Hilden


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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Hilden
51.1713888888896.939444444444450Koordinaten: 51° 10′ N, 6° 56′ O{{#coordinates:51,171388888889|6,9394444444444|primary
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Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Kreis: Mettmann
Höhe: 50 m ü. NHN
Fläche: 25,95 km²
Einwohner: 54.894 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-NW">Amtliche Bevölkerungszahlen auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 23. September 2015. (Hilfe dazu)</ref>
Bevölkerungsdichte: 2115 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 40721, 40723, 40724
Vorwahl: 02103
Kfz-Kennzeichen: ME
Gemeindeschlüssel: 05 1 58 016
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Rathaus 1,
40721 Hilden
Webpräsenz: www.hilden.de
Bürgermeisterin: Birgit Alkenings (SPD)
Lage der Stadt Hilden im Kreis Mettmann

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Datei:Hilden Eisengasse.JPG
Reformationskirche und Fachwerkhäuser: Hildens Siedlungskern ist teilweise erhalten.

Die Stadt Hilden liegt im Bundesland Nordrhein-Westfalen, Deutschland, und ist eine mittlere kreisangehörige Stadt des Kreises Mettmann im Regierungsbezirk Düsseldorf. Hilden liegt zwischen vier nordrhein-westfälischen Großstädten: Düsseldorf, Wuppertal, Solingen und Köln.

Geographie

Hilden liegt westlich der Stadt Solingen und südöstlich der Landeshauptstadt Düsseldorf und ist mit ca. 54.900 Einwohnern die viertgrößte Stadt im Kreis Mettmann. Das Stadtgebiet grenzt im Norden an Erkrath, im Nordosten an Haan, im Osten und Südosten an Solingen, im Süden an Langenfeld und im Westen an Düsseldorf. Der größte Teil der Stadt liegt auf einer Niederterrasse, die den Übergang vom Niederrhein in das Bergische Land markiert. Während der im Westen gelegene Bahnhof auf 48 Meter über Normalnull liegt, erheben sich die höchsten Punkte der Stadt, der Jaberg und der Sandberg, auf 107 bzw. 106 Meter. Beide liegen in der Hildener Heide, an der Grenze zu Haan. Durch das nach Osten ansteigende Relief ergeben sich Niederschlagsmengen, die mit über 800 mm pro Jahr bereits relativ hoch ausfallen.

In einer der dichtest besiedelten Städte Deutschlands sind Frei- oder Grünflächen extrem knapp. Hilden hat ein in sich stark geschlossenes Stadtgebiet, das von Autobahnen umgeben ist. Vororte oder eingemeindete Gebiete gibt es nicht, die Bevölkerungsdichte ist daher relativ hoch. Das größte unbebaute Gebiet ist der Hildener Stadtwald im Nordosten, nachdem die Giesenheide, eine der letzten großen Flächen im Hildener Norden, für die Bebauung freigegeben wurde. Da sich die Stadt sternförmig in die Haupthimmelsrichtungen ausgedehnt hat, sprechen die Hildener gemeinhin von Mitte, Nord, Süd, Ost und West, wenn sie ihre Wohngegend benennen möchten. Die teilweise in Registern geführten landschaftlichen Bezeichnungen (Meide, Karnap, Trotzhilden etc.) waren nie mehr als Flurnamen oder Einzelhöfe und werden daher meist nicht in der Bedeutung von Stadtteilen verwendet.

Geschichte

Vorgeschichte und Antike

In der späten Mittelsteinzeit (3000 v. Chr.) hielten sich im heutigen Stadtgebiet von Hilden erstmals Menschen auf. Mit Beginn der Jungsteinzeit siedelten erstmals Wanderbauern auf dem Hildener Stadtgebiet. Nach dem Abzug der Wanderbauern kamen Hirten und Bogenschützen mit ihren Herden nach Hilden. Am Ende der Jungsteinzeit gesellten sich Weidebauern zu den Hirten und Bogenschützen. Auf heutigem Hildener Stadtgebiet ließen sich Ackerbauern nieder. Sie entwickelten mit der ansässigen Bevölkerung eine Grabhügelkultur. Die Träger der Grabhügelkultur waren Kelten. Von Bolthaus bis Schalbruch legten sie ein großes Grabhügelfeld an.

Die ersten Germanen erreichten unseren Raum ca. 400 v. Chr. Die keltisch-germanische Bevölkerung wanderte nach Belgien ab. Germanische Stämme aus Mitteldeutschland wanderten ein.

Die Römer erreichten den Rhein ca. 58 v. Chr. Das heutige Stadtgebiet von Hilden liegt im damaligen Gebiet der germanischen Sugambrer. Die Römer betrachteten das rechte Rheinufer als Niemandsland; hier durfte niemand wohnen. Es gibt daher keine Bodenfunde aus dieser Zeit.

Später ließen sich Hattuarier im heutigen Hildener Stadtgebiet nieder. Die Hattuarier schlossen mit ihren germanischen Nachbarn den Bund der Franken und griffen die Römer in Neuss an. Vorsorglich evakuierten sie die hiesige Bevölkerung. 388 kam es zu einem römischen Vorstoß von Neuss aus (über Hilden und Vohwinkel) in den Raum Hattingen. Die Römer mussten umkehren und wurden in der Rheinebene vernichtend geschlagen. Die Römer zogen ihre Rheinarmee ab; die Hattuarier stießen ins Linksrheinische vor. Der Raum Hilden blieb seit 388 zunächst unbesiedelt.<ref>Statistisches Jahrbuch 2010, Geschichtliche Daten, ab S. 1</ref>

Mittelalter

Das in „Hattuarien“ gelegene heutige Stadtgebiet von Hilden war menschenleer und verwaldet. Als herrenloses Waldgebiet unterstand es dem Frankenkönig. Die Sachsen griffen „Hattuarien“ an, wurden aber zurückgeschlagen. Die Franken richteten hier eine Grafschaft ein – den Keldagau. Der Keldagau wurde dem südlich angrenzenden Großgau „Ripuarien“ zugeschlagen. Durch das heutige Hilden führten drei Altstraßen: der Mauspfad (von S nach N), die Strata Coloniensis (von W nach N) und die Kölnische Straße Trasse 5 (von W nach NO).

Karl der Große führte Kriege gegen die Sachsen. 804 wurde ein fränkisches Heer bei Neuss über den Rhein gesetzt. Es nahm den gleichen Weg, den die Römer 388 genommen hatten. Zwei fränkische Klöster, Kaiserswerth und Werden, sicherten den hiesigen Raum ab. Unter Ludwig dem Frommen war Ripuarien vorübergehend ein Herzogtum.

Bei der Reichsteilung von Verdun 843 fiel Ripuarien an Lothar I. (Lothringen). Dieses war in Grafschaften gegliedert. Das nach wie vor menschenleere Waldgebiet auf heutigem Stadtgebiet lag im Keldagau. 863 stießen die Normannen rheinaufwärts bis Neuss vor. Der herbeieilende sächsische Heerbann legte zum Schutz der hier in alle Richtungen führenden Straßen eine Wallanlage an – den Ringwall Holterhöfchen. Nach dem Abzug der Normannen 884 begann die endgültige Besiedlung Hildens.

Um diese Zeit wurde beim Herrenhof mit dem Bau der ersten Kirche begonnen, am Ort der heutigen Reformationskirche. Beim Amtsantritt des Kölner Erzbischofs Everger im Jahr 985 wurde eine Urkunde verfasst, in der Hilden erwähnt wird (der derzeit älteste urkundliche Nachweis der Stadt). Unter Evergers Nachfolgern Heribert, Pilgrim und Hermann II. wurde die erzbischöfliche Grundherrschaft Hilden von 999 bis 1056 von einem „Meier“ verwaltet. Weil die Flur durch die Anlage von Lehngütern schon ausgebaut war, entstanden neue Güter beim Herrenhof. Dadurch entstand das Dorf „Hilden“.

Eine weitere urkundliche Erwähnung fand Hilden in einer Urkunde vom 3. Oktober 1074 durch den Kölner Erzbischof Anno II. In der Urkunde heißt es, Erzbischof Everger von Köln habe während seiner Amtszeit dem Kölner St.-Kunibert-Stift einen Zehnt aus dem Wald Hilden entzogen. Everger amtierte von 985 bis 999.

