzt. Die Drehscheibe selbst bleibt vorerst für den Museumsbetrieb bei Sonderfahrten erhalten und kommt so gelegentlich zum Einsatz, etwa im Rahmen der Rittertour, einer regelmäßigen Touristenfahrt mit dem historischen ÜHIIIs. Die Drehscheibe Unterburg wurde erst Mitte 2004 aufwendig saniert.

Die Stadtwerke Solingen verfügen derzeit (2015) über 50 einsatzfähige Gelenk-Obusse:<ref>Informationen zum Obus-Betrieb auf sobus.net, abgerufen am 24. Januar 2015</ref>

  • 15 des Schweizer Unternehmens Hess (Baujahr 2008/09)
  • 15 des Unternehmens Berkhof (Baujahr 2001/02)
  • 20 des Unternehmens Van Hool (Baujahr 2002/03)

Hinzu kommen zwei Solo- (Baujahr 1959 und 1986) und ein Gelenk-Obus (Baujahr 1984) des Herstellers MAN. Diese historischen Obusse gehören dem Obus-Museum Solingen, der im Jahre 1999 gegründet wurde und sich den Erhalt ausrangierter Fahrzeuge zur Aufgabe macht.<ref>Geschichte des Vereins auf obus-museum-solingen.de, abgerufen am 24. Januar 2015</ref> In regelmäßigen Abständen verleiht das Museum seine Oldtimer an die Stadtwerke Solingen, die diese zur Vermeidung von Standschäden im Linienverkehr einsetzt.

Den öffentlichen Personennahverkehr bedienen neben den Obuslinien dreizehn Dieselbuslinien des Verkehrsbetriebs, die allerdings vordringlich über Nebenstrecken führen. Die Solinger Stadtwerke bedienen mit ihren Dieselbuslinien überdies Ziele in den Nachbarstädten Haan und Leichlingen. Alle Verkehrsmittel in Solingen sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr zu benutzen. Bei Fahrten in Richtung Süden, etwa nach Leichlingen, Wermelskirchen, Burscheid oder Köln, gilt seit dem 1. Februar 2005 einheitlich der Tarif des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg.

Straßen

Solingen ist erreichbar über die A 3 KölnOberhausen (Anschlussstelle 20, Solingen), A 46 DüsseldorfWuppertal (Anschlussstelle 30, Haan-Ost) und A 1 Köln—Dortmund (Anschlussstelle 96, Wermelskirchen). Des Weiteren führen die Bundesstraßen 229 und 224 und die Landesstraßen 67, 74, 85, 141, 141n, 157, 288, 288n, 407 und 427 durch das Stadtgebiet. Zusätzlich gibt es noch einige Kreisstraßen in Solingen.

Sämtliche Autobahn-Anschlussstellen liegen jedoch außerhalb des Stadtgebiets, was Solingen unter den deutschen Großstädten beinahe einzigartig macht; lediglich in Reutlingen besteht dieselbe Situation. Die in den 1970er-Jahren geplante A 54 durch das Stadtgebiet wurde nur als vierspurige Schnellstraße L 141n, die sogenannte Viehbachtalstraße, zwischen dem Schlagbaum und der Ohligser Heide realisiert und besitzt keinen direkten Anschluss an das übrige Fernstraßennetz. Eine Verlängerung nach Osten über Remscheid, Radevormwald und Halver bis nach Lüdenscheid als A 54 ist längst verworfen worden. Eine Weiterführung der L 141n in die andere Richtung, hin zur A 542, ist nach heftigen Diskussionen in der Politik seit 2011 ebenfalls nicht mehr geplant.<ref>Bericht des Solinger Tageblatts vom 23. September 2011, abgerufen am 24. Januar 2015</ref>

Die Planung aus dem gleichen Zeitraum für den südlichen Abschnitt der A 31 von Bottrop über Gräfrath, Oberketzberg, Stöcken, die Hasseldelle und Müngsten weiter zur A 1 ist ebenfalls verworfen worden.<ref>Hintergrundinformationen der Solinger Morgenpost vom 20. April 2013</ref>

Radwege

Datei:Korkenziehertrasse Solingen.jpg
Korkenziehertrasse in Höhe der Hundewiese Fuhr

Bedingt durch die mitunter steile Topografie der Stadt ist dem Radverkehr vonseiten der Politik lange Zeit keine große Bedeutung beigemessen worden. Die Nachkriegsstädteplanung stellte daher den Fokus auf den Ausbau der Verkehrswege für den motorisierten Individualverkehr. So ließ z. B. der Ausbau des zentralen Knotenpunktes Schlagbaum in der Nordstadt in den 1970er-Jahren Planungen für Radwege gänzlich außen vor. Erst um die Jahrtausendwende fand ein gesellschaftliches Umdenken statt, das dem Radverkehr einen höheren Stellenwert beimaß und auch in Solingen seine Spuren hinterließ. So wurde 1995 der Runde Tisch Radverkehr ins Leben gerufen, der die Stadt Solingen in Fragen des Radverkehrs berät, auf Probleme aufmerksam macht und z. B. am von der Stadt veröffentlichten Fahrradstadtplan und dem Radverkehrskonzept mitwirkt.<ref>Übersicht über den Runden Tisch Radverkehr auf solingen.de, abgerufen am 27. Juli 2015</ref>

Schwerpunktmäßig behandelt wurde seither etwa die Umnutzung einstmaliger Bahntrassen hin zu Radwegen. Beispielhaft ist hier die im Rahmen der Regionale 2006 realisierte Korkenziehertrasse, die den Solinger Südpark ohne nennenswerte Steigung mit den Stadtteilen Wald und Gräfrath sowie den Nachbarstädten Haan und Wuppertal-Vohwinkel verbindet. Ebenso als Beispiel dient die Bergbahntrasse, die, als ehemaliger Streckenabschnitt der Barmer Bergbahn, die Solinger Stadtmitte mit Müngsten und dem Brückenpark verbindet. Auch dieses Projekt erlebte seine Umsetzung im Zuge der Regionale.<ref>Bergbahntrasse auf solingen.de, abgerufen am 27. Juli 2015</ref> Darüber hinaus wird dem Radverkehr auch bei einzelnen Infrastrukturprojekten der Gegenwart einen höheren Stellenwert zuerkannt. Dies trifft allerdings nicht beim Umbau der Konrad-Adenauer-Straße zu, bei dem der Radverkehr umwegig über weniger frequentierte Hauptstraßen der Nordstadt geführt werden soll.<ref>Umbau der Konrad-Adenauer-Straße auf solingen.de, abgerufen am 27. Juli 2015</ref>

Wanderwege

Was den Radverkehr behindert, kommt Wanderern zu Gute: die Wupperberge und auch die Bachtäler sind durch zahlreiche Wanderwege überall im Stadtgebiet erschlossen. Der bekannteste und zugleich mit knapp 70 Kilometern der längste, um das gesamte Stadtgebiet verlaufende Wanderweg ist der Klingenpfad, der mit dem Wegezeichen S gekennzeichnet ist. Weiterhin gibt es diverse Themenwanderwege, etwa den Merscheider Scherenweg, Rund um Merscheid oder Rund um die Sengbachtalsperre. Um Burg befindet sich ebenfalls ein Waldschadenslehrpfad und mit dem rund 3,5 Kilometer langen Willi-Lohbach-Weg auch ein Geologischer Lehrpfad. Deutlich flacher ist die Ohligser Heide, die ihrerseits durch Wanderwege erschlossen ist.<ref>Übersicht über einige Wanderwege auf berg-mark-wege.de, abgerufen am 27. Juli 2015</ref>

Seilbahn Burg

Im Stadtteil Burg an der Wupper dient als zur Überwindung der rund 90 Höhenmeter zwischen den Ortsteilen Ober- und Unterburg seit dem Jahre 1952 eine Luftseilbahn. Die Seilbahn Burg wird überwiegend touristisch genutzt, da sie den historischen Stadtteil Unterburg auf direktem Weg mit dem Schloss verbindet, doch auch Anwohner verwenden sie als innerörtliches Verkehrsmittel.

Stadtentwicklung

Regionale 2006

Die Regionale 2006 war ein vom Land Nordrhein-Westfalen gefördertes Gemeinschaftsprojekt der Städte Remscheid, Solingen und Wuppertal für die Entwicklung des Bergischen Städtedreiecks. Im Rahmen der Regionale entwickelten die drei Städte seit 2001 gemeinsame und eigene Projekte, die städtebauliche, kulturelle und wirtschaftliche Akzente für den Strukturwandel in der Region setzen. Ziel war es, die Region zu profilieren und zukunftsfähig zu machen. Ein großes Netzwerk von Sachverständigen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Institutionen der Region entstand für die Arbeit an der Regionale. Von der Regionale gingen für Solingen starke städtebauliche Impulse aus.

Datei:Forumproduktdesign.jpg
Forum Produktdesign: Der ehemalige denkmalgeschützte Hauptbahnhof wurde behutsam restauriert und beherbergt das Institut im neuen Südpark.

Im Jahr 2006 wurden zum Abschluss des Programms auf der Bergischen Expo '06 die Ergebnisse der Kooperation sowie die Leistungen und Qualitäten der Region präsentiert.

