Bergischer HC
150px | |||
Voller Name | Bergischer Handball-Club 06 e. V. | ||
Abkürzung(en) | BHC | ||
Spitzname(n) | Die Löwen | ||
Gegründet | 2006 | ||
Vereinsfarben | Blau-Weiß | ||
Halle | Uni-Halle (Wuppertal) Klingenhalle (Solingen) | ||
Plätze | ca. 3.200 Plätze ca. 2.800 Plätze<ref>Zuschauerkapazitäten der Hallen</ref> | ||
Geschäftsführer | Philipp Tychy | ||
Trainer | Sebastian Hinze | ||
Liga | Handball-Bundesliga | ||
2014/15 | |||
Rang | 14. Platz | ||
DHB-Pokal | 2. Runde | ||
Website | www.bhc06.de | ||
|
Der Bergische Handball-Club 06 (kurz Bergischer HC oder einfach BHC) ist ein gemeinschaftliches Profi-Handballprojekt in den bergischen Städten Wuppertal und Solingen. Die erste Mannschaft, der das Bergische Land ihren Namen gibt, spielt seit der Saison 2013/14, nach einem einjährigen Aufenthalt in der 2. Bundesliga, wieder in der Handball-Bundesliga.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Hintergrund - Zeit vor 2006 und Gründung
Nachdem die im Hallenhandball seit jeher erfolgreichsten bergischen Sportvereine, der LTV Wuppertal und die SG Solingen, in den späten 1990er- und frühen 2000er-Jahren mit einigen Spielzeiten in der Bundesliga ihre größten Erfolge errangen, klaffte nach 2002 plötzlich eine große Lücke im bergischen Spitzenhandball.
Nach vier Jahren im deutschen Oberhaus wurde der LTV nach dem Bundesliga-Abstieg 2001 (noch unter dem Namen HC Wuppertal) prompt bis in die Regionalliga durchgereicht und war gezwungen seine Strukturen zu erneuern. Diese Maßnahme brachte ihnen zwar 2004 einen erneuten Aufenthalt in der 2. Bundesliga ein, dieser fiel aber wenig erfolgreich aus, denn nach nur zwei Jahren musste 2006 wieder der Gang in die Regionalliga angetreten werden.
Die SG Solingen, die von der PSVg Jahn Solingen und dem Sportring Solingen-Höhscheid-Widdert gebildet wird, konnte nach dem erstmaligen Bundesliga-Aufstieg im Jahr 2000 die Klasse nur für zwei Jahre halten und stieg 2002 durch eine Niederlage in der Relegation gegen den Wilhelmshavener HV wieder ab. In den darauffolgenden Spielzeiten in der 2. Bundesliga wurde vergeblich versucht wieder aufzusteigen, bevor in der Saison 2005/06 mit dem 14. Platz die mit Abstand schlechteste Saison der SGS seit Jahren zu Ende ging und das Bergische Land, das in den Jahren zuvor mit Bundesliga-Handball verwöhnt wurde, sich nunmehr mit dem Abstiegskampf in der zweiten Liga begnügen musste.
Angesichts dieses rapiden Leistungsabfalls beider Teams traten die SG Solingen und Stefan Adam, der damalige Manager des LTV Wuppertal und späterer des Bergischen HC, schon während der Saison 2005/06 in geheime Fusionsverhandlungen ein. Diese resultierten schließlich in einer Einigung, die aber von Funktionären und Fans des Langerfelder Turnvereins kategorisch abgelehnt wurde. Somit konnte Adam lediglich eine Teilfusion verwirklichen, die sich auf den Übertritt des Managements, des Kaders und des Hauptsponsors des LTV zum Solinger Rivalen beschränkte. Der LTV, gebeutelt von diesen elementaren Verlusten, konnte zwar noch eine Regionalligamannschaft auf die Beine stellen, diese war allerdings nicht konkurrenzfähig, was den direkten Absturz in die viertklassige Oberliga bedeutete. Heute spielt die erste Herren-Mannschaft des LTV Wuppertal in der fünftklassigen Verbandsliga.