Hilden wird in frühen Urkunden 1074 „Heldein“, 1176 „Helethen“ und 1179 „Helede“ genannt. Man nimmt an, dass dem Namen das mittelniederdeutsche Wort „helde“ zugrunde liegt. Danach hieße Hilden „an der Halde“, „am Abhang“, „eine Rodung an der Lichtung am Walde“.<ref>http://www.zeitspurensuche.de/02/flur1.htm unter: Zur Bedeutung alter Orts- und Flurnamen in Haan, Hilden, Wuppertal und Umgebung.</ref>

Der Adelssitz Haus Horst in Hilden, ursprünglich eine Wasserburg und Rittergut, wurde gegen Ende des 11. Jahrhunderts errichtet und gehörte wie die Ortschaft Hilden zusammen mit Haan über Jahrhunderte zum Einflussbereich des Kölner Erzstiftes. 1372 erhielt Ritter Craften von Elvervelde von Erzbischof Friedrich III. Höfe in Haan und Hilden mit den Gerechtsamen zum Lehen.<ref>Theodor Joseph Lacomblet, in: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstiftes Cöln, Urkunde 721, 1853, Teil 3, 1301–1400, S. ></ref>

Das Verhältnis der Hildener zur englischen Besatzungsmacht war im Großen und Ganzen gut, zumal mit der Aufnahme der BRD in die NATO aus den anfänglichen Besatzern Verbündete wurden, mit denen sich dann auch freundschaftliche Beziehungen entwickelten. 1951 wurde das Waldschwimmbad durch die Besatzungsmacht freigegeben. Besonders schätzten die Hildener in den 1960er Jahren die Teilnahme eines englischen Musikkorps an den Karnevalsumzügen. Im März 1968 verließ die letzte britische Einheit die Hildener Kaserne, die darauf von der Bundeswehr übernommen wurde.

Bereits wenige Monate nach Kriegsende – im September/Oktober 1945 – erfolgte die Gründung bzw. Neugründung politischer Parteien. Im Februar 1946 setzte die britische Militärregierung eine Stadtvertretung ein. Am 15. Februar 1946 wurde der Kaufmann Otto Goldhorn (CDU) von der durch die Militärregierung eingesetzte Stadtvertretung zum ersten ehrenamtlichen Bürgermeister gewählt, Hermann Sayn wechselte vom Bürgermeisteramt in das neugeschaffene Amt eines Stadtdirektors. Am 15. September 1946 fand die erste freie Kommunalwahl nach dem Kriege statt, bei der Otto Goldhorn in seinem Amt bestätigt wurde. Am 6. Dezember 1946 trat eine neue Gemeindeverfassung in Kraft, die auch für Hilden bestimmend wurde.

Im August 1948 legte Goldhorn sein Amt aus beruflichen Gründen nieder. Nach dem Amtsverzicht seines Vorgängers wurde der Handelsvertreter Franz Klems (CDU) am 14. August 1948 durch die Stadtvertretung zum Bürgermeister gewählt, er übte dieses Amt jedoch nur knapp zwei Monate aus bis zu den Kommunalwahlen im Oktober 1948.

Im Hungerwinter 1946/47 fand am 1. April 1947 eine Protestkundgebung gegen die schlechte Versorgungslage statt. Im Oktober 1947 wurden sechs Hildener Firmen für die Demontage-Liste benannt.

Nach der Kommunalwahl im Oktober 1948, der zweiten nach dem Kriege, wurde der Sparkassendirektor i. R. Otto Köster (CDU) vom Rat der Stadt zum Bürgermeister gewählt. Er wurde im Dezember 1950 und im November 1951 wiedergewählt.

Unmittelbar nach Kriegsende strömten verstärkt Heimatvertriebene, vor allem aus Schlesien, in die Stadt, so dass die Bevölkerung in kürzester Zeit auf über 30.000 (1952) stieg. Die durch die Zuwanderung verursachte Wohnungsnot wurde durch rege Bautätigkeit behoben, in Hilden war ein jahrzehntelanger Bauboom zu verzeichnen. Für Vertriebene und Umsiedler wurden vor allem im Süden der Stadt neue Siedlungen errichtet, in den siebziger Jahren folgten weitere Neubebauungen im Norden und im Osten.

Im Oktober 1952 wurde der erste Fernsehempfang in Hilden ermöglicht. Das heimische Fernsehen machte dem Kino zunehmende Konkurrenz.

Das erste Kino, das spätere Gloria an der Mittelstraße 37, wurde 1910 eröffnet, 1919 folgte das spätere Alhambra an der Gabelung und schließlich 1951 das Corso, heute Lux-Lichtspiele, an der Benrather Straße 20. Alhambra und Gloria wurden in den 1970er Jahren nacheinander geschlossen. Nur die Lux-Lichtspiele existieren noch und planen durch Modernisierung und Umstellung auf 3-D-Vorstellungen auch in Zukunft Kino-Begeisterte anzuziehen.<ref>Hildener Stadtgeschichte: Bilder flimmern im Pferdestall – Von Miriam Drescher Vor 100 Jahren wurde mit dem „Theater lebender Photographien“ das erste Kino in Hilden eröffnet. www.wz-newsline.de vom 26. Februar 2010.</ref>

Am 21. November 1952 wurde Robert Gies (SPD) durch den Rat der Stadt zum Bürgermeister gewählt. Schon 1933 hatte Gies dem Stadtrat angehört und war damals von Nationalsozialisten schwer misshandelt worden. Als Bürgermeister wurde Gies mehrfach wiedergewählt. Bei der Wahl im November 1969 unterlag er jedoch knapp.

Am 7. Februar 1956 gründete Hilden zusammen mit den anderen Anrainerstädten Düsseldorf und Erkrath den Zweckverband Erholungsgebiet Unterbacher See.

1961/62 wurde der Betrieb der historischen Straßenbahn (siehe unten) eingestellt und, zunächst auf gleichen Linienwegen, als Busbetrieb weitergeführt.

Der Bevölkerungszunahme gemäß wurden 1966 und 1968 neue Friedhöfe im Süden und Norden der Stadt angelegt.

Hilden gewann an kommunaler Bedeutung durch die Eröffnung des Instituts für öffentliche Verwaltung am Kolksbruch im Jahre 1968.

Dem politischen Gewicht der Flüchtlinge und Aussiedler aus Schlesien in der rheinischen Stadt Hilden entsprach die Übernahme einer Patenschaft über den Kreis Wohlau im Jahre 1957.

Nach Abzug der britischen Einheiten aus Hilden sollte die 1968 vereinbarte Partnerschaft mit der englischen Stadt Warrington das freundschaftliche Verhältnis zu Großbritannien fördern. Die britische Einheit hält die Erinnerung an ihre Zeit in Hilden auf der Webseite der britischen Rheinarmee mit Fotos und zahlreichen Informationen wach (siehe auch den Wiki-Artikel Waldkaserne).<ref>Hilden auf der Webseite der britischen Rheinarmee</ref>

Am 29. November 1969 wählte der Rat der Stadt die Fabrikantin Ellen Wiederhold (CDU) zur Bürgermeisterin. In der Folgezeit wurde sie noch viermal für eine weitere Amtszeit wiedergewählt. Nach ihrem Ausscheiden aus dem Amt, das sie 25 Jahre hindurch versehen hat und damit länger als alle früheren haupt- und ehrenamtlichen Hildener Bürgermeister, wurde ihr wegen ihrer großen Verdienste um die Stadt im November 1994 das Ehrenbürgerrecht verliehen. Sie starb am 4. September 1995. Während ihrer Amtszeit erfuhr Hilden einen bedeutenden Entwicklungsschub: wichtige Umstrukturierungen und Fördermaßnahmen für Wirtschaft und Kultur wurden vorgenommen.

1970 wurde die Itter-Regulierung auf dem Hildener Gebiet zum Abschluss gebracht. 1973 erhielt die Stadt-Sparkasse einen Neubau.

Am 1. Januar 1975 verlor Hilden im Rahmen der kommunalen Neugliederung durch das Düsseldorf-Gesetz den Elbsee, Menzelsee und Dreiecksweiher an den seitdem Düsseldorfer Stadtteil Unterbach. Das sich daran anschließende Stadtgebiet Hildens nördlich der A46 fiel an die Stadt Erkrath. Ein kleiner Teil Haans kam zu Hilden.<ref>https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?anw_nr=2&gld_nr=2&ugl_nr=2020&bes_id=4053&menu=1&sg=0&aufgehoben=N&keyword=D%FCsseldorf-Gesetz#det0</ref><ref>Falk Stadtplan Düsseldorf, Neuss, Meerbusch, Ratingen, Erkrath, Hilden; Maßstab 1:18500; 29. Auflage, Falk Verlag, Hamburg 1973</ref>

1979 wurde die in der Bevölkerung umstrittene Berliner Straße zur Umgehung der Innenstadt fertiggestellt. 1980 wurde die S-Bahnstrecke Düsseldorf-Flughafen–Hilden–Solingen-Ohligs in Betrieb genommen. 1987 folgte die Freigabe der Osttangente.

1973 zog das Helmholtz-Gymnasium Hilden in das Schulzentrum Holterhöfchen um, wo sich bereits je eine Haupt-, Real- und Berufsschule befanden. 1976 bildeten die Städte Hilden und Haan den Volkshochschul-Zweckverband Hilden-Haan.

1986 fand die Einweihung der Bezirkssportanlage am Bandsbusch statt. 1989 wurden das Wilhelm-Fabry-Museum und die Historische Kornbrennerei eröffnet.

Jüngste Vergangenheit von 1990 bis zur Gegenwart

1990 im Zeichen der politischen Wende in Osteuropa wurde ein Partnerschaftsabkommen mit der tschechischen Stadt Nove Mesto abgeschlossen. Drei Jahre später 1993 folgte die Einweihung des seitdem als Marktplatz dienenden Nove-Mesto-Platzes und die Eröffnung des Sport- und Freizeitbades „Hildorado".