In Solingen wurden folgende Projekte verwirklicht:

City 2013

Die Nachfolge der Regionale 2006 trat City 2013 an. Im Mittelpunkt stand die Weiterentwicklung der bereits seit 1991 in verschiedenen Innenstadtkonzepten entwickelten Grundgedanken zur Aufwertung der gesamten Innenstadt. Besonders der Nordstadt war bei der Regionale 2006 zuvor kaum Beachtung geschenkt worden, so sollte das Projekt City 2013 unter anderem die bislang vernachlässigten Bereiche aufwerten. Überdies sollten die Ansätze aus vergangenen Programmen weiterentwickelt werden.

Im Rahmen von City 2013 wurden und werden die folgenden Teilprojekte umgesetzt:<ref>Projektübersicht City 2013 auf solingen.de, abgerufen am 27. Februar 2015 (PDF-Dokument)</ref>

  • Fassadenprogramm – Bereitstellung von öffentlichen Geldern zur Sanierung von Häuserfassaden in der Innen-, der Süd- und der Nordstadt
  • Alter Markt/Kirchstraße/Küstergasse/Linkgasse/Ohliger Tor – Umgestaltung des zentralen innerstädtischen Bereiches um den Alten Markt mit neuer Pflasterung und neuen Gestaltungsobjekten
  • Stadtkirche und Fronhof – Renovierung der evangelischen Stadtkirche aus dem Jahr 1956 und Öffnung nach außen hin zum Fronhof, Attraktivierung des Fronhofes, Errichtung eines Kirchencafés in der Stadtkirche, Aufwertung des Gebäudes
  • Entenpfuhl/Untere HauptstraßeNeugestaltung und Aufwertung des Platzes am Entenpfuhl inklusive der gesamten unteren Hauptstraße, neue Gestaltung und neue Gestaltungsobjekte
  • Kölner StraßeNeugestaltung des südlichen Tors zur Innenstadt, Aufwertung der Straße mit neuem Fahrbahnbelag und Grünstreifen
  • Konrad-Adenauer Straße/Theater und KonzerthausNeugestaltung des nördlichen Tors zur Innenstadt, Aufwertung der Straße mit neuem Fahrbahnbelag, Parkplätzen und Grünstreifen, Umgestaltung und Aufwertung des Theater-Umfeldes

Im Zusammenhang mit dem Projekt stand der Bau und die Eröffnung des neuen Einkaufszentrums Hofgarten am Graf-Wilhelm-Platz. Auch der Abriss der alten Polizeiinspektion an der Goerdelerstraße sowie der Neubau an der Kölner Straße und der Neubau des Finanzamtes an gleicher Stelle an der Goerdelerstraße waren zusätzlich zu City 2013 Bestandteil der weitreichenden Veränderungen in der Innenstadt.

Medien

Printmedien

Die älteste Solinger Tageszeitung, zugleich die mit der größten Verbreitung am Ort, ist das im Verlag B. Boll erscheinende Solinger Tageblatt; als weitere Tageszeitung erscheint die Solinger Morgenpost, eine Lokalausgabe der Rheinischen Post. Ableger des Solinger Tageblatts ist das wöchentlich erscheinende kostenlose Anzeigenblatt Das Solinger. Zudem erscheint einmal in der Woche die Solinger Wochenpost. Ende 2005 wurde erstmals der Solinger Stadtanzeiger veröffentlicht, der sich als unabhängiges Stadtmagazin versteht und einmal im Monat erscheint. Vier Mal pro Jahr erscheint überdies das lokale Kulturmagazin Engelbert, das bis zu 40.000 Leser pro Ausgabe erzielt.

Seit Mitte der 1990er-Jahre erscheint die Obdachlosenzeitung DIE STRASSE. Aufgrund fehlender Subventionierung musste das Projekt seinen Betrieb Ende Mai 2011 zwischenzeitlich einstellen. In der Folgezeit versuchten Solinger Medienmacher, das Projekt durch eine übergreifende Zusammenarbeit zu erhalten. Dies gelang Ende 2011 in Form einer Kooperation mit dem Fifty-Fifty-Projekt.<ref>Informationen zum Projekt unter dem Reiter Die Straße auf jugendberufshilfe-solingen.de, abgerufen am 25. Februar 2015</ref>

Onlinemedien

Das Web-Log Solinger Bote bietet in Form einer kommunalen Onlinezeitung ein weiteres Informationsmedium. Das Projekt wurde in seiner ursprünglichen Form von einer Gruppe ehrenamtlich arbeitender Redakteure gegründet und existiert seit dem 1. Dezember 2010. Seit November 2013 ist der Solinger Bote Teil der gewerblichen Medienunternehmen der Stadt.

Rundfunk

Seit 1992 ist in Solingen-Mitte der private Radiosender Radio RSG ansässig. Als Lokalradio und Teil der Mediengruppe Radio NRW sendet er aktuelle Nachrichten für Solingen und die Nachbarstadt Remscheid. Über den Solinger Funkturm am Zentral sendet er auf der Frequenz 94,3 MHz für das gesamte Solinger Stadtgebiet. Für die Nachbarstadt Remscheid gibt es die Frequenzen 92,2 sowie 107,9 MHz.

Öffentliche Einrichtungen

Datei:Amtsgericht Solingen.jpg
Amtsgericht Solingen

Solingen ist der Sitz einiger öffentlicher Einrichtungen und Gebäude. Das Amtsgericht Solingen ist eines der fünf dem Landgericht Wuppertal untergeordneten Gerichte und befindet sich unweit des Arbeitsgerichts in der Solinger Innenstadt. Letzteres ist zuständig für Rechtsstreitigkeiten in Solingen und der Nachbarstadt Wermelskirchen. Ferner befindet sich die Polizeiinspektion Solingen des Polizeipräsidiums Wuppertal im neuen Dienstgebäude an der Kölner Straße, Außenstellen der Polizei befinden sich in den Stadtbezirken. Im Stadtteil Ohligs existiert eine Geschäftsstelle der Bundesagentur für Arbeit Solingen-Wuppertal.

Die Berufsfeuerwehr Solingen unterhält im Stadtgebiet drei Feuer- und Rettungswachen, am Katternberg sowie in den Stadtteilen Ohligs und Wald. Darüber hinaus bestehen acht Löscheinheiten der Freiwilligen Feuerwehr. Die gemeinsam mit der Stadt Wuppertal betriebene Feuerwehrleitstelle befindet sich in der Nachbarstadt.

Die Stadt betreibt drei Bürgerbüros als Zweigstellen der Stadtverwaltung in der Stadtmitte, dem Stadtteil Höhscheid und Ohligs. Eine Stadtbibliothek befindet sich in den Clemens-Galerien, ebenfalls in der Stadtmitte.

Weitere Ämter, Stellen und Einrichtungen werden im Rahmen der Zusammenarbeit der drei benachbarten bergischen Großstädte gemeinschaftlich betrieben, darunter das in Solingen ansässige Bergische Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt, das für alle Städte im Bergischen Städtedreieck zuständig ist.

Medizinische Versorgung

In Solingen befinden sich drei Kliniken, die der stationären und ambulanten medizinischen Versorgung dienen:

  • Klinikum Solingen (716 Betten), Solingen-Wald

Das Klinikum Solingen ist ein Krankenhaus der Maximalversorgung und seit 1977 akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln. Das Klinikum verfügt über 15 fachärztlich geleitete Kliniken, Institute und interdisziplinäre Zentren.

  • Sankt-Lukas-Klinik (345 Betten), Solingen-Ohligs

Im Jahre 1952 ist die St.-Lukas-Klinik aus der Privatklinik von Carl Fervers entstanden. Der Anfang der 1960er-Jahre bezogene Neubau an der Schwanenstraße wurde seither kontinuierlich erweitert. Es verfügt über ein besonders angesehenes Schlaganfallzentrum. Die Sankt-Lukas-Klinik gehört zur 1997 gegründeten Kplus Gruppe.

  • Krankenhaus Bethanien (120 Betten), Solingen-Aufderhöhe

Das Krankenhaus Bethanien hat sich als Fachklinik auf die Diagnostik und Behandlung sämtlicher Lungenerkrankungen spezialisiert und wird als Klinik für Pneumologie und Allergologie/Zentrum für Schlaf- und Beatmungsmedizin überregional in Anspruch genommen.

Bildung

Neben vierundzwanzig Grundschulen und sechs Förderschulen verfügt Solingen über folgende weiterführende Schulformen:

Außerdem gibt es seit 1979 mit der Bergischen Ganztagsschule im Stadtteil Wald auch eine Privatschule für die Sekundarstufe I (Klasse 5–10). Die Hauptschulen Central und Krahenhöhe stellen den Schulbetrieb planmäßig am 12. Juli 2019 ein,<ref>http://www.schulferien.org/Kalender_mit_Ferien/kalender_2019_ferien_Nordrhein_Westfalen.html</ref> Neuanmeldungen für die fünften bis siebten Klassen sind nicht mehr möglich. Solingen ist damit ab dem Schuljahr 2019/2020 die erste Großstadt in Nordrhein-Westfalen, die keine Hauptschule mehr hat.

