Höhscheid


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25px Dieser Artikel beschreibt den Solinger Stadtteil Höhscheid, für den gleichnamigen Ortsteil in Leichlingen, siehe Höhscheid (Leichlingen).
51.1519527.062208Koordinaten: 51° 9′ 7″ N, 7° 3′ 44″ O{{#coordinates:51,151952|7,062208|primary
Stadtteil Höhscheid
Stadt Solingen
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Höhe: –206 m ü. NHN
Eingemeindung: 1929
Postleitzahlen: 42655, 42657
Vorwahl: 0212

Lage von Höhscheid in der Stadt Solingen.

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Höhscheid ist ein Stadtteil der bergischen Großstadt Solingen. Zusammen mit dem angrenzenden Stadtteil Burg bildet er den Stadtbezirk Burg/Höhscheid.

Geographie

Der Stadtteil Höhscheid liegt im Süden Solingens und erstreckt sich von den Ausläufern der Innenstadt bis in die Höhenlagen oberhalb der Wupper. Im Norden grenzt Höhscheid an den Stadtbezirk Solingen-Mitte, im Osten befindet sich der Stadtteil Burg, südlich der Ortsteil Widdert und im Westen der Stadtbezirk Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid. Im Süden befindet sich außerdem die Stadtgrenze zu Leichlingen, die durch die Wupper gebildet wird.

Höhscheid ist geprägt durch seine Bachtäler, die die einzelnen Höhenrücken, auf denen Höhscheid entstand, voneinander trennen. Die drei größten Täler sind das Nacker, das Pilghauser und das Weinsberger Bachtal.

Geschichte

Die ursprüngliche Entwicklung des heutigen Stadtteils ging von den mehreren bergischen Honschaften aus, die das heutige Gebiet gliederten. Einzelne Orte innerhalb dieser Honschaften wurden möglicherweise bereits im frühen Mittelalter gegründet.<ref>http://www.zeitspurensuche.de/02/sgohoe1.htm Geschichte Höhscheids auf zeitspurensuche.de, Internetseite mit Sekundärquellen, abgerufen am 3. Februar 2015</ref> Höhscheid selbst wurde erstmals 1241 in einer Urkunde als Hofschaft erwähnt. Über Jahrhunderte gehörte der Titularort zur Honschaft Höhscheid im Amt Solingen, die damals große Teile des heutigen Stadtteils Höhscheid vereinnahmte.

Zahlreiche Bäche im Einflussgebiet begünstigten die Errichtung vieler Schleifkotten in Höhscheid. So war es vor allem die Wasserkraft, die die Grundlage dafür bildete, dass Höhscheid sich wirtschaftlich rasch entwickeln konnte und zu großem Wohlstand kam. Im Jahre 1808 erlangte die Honschaft Höhscheid zusammen mit den drei weiteren Honschaften Katternberg, Ruppelrath und Widdert, ähnlich wie der Nachbarort Merscheid, durch Gründung der Bürgermeisterei Höhscheid Gemeinderechte. Die Gemeinde Höhscheid galt zu diesem Zeitpunkt aufgrund der großen Dichte von Kotten als äußerst wohlhabend.

Das Stadtrecht nach der Preußischen Städteordnung erhielt Höhscheid 1856. Anders als die meisten anderen ehemals eigenständigen Städte auf dem heutigen Solinger Gebiet erhielt Höhscheid jedoch keinen Anschluss an den Eisenbahnverkehr. Die durch die Industrialisierung bedingte Entwicklung vom Schleifkotten hin zu Dampfschleifereien fand in Höhscheid aufgrund des fehlenden Gleisanschlusses nur unzureichend statt. Dennoch blühten einige Unternehmen in dieser Zeit auf, so etwa die Messerfabriken Zwilling J. A. Henckels oder Friedrich Abraham Herder Sohn. Die zahlreichen Unternehmervillen, die vor allem an der heutigen Neuenhofer und Neuenkamper Straße entstanden sowie die gründerzeitlichen Viertel um den Bismarck- und Bülowplatz und am Grünewald zeigen den Reichtum der Bauherren Höhscheids in jener Zeit. Von 1892 bis 1893 wurde das Höhscheider Rathaus an der Neuenhofer Straße errichtet.

Im Jahre 1929 wurden die rund 16.000 Höhscheider mit der Stadtgemeinde und dem Stadtkreis Solingen sowie den Städten Wald, Gräfrath und Ohligs zur Großstadt Solingen zusammengeschlossen.

Siegel

Obwohl Höhscheid bereits 1856 die Stadtrechte erhielt, besaß es nie ein Wappen,<ref>Wappenentwurf</ref> sondern nur ein Siegel. Das hier gezeigte Wappen ist lediglich ein Entwurf, der aus dem Siegel der Stadt Höhscheid abgeleitet wurde. Letzteres wird wie folgt beschrieben:

„Über drei Hügeln (Dreiberg) eine wachsende (aufgehende) Sonnenscheibe mit 15 Strahlen.“

Es symbolisiert die hügelige Lage Höhscheids im Bergischen Land sowie den wirtschaftlichen Aufstieg (aufgehende Sonne) der Stadt.<ref>Siegelabbildung in Zeitspurensuche.de</ref>

Stadtteilgliederung und Wohnplätze

Höhscheid weist, im Wesentlichen bedingt durch seine Topographie, eine zersplitterte Bebauung auf. Seinen historisch bedingten Siedlungskern bildet der Peter-Höfer-Platz, benannt nach einem Höhscheider Bürgermeister; außerdem die Bundesstraße 229 – als Neuenhofer und Grünewalder Straße bezeichnet –, die den Platz mit der Solinger Innenstadt verbindet. Abseits dieser Hauptverkehrsachse befinden sich, häufig in den Bachtälern, die traditionellen bergischen Hofschaften. Zu diesen zählen vor allem:

Balkhausen, Erf, Glüder, Grünewald, Haasenmühle, Hästen, Katternberg, Kohlsberg, Lindenhof, Nacken, Neuenhaus, Pfaffenberg, Pilghausen, Platzhof, Schlicken, Unnersberg, Weeg, Wippe

Hinzu kommen diverse weitere Wohnplätze. Darunter sind unter anderem die Spar- und Bauvereinssiedlung am Weeger Hof und jene am Böckerhof. Große Teile der Bevölkerung Höhscheids leben überdies im Viertel rund um Bismarck- und Bülowplatz sowie in den Siedlungen am Vockert und an der Bauermannskulle.

Sehenswürdigkeiten

Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Höhscheids zählt vor allem das seit 1993 als Standesamt genutzte Haus Kirschheide. Es handelt sich dabei um eine frühklassizistische Villa, die in den Jahren von 1782 bis 1785 an der heutigen Neuenhofer Straße erbaut wurde. Sie reiht sich ein in zahlreiche weitere, pittoreske Villen der Gründerzeit, so etwa die Villa Lindenhof, das Gebäude der ehemaligen Familienbildungsstätte schräg gegenüber von Haus Kirschheide.

Darüber hinaus befinden sich in Höhscheid zwei heute als Museum genutzte, restaurierte Schleifkotten, die als Denkmäler Solinger Industriegeschichte fungieren. Zum einen existiert der Wipperkotten als letzter noch erhaltener Doppelkotten an der Wupper. In seiner Nähe befindet sich der Balkhauser Kotten, das zweite Schleifkotten-Museum Solingens.

Söhne und Tochter der Stadt

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

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