Im November 1994 wurde Günter Scheib zum Nachfolger von Ellen Wiederhold gewählt. Er war der letzte ehrenamtliche Bürgermeister Hildens. Sein Amt als SPD-Ortsvereinsvorsitzender legte er nieder, um ein „vertrauensvoller Ansprechpartner für alle Bürger zu sein“, sagte er damals. Am 26. September 1999 wurde er – diesmal als erster hauptamtlicher Bürgermeister Hildens – wiedergewählt. Am 26. September 2004 erfolgte seine Wiederwahl.

Unter seiner Leitung beschloss der Rat der Stadt Hilden am 13. Dezember 2000 die Bereitstellung von 100.000 DM als humanitäre Hilfe für ehemalige Zwangsarbeiter sowie 10.000 DM zur wissenschaftlichen Aufarbeitung zum Thema „Zwangsarbeit in Hilden“.<ref>Joachim Schröder „...und peinlichst alles vermeiden, was irgendwie gegen deutsche Ordnung, Zucht und Sitte verstößt“. Zwangsarbeit in Hilden während des Zweiten Weltkrieges. Hrsg. vom Stadtarchiv Hilden, 2001./</ref>

Am 29. April 2001 erfolgte die Einweihung der Emir-Sultan-Moschee an der Otto-Hahn-Straße.

Am 27. März 2002 wurde das neue Service-Center der Deutschen Post an der Robert-Gies-Straße eröffnet. Am 9. April 2002 folgte die Gründung „Sport- und Kulturstiftung der Stadt Hilden“. Am 4. September des Jahres beschloss der Rat der Stadt Hilden einstimmig den Zusammenschluss der Stadt-Sparkasse Hilden mit den Sparkassen in Ratingen und Velbert zu einem Zweckverband unter dem Namen Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert (kurz: Sparkasse HRV). Das fusionierte Institut nahm am 1. Januar 2003 seinen Betrieb auf.

Im August 2003 fand die Präsentation der achtteiligen Tapisserie „1000 Jahre Hilden – Wege durch die Zeit“ von Katharina Gun Oehlert im Bürgerhaus statt.

Am 8. November 2003 wurde das Jugendzentrum „Area 51“ eingeweiht. Am 22. Januar 2005 fand im „Area 51“ eine Eröffnungsparty statt zum Jugendkulturjahr 2005.

Am 6. November 2004 erfolgte die Einweihung des Kultur- und Weiterbildungszentrums „Altes Helmholtz", das die Musikschule, die VHS, das Stadtarchiv, den Stadtverband der Musiker und Sänger, die Freizeitgemeinschaft Behinderte und Nichtbehinderte sowie die Jugendkunstschule KuKuK umfasst.

Es folgten die Eröffnung des Sport- und Vereinszentrums „HAT Fit“ am 15. Januar 2005 und im Jahr darauf am 29. Mai 2006 die Einweihung der neuen Tribüne auf der Bezirkssportanlage.

Am 11. November 2006 fand die Vorstellung des neuen Pflegezentrums (Hummelsterstraße) des Seniorenzentrums Hilden statt.

Am 24. September 2008 unterzeichnete Bürgermeister Scheib zusammen mit dem Vorstandsvorsitzenden der Düsseldorfer Stadtwerke Markus F. Schmidt den Kaufvertrag für 49,9 % der Stadtwerke Hilden GmbH an die Stadtwerke Düsseldorf.

In seiner Amtszeit erhielt die Integrationspolitik der Stadt Hilden neue Impulse. So erstellte das Amt für Soziales und Integration eine Studie unter dem Titel „Integration ist machbar! Strategiekonzept“ der Stadt Hilden.<ref>http://www.hilden.de/media/custom/388_2833_1.PDF?1126060209/ Strategiekonzept der Stadt Hilden zu Migration und Integration</ref>

Im September 2008 kündigte Bürgermeister Günter Scheib an, dass er nicht erneut kandidieren werde.<ref>Mitteilungen des Hildener Stadtarchivs, Wilhelm-Fabry-Museum, Leiter Dr. Wolfgang Antweiler, http://www.wilhelm-fabry-museum.de/</ref>

Am 21. November 2008 richtete das Sturmtief „Irmela“ auch in Hilden Schäden an. Unter anderem riss eine Sturmbö ein komplettes Dach ab und schleuderte es 50 m weit auf das Dach eines Supermarktes an der Beethovenstraße. Der Supermarkt und die beiden gegenüberliegenden Grundschulen (Adolf-Reichwein-Schule und Adolf-Kolping-Schule) mussten evakuiert werden.

Mit einem Festakt im Bürgerhaus feierte der Museums- und Heimatverein (jetzt „Unser Hilden e. V.“) am 17. Januar 2009 sein 25-jähriges Bestehen.

Nach zweieinhalb Jahren Sanierung wurde das alte Bahnhofsgebäude an der Bahnhofsallee am 25. Juni 2009 wieder eröffnet.

An der Walder Straße begannen am 7. August 2009 mit dem ersten Spatenstich die Bauarbeiten für das zweite Facharzt-Zentrum, das den Namen „Mediplus“ trägt. Das Warenhaus Hertie an der Mittelstraße schloss am 8. August 2009 seine Pforten. Es war unter den Firmierungen Central und Karstadt lange Zeit das bedeutendste Kaufhaus in der Innenstadt.

In der Mittelstraße wurde nach Abriss des Stahlbaus von 1973 am 18. September 2009 an gleicher Stelle der Grundstein für den Sparkassen-Neubau gelegt.

Mit der konstituierenden Ratssitzung am 28. Oktober 2009 endete die Amtszeit von Bürgermeister Günter Scheib. Der neue Bürgermeister Horst Thiele (SPD) leistete den Amtseid. Rudolf Joseph (FDP) wurde 1. stellv. Bürgermeister, Norbert Schreier (CDU) 2. stellv. Bürgermeister.

Anlässlich des 450. Geburtstags von Wilhelm Fabry am 25. Juni 2010 (1560) beging die Stadt Hilden ein „Fabry-Jahr“: Über das ganze Jahr verteilt fanden ca. 140 Veranstaltungen rund um Fabry, seine Zeit, Medizingeschichte und Gesundheit statt. Den Höhepunkt bildete ein großer Festumzug.

Am 30. September 2010 taufte Bürgermeister Thiele den ersten von 84 neuen S1-Zügen (Näheres zum S-Bahn-Verkehr in Hilden siehe Verkehr).

Am 18. November 2011 konnte Hilden auf 150 Jahre Stadtrecht (seit 1861) zurückblicken.<ref>http://soz-kult.fh-duesseldorf.de/members/ulrichdeinet/jahrbuch2010/ Statistisches Jahrbuch 2010, Hilden September 2011, Chronik S. 15–17/</ref>

Einwohnerentwicklung

Hildens Bevölkerungsentwicklung<ref name="wilhelm-fabry-museum.de" />

Datei:Einwohnerentwicklung in Hilden.jpg
Einwohnerentwicklung in Hilden
Jahr Einwohner
1850 3.600
1864 5.600
1875 6.800
1894 8.900
1920 19.700
1933 20.500
1940 22.700
1946 25.400
1948 26.400
1952 30.000
1969 47.700
1994 55.200
2010 55.441
2011 55.508
2012 55.743
2013 56.982

Politik

Bürgermeister

Hauptamtliche Hildener Bürgermeister 1808 bis 1945

  • 1808–1809 Georg Eberhard Clamor Friedrich von dem Bussche-Ippenburg gen. Kessel, Herr zu Hackhausen
  • 1809–1814 Albert Asbeck
  • 1814–1818 Nicolas von Pigage, Benrath
  • 1819–1822 Hermann Leven, Benrath
  • 1822–1842 Franz Albert Schieß, Benrath
  • 1842–1843 Interregnum: Beigeordneter August Reyscher, Hilden
  • 1843–1845 Eduard Freiherr von Wittenhorst-Sonsfeld
  • 1846–1851 Hermann Clemens
  • 1851–1865 Albert Koennecke
  • 1865–1877 Joseph Johann Pabst
  • 1877–1894 Karl Julius Gustav Wachtel
  • 1896–1920 Karl Wilhelm Heitland
  • 1920–1933 Erich Lerch
  • 1933–1945 Walter Schomburg

Ehrenamtliche Hildener Bürgermeister 1945 bis 1999

  • 1945–1946 Hermann Sayn
  • 1946–1948 Otto Goldhorn (CDU)
  • 1948–0000 Franz Klems (CDU)
  • 1948–1952 Otto Köster (CDU)
  • 1952–1969 Robert Gies (SPD)
  • 1969–1994 Ellen Wiederhold (CDU), Inhaberin der damaligen Lackfabriken Wiederhold
  • 1994–1999 Günter Scheib (SPD)

Hauptamtliche Hildener Bürgermeister seit 1999

Bei der Kommunalwahl am 15. Mai 2014 konnte sich in der Hauptwahl kein Bewerber um das Amt des Bürgermeisters durchsetzen. Mit 40 % erhielt Birgit Alkenings (SPD) die meisten Stimmen. Ihr folgten Marion Buschmann (CDU, 28 %), Ralf Bommermann (Allianz für Hilden, 9,9 %), Rudolf Joseph (FDP, 7,8 %), Gerd Hegmann (parteilos, 5,8 %), Klaus-Dieter Bartel (Grüne, 5 %) sowie Ludger Reffgen (Bürgeraktion, 3,3 %).