Weiterhin sind in Solingen die Zentralfachschule der Deutschen Süßwarenwirtschaft in Gräfrath sowie das Walter-Bremer-Institut in der Stadtmitte beheimatet. Als akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln seit 1977 ist ferner das Städtische Klinikum Solingen zu nennen. Darüber hinaus unterhält Solingen eine städtische Musikschule, die auf dem ehemaligen Werksgelände des Unternehmens Kieserling in der Südstadt untergebracht ist. Die Bergische Volkshochschule wird in interkommunaler Zusammenarbeit mit der Nachbarstadt Wuppertal betrieben.

Berufskollegs

Technisches Berufskolleg Solingen

Datei:Solingen Blumenstraße 91-93 2012.jpg
Technisches Berufskolleg Solingen

Das Technische Berufskolleg Solingen geht in seinem Ursprung auf eine Planung des Großherzogtums Berg im Jahr 1807 zurück. Es liegt in Solingen-Mitte und wurde 1823 als Sonntagsschule der damaligen Stadt Höhscheid gegründet. Das neue technische Berufskolleg wurde 1904 feierlich eingeweiht und war ein wirtschaftliches Instrument der Solinger Schneidwarenindustrie mit dem Bildungsauftrag, die Konkurrenzsituation zum Erzrivalen Sheffield auf dem Schneidwarenmarkt zu verbessern. Im Laufe der Zeit sind beachtliche Besteck- und Klingenentwürfe sowie flächige Gestaltungen erstellt worden.

Gegenwärtig bildet das Berufskolleg unter anderem staatlich geprüfte Techniker für Industriedesign sowie Maschinen- und Galvanotechnik aus. Es hat etwa 2.000 Schüler, die in den Schulformen Berufsschule, Berufsfachschule und Technisches Gymnasium beschult werden. Das Technische Berufskolleg ist als Ausbildungsstätte für Galvaniseure und Graveure bundesweit bekannt. Zudem befindet sich auf dem Grundstück die überbetriebliche Ausbildungsstätte der Solinger Maler- und Lackiererinnung.

Friedrich-List-Berufskolleg

Datei:Friedrich-List-Berufskolleg I.jpg
Friedrich-List-Berufskolleg

Das Friedrich-List-Berufskolleg ist ein kaufmännisches Berufskolleg mit Schwerpunkt Wirtschaft und Verwaltung, das sich in der Solinger Innenstadt befindet. Es verfügt insgesamt über 70 Lehrkräfte; etwa 1.300 Schülerinnen und Schüler besuchen das Berufskolleg zum Teil in Vollzeit oder als Bestandteil der dualen Ausbildung. Im Gebäude des Friedrich-List-Berufskollegs ist seit 2009 auch das Walter-Bremer-Institut ansässig, eine staatlich anerkannte Lehranstalt für pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten.

Mildred-Scheel-Berufskolleg

Das Mildred-Scheel-Berufskolleg mit Schwerpunkten in Sozial- und Gesundheitswesen sowie Körperpflege befindet sich in Solingen-Merscheid an der Beethovenstraße. Benannt ist die Schule nach Mildred Scheel. der Ehefrau des ehemaligen Bundespräsidenten und gebürtigen Solingers Walter Scheel, die sich durch ihr soziales Engagement auszeichnete und unter anderem die Deutsche Krebshilfe gründete.

Gesamtschulen

Alexander-Coppel-Gesamtschule

Die Alexander-Coppel-Gesamtschule wurde 1982 als Städtische Gesamtschule Solingen gegründet und ist somit die älteste Solinger Gesamtschule. Zunächst war die Schule in einem Gebäude an der Elsa-Brändström-Straße untergebracht. Am jetzigen Standort Wupperstraße startete der Unterricht am 22. August 1983 mit zwölf Klassen. Seitdem ist die Schule stetig gewachsen. Den etwa 1.300 Schülern und etwa 100 Lehrkräften stehen unter anderem eine Mensa, zwei moderne Sporthallen, eine Mediathek, sowie ein eigener Bereich für die Fünftklässler zur Verfügung.

Die Schule ist benannt nach dem Solinger Unternehmer Alexander Coppel. Die Umbenennung der Städtischen Gesamtschule zum Schuljahr 2015/2016 wurde in der Ratssitzung am 7. Mai 2015 einstimmig beschlossen. Im Zusammenhang damit stellte die Schule den Antrag, UNESCO-Projektschule zu werden.<ref>Aktuelle Schulinformationen auf der Seite der Alexander-Coppel-Gesamtschule</ref>

Friedrich-Albert-Lange-Schule

Die Friedrich-Albert-Lange-Schule ist eine städtische Gesamtschule in Solingen-Wald. Die nach Friedrich Albert Lange benannte Schule wurde 1990 gegründet und erhielt vier Jahre später ihr erstes Erweiterungsgebäude. Ein weiteres Nebengebäude entstand zwischen 1995 und 1996 für die Schüler der Klassen fünf und sechs. Ende 2001 wurde eine zweite und größere Turnhalle eingeweiht, sowie 2012 eine weitere Multifunktionsturnhalle. Ein Highlight im Schuljahr sind die überregional bekannten Walder Theatertage.

Im Jahr 2007 wurde die Friedrich-Albert-Lange-Schule zu einer von fünf NRW-Sportschulen ernannt.

Geschwister-Scholl-Gesamtschule

Die Geschwister-Scholl-Gesamtschule im Stadtteil Ohligs ist an zwei Standorten untergebracht. In der Uhlandstraße befinden sich die fünften bis siebten Klassen und der Querstraße die achten bis zehnten Klassen sowie die Oberstufe. Die Schule ging aus dem gleichnamigen Gymnasium hervor, das im Zuge der Errichtung der Gesamtschule aufgelöst wurde. Heute besuchen einschließlich der gymnasialen Oberstufe etwa 1.300 Schüler die Gesamtschule. Sie nahm im Schuljahr 2009/2010 den Ganztagsbetrieb auf.

Die Scholle bietet als einzige weiterführende Schule in Solingen Italienisch als zweite oder dritte Fremdsprache ab der achten Klasse an.

Städtische Gesamtschule Höhscheid

Seit dem Schuljahr 2014/2015 existiert in Höhscheid eine Gesamtschule. Mit 108 Schülern der fünften Klasse nahm sie den Schulbetrieb im Gebäude der auslaufenden Hauptschule Höhscheid auf. Diese stellt den Schulbetrieb nach dem Schuljahr 2018/2019 ein.<ref>Bericht des Solinger Tageblatts vom 21. Februar 2013, abgerufen am 29. März 2013</ref> Im Zuge dessen zog die Hauptschule Höhscheid in das Gebäude der ehemaligen Hauptschule Krahenhöhe um.

Gymnasien

August-Dicke-Schule

Die August-Dicke-Schule ist ein städtisches Gymnasium mit etwa 1.000 Schülern und rund 74 Lehrern. Das Gebäude liegt nahe dem Stadtkern an der Schützenstraße und grenzt an die Theodor-Heuss-Schule an. Die Genehmigung der Regierung für die Gründung der heutigen August-Dicke-Schule wurde am 15. August 1873 erteilt. Den Namen verdankt die Schule dem Oberbürgermeister der Stadt Solingen in den Jahren 1896–1928, August Dicke, einem Ehrenbürger der Stadt Solingen, der die Entwicklung Solingens zu Beginn des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt hat.

Anlässlich der Einweihung wurde das Schulgebäude in der Presse als „schönste Schule Westdeutschlands“ bezeichnet. Die Architektur ist Ausdruck ihrer Zeit: Das Gebäude ist massiv, viergeschossig mit roter Backsteinfassade im symmetrischen und gesteigerten Aufbau mit horizontaler und rhythmischer Gliederung.

Mit Beginn des Schuljahres 2003/2004 wurde an der August-Dicke-Schule eine Klasse mit mathematisch-naturwissenschaftlichem Profil eingerichtet. Zusätzlich zum Unterricht erhalten die Schülerinnen und Schüler dieses Kurses ein zusätzliches naturwissenschaftliches Unterrichtsangebot in Form einer Arbeitsgemeinschaft, das ursprünglich für die fünften bis achten Klassen verpflichtend war. Im Rahmen der Schulzeitverkürzung (G8) wurde auch der naturwissenschaftliche Zusatzunterricht verkürzt und endet inzwischen bereits nach der 7. Klasse. Er ist für die Profilschüler nach wie vor verpflichtend, aber nicht versetzungsentscheidend. In den achten und neunten Klassen besteht im Wahlpflichtbereich die Möglichkeit der naturwissenschaftlichen Schwerpunktbildung. Mit Beginn des Schuljahres 2010/2011 ist an der August-Dicke-Schule ein weiterer Kurs mit künstlerisch-musischem Schwerpunkt eingerichtet worden.

Gymnasium Schwertstraße

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Gymnasium Schwertstraße

Das städtische Gymnasium Schwertstraße liegt im Zentrum Solingens. Es wurde am 15. Oktober 1841 als Höhere Bürgerschule gegründet und ist damit das älteste Solinger Gymnasium. Das während des Zweiten Weltkriegs fast komplett zerstörte Schulgebäude wurde nach dem Krieg an alter Stelle wieder aufgebaut. Heute hat das Gymnasium etwa 1.000 Schüler.

Die Schule bietet einen bilingualen Zweig für Englisch und eine Streicherklasse an, in der die Schüler in Kooperation mit der Solinger Musikschule Unterricht an Streichinstrumenten erhalten. Bekannte ehemalige Schüler sind unter anderem Rudolf Cronau, Walter Scheel, Michael Lesch, Johannes Schuy, Richard David Precht und Veronica Ferres.

Humboldtgymnasium

Das Humboldtgymnasium, benannt nach den Brüdern Alexander und Wilhelm von Humboldt, besteht seit 1903 und liegt in Solingen-Wald an der Stadtteilgrenze zu Ohligs. Das in der Sekundarstufe I fünfzügige Gymnasium hat über 1.200 Schüler und etwa 80 Lehrer. Das Schulgebäude wurde 1978 eingeweiht und 2002 um einen Neubau erweitert. Zudem verfügt die Schule über eine eigene separate Sporthalle.

Gymnasium Vogelsang

Das Gymnasium Vogelsang wurde 1972 gegründet und ist damit das jüngste der vier Solinger Gymnasien. Zunächst im sogenannten Roten Esel, dem Gebäude einer ehemaligen Volksschule aus roten Ziegelsteinen im Stadtteil Wald, und einigen anderen Dependancen untergebracht, zog die Schule im Schuljahr 1979/1980 an ihren heutigen Standort, das neugebaute Schulzentrum Vogelsang auf der namensgebenden Anhöhe zwischen Solingen-Gräfrath und -Wald. Es teilt sich seine Räumlichkeiten mit der Realschule Vogelsang und bildet auf diese Weise mit rund 1.700 Schülern, davon etwa 1.000 am Gymnasium den größten Schulkomplex Solingens.

Als einziges Solinger Gymnasium bot es seit Mitte der 1980er-Jahre in den fünften bis siebten Klassen einen Montessori-Zweig mit mehreren Wochenstunden Freiarbeit an. Ein weiterer pädagogischer Schwerpunkt ist der musisch-künstlerische Bereich mit Musik, Theater und bildender Kunst, zum Beispiel der Unterricht in Streicherklassen, also dem Erlernen eines Streichinstruments im Musikunterricht in den fünften und sechsten Klassen sowie Leistungskurse im Fach Kunst in der gymnasialen Oberstufe.

Im Schuljahr 2009/2010 nahm das Gymnasium Vogelsang, beginnend mit der fünften Klasse, als erste Schule ihrer Schulform in Solingen den Ganztagsbetrieb auf.

Realschulen

Albert-Schweitzer-Schule

Die in Solingen-Wald, unweit des Humboltgymnasiums, gelegene Albert-Schweitzer-Schule war bei ihrer Gründung im Jahre 1953 die erste mittlere Schule in Solingen. Ihren heutigen Namen erhielt sie allerdings erst 1956 nach dem deutsch-französischen Arzt Albert Schweitzer. Die Schule zeichnet sich durch ihre Kooperation mit den Stadtwerken Solingen sowie der Musikschule aus und bietet auch eine Bläserklasse an.

Realschule Vogelsang

Die Realschule Vogelsang bildet zusammen mit dem Gymnasium Vogelsang Solingens größten Schulkomplex mit rund 1.700 Schülern, von denen etwa 700 die Realschule besuchen. Er befindet sich im Norden Solingens auf der Grenze von Solingen-Gräfrath und -Wald. Die Realschule Vogelsang bietet als einzige Realschule in Solingen einen Montessori-Zweig in den fünften bis zehnten Klassen an. Ein weiterer Schwerpunkt der Schule liegt in der Berufswahlorientierung. So unterhält die Realschule Vogelsang zahlreiche Kontakte zu weiterführenden Schulen und lokalen Unternehmern verschiedener Branchen.

Theodor-Heuss-Schule

Die nach Theodor Heuss, dem ersten deutschen Bundespräsidenten, benannte Realschule befindet sich im Solinger Stadtteil Mitte, unweit der August-Dicke-Schule und hat etwa 750 Schüler. Zahlreiche beispielhafte Projekte und Arbeitsgruppen grenzen die Schule von anderen ab. Seit dem Schuljahr 2011/2012 stellt die Schule auf den Ganztagsbetrieb um.

Sekundarschule

Seit dem Schuljahr 2013/2014 existiert im Gebäude der auslaufenden Hauptschule Central die erste Städtische Sekundarschule Solingens. Die Hauptschule Central stellt den Schulbetrieb nach dem Schuljahr 2018/2019 endgültig ein.

Volkshochschule

Die Volkshochschulen und Familienbildungsstätten von Solingen und der Nachbarstadt Wuppertal haben sich zur Bergischen Volkshochschule zusammengeschlossen. Seit 2006 erscheint zweimal pro Jahr ein gemeinsames Kursprogramm für beide Städte. Neben der beruflichen wird auch eine allgemeine Ausbildung mit kulturellen, politischen, ökonomischen und linguistischen Aspekten angeboten. Zudem werden die Teilnehmer nach Wunsch auch bei Fragestellungen zur Familienbildung unterstützt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater und Museen

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Kunstmuseum Solingen im alten Gräfrather Rathaus

Das Theater und Konzerthaus mit Pina-Bausch-Saal, Großem und Kleinem Konzertsaal in der Stadtmitte bildet seit über 50 Jahren das Zentrum größerer kultureller Veranstaltungen in der Stadt. Es wird vom Kulturmanagement der Stadt Solingen betrieben. Darüber hinaus besteht das Kulturzentrum COBRA im Stadtteil Merscheid. Es wurde 1984 von der Kultur-Initiative Die Provinz lebt Solingen e. V. initiiert und 1994 eröffnet. Heute bildet es einen Ort für Kultur, der neben einer großen Bühne ein regelmäßiges Kinoprogramm anbietet.<ref>Entstehungsgeschichte der Cobra auf home.wtal.de, abgerufen am 11. März 2015</ref><ref>Homepage der Cobra auf cobra-solingen.de, abgerufen am 11. März 2015</ref>

Die beiden mittlerweile privat betriebenen Häuser Festhalle Ohligs und Walder Stadtsaal bilden die Zentren für kulturelle Veranstaltungen in Ohligs und Wald.

Das Deutsche Klingenmuseum im ehemaligen Kloster in Solingen-Gräfrath bietet neben Blankwaffen aus Solinger Produktion auch eine der größten Bestecksammlungen der Welt. In den Räumlichkeiten von Schloss Burg untergebracht befindet sich das Bergische Museum. Es führt durch das mittelalterliche Leben der Ritter und des Adels als wichtiger Bestandteil der frühen Geschichte des Bergischen Landes. Ausgestellt sind unter anderem Ritterrüstungen und Schwerter.

Im alten Gräfrather Rathaus ist mit dem Kunstmuseum Solingen – dem ehemaligen Museum Baden – ein vielseitiges Kunstmuseum mit Städtischer Kunstsammlung, der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, der Sammlung Gerhard Schneider (Verfemte Kunst), der Exil-Literatur-Sammlung Jürgen Serkes und der Sammlung Arthur Dorp entstanden. In den Räumlichkeiten des Museums eröffnete zu Beginn des Jahres 2015 Deutschlands erstes Zentrum für Verfolgte Künste.<ref>Pressebericht der Focus Online vom 29. September 2014, abgerufen am 27. Januar 2015</ref><ref>Bericht der Jüdischen Allgemeinen vom 8. Januar 2015, abgerufen am 22. Mai 2015</ref>

Auch die Industriegeschichte Solingens kann an verschiedenen Orten erfahren werden. Die Gesenkschmiede Hendrichs des LVR-Industriemuseums ist eine über hundert Jahre alte Scherenschlägerei und Gesenkschmiede, in der auch heute noch auf traditionelle Weise Scheren von Hand gefertigt werden. Im Schleifermuseum Balkhauser Kotten an der Wupper werden die für Solingen typischen und bedeutsamen historischen Schleifmethoden veranschaulicht. Das Kuratorium Balkhauser Kotten e. V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Kotten als heimatgeschichtliches Museum zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Das Schleifermuseum im Wipperkotten zeigt die traditionelle Herstellung von Messern im letzten in Solingen erhaltenen Doppelkotten, ebenfalls an der Wupper. Loos’n Maschinn im Stadtteil Widdert stellt dagegen als ehemalige Dampfschleiferei die Arbeitsstätte der Solinger Schleifer des ausgehenden 19. Jahrhunderts dar. Als diese von der Wasserkraft auf Dampfkraft umstellten, nannten sie ihre neuen Schleifkotten Maschinnen. 1895 gab es 107 davon – einer dieser Bauten wurde mustergültig erneuert, ein Raum und ein Treppenhaus sind erhalten und werden vom Förderverein Industriemuseum Solingen e. V. unter dem Namen Loos’n Maschinn als Ausstellungsraum betrieben.

Ebenfalls erwähnenswert ist das Laurel & Hardy-Museum. Im Walder Kotten privat betrieben, setzt es das Leben und Wirken der Stars von Dick und Doof originell in Szene.