Die Stichwahl am 15. Juni 2014 konnte Birgit Alkenings mit 62,7 % der Stimmen für sich entscheiden. Sie folgt dem seit 2009 amtierenden Bürgermeister Horst Thiele (SPD).

Die ehrenamtlichen Stellvertreter der Bürgermeisterin wurden in der konstituierenden Sitzung des Stadtrates im Juni 2014 neu gewählt; 1. stellvertretender Bürgermeister ist Norbert Schreier, 2. stellvertretende Bürgermeisterin ist Marianne Münnich.

Stadtdirektoren

Stadtdirektoren hatte Hilden wie auch andere Städte in NRW nur begrenzte Zeit, nämlich 53 Jahre. Die Doppelspitze in der Verwaltung der Städte wurde 1946 von der britischen Besatzungsmacht eingeführt und im Jahre 1999 durch eine Kommunalreform wieder abgeschafft.

Hildener Stadtdirektoren 1946 bis 1999:

  • 1946–1958 Hans Beaujean
  • 1958–1965 Hans Knop
  • 1965–1974 Heinz Brieden
  • 1974–1999 Karl-Detlev Göbel

Stadtrat

Der Stadtrat setzt sich folgendermaßen zusammen:

Partei 1999 Sitze (52) 2004 Sitze (46) 2009 Sitze (44) 2014 Sitze (44)
Christlich-Demokratische Union (CDU) 44,7 % 23 40,2 % 18 30,2 % 13 33,3 % 14
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 34,2 % 18 34,5 % 16 29,5 % 13 36,1 % 16
Bündnis 90/Die Grünen (Grüne) 4,3 % 2 6,9 % 3 9,0 % 4 9,4 % 4
Bürgeraktion Hilden (BA) 4,9 % 3 8,1 % 4 10,1 % 4 6,1 % 3
Freie Demokratische Partei (FDP) 5,8 % 3 6,4 % 3 13,1 % 6 6,4 % 3
Die Unabhängigen Hilden (dUH) 6,2 % 3 3,9 % 2 8,0 % 4 - -
Allianz für Hilden (Allianz) - - - - - - 7,6 % 2
Alternative für Deutschland (AfD) - - - - - - 1,2 % 2

Im Sommer 2010 spaltete sich von der FDP die neu gegründete Fraktion der „Freien Liberalen“ ab. Diese schlossen sich dann im Sommer 2013 mit den Unabhängigen und Teilen der Bürgeraktion in der „Allianz für Hilden“ zusammen. Durch den Wechsel eines Ratsmitglieds von der Allianz zur AfD erhielt diese im Herbst 2014 trotz ihres niedrigen Wahlergebnisses Fraktionsstatus im Hildener Stadtrat.<ref>Ratsherr Bommermann will zur „Alternative“ wechseln. Rheinische Post, 24. November 2014, abgerufen am 4. Dezember 2014.</ref>

Jugend- und Kinderparlament

Außerdem ist bereits seit Sommer 2000 das so genannte Jugendparlament etabliert, das sich aus gewählten Vertretern der in Hilden wohnenden Jugendlichen von 14 bis 21 Jahren zusammensetzt. Sie vertreten die Interessen, Bedürfnisse und Belange der Jugend in Hilden. Dabei ist das Jugendparlament überparteilich, überkonfessionell und für Jugendliche aller Nationalitäten offen. Wichtiger Bestandteil der Arbeit ist das Beraten der Politik und Verwaltung bei der Gestaltung einer jugendfreundlichen Stadt.

Hinzu kommt das Kinderparlament, das 1997 auf Initiative (per Bürgerantrag) eines einzelnen, seinerzeit zehn Jahre alten, Hildeners gegründet wurde und seitdem professionelle Unterstützung durch das pädagogische Fachpersonal des städtischen Jugendamtes erhält. Es setzt sich aus Vertretern der Dritt- bis Sechstklässler aller Hildener Schulen zusammen, die jährlich neu gewählt werden. Sitzungsleiter des Kinderparlaments ist der amtierende Bürgermeister; das Jugendparlament wählt unmittelbar nach seiner Wahl zwei gleichberechtigte Vorsitzende.

Verbandswesen

Hilden ist Sitz einer der beiden Bundesgeschäftsstellen der Gewerkschaft der Polizei. Die andere befindet sich in Berlin.

Das selbstorganisierte, ehrenamtliche Jugendverbandswesen ist in Hilden nur vergleichsweise schwach ausgeprägt. Neben zwei Pfadfinderverbänden (Europa-Scouts Hilden und Stamm Apollo im Pfandfinderverband Mosaik) tritt in der lokalen Wahrnehmung vor allem die KjG St. Konrad hervor, die mit etwa 230 Mitgliedern wohl die größte örtliche Untergliederung dieses bundesweit tätigen kirchlichen Jugendverbands ist.

Stadtverwaltung

Die hauptamtliche Verwaltungsspitze bilden seit dem 23. Juni 2014: Bürgermeisterin Birgit Alkenings (SPD), 1. Beigeordneter Norbert Danscheidt (CDU), Beigeordneter Reinhard Gatzke (parteilos) und Beigeordnete Rita Hoff (parteilos).

Sonstige Verwaltungsstellen

Öffentliche Institutionen runden das Bild ab: Außer der Stadtverwaltung mit ihren Ämtern und Einrichtungen beherbergt Hilden ein Finanzamt und das Landesprüfungsamt.

Hilden ist Standort einer Kaserne der Bundeswehr, wegen ihrer speziellen Lage auch Waldkaserne genannt, in der das einzige Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr stationiert ist. In Hilden befindet sich außerdem die Stelle 31 des MAD.

Die Stadt führt ein Stadtwappen, eine Flagge und ein Dienstsiegel. Das Recht zur Führung eines Wappens ist der Stadt mit Urkunde vom 2. April 1900 von König Wilhelm II. von Preußen verliehen worden.

Wappen

Blasonierung: „Unter silbernem (weißem) Schildhaupt, darin ein roter Wechselzinnenbalken, in Grün ein silberner Schrägwellenbalken, begleitet oben von einem silbernen (weißen) Kammrad unten von einer silbernen (weißen) Sichel. Im Oberwappen eine dreitürmige silberne (weiße) Mauerkrone mit geschlossenem schwarzen Tor.“

Das erste Wappen Hildens entstammt einem Entwurf von Peter Wymar und Woldemar Harleß, der mit Änderungen des königlichen Heroldsamtes in Berlin versehen wurde. Der Heraldiker Wolfgang Pagenstecher änderte diesen Entwurf 1950 in die jetzige Form.

Die befestigten Türme auf der Wappenkrone symbolisieren die Herrschaft der Kölner Erzbischöfe (anderen Quellen zufolge weisen sie auf die Stadtrechte hin). Der rote Zinnenbalken erinnert an die Grafen des Herzogtums Berg, während im unteren Segment ein silbernes Band die Itter darstellt. Zu der Zeit, als Hilden das Wappen erhielt, war die Wirtschaft zu etwa gleichen Teilen von Landwirtschaft und Industrie geprägt, was durch eine Sichel und das Kammrad zu beiden Seiten des Flusses verdeutlicht werden sollte.<ref>Geschichte des Wappens der Stadt Hilden. Abgerufen am 10. September 2013.</ref>

Flagge

„Die Stadtflagge zeigt längs geteilt und in gleicher Breite (gemeint ist quergeteilt) die Farben Grün, Weiß, Rot mit dem Stadtwappen in der Mitte.“<ref>Hauptsatzung der Stadt Hilden. Abgerufen am 10. September 2013 (PDF; 47 kB).</ref>

Das 2012 von einer Duisburger Agentur entworfene neue Logo der Stadt weist eine Dreiteilung auf und ist an das historische Wappen angelehnt. Das mit Burgzinnen versehene Logo in den blassen Farben Rot, Weiß und Grün mit dem dazu gehörigen Schriftzug „Hilden“ symbolisiert eine Stadt im Grünen an dem Fluss Itter und der Autobahn mit einem Bezug auf ihre Geschichte.<ref>Die Stadt Hilden hat seit heute ein neues Logo. Abgerufen am 10. September 2013.</ref>

Partnerschaften

Religionen

Hildener religiöse Gemeinden

In Hilden gibt es folgende Religionsgemeinschaften:<ref>http://www.hilden.de/index.phtml?NavID=388.168 Kirchen und Religionsgemeinschaften</ref>

  • Evangelische Kirchengemeinde
  • Katholische Kirchengemeinde
  • Islamische Moscheegemeinden
  • Evangelisch-freikirchliche Gemeinde
  • Apostolische Gemeinschaft e.V.
  • Neuapostolische Kirche Hilden
  • Jehovas Zeugen

Evangelische Kirche

Am Markt befindet sich die aus dem 13. Jahrhundert stammende Reformationskirche. Die Evangelische Kirchengemeinde besteht aus den Gemeindezentren Reformationskirche, Erlöserkirche und Friedenskirche sowie aus sieben Pfarrbezirken. Die Evangelische Erwachsenenbildung betreibt mehrere soziale Projekten, darunter den Christlich-Muslimischen Dialog mit der Türkisch Islamischen Gemeinde und einen Jugendaustausch mit der Stadt Saratow an der Wolga in Russland.