Das Museum Plagiarius, das wohl weltweit erste Museum gegen Produktpiraterie, befindet sich im Kopfbau der Güterhallen am ehemaligen Hauptbahnhof im heutigen Südpark. Es eröffnete am 1. April 2007 im Zuge der Umgestaltung des Geländes um den ehemaligen Hauptbahnhof.

Einzigartig ist überdies das vollständig museal erhaltene Waschhaus Weegerhof. Eröffnet im Jahre 1928 inmitten der Spar- und Bauvereinssiedlung Weegerhof war es bis in das Jahr 2005 in Betrieb. Das Museum zeigt mit seiner original erhaltenen Ausstattung und den Maschinen aus den späten zwanziger Jahren den Alltag der Hausfrauen zu jener Zeit. Die Einrichtung wird durch moderne, multimediale Ausstellungstechnik aufgewertet.<ref>Waschhaus Weegerhof auf kulturserver-nrw.de, abgerufen am 24. Februar 2015</ref>

Außerdem gibt es ein ehrenamtlich betriebenes Hofschaftsmuseum. Es befindet sich in der Hofschaft Buscher Feld in Gräfrath und veranschaulicht das Hofschaftsleben vergangener Generationen in einem museal erhaltenen, bergischen Fachwerkhaus.<ref>Informationen zum Museum auf hofschaftsmuseum.de, abgerufen am 9. April 2015</ref>

Musik

Solingen trägt in der deutschen Rockszene den Beinamen Rock City No. 1, was daher rührt, dass in der Stadt viele Rockbands gegründet wurden. Zu den bekanntesten zählt etwa die Band Accept. Auch andere Bands haben ihre Wurzeln in der Klingenstadt, darunter unter anderem Aclys, Lockjaw und S.Y.P.H. In Solingen gibt es einen Cow Club, der sich für die Förderung von Jugendkultur und Rockmusik einsetzt und vor allem jungen Musikern und Bands in der Stadt unter die Arme greift.<ref>Website des Cow Club auf cowclub.de, abgerufen am 27. Juli 2015</ref>

Gemeinsam mit der Nachbarstadt Remscheid unterhält Solingen die Bergischen Symphoniker als Orchester in öffentlicher Trägerschaft. In der Stadt gibt es überdies diverse traditionelle Chöre, darunter den Bergischen Männerchor 1801 e. V., der sich rühmt, der älteste Männerchor Deutschlands zu sein. Die Stadt unterhält darüber hinaus eine städtische Musikschule, die bereits 1946 gegründet wurde.<ref>Chronik der Musikschule auf musikschlue-solingen.de, abgerufen am 27. Juli 2015</ref>

Ferner ist in Solingen seit dem Jahre 1976 die Zentralstelle für den deutschsprachigen Chorgesang in der Welt angesiedelt. Diese sieht sich als zentrale Anlaufstelle für deutschsprachige Chöre in verschiedenen Ländern und zählt die Kontaktaufnahme und den Informationsaustausch unter den Chören zu ihren Aufgaben. Seit 2008 ist die Zentralstelle Chorgesang der Musikschule angegliedert.<ref>Website der Zentralstelle Chorgesang auf zentralstelle-chorgesang-solingen.de, abgerufen am 27. Juli 2015</ref>

Orte des Gedenkens

An einigen Orten in der Stadt finden sich Denkmale, im Wesentlichen solche des Gedenkens an lokal bedeutende Persönlichkeiten oder Kriegerdenkmale.<ref>Denkmale auf solingen-internet.de, abgerufen am 11. Februar 2015</ref> Das bekannteste jedoch ist das Mahnmal Solinger Bürgerinnen und Bürger, das als Reaktion auf den fremdenfeindlichen Brandanschlag 1993 entstand. Es befindet sich vor der Mildred-Scheel-Schule in Merscheid und zeigt zwei Metall-Skulpturen, die ein Hakenkreuz zerreißen, umrahmt von Metallringen mit den Namen ihrer Spender.

Ebenfalls bekannt sind das Denkmal des Rüdensteins am Ufer der Wupper bei Rüden, das Reiterstandbild von Graf Engelbert I. auf Schloss Burg sowie das Denkmal der Solinger Liëwerfrau an der Kirchtreppe in der Innenstadt. Am Alten Markt befindet sich das Denkmal des Heimatdichters Peter Witte und am Fronhof die Metall-Halbkugel, die an den Gründungspunkt der Stadt Solingen erinnern soll. Das aus zwei Schleifsteinen bestehende Czimatis-Denkmal am Czimatisplatz ist benannt nach dem gleichnamigen Solinger Arzt, der die vor allem bei Schleifern auftretende Staublunge erfolgreich bekämpfte, In der Nähe der Walder Kirche steht das Schleiferdenkmal des Solinger Künstlers Hendryk Dywan. Vor der Sparkasse im Stadtteil Unterburg existiert das Denkmal des sogenannten Kiepenkerls, der unterwegs ist, die Burger Brezel zu transportieren. An der Unnersberger Allee im Stadtteil Höhscheid befindet sich eine 1997 initiierte Waschbeton-Skulptur, die an die Städtepartnerschaft zum niederländischen Gouda erinnern soll.<ref>Informationen zu einzelnen Denkmalen auf zeitspurensuche.de, abgerufen am 11. Februar 2015</ref>

Kriegerdenkmale finden sich auf diversen Friedhöfen überall im Stadtgebiet. Ebenso gibt es an verschiedenen Orten, etwa vor dem Klingenmuseum, überdimensionierte Scheren, die auf die Bedeutung Solingens als Klingenstadt aufmerksam machen.

Bauwerke

Die 1890 bis 1892 errichtete St.-Clemens-Kirche mit ihren beiden Sichtbeton-Turmspitzen von Dominikus Böhm ist ein markantes Wahrzeichen der Solinger Innenstadt. Die sonstigen bedeutenden Bauwerke liegen jedoch außerhalb der im Zweiten Weltkrieg größtenteils zerstörten Innenstadt.

Das Schloss Burg ist eine wieder aufgebaute mittelalterliche Burganlage aus dem 12. Jahrhundert, die ihre historische Gründung den Grafen von Berg verdankt und lange Zeit deren Residenz war, bevor diese nach Düsseldorf übersiedelten. Seit der Zugehörigkeit zu Solingen 1975 ist sie das meistbesuchte Wahrzeichen der heutigen Stadt Solingen. Darüber hinaus befinden sich weitere, Jahrhunderte alte Schlösser, Burgen und Adelssitze im Stadtgebiet, darunter das Schloss Caspersbroich und das Wasserschloss Hackhausen, siehe dazu auch die Liste der Burgen und Schlösser in Solingen.

Überregional bekannt ist auch die Müngstener Brücke. Mit einer Höhe von 107 Metern ist sie Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke. Sie verbindet Solingen mit Remscheid und überspannt dabei das Tal der Wupper. Ein weiteres Wahrzeichen der Gesamtstadt ist der historische Ortskern um den Marktplatz im Stadtteil Gräfrath sowie der zum Lichtturm umgebaute ehemalige Wasserturm, der sich ebenfalls in Gräfrath befindet.

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Typische Wohnstraße mit gründerzeitlicher Bebauung in Höhscheid

Trotz schwerer Zerstörungen insbesondere der innerstädtischen Bereiche Solingens während des Zweiten Weltkriegs hat in der Stadt eine Fülle historischer Bausubstanz überlebt. Besonders Bauten aus der Zeit zwischen 1860 und dem Ersten Weltkrieg sind erhalten. Aufgrund der Kriegszerstörungen, Abrisse und baulicher Verdichtung in der Nachkriegszeit sind sie allerdings seltener in geschlossenen Ensembles anzutreffen, sondern über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Sie sind Zeugnisse der großen wirtschaftlichen Bedeutung Solingens und des gesamten bergischen Raumes als Industriestandort im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Besonders erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang die Solinger Nordstadt mit dem Viertel um die Kurfürsten-, Klemens-Horn-, Cäcilien- und Sonnenstraße sowie das Viertel um den Bismarckplatz in Höhscheid.

Typisch für Solingen sind große und aufwändige Fabrikantenvillen, die schon seit der Frühindustrialisierung im beginnenden 19. Jahrhundert häufig direkt neben den Betrieben entstanden sind. Sie liegen vorzugsweise an den heute innerstädtischen Verbindungsstraßen zwischen den ehemals selbstständigen Städten und an den Ausfallstraßen. Eine große Zahl dieser Villen ist bis heute erhalten.<ref>Fahmüller, Rogge, Kieser: Villen in Solingen – Bürgerliche Wohnhäuser zwischen 1860 und 1950</ref> Eines der selteneren Beispiele für eine Fabrikantenvilla des 18. Jahrhunderts ist das heute als Standesamt genutzte Haus Kirschheide.

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Balkhauser Kotten – Solinger Schleifkotten an der Wupper

In Solingen stehen noch viele mehrstöckige gründerzeitliche Mietshäuser, der größte Teil in den innerstädtischen Bereichen. Viele sind durch beträchtliche bauliche Veränderungen aus der Nachkriegszeit, etwa dem Einbau neuer Türen und Fenster oder in Teilen entfernter Ornamentik nicht mehr im ursprünglichen Zustand erhalten. Die historische Bausubstanz kann so vom Passanten häufig nicht erkannt und erlebt werden, die Aussagekraft vieler Denkmale ist so gemindert. Behutsame Rekonstruktionen führten jedoch beispielhaft zu einer Wiederherstellung des intendierten Erscheinungsbildes.

Vor allem in den Solinger Hofschaften finden sich vielerorts Jahrhunderte alte bergische Fachwerkhäuser, die aber in den meisten Fällen vielfache bauliche Veränderungen durchgemacht haben. Erwähnenswert sind aufgrund ihrer Größe und Dichte an historischem Baubestand beispielsweise die Hofschaften Dahl in Merscheid, Bech in Wald sowie Keusenhof und Maubes in Ohligs. Zu den Wohnhäusern gehören zudem vielerorts Kotten, Mühlen und Hämmer, die ebenfalls häufig in Fachwerkbauweise entstanden. Aufgrund des feuchten Klimas im Bergischen Land wurden die Fachwerkhäuser, besonders entlang der Höhenrücken, oftmals mit einer Schieferverkleidung versehen. Unzählige dieser so nicht unmittelbar als Fachwerkhäuser auszumachenden Gebäude stehen an den Hauptdurchgangs- und Nebenstraßen überall im Stadtgebiet.

Sonstige Sehenswürdigkeiten sind der Wipperkotten, der letzte original erhaltene Doppel-Schleifkotten an der Wupper mit Schleiferei, Museum, Denkmal und Designerwerkstätte sowie der Balkhauser Kotten, ein altes Zeugnis der handwerklichen Geschichte Solingens und heute ein sogenanntes Arbeitsdenkmal. Die 1903 eingeweihte Sengbachtalsperre war zum Zeitpunkt ihrer Errichtung eine der ersten Trinkwassertalsperre Deutschlands. Sie liegt im Südosten des Stadtgebiets und versorgt große Teile der Stadt mit Trinkwasser. Die Sternwarte Solingen im Stadtteil Wald bietet regelmäßig öffentliche Führungen und Vorträge an und betreibt den Umbau des stillgelegten Kugelgasbehälters in Solingen-Ohligs zu einem Planetarium, dem Galileum Solingen.

Das älteste Gebäude Solingens ist der mittelalterliche Turm der Walder Kirche. Der romanische Westturm aus dem 12. Jahrhundert ist als Bestandteil der Kirche Mittelpunkt und Wahrzeichen des Stadtteils Wald. Mindestens 600 Jahre alt und damit das zweitälteste Gebäude ist die Kapelle St. Reinoldi in Rupelrath.

Regelmäßige Veranstaltungen

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Schloss Burg bei der Kultursommernacht 2011

In Solingen findet jedes Jahr eine Vielzahl kultureller Festivitäten statt. Die nachfolgende Auflistung stellt nur eine Auswahl der wichtigsten regelmäßigen Veranstaltungen dar, weitgehend ungenannt bleiben die zahlreichen, teilweise seit Jahrzehnten regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen diverser Vereine aus den Bereichen Hahnenköppen, Hofschaften, Siedler, Heimat, Kleingarten sowie lebendes Getier.

Alljährlich an einem Wochenende im Monat März zieht die Autoschau der örtlichen Kfz-Innung im Theater- und Konzerthaus jedes Jahr mehrere zehntausend Besucher an. Neben Autos zahlreicher Hersteller werden auch Zweiräder und zunehmend ebenfalls Elektroautos präsentiert. 2015 jährt sie sich zum 45. Mal. Das kulturelle Frühlingserwachen findet mit der Kultur Nacht Solingen jährlich im April statt. Die Messer-Macher-Messe im Monat Mai ist ein Fest mit Veranstaltungen rund um das Deutsche Klingenmuseum. In der Nacht zum 1. Mai findet seit neun Jahren das Walpurgisfest mit Hexenmarkt auf Schloss Burg statt. Ferner sind im Mai am Muttertags-Wochenende Marktfest auf dem historischen Marktplatz in Gräfrath und das Heimatfest der Hofschaft Nümmen bei Gräfrath Besuchermagnete. Die Walder Theatertage unter Federführung der Friedrich-Albert-Lange-Schule im Mai oder Juni sind überregional als wichtiges Theaterfestival an wechselnden Orten in der Stadt anerkannt.

Den Monat Juni prägen eine Vielzahl der sogenannten Hahnenköppenfeste in den Ortsteilen und Hofschaften. Auch das Jugendkulturfestival, einst vom Jugendstadtrat initiiert, findet im Juni statt. Ferner sind die Mittelaltermärkte auf Schloss Burg zu Sommerbeginn sowie die alle zwei Jahre stattfindende Solingen-Messe erwähnenswert. Letztere dient der Präsentation vieler Solinger Unternehmen und ihrer Produkte und ist als größte Industriemesse des bergischen Städtedreiecks bekannt. Im Monat Juli steht die Bergische Kunstausstellung im Kunstmuseum Solingen (ehemals Museum Baden) auf dem Programm. Den August prägt die Echt.Scharf.Solingen.-Sommerparty in der gesamten Innenstadt. So gibt es zum Beispiel ein Bühnenprogramm auf dem Neumarkt, einen verkaufsoffenen Sonntag, ein Winzerfest auf dem Fronhof sowie viele weitere Aktionen und Stände.

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Impression vom 38. Solinger Zöppkesmarkt

Die Echt.Scharf.Solingen.-Lichternacht mit Lichtinstallationen, internationalem Aktionstheater und Akrobatik, Live-Musik und Mitternachtsshopping in der Innenstadt folgt im September. Der überregional bekannte Zöppkesmarkt, ein traditioneller Trödelmarkt im Innenstadtbereich, findet immer am zweiten Wochenende im September statt. Ebenfalls in diesem Monat steht die sogenannte Fete am Denkmol, ein Stadtteil-Straßenfest auf dem Peter-Höfer-Platz (am Denkmal) in Höhscheid, auf dem Programm. Ferner wird das Schleiferfest am historischen Wipperkotten an der Wupper gefeiert. Im Oktober gibt es das Brückenfest mit festlichen Aktivitäten rund um die Müngstener Brücke, im darunter liegenden Brückenpark und darüber hinaus. Im Dezember finden verschiedene große und kleine Weihnachtsmärkte statt. Besonders erwähnenswert sind die beiden Weihnachtsmärkte in Solingen-Gräfrath, zum einen auf dem historischen Marktplatz und am Haus Grünewald, sowie der Weihnachtsdürpel in Ohligs vor der evangelischen Stadtkirche an der Wittenbergstraße.

Dürpelfest

Das größte Straßenfest in Solingen mit bis zu 120.000 Besuchern ist das Dürpelfest im Stadtteil Ohligs. Ursprünglich wurde das Dürpelfest als Alternative zum Solinger Zöppkesmarkt von der Ohligser Werbe- und Interessengemeinschaft e. V. im Jahr 1974 initiiert. Den Namen Dürpelfest hat es seit Mai 1975; er leitet sich vom Begriff Dürpel ab, dies sind die Stufen zur Eingangstür nach Solinger Mundart. Das Dürpelfest ist jedes Jahr an einem Mai-Wochenende in der Fußgängerzone der Ohligser Innenstadt zu finden. An über 40 Ständen und einer Kirmes auf dem Ohligser Marktplatz wird dem Besucher ein vielfältiges Programm angeboten. Berühmt ist das Dürpelfest vor allem für Live-Musik von unterschiedlichsten Coverbands, die unentgeltlich vor Publikum auf fünf Bühnen spielen.

Stadtführungen

Führungen durch die Stadt mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten werden seit 2004 von der Interessengemeinschaft Stadtführungen Solingen angeboten.<ref>Webpräsenz der IG Stadtführungen auf stadtfuehrungen-solingen.de, abgerufen am 18. April 2015</ref> Im Jahr 2014 nahmen insgesamt rund 2.300 Personen an den von 16 Stadtführern ehrenamtlich angebotenen Führungen teil. Themenschwerpunkte bilden etwa die Industriegeschichte der Stadt, die Bachtäler und die Wupper, die Hofschaften, die architektonischen Zeugnisse der Gründerzeit oder die einzelnen Stadtteile selbst.<ref>Bericht der Solinger Morgenpost vom 18. April 2015, abgerufen am 18. April 2015</ref>

Mundart

Die in Solingen gesprochene Mundart wird Solinger Platt genannt. Sie zählt zu den (west-)bergischen oder auch niederbergischen Mundarten, die zur Südniederfränkischen Dialektgruppe gehören, welche wiederum Teil der Limburgischen Dialektgruppe ist.

Das Solinger Platt gehört zum Ost-Limburgisch/Ripuarischen Übergangsgebiet. Damit ist es weder eindeutig Teil der niederdeutschen noch der mitteldeutschen Sprachgruppe, sondern teilt sich Spracheigenschaften beider Gruppen. So wird in Solingen das Wort ich als iech beziehungsweise als hochdeutsches ich ausgesprochen, was auf die mitteldeutsche Sprachgruppe hindeutet. Das Wort machen wird jedoch wie bei niederdeutschen Dialekten maken ausgesprochen.