Katholische Kirche

Die drei katholischen Gemeinden in Hilden (St. Jacobus, St. Konrad und St. Marien) wurden zum 31. Dezember 2009 durch den Kölner Erzbischof aufgelöst und am 1. Januar 2010 zu einer Pfarrei, der Katholischen Kirchengemeinde St. Jacobus, Hilden, fusioniert, wodurch sie die derzeit größte katholische Gemeinde im Erzbistum Köln wurde. Die Pfarrei St. Johannes Evangelist hatte sich bereits im Jahr 2007 aufgelöst und St. Jacobus angeschlossen. Die Katholische Kirchengemeinde Hilden hat ihren Mittelpunkt im Zentrum St. Jacobus.

Judentum

Die Hildener Bürger jüdischen Glaubens werden von der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf betreut.<ref>Homepage der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf</ref>

Islamische Gemeinschaft

Hilden verfügt über zwei Moscheen:

Die Emir-Sultan-Moschee, die am 29. April 2001 feierlich eingeweiht wurde, ist Mittelpunkt der Türkisch-Islamischen Gemeinde. Die Moschee, die sich im Industriegelände nahe der S-Bahn-Station in der Otto-Hahn-Straße befindet, hat ein Minarett. Zum Freitagsgebet kommen um die 200 Gläubige. Die Hildener Moschee gehört zu einer Gruppe weiterer nach Emir Sultan benannter Moscheen in Deutschland. Die Moschee wird vom Türkischen Arbeitnehmerverein betrieben.<ref>Emir Sultan Camii; Hilden: Alle an einem Tisch</ref>

Die am 26. Mai 2013 eröffnete Arrahman-Moschee in der Telleringstraße ist religiöses und kulturelles Zentrum für rund 1.000 Hildener mit marokkanischen Wurzeln.<ref>Christoph Schmidt: Hildens neue Moschee ist jetzt fertig. Rheinische Post, 26. Mai 2013, abgerufen am 3. Oktober 2013.</ref> Sie verfügt über eine Fläche von mehr als 2.200 m².<ref name="Arrahman_UeberUns" /> Ihr Bau wurde vom Marokkanischen Freundeskreis Hilden e. V. initiiert<ref>Christoph Schmidt: Moschee Ende 2011 fertig. Rheinische Post, 4. Mai 2011, abgerufen am 3. Oktober 2013.</ref> und aus Spenden der Vereinsmitglieder nebst finanzieller Unterstützung des Marokkanischen Königreichs finanziert.<ref name="Arrahman_UeberUns">Über uns. Islamisch-Marokkanisches Kulturzentrum Arrahman Moschee e.V., abgerufen am 3. Oktober 2013.</ref> Die beiden Gebetsräume der Moschee bieten 500 Männern sowie 250 Frauen und kleinen Kindern Platz.<ref>Ilka Platzek: Ein Blick in die marokkanische Moschee. Rheinische Post, 3. Oktober 2013, abgerufen am 3. Oktober 2013.</ref>

Statistisches

Nach Angaben des Statistischen Jahrbuchs sah die Religionszugehörigkeit der Hildener im Jahre 2010 folgendermaßen aus: Gesamtbevölkerung 55.424, Protestanten 16.164, Katholiken 18.735 und Sonstige 20.525.<ref>Statistisches Jahrbuch 2010, Religionstabelle S. 36</ref>

Migration und Integration

Struktur

Der Integrationspolitik in Hilden gaben neue Strategien einen wichtigen Impuls. Das Konzept wurde im Jahre 2005 (?) in einer Studie veröffentlicht, die vom Amt für Soziales und Integration erstellt wurde.<ref>http://www.hilden.de/media/custom/388_2833_1.PDF?1126060209/ „Integration ist machbar! Strategiekonzept“, Stadt Hilden</ref>

Laut obiger Studie leben in der Stadt Hilden ca. 7.000 Ausländer, Aussiedler und Flüchtlinge, was mit 12,2 % die vierthöchste Quote im Kreisgebiet Mettmann bedeutet. Dabei können u. a. die Kinder aus Zuwanderungsfamilien, die seit der gesetzlichen Änderung im Jahr 2000 die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, nicht mit einbezogen werden. Statistische Angaben liegen dazu nicht vor. Tatsächlich ist also der Anteil der Migrantinnen und Migranten höher als der konkret erfasste Anteil. Die Zahl der ausländischen Jugendlichen liegt in der Relation deutlich über dem Anteil deutscher Kinder, wohingegen die Anzahl der älteren Migranten wesentlich geringer ist, als die Zahl deutscher Senioren.

Ohne die zugewanderten Mitbürger würde somit die Altersentwicklung noch ungünstiger verlaufen. Zuwanderung ist deshalb schon allein notwendig, um der Überalterung der Bevölkerung entgegenzuwirken. Ohne Berücksichtigung der Aussiedler und Asylbewerber kommen in Hilden die zahlenmäßig größten Gruppen aus den ehemaligen Anwerbeländern.

In Hilden leben Staatsangehörige aus mehr als 100 verschiedenen Nationen. Über die Anzahl der Personen, die durch Einbürgerung Deutsche wurden, kann keine Aussage gemacht werden.

Der Anteil arbeitsloser Migrantinnen und Migranten ist überproportional hoch (6,5 % Arbeitslosenquote, 18,5 % Ausländeranteil), wenn auch die anderen kreisangehörigen Städte durchaus höhere Werte als Hilden ausweisen. Bislang haben in Hilden 23 % der ausländischen Personen – bezogen auf alle Sozialhilfeempfänger – Hilfe zum Lebensunterhalt erhalten. Auch dieser Anteil liegt – wie bei der Arbeitslosigkeit – deutlich über dem tatsächlichen Bevölkerungsanteil ausländischer Mitbürger und Mitbürgerinnen. Über 50 % aller Ausländer sind im Besitz einer unbefristeten Aufenthaltserlaubnis bzw. haben eine Aufenthaltsberechtigung, so dass ihr Aufenthalt auf Dauer angelegt ist.

Statistik

Die folgende Tabelle gibt die Anzahl in Hilden ansässiger ausländischer Staatsbürger wieder:<ref>Jahrbuch 2011. Stadt Hilden, 30. November 2012, S. 66, abgerufen am 1. Oktober 2013 (PDF; 11,36 MB).</ref>

Nationalität Anzahl
2005
Anzahl
2011
Griechen 280 296
Italiener 727 709
Kroaten 243 241
Marokkaner 580 404
Niederländer 143 109
Polen 350 418
Portugiesen 421 392
Serben/Montenegriner 430 222
Spanier 193 170
Türken 1.159 1.033
Ukrainer 162 139
sonstige 1.384 1.532
Gesamt 6.072 5.665

Verbände und Vertretungen

Inzwischen nehmen Migranten aktiv am gesellschaftlichen Leben der Stadt teil in den politischen Parteien, Gewerkschaften, in der Kultur und in Sportverbänden. Auch im Rat der Stadt Hilden sind sie vertreten.

Als spezielle Interessenvertretung der Spätaussiedler und Migrantengruppen wurde der Integrationsrat eingerichtet. Wahlen zum Integrationsrat fanden zuletzt am 25. Mai 2014 statt. 8219 Migranten ab 16 Jahren waren wahlberechtigt. Zur Wahl traten mehrere Listen – eine internationale Liste der SPD, eine Liste der CDU Hilden, und eine Liste der Türkisch-Islamischen Gemeinde Hilden sowie zahlreiche Einzelkandidaten an. Der Integrationsrat ist Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Migrantenvertretungen NRW.<ref>http://www.hilden.de/sv_hilden/Sch%C3%B6ner%20wohnen/Integration/Integrationsrat/ - Integrationsrat Stadt Hilden, abgerufen am 6. Juli 2014</ref>

In Hilden gibt es folgende Verbände ausländischer Migranten:

  • Circolo Italo-Tedesco Hilden e.V.
  • DITIB Türkischer Arbeitnehmerverein Hilden e.V.
  • Griechischer Club e.V. Hilden
  • Jugoslawisch-Deutscher Kulturverein Hilden e.V.
  • Marokkanischer Freundeskreis Hilden e.V.
  • Mazedonisch-deutscher Kulturverein „Toše Proeski“, Hilden e.V.
  • Philia – Griechisch-Deutscher Freundeskreis e.V.
  • Romarias do Minho e.V.
  • Slowenischer Kultur und Sportverein Maribor e.V.
  • Spanischer Familienverein Hilden e.V.
  • Romarias do Minho e. V.
  • União Portuguesa de Hilden e.V.
  • WiD – Wir in Deutschland e.V.

Freizeit

Hilden bietet ein breites Freizeit-Angebot. Außer dem Stadtpark und einigen kleineren Parks und Spielplätzen besitzt Hilden zwei große Schwimmbäder: das Hildorado, ein überörtlich bekanntes Hallenschwimmbad, und das Waldbad in naturnaher Lage am Waldrand. Weiterhin gibt es ein kleines Kino mit drei Sälen, einen Miniaturgolfplatz sowie mehrere Jugendtreffs und Kegelbahnen.