Sport und Freizeit

Sportstätten und Freizeitmöglichkeiten

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Tierpark Fauna am Rande der Gräfrather Heide

Solingen stellt professionellen wie hobbymäßigen Sportlern eine Vielzahl an Sportstätten zur Verfügung.<ref>Übersicht über die Sportstätten auf solingen.de, abgerufen am 22. Februar 2015</ref> Darunter befinden sich elf Sporthallen, sieben Gymnastik- sowie zwei Judohallen. Außerdem gibt es vierunddreißig Turnhallen und einundzwanzig Freizeitanlagen im Freien. Letztere beinhalten neben der Radrennbahn Dorperhof das Baseballstadion am Weyersberg, die Herbert-Schade-Sportanlage am Schaberg, das Walder Stadion, das zum Abriss vorgesehene Stadion am Hermann-Löns-Weg sowie diverse Kunstrasenplätze. Alle Sportflächen insgesamt haben eine Größe von rund 50 Hektar.<ref name=":1">Norbert Motzfeld: Freiraum- und Grünflächen in Solingen, 2006, S. 8 (PDF; 2 KB)</ref>

Nach der Schließung der beiden Hallenbäder in Ohligs und in der Stadtmitte existiert für den professionellen Schwimmsport sowie das Schulschwimmen nur noch die Klingenhalle und für Hobby-Schwimmer im Stadtteil Wald das Hallenbad Vogelsang. Daneben gibt es zwei Freibäder, das in der Ohligser Heide gelegene Heidebad und das von einem Förderverein betriebene Freibad Ittertal im Stadtteil Wald. Ebenfalls im Ittertal gibt es eine Eisbahn unter freiem Himmel. Schließlich existiert außerdem die von der Lebenshilfe betriebene Eissporthalle in der Solinger Stadtmitte.

Im Historischen Freizeitpark im Ittertal steht Besuchern neben einigen anderen Attraktionen ein über 100 Jahre altes Wasserkarussell und ein Märchenwald zur Verfügung. Übernachtungsmöglichkeiten bestehen zum einen in den beiden Jugendherbergen in den touristisch stärker frequentierten Stadtteilen Burg und Gräfrath, zum anderen in Form eines Campingplatzes am Wupperufer bei Glüder.

In Solingen gibt es zwei Tierparks: den Tierpark Fauna in Gräfrath und den Solinger Vogel- und Tierpark in Ohligs. Daneben gibt es eine städtische Waldschule in Glüder.

Für Kinder und Jugendliche besonders attraktiv ist das einst vom Jugendstadtrat initiierte Rollhaus, das unter anderem eine Indoor-Halfpipe-Anlage anbietet. Einer der größten Spielplätze ist der in der Ohligser Heide gelegene Abenteuerspielplatz Engelsberger Hof, in der sich auch die mit Spendenmitteln restaurierte Lok Schnaufi befindet. Ein großer Hallenspielplatz befindet sich mit dem Tiki-Kinderland in den Hallen eines ehemaligen Baumarktes im Stadtteil Höhscheid.

Drei Minigolfplätze verteilen sich über das Stadtgebiet; sie befinden sich an der Scheider Mühle, am Campingplatz in Glüder sowie im Brückenpark. Städtische Jugendzentren bestehen in der Stadtmitte sowie den Stadtteilen Gräfrath und Aufderhöhe.

Parks und Grünanlagen, Kleingärten, Friedhöfe

Grünanlagen und Parks machen mehr als vier Prozent der Gesamtfläche Solingens aus.<ref name=":0" /> Zu den größten Anlagen zählen der im Stadtteil Wald befindliche Botanische Garten mit einer Fläche von etwa 7 Hektar, das Naherholungsgebiet Bärenloch im Nordosten der Innenstadt, der Walder Stadtpark hinter dem alten Walder Rathaus und der mittlerweile durch den Verein Lebenswertes Solingen e.V. ehrenamtlich gepflegte Gustav-Coppel-Park im Südosten der Stadt, außerdem der Südpark rund um den ehemaligen Hauptbahnhof. Auch der im Rahmen der Regionale 2006 entstandene Brückenpark am Wupperufer in Müngsten bildet eine beliebte Grünanlage im Zentrum des Bergischen Städtedreiecks. So entfallen 75 Hektar der Gesamtfläche Solingens auf Grünanlagen, darüber hinaus gibt es Spiel- und Bolzplätze auf rund 26 Hektar.<ref name=":1" />

Außerdem prägen das Stadtbild überdies einige Kleingartenkolonien. Sie haben schätzungsweise einen Anteil von 75 Hektar an der Gesamtfläche. Etwa 40 Hektar machen Friedhöfe aus. Zu den größten gehören der Parkfriedhof im Stadtteil Gräfrath und der Waldfriedhof Hermann-Löns-Weg in Ohligs.<ref name=":1" />

Sportvereine

In der Stadt gibt es eine Reihe von Sportvereinen, die in den verschiedensten Sportarten tätig sind. Einige von ihnen sind sehr erfolgreich in ihrem Bereich und errangen in der Vergangenheit einige Titel. Die folgende Auflistung ist alphabetisch nach Sportarten sortiert und enthält die wichtigsten, in Solingen ansässigen Vereine, die in der jeweiligen Sportart aktiv sind. Hinzu kommen eventuelle Erfolge. Die Vereinsnamen wurden der Übersichtlichkeit halber zumeist um das Gründungsjahr sowie den Zusatz e. V. verkürzt.

American Football

Im Bereich des American Football besonders erwähnenswert ist der 2006 gegründete AFC Solingen Paladins, der seit geraumer Zeit in der Oberliga NRW spielt. Ferner gibt es die Solingen Steelers U19- und U16-Mannschaften, die jeweils in der Regionalliga vertreten sind.

American Square Dance

Die Sportart des Square Dance wird vor allem von den Crossing Swords Solingen betrieben.

Automobilsport

Den Automobilsportbereich prägt der in Solingen ansässige Motorsportverein Streetgeneration.

Baseball

Einen der bekanntesten Sportvereine der Stadt bilden die Solingen Alligators. Der erfolgreiche Baseball-Sportverein spielt in der ersten Bundesliga, wurde 2006 und 2014 Deutscher Meister sowie 2005 und 2013 Vizemeister. Überdies war er in den Jahren 2004 und 2006 Vize-Europapokalsieger.

Badminton

Im Badminton sind mehrere Solinger Vereine aktiv. Darunter der DJK SG Solingen, der Wald-Merscheider Turnverein die BSG-Kiesering Solingen in der Solinger Südstadt sowie der in der Regionalliga spielende STC Blau-Weiß Solingen. Letzterer gilt offiziell als zweitältester Badmintonverein Deutschlands.

Basketball

Die Sportart Basketball prägt vor allem der BG TSG/DJK Solingen. Er spielt in der zweiten Regionalliga NRW.

Billard

Im Bereich Billard aktiv ist der 1920 gegründete Sportverein SBC Solinger Billard Club.

Boule

Der Boule Club Solingen 1992 ist in der Stadt in der Sportart Boule aktiv.

Boxen

Im Bereich des Boxens erwähnenswert ist die Polizeisportvereinigung Jahn Solingen.

Eishockey

In der Eishockey-Regionalliga spielend ist der Sportverein EC Bergisch Land erwähnenswert.

Eiskunstlauf

Im Bereich Eiskunstlauf aktiv ist der Solinger Turnerbund Eiskunstlauf und Eistanz.

Fechten

Mehrere Solinger Vereine beschäftigen sich mit dem Fechten. Das sind im Einzelnen der Wald-Merscheider Turnverein, die Germania Solingen sowie der Solinger Turnerbund.

Fußball

Im Bereich Fußball ist vor allem der ehemalige Sportverein 1. FC Union Solingen erwähnenswert. In seinen Spitzenzeiten spielte er in der zweiten Bundesliga. Heute noch aktiv ist im Bereich Frauenfußball der SV Eintracht Solingen. Er spielt in der Regionalliga West, seine zweite Mannschaft in der Bezirksliga. Außerdem gibt es den in der Bezirksliga spielenden VfB Solingen.

Handball

Im Handball bekannt ist vor allem der Bergische Handball-Club 06 (BHC), der 2005 aus der Fusion des LTV Wuppertal und der SG Solingen. Er spielt heute in der ersten Bundesliga. Daneben sind auch der Ohligser Turnverein 1888, der Solinger Turnerbund sowie der Wald-Merscheider Turnverein im Handball aktiv.

Kanu

Den Bereich Kanusport prägt der im Jahre 1888 gegründete Ohligser Turnverein.

Leichtathletik

In der Leichtathletik aktiv sind der 1951 gegründete Solinger Leichtathletik Club, der Solinger Turnerbund sowie der Wald-Merscheider Turnverein.

Pool Billard

Der Verein BC Solinger Niner's beschäftigt sich mit dem Pool Billard.

Radsport

Die beiden Radsportvereine Velo Solingen und RC Schwalbe 03 sind in Solingen aktiv. Sie nutzen die Radrennbahn Dorperhof.