Sehenswürdigkeiten und Kultur

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Die alte Kornbrennerei, heute Teil des Wilhelm-Fabry-Museums
Datei:Hilden EIG1.jpg
Haus zum Schwan, Eisengasse

Hilden hat nur wenige herausragende Baudenkmäler. Darunter fallen die aus dem 13. Jahrhundert stammende Reformationskirche mit den umliegenden Fachwerkhäusern – größtenteils aus dem 16. bis 18. Jahrhundert – und dem Marktplatz. Die Mittelstraße, die in der Vergangenheit dem Verkehr als Hauptdurchgangsstraße diente und über die bis 1962 eine Straßenbahn fuhr,<ref>Michael Kremer: Letzte Straßenbahn: Abschied von der Elektrischen. Westdeutsche Zeitung, 13. April 2012, abgerufen am 3. Oktober 2013.</ref> wurde als wichtigste Einkaufsmeile vollständig zur Fußgängerzone umgestaltet. Neben dem von dem Hildener Architekten Walter Furthmann erbauten alten Rathaus (nach dem Verwaltungsneubau 1990 zum Bürgerhaus umfunktioniert) und der katholischen Kirche St. Jacobus steht dort noch eine ansehnliche Zahl von Bürgerhäusern, die um 1900 errichtet worden waren.

Das Wilhelm-Fabry-Museum, das direkt neben einer historischen Kornbrennerei eingerichtet wurde, widmet sich sowohl dem Leben und Wirken des berühmtesten Bürgers von Hilden – Wilhelm Fabry – als auch medizinhistorischen Themen in Wechselausstellungen. Regelmäßig finden dort auch künstlerische Themenausstellungen statt, die überregionale Beachtung finden.

Einen Einblick in die zeitgenössische Sakralkunst gewährt die katholische St.-Konrad-Kirche im Hildener Süden, die in den 1990er Jahren von Hermann Gottfried unter anderem mit einem monumentalen Altarbild und einem siebenteiligen Bilderfries ausgestaltet wurde.

Von den Gebäuden des ehemaligen Ritterguts Haus Horst im Westen der Stadt ist nur ein Turm im Park der gleichnamigen Seniorenwohnanlage erhalten.

Einige denkmalgeschützte Fachwerkhäuser, wie das Haus auf der Bech, stehen in der Innenstadt im Bereich Schwanenstraße, Marktstraße und Eisengasse. Weitere geschichtsträchtige Gebäude wie das Gasthaus zur Krone oder das Haus Hagdorn fielen nach dem Zweiten Weltkrieg Neubauplänen zum Opfer.

Baudenkmäler

Personen- und Ereignisdenkmäler

Kunstschule „Baukreis Hilden”

Der Baukreis Hilden war eine private Kunstschule, die sich von 1947 bis 1953 im vorher ungenutzten Oberlichtsaal der Textilfirma Kampf & Spindler, Ecke Klotzstraße / Hofstraße befand, und auf Initiative des Fabrikanten Gert P. Spindler, der auch schon das Stammhaus des Baukreises in Hamburg unterstützt hatte, dort eingerichtet wurde. Das Gebäude existiert heute nicht mehr.<ref>Jens Scholz: Der Baukreis, Hamburg - Hilden - St. Peter, 1946 - 1953, Konturen einer Künstlervereinigung der Nachkriegszeit, in: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte (ZVHG), Band 77, 1991, S. 183-202, INIIST 25105149, ISSN 0083-5587], abgerufen am 22. Dezember 2015</ref>

Hauptartikel: Der Baukreis

Kunstwerke

Erholung und Sport

Hildens Naherholungsgebiete sind die Hildener Heide mit dem Stadtwald im Nordosten und das Heidegebiet Karnap-West im Südwesten, außerdem die zu Solingen gehörende Ohligser Heide im Südosten. Hier besteht die Gelegenheit zu ausgedehnten Spaziergängen. Auch der im Nordwesten auf Düsseldorfer Stadtgebiet gelegene Elbsee wird aufgrund seiner unmittelbaren Nähe von Hildenern oft zur Erholung aufgesucht. Zum Schwimmen ist er aus Naturschutzgründen jedoch nicht freigegeben.<ref name="RP-Baden-Verboten">Immer wieder Baden Verboten, Artikel in der Rheinischen Post vom 29. August 2008</ref> Daneben findet sich eine Anzahl weiterer, meist künstlich entstandener Seen, die großenteils an Angelvereine verpachtet sind. Zum Schwimmen verfügt Hilden über das Walschwimmbad im Stadtwald sowie an der Grünstraße über das Multifunktionsbad „Hildorado“ mit Wellness- und Saunabereich. Gelegenheit zur sportlichen Betätigung bieten die insgesamt 53 Sportvereine, das Tenniszentrum des Ex-Profis Wilhelm Bungert, die Bezirkssportanlage und einige privat betriebene Sport- und Fitnesszentren.

Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche und junge Erwachsene bietet Hilden mit dem Jugendkulturzentrum „Area 51“ im Norden sowie dem Jugendtreff am Weidenweg („JaW“) im Süden der Stadt. Kinder und jüngere Jugendliche finden Anlaufstellen im „Treffpunkt41 – Kinder- und Jugendtreff Sankt-Konrad-Allee 41“ (Hilden Süd), im „Jugendclub Mühle“ (Hilden Ost) sowie am „Abenteuerspielplatz“, dessen Träger die „Freizeitgemeinschaft Behinderte und Nichtbehinderte e. V.“ ist.

Basketball

Der ansonsten überwiegend breitensportlich orientierte TUS 96 betreibt leistungssportlich außerdem eine große Basketball-Abteilung, in der zurzeit sechs Erwachsenen- und acht Jugendmannschaften am Ligabetrieb teilnehmen. Die 1. Herrenmannschaft spielte bis zum Sommer 2010 in der 2. Regionalliga, der vierthöchsten Spielklasse des deutschen Basketballsports, musste zuletzt jedoch aufgrund ausbleibender sportlicher Erfolge in die nächsttiefere Oberliga absteigen.

Base- und Softball

Baseball und Softball wird von den Hilden Wains unter dem Dach der Hildener Allgemeinen Turnerschaft betrieben. Am 19. September 2007 wurde dem Verein per Ratsbeschluss die finanzielle Unterstützung und Bereitstellung eines Grundstückes zum Bau einer Ballsportanlage im Nordwesten Hildens zugesichert.<ref>Walter-Kirchhoff-Ballpark – Spendenseite der Hilden Wains zum Bau einer neuen Ballsportanlage</ref>

Fußball

Lange Zeit klassenhöchste Fußballmannschaft war der SV Hilden-Nord, der zwar nur noch in der Landesliga spielt, aber auf gelungene Auftritte im DFB-Pokal 1990/91 (2:1 gegen SC Freiburg) und das Hervorbringen eines Nationalspielers wie Michael Tarnat zurückblicken kann. Seit dem Aufstieg 2013 in die fünftklassige Oberliga Niederrhein ist der VfB 03 Hilden der klassenhöchste Klub. Außerdem bringt die Stadt mit der Spielvereinigung Hilden 05/06 noch einen Fußballverein hervor. Am 8. März 2013 (Welt-Frauentag) hat sich zusätzlich der FSV Mädchenpower Hilden 2013 gegründet, ein reiner Frauen- und Mädchen-Sportverein. Die 1. Mannschaft spielt in der Frauenkreisliga Düsseldorf. Als Vereinsbotschafterin konnte der Verein die Fußball-Nationalspielerin Alexandra Popp gewinnen.

Gokart

In der Halle des Hildenrings im an der Hans-Sachs-Straße im Industriegebiet West können Motorsportbegeisterte im Kart ihre Runden drehen.

Inline-Skaterhockey

Die Hilden Flames spielen Inline-Skaterhockey unter dem Dach der Hildener Allgemeinen Turnerschaft und schafften binnen drei Jahren den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Dazu konnten im Nachwuchsbereich Erfolge gefeiert werden. So spielen die Flames in zwei weiteren Altersbereichen erstklassig (Stand 2007).

Luftsport

Bereits 1926 wurden am Sandberg die ersten Flugversuche unternommen. Damit ist Hilden die Wiege des Segelfluges im Rheinland und kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Am Sandberg und später auf dem Segelfluggelände am Weiler Kesselsweier wurde bis 2008 Segelflug betrieben.<ref>Flugplatzwiese wird Heide und Schafweide, abgerufen am 8. Oktober 2013</ref> Nachdem die Betriebsgenehmigung für das Hildener Fluggelände erloschen war, fusionierte die LSG Kesselsweier im Jahr 2013 mit der LSG Erbslöh ín Langenfeld. Der Segelflugbetrieb erfolgt nun auf dem nur wenige hundert Meter von der Stadtgrenze entfernten Fluggelände in Langenfeld-Wiescheid.<ref>Segelflieger vollenden Fusionspläne, abgerufen am 2. Juni 2015</ref>

Schießsport

Im Schießsportzentrum der St. Sebastianus Schützenbruderschaft an der Oststraße bietet sich für Sportschützen auf einer modernen Anlage die Möglichkeit, von Luftdruck bis Großkaliber allen Disziplinen des Schießsports nachzugehen.

Wassersport

Am Elbsee sind im „Wassersportzentrum Elbsee“ vier Hildener Wassersportvereine, die Seglergemeinschaft Hilden, der Hildener Windsurfing Club, die Ortsgruppe Hilden der DLRG und der Kanu-Club Hilden angesiedelt.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Rosenmontagszug
  • Büchermarkt (im März, August und November)
  • Hildener Jazztage (im Mai/Juni)
  • Hildener Künstlermarkt (im Juni)
  • Schützenfest der St.Sebastianus Schützenbruderschaft in der Innenstadt (im Juni)
  • Oldie-Night Open Air (alle zwei Jahre auf dem Nordmarkt)
  • Schwatter Jazz (im August)
  • Tag der offen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Hilden (zwischen August und September)
  • Autoschau (im September)
  • Festakt zum Tag der Deutschen Einheit
  • Herbstkirmes („Itterfest“) im Oktober
  • Starke Zeiten Jugendschutzwoche (im Oktober)
  • Bandcontest (im November; Gemeinschaftsveranstaltung des Kreises Mettmann – Geldgeber –, der Stadt Hilden – Veranstaltungsraum „Area 51“ – und der KjG St. Konrad – Personal)
  • Hildener Genusstage (November)
  • Oldie-Night (jährlich am letzten Samstag im November)
  • UNICEF-Gala (im Dezember)
  • Weihnachtsmarkt (Dezember)

Infrastruktur und Wirtschaft

Stadtplanung und Umwelt

Mehrfach erfolgten in neuster Zeit Eingriffe von höheren Stellen in das gewachsene Stadtbild und die Natur.

So bildete der verkehrspolitisch an sich sinnlose Autobahnbau ab Mitte der 1930er Jahre eine breite Schneise durch das natürliche Waldgebiet. Er schnitt den Stadtwald in zwei Teilbereiche, einen schmalen zur Stadt hin und einen breiten in Richtung Haan und Ohligs. Für Wanderer wurde über die Autobahn am Jägersteig eine einfache Holzbrücke angelegt, die wegen ihrer geringen Stabilität manchmal schwankte und im Volksmund deshalb „Lügenbrücke“ genannt wurde.

Die Anlage von Siedlungen für die britischen Besatzungstruppen nach dem Kriege führte zur Zerstörung von Feldern und Parkgelände in der Innenstadt. Die Anwohner sahen damals mit Schrecken, wie die großen Bagger kamen und für den Siedlungsbau ein Feld nach dem anderen zerstörten. Damals reichten die Felder in der Innenstadt bis zur Hagdornstraße. In der Südstadt erfolgte der Bau von Siedlungen für Flüchtlinge und Übersiedler aus dem Osten auf Kosten der Natur.

Einen Eingriff in die Natur bedeutete auch der Bau der Erdölpipeline von Wilhelmshaven nach Wesseling in den 1960er Jahren, die allerdings abgesehen von Pipeline-Pfeilern kaum sichtbar war, dennoch aber das ungute Gefühl einer möglichen Schädigung durch das Öl hinterließ. Auf heftige Proteste bis hin zu Demonstrationen stieß in neuester Zeit der Bau einer CO-Pipeline der Bayer AG durch Hilden. Gegen die inzwischen fertiggestellte, aber noch nicht in Betrieb befindliche Pipeline bildeten sich mehrere Bürgerinitiativen, die zusammen mit den betroffenen Städten Klagen der direkt betroffenen Grundstückseigentümer vor dem Oberverwaltungsgericht Münster unterstützen. Ärzte warnten vor den Folgen eines Kohlenmonoxid-Ausstoßes. Auch war man besorgt um die Erdbebensicherheit der Pipelines. Unverständnis herrschte auch über der Pipelineführung, die unnötigerweise ins Rechtsrheinische zweimal den Rhein überquert, statt den kürzeren, weniger belastenden Weg linksrheinisch zu nehmen.<ref>http://www.rp-online.de/nrw/staedte/hilden/co-pipeline-klaeger-gehen-bis-nach-muenster-aid-1.1291635 - CO-Pipeline: Kläger gehen bis nach Münster, 27. Mai 2011</ref> <ref>http://www.rp-online.de/nrw/der-grosse-tag-der-co-pipeline-gegner-aid-1.3795805 - Der große Tag der CO-Pipeline Gegner, 6. November 2013</ref> Das noch bis in die frühen 1960er Jahre landwirtschaftlich geprägte Umfeld der Stadt mit verschiedenen kleinsten dörflichen Siedlungen (Elb, Meide, Kolksbruch, Birken, Klophaus, Bolthaus, Örkhaus, Hülsen) und Höfen veränderte sich stark. Ungehemmte Bau- und Verkehrsplanung bis in die achtziger Jahre hinein veränderten das innerstädtische Bild, das den Krieg im Wesentlichen unbeschadet überstanden hatte, drastisch. Von Hausbesetzungen begleitete, vehemente Bürgerproteste haben nur einzelne wenige Bauten vor dem Abriss bewahren können. In der Schwanenstraße wurden alte Fachwerkhäuser schon in den 1960er Jahren dem Verfall preisgegeben und abgerissen. Auch die damalige Apfelstraße, die von zahlreichen gründerzeitlichen Bauten gesäumt war, wurde Opfer der damaligen Verkehrsplanung.

Statt des vorgeschlagenen Baus einer großzügigen Umgehungsstraße wurde zur Entlastung des Verkehrs mit der Berliner Straße eine Hauptverkehrsader – die B 228 – ohne Rücksicht auf gewachsene Siedlungszusammenhänge mitten durch die Innenstadt geführt. In der Mittelstraße wurde die historische Bebauung rechts und links des alten Rathauses durch Neubauten ersetzt, die den historisch vorgegebenen Rahmen ignorieren. Die noch in den 1970er Jahren z. T. erhaltenen dörflichen Strukturen (Felder und Gärten) im nördlichen rückwärtigen Bereich der Mittelstraße verschwanden ebenfalls beim Bau der vierspurigen Berliner Straße. Erst in den 1980er Jahren wurde durch die Anlage der Fußgängerzone und den Bau von Parkhäusern und Tiefgaragen die zuvor besonders an Samstagen häufig nahezu chaotische Verkehrssituation in der Innenstadt entspannt und bürgerfreundlicher gestaltet. Verschont von Neubaumaßnahmen blieb der innerste Stadtkern um die Reformationskirche, wo heute noch die letzten Fachwerkhäuser stehen und die verbliebenen Altbauten in den 1990er Jahren eine gewisse Aufwertung erfuhren.

Nicht nur die städtische Bauplanung, sondern auch die Umstellung des öffentlichen Nahverkehrs in den 1970er Jahren löste in der Hildener Bevölkerung heftige Diskussionen aus. Während das benachbarte Düsseldorf und andere rheinische Städte am Schienenverkehr festhielten, wurde in Hilden 1962 der Betrieb der historischen Straßenbahn eingestellt und durch Busverkehr und später außerdem noch durch eine S-Bahn-Linie ersetzt.

Verkehr

Datei:A3Köln-Düsseldorf.JPG
Die A 3 am Autobahnkreuz Hilden (A 3/A 46)

Hilden ist zusammen mit der Nachbarstadt Langenfeld von einem aus den Bundesautobahnen A 46, A 3, A 542 und A 59 gebildeten Karree umschlossen. Mit dem Auto ist Hilden über folgende Verknüpfungspunkte der genannten Autobahnen zu erreichen:

  • 3 Hildener Kreuz (19)
  • 46 Anschlussstelle Erkrath (27), Hildener Kreuz (28)
  • 59 Anschlussstelle Düsseldorf-Benrath (22)

Öffentlicher Personennahverkehr: Hilden liegt im Bereich des VRR und ist mit der Linie S1 der S-Bahn Rhein-Ruhr sowie mehreren Buslinien der Rheinbahn erreichbar. Es gibt in Hilden zwei S-Bahn-Stationen: den Bahnhof Hilden (eröffnet 1874) und den Haltepunkt Hilden Süd (seit 1979), der S-Bahn-Verkehr zwischen Düsseldorf, Hilden und Solingen wurde 1980 aufgenommen. Von besonderer Bedeutung für den innerstädtischen Personenverkehr ist die 1999 eingerichtete Ortsbuslinie O 3, die in Nord-Süd-Richtung quer durch die Stadt verläuft.

Früher war Hilden an das reguläre Netz der Deutschen Bundesbahn angeschlossen, das Hilden auf direktem Wege mit Düsseldorf Hbf, Solingen-Ohligs und Köln Hbf verband. Heute gibt es keine direkte Zugverbindung zwischen Hilden und Köln, auch nicht mit der S-Bahn. Man muss zuerst von Hilden nach Düsseldorf-Benrath, Solingen-Ohligs oder Langenfeld fahren und dort in den Zug nach Köln umsteigen.