Rugby

Im Bereich Rugby aktiv ist vor allem der Wald-Merscheider Turnverein, gegründet 1861.

Schach

Ebenfalls einer der bekanntesten Solinger Sportvereine ist der Solinger SG 1868, der im Bereich Schach aktiv ist. Er ist in der ersten Bundesliga, vielfacher Deutscher Meister sowie Europapokalsieger.

Schwimmen

In Solingen gibt es mehrere Schwimmvereine. Darunter sind der TSV Solingen Aufderhöhe, der Schwimmverein SV Solingen Süd, der SC Solingen, der Ohligser Turnverein sowie die DLRG Bezirk Solingen.

Segeln

Mit Segeln beschäftigt sich der Segel-Club Solingen.

Sportschützen

In Solingen gibt es eine Vielzahl Sportschützen-Vereine. Dies sind im Einzelnen: Höhscheider Schützenverein, St. Sebastianus Schützenbruderschaft Solingen Weeg, Sportschützen Solingen Mangenberg, Schützenverein Solingen-Aufderhöhe, Merscheider Schützenverein, Tontauben- und Gebrauchswaffenschießverein Solingen TUG sowie SSC Magnum Solingen.

Taekwondo

Im Bereich Taekwondo aktiv ist die Polizeisportvereinigung Jahn Solingen.

Tauchen

Vereinsmäßig getaucht wird im Schwimmverein SV Solingen Süd sowie im TSC WASPO Bergisch Land.

Tennis

Erfolgreich und in der ersten Bundesliga im Tennis spielend ist der STC '02. Darüber hinaus gibt es den Ohligser Turnverein und den Wald-Merscheider Turnverein, die auch über eine Tennis-Sparte verfügen.

Turnen

In der Sportart Turnen aktiv sind der Ohligser Turnverein, der Solinger Turnerbund und ebenfalls der Wald-Merscheider Turnverein.

Volleyball

Im Bereich Volleyball beschäftigt sind die TSG Solingen Volleys, der Ohligser Turnverein sowie der Wald-Merscheider Turnverein.

Sportveranstaltungen

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Der Gewinner der Straßenweltmeisterschaften von 1954: Louison Bobet

In der Vergangenheit waren Solingen und seine Sportstätten mehrmals Austragungsort verschiedener bedeutsamer Sportereignisse. Im Einzelnen fanden folgende Veranstaltungen in Solingen statt:

  • Am 21. und 22. August 1954 war Solingen Austragungsort der UCI-Straßen-Weltmeisterschaften. Auf dem extra dafür eingerichteten Klingenring kämpften über 200 Radfahrer in strömendem Regen um den Weltmeistertitel.
  • Das erste Länderspiel der deutschen Fußballnationalmannschaft der U-15-Juniorinnen fand am 6. Mai 2003 in Solingen statt. Die deutsche Auswahl besiegte die Niederlande mit einem 1:0 im Walder Stadion.
  • Am 26. Februar 2005 fand auf einer Kunstschneerampe am historischen Marktplatz in Solingen-Gräfrath unter dem Namen Ride the Stairway die erste Snowboard- und Mountainbike-Meisterschaft statt.
  • Das zweite NRW-Turnfest mit verschiedensten Veranstaltungsbestandteilen und mit weit über 10.000 Besuchern wurde vom 22. bis 25. Juni 2011 gemeinsam mit der Nachbarstadt Remscheid in beiden Städten veranstaltet.<ref>Informationen zum Turnfest auf turnfest2011.de, abgerufen am 11. Februar 2015</ref>
  • Vom 16. bis zum 18. März 2012 wurde in Solingen die Deutsche Meisterschaft im Bogenschießen ausgetragen.

Die teilnehmerstärkste, regelmäßige Sportveranstaltung ist der sogenannte Klingenlauf. Alljährlich an Fronleichnam nehmen hunderte Menschen an den Läufen mit unterschiedlichen Distanzen durch die Solinger Innenstadt teil. Auch Staffelläufe sind Teil des Programms.<ref>Webpräsenz des Klingenlaufs auf klingenlauf.de, abgerufen am 6. April 2015</ref>

Persönlichkeiten

Der wohl berühmteste Sohn der Stadt ist der vierte deutsche Bundespräsident Walter Scheel (* 1919). Der FDP-Politiker war ab 1961 erst Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, dann von 1969 bis 1974 Außenminister und Vizekanzler.

Als weitere Persönlichkeiten sind der langjährige Beobachter (1949–1977) der politischen Szene in Bonn, Walter Henkels (1906–1987), Telekom-Chef Timotheus Höttges (* 1962), WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn (* 1964), Schriftsteller und Philosoph Richard David Precht (* 1964), sowie die Tänzerin und Choreographin Pina Bausch (1940–2009), Schauspielerin Veronica Ferres (* 1965) und der Fußball-Nationalspieler Christoph Kramer (* 1991), der 2014 mit seiner Mannschaft Weltmeister wurde, zu nennen. Auch SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann (1906–1962) wurde in Solingen geboren.

Ehrenbürger

Die Stadt Solingen hat seit ihrer Städtevereinigung im Jahre 1929 bislang nur einer Persönlichkeit die Ehrenbürgerwürde verliehen. Es handelt sich dabei um den ehemaligen Bundespräsidenten und gebürtigen Solinger Walter Scheel, dem diese Auszeichnung 1976 zuteil wurde. Die Stadt vergibt jedoch weitere Auszeichnungen an Persönlichkeiten, die sich um das Wohl der Stadt verdient gemacht haben. Dabei handelt es sich um den Kulturpreis der Bürgerstiftung Solingen 600, den Ehrenring der Stadt Solingen und den Ehrenpreis der Stadt Solingen, die Schärfste Klinge. Diese Auszeichnungen werden in unregelmäßigen Abständen vergeben.

Vor der Städtevereinigung wurden der Solinger Unternehmer Gustav Coppel, der der Stadt unter anderem das Coppelstift als psychologische Beratungsstelle schenkte, sowie der langjährige Solinger Oberbürgermeister und Initiator der Städtevereinigung, August Dicke, zu Ehrenbürgern ernannt. Dicke übte das Amt des Oberbürgermeisters mehr als 31 Jahre lang aus und wurde schließlich am 1. April 1928 zum Ehrenbürger ernannt.

Trivia

  • In den Jahren zwischen 1955 bis 1957 liefen insgesamt fünf Frachtschiffe der sogenannten Solingen-Klasse vom Stapel. Bestimmt waren sie für den Einsatz auf der Hamburg-Amerika Linie (HAPAG).
  • Seit September 2011 ist das vom City-Spiel-Verlag produzierte Brettspiel Das Solingen Quiz erhältlich, das Wissenswertes über die Sehenswürdigkeiten, die Geschichte und die Ortsteile von Solingen vermittelt.<ref>Offizielle Webseite des Solingen Quiz, abgerufen am 22. Februar 2015</ref> Durch Sponsoren und Förderer wurden alle Solinger Grundschulen mit Klassensätzen des Spiels ausgestattet, damit es im dritten Schuljahr, in dem das Thema Heimatkunde auf dem Lehrplan steht, als Ergänzung zum Unterricht genutzt werden kann.

Weblinks

Commons Commons: Solingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource Wikisource: Solingen – Quellen und Volltexte
Wikivoyage Wikivoyage: Solingen – Reiseführer
Wiktionary Wiktionary: Solingen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Literatur

  • Preußens Städte – Denkschrift zum 100-jährigen Jubiläum der Städteordnung vom 19. November 1808; hrsg. im Auftrag des Vorstandes des Preußischen Städtetages von Heinrich Silbergleit, Berlin 1908
  • Rheinisches Städtebuch; Band III 3. Teilband aus „Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte“ – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart 1956
  • Heinz Rosenthal: Solingen. Geschichte einer Stadt. 3 Bände, Braun, Duisburg
    • Band 1: Von den Anfängen bis zum Ausgang des 17. Jahrhunderts. 1969, DNB 457973358.
    • Band 2: Von 1700 bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. 1972, ISBN 3-87096-103-1.
    • Band 3: Aus der Zeit von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. 1975, ISBN 3-87096-126-0.
  • Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945, hrsg. von Walther Hubatsch, Band 7: Rheinland. Marburg an der Lahn 1978
  • Gottlieb Heinrich – Lebenserinnerungen, Bürgermeister von Sonnborn, Vohwinkel, Wald, hrsg. von H.-J. Momberger, ISBN 978-3-940439-11-6, Wuppertal 2009
  • Cornelia Konejung, Hans Kadereit: Solinger Profile. Verlag Zinke, Schwerin 2009, ISBN 3-932746-97-X
  • Literatur zu Solingen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Fahmüller, Johannes; Rogge, Ralf und Kieser, Marco: Villen in Solingen – Bürgerliche Wohnhäuser zwischen 1860 und 1950 In: Mainzer, Udo (Hrsg.): Arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege 74, Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2009, ISBN 978-3-88462-292-6
  • J. Beese, K. Dörken: 625 Jahre Solingen – Eine Handreichung zum Stadtjubiläum, 1999

Siehe auch

Portal Portal: Bergisches Land – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Bergisches Land

Quellen und Anmerkungen

<references />