In Hilden verkehrte noch bis Anfang der 1960er Jahre eine Meterspur-Straßenbahn, die von der Düsseldorfer Rheinischen Bahngesellschaft betrieben wurde. Es gab damals zwei Linien von Düsseldorf-Benrath über Hilden nach Wuppertal-Vohwinkel sowie nach Solingen-Ohligs, die nach den Zielorten benannt wurden, also Linie „V“ und Linie „O“. Ihr Depot befand sich in Düsseldorf-Benrath, wo auch die Düsseldorfer Straßenbahnlinien ihren Endpunkt hatten. Kurioserweise vereinte sich bei der Einfahrt ins Depot die Hildener Meterspur mit der Düsseldorfer Normalspur, so dass es so aussah, als ob die Bahn noch ein drittes Mittelgleis befahre. Der Hildener Straßenbahnbetrieb wurde 1962 eingestellt. Laut Pressemeldungen wurden die Straßenbahnwagen nach Innsbruck verkauft. Der Straßenbahnbetrieb wurde durch Linienbusse und später außerdem noch durch die S-Bahn ersetzt.

Weiterhin verfügt Hilden über ein sehr stark ausgebautes Fahrradweg-Netz. Ebenso sind in der Stadt reine Fahrradstraßen vorhanden. Zusätzlich verfügt Hilden über eine Vielzahl von Fahrradständern mit massiver Verankerung sowie von der Stadt mietbare, vollständig umschlossene Fahrradboxen an Sammelpunkten des öffentlichen Personennahverkehrs, beispielsweise an den Bahnhöfen. Ständer und Boxen werden von der Herstellerfirma unter dem Modellnamen „Hilden“ deutschlandweit vertrieben.

Wirtschaft

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In der Mittelstraße konzentriert sich der Einzelhandel. Links das ehemalige Meldeamt und das Bürgerhaus, bis 1990 Rathaus.

Die einseitig industriell geprägte Wirtschaftsstruktur, die Hilden während des 20. Jahrhunderts aufwies, gehört heute der Vergangenheit an. So verließen unter anderen die Thyssen AG und Mannesmannröhren-Werke AG Hilden infolge der schweren Wirtschaftskrise um 1980.<ref>50 Jahre Wirtschaftsgeschichte (PDF; 2,1 MB) – Jubiläumsheft zum 50-jährigen Bestehen des Hildener Industrie-Verein e. V.</ref> Die Spindler-Textilwerke, die drei Betriebe in Hilden unterhielten, mussten schließen. Wenige Großbetriebe sind heute noch erhalten, darunter Akzo Nobel (ehemals ICI Paints bzw. davor Hermann-Wiederhold-Werke, Lacke und Farben) und 3M. Letztere betreiben in Hilden ihr europaweit größtes Werk. Insbesondere der Niedergang der Stahl- und Metallindustrie zwang die Stadt zum gewerblichen Strukturwandel, der äußerst erfolgreich verlaufen ist. Der Schwerpunkt der Gewerbeansiedlung liegt bei kleinen und mittelständischen Unternehmen, die je nach betrieblicher Ausrichtung in Stadtrandlagen oder in der Innenstadt angesiedelt sind. Dabei wurde darauf geachtet, dass der Nachfrage nach kleinen Gewerbeeinheiten durch entsprechende Parzellierung der Gewerbeflächen Rechnung getragen wurde. Angesichts der extremen Flächenknappheit in einer der dichtest besiedelten Städte Deutschlands ist auch die Arbeitsplatzintensität ein Ansiedlungskriterium für neue Unternehmen. Im Laufe der achtziger und neunziger Jahre hat sich Hilden so als Dienstleistungs- und Technologieschwerpunkt etablieren können. Die Arbeitslosenquote betrug im November 2012 6,2 % und lag damit erheblich unter dem Landes- und Bundesdurchschnitt.

Zudem bewirbt das Hildener Stadtmarketing intensiv den Handelsstandort Hilden. Insbesondere der Einzelhandel ist intensiv gefördert worden, so dass der Ruf der Einkaufsstadt Hilden Nachfrage aus allen angrenzenden Kommunen anzieht. Auch der Großhandel hat in Hilden eine lange Standorttradition. Aufgrund der extrem verkehrsgünstigen Lage hat sich eine Vielzahl von Speditions- und Transportunternehmen angesiedelt.

Zu den in Hilden ansässigen Unternehmen gehören Akzo Nobel, 3M, Qiagen, Wielpütz Automotive, JMT und Talanx Deutschland Bancassurance GmbH, die Vion Hilden GmbH und viele Betriebe aus dem Technologie- und Logistik-Sektor.

Medien

  • Rheinische Post, Lokalredaktion Hilden – regionale Tageszeitung, Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH
  • Westdeutsche Zeitung, Lokalausgabe Kreis Mettmann – regionale Tageszeitung mit Textübernahmen der Rheinischen Post, Verlag: Westdeutsche Zeitung GmbH & Co. KG
  • Hildener Wochenanzeiger – lokales Anzeigenblatt (Mittwoch und Samstag), Verlag: WVW Westdeutsche Verlags- u. Werbegesellschaft mbH
  • Wochenpost (Hilden) – Lokales Anzeigenblatt (Dienstag), Wochenpost AWV Anzeigen-, Werbe- u. Verlagsgesellschaft mbH
  • Radio Neandertal – lokaler Radiosender für den Kreis Mettmann

Daneben haben in Hilden der Verlag Deutsche Polizeiliteratur, der Becker Joest Volk Verlag (Gartenliteratur) und die B&L Mediengesellschaft (Kunden- u. Fachzeitschriften) ihren Sitz.

Schule und Bildung

Hilden verfügt über ein gut ausgebautes Schulsystem. Die Schulen sind größtenteils in städtischer Regie, es gibt aber noch mehrere kirchliche Schulen, evangelische und katholische sowie eine christlich-freikirchliche. Bis auf die katholische Mädchen-Realschule hat sich an allen Schulen die Koedukation durchgesetzt. Informationen über die weiterführenden Schulen befinden sich auf den jeweiligen Webseiten. Details zu den Grundschulen und der Hauptschule findet man im Hildener Schulportal.<ref>[3] Schulportal Hilden</ref> Die 2013 neu errichtete Sekundarschule übernimmt bis 2018 kontinuierlich die bisherigen Gebäude der Wilhelm-Fabry-Realschule, die seit 2013 keine neuen Schüler mehr aufnimmt und deren Betrieb entsprechend ausläuft.<ref>Christoph Schmidt: Sekundarschule begrüßt erste Schüler. Rheinische Post, 5. September 2013, abgerufen am 3. Oktober 2013.</ref> Das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, die Wilhelmine-Fliedner-Realschule und die 2014 neu eingerichtete Evangelische Gesamtschule bilden zusammen mit dem angeschlossenen Internat (bis 2015) das Evangelische Schulzentrum Hilden. Hier befindet sich auch der Sitz der mobil betriebenen Schule für Circuskinder in NRW. Der Betrieb der Wilhelmine-Fliedner-Realschule läuft im Jahr 2019 aus; die Schule nimmt seit 2014 nur noch Quereinsteiger in die auslaufenden Klassen auf.<ref>Christoph Schmidt: Evangelische Gesamtschule ist gestartet. Rheinische Post, 19. August 2014, abgerufen am 9. Oktober 2014.</ref>

Gymnasien:

Realschulen:

  • Theresienschule (kath. Mädchen-Realschule)
  • Wilhelm-Fabry-Realschule (städtisch, bis 2018)
  • Wilhelmine-Fliedner-Realschule (ev. Privatschule, bis 2019)

Sekundarschule:

  • Städtische Sekundarschule Hilden

Gesamtschulen:

  • Bettine-von-Arnim-Gesamtschule (Zweckverband Hilden-Langenfeld)
  • Evangelische Gesamtschule Hilden

Hauptschule:

  • Theodor-Heuss-Schule (städtisch)

Berufskolleg:

  • Berufskolleg Hilden des Kreises Mettmann

Grundschulen:

  • Adolf-Kolping-Schule (städtische katholische Grundschule)
  • Adolf-Reichwein-Schule (städtische Gemeinschaftsgrundschule)
  • Astrid-Lindgren-Schule (städtische katholische Grundschule)
  • Schule am Elbsee (städtische Gemeinschaftsgrundschule)
  • Schule im Kalstert (städtische Gemeinschaftsgrundschule, Verbund mit Schule Walder Straße)
  • Schule Schulstraße (städtische Gemeinschaftsgrundschule, Verbund mit Walter-Wiederhold-Schule)
  • Schule Walder Straße (städtische Gemeinschaftsgrundschule, Verbund mit Schule im Kalstert)
  • Walter-Wiederhold-Schule (städtische Gemeinschaftsgrundschule, Verbund mit Schule Schulstraße)
  • Wilhelm-Busch-Schule (städtische Gemeinschaftsgrundschule)
  • Wilhelm-Hüls-Schule (städtische Gemeinschaftsgrundschule)
  • Freie Christliche Schule (private evangelische Grundschule)

Sonstige Bildungsstätten:

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Quelle: Stadtadressbuch Hilden 2000/2001

Berühmte Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Weblinks

Commons Commons: Hilden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage Wikivoyage: Hilden – Reiseführer

Einzelnachweise

<references />