Für die SG Solingen bedeutete dies allerdings die Umbenennung und somit die Wandlung zum bergischen Großverein, der Zuschauer aus dem gesamten bergischen Städtedreieck (Wuppertal – Solingen – Remscheid) anlocken soll. Die Spielorte des BHC sind seither die Wuppertaler Uni-Halle (bis 2011 die Sonnborner Bayer-Halle) und die Solinger Klingenhalle, auf die die Heimspiele so gut wie möglich jeweils zur Hälfte aufgeteilt werden.
2006 bis 2011 - Aufstiegskampf im Bundesliga-Unterhaus
Schon die erste Saison des neuentstandenen Bergischen HC stand unter der klaren Zielsetzung des Aufstiegs in die 1. Handball-Bundesliga. Allerdings scheiterten „die Löwen“ an dieser in den darauffolgenden Spielzeiten immer wieder knapp. In den ersten drei Jahren nach der Fusion musste man sich immer mit Plätzen hinter der Aufstiegs- bzw. Relegationszone begnügen. Anders war dies in der Saison 2009/10, als man nach einer starken Saison den zweiten Platz – lediglich hinter der TSG Friesenheim – belegte und sich somit für die Bundesliga-Relegation qualifizierte. Dort traf man auf den zweiten der Nord-Gruppe, den TV Emsdetten, der für sein Heimspiel in die Münsteraner Berg Fidel-Halle auswich, und dort mit 33:27 gewann. Im Rückspiel in der Wuppertaler Bayer-Halle musste der BHC lange einem Rückstand hinterherlaufen. Man gewann die Partie schließlich zwar noch mit 37:36, dies reichte aber natürlich nicht für den Einzug in die zweite Runde, in der der TV Emsdetten knapp am TSV Dormagen scheiterte und ebenfalls in der zweiten Liga verblieb. Gleiches Schicksal schien die Bergischen bis zum letzten Spieltag der Saison 2010/11 zu erwarten. Dort mussten sie am letzten Spieltag zum abstiegsbedrohten EHV Aue, während der um einen Punkt und eine deutlich bessere Tordifferenz überlegene TV Hüttenberg bei der ebenso abstiegsbedrohten HG Saarlouis antreten musste. Hüttenberg unterlag in einem knappen Spiel mit 36:35 und somit hatte der Bergische HC die große Chance zum Aufstieg. „Die Löwen“ konnten diese durch einen nervenaufreibenden 22:25-Auswärtserfolg nutzen und dem Bergischen Land somit zum ersten Mal seit neun Jahren wieder Bundesliga-Handball bescheren.
Im DHB-Pokal konnte man 2010 ebenfalls zum ersten Mal für bundesweite Aufmerksamkeit sorgen. Nach einem Achtelfinalerfolg gegen die TSG Friesenheim, erreichte man das Viertelfinale, in dem man mit 22:26 am Bundesligisten TuS N-Lübbecke scheiterte. Der Erfolg im Pokal konnte im darauffolgenden Jahr fortgesetzt werden. In der 3. Runde besiegte man nach einer starken zweiten Halbzeit, in der man nur neun Gegentore kassierte, den Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten mit 29:24. Im Achtelfinale wurde man erneut einem Bundesligisten zugelost. Diesmal war es der Spitzenclub Frisch Auf Göppingen, der in der Solinger Klingenhalle antreten musste. In einem spannenden Spiel, das der Bergische HC lange anführte, verloren „die Löwen“ erst nach Verlängerung mit 28:30.
Ab 2011 - Scheitern in der Bundesliga und Wiederaufstieg
Mit dem geschafften Aufstieg in die Bundesliga musste sich der BHC auf wichtigen Ebenen umorientieren. Dies traf weniger auf den Kader zu, der nicht wie bei vielen anderen Vereinen völlig umgekrempelt, sondern lediglich gezielt mit relativ wenigen Spielern verstärkt wurde, sondern noch viel mehr auf die Hallensituation im Bergischen Land. Hier sahen sich die Funktionäre mit dem Problem konfrontiert, dass beide Hallen, in denen der BHC seine Zweitligaheimspiele ausgetragen hatte, in ihrem damaligen Zustand in vielerlei Hinsicht nicht bundesligatauglich waren. Dies lag vor allem an der mangelnden Kapazität, der Belichtung und dem Hallenboden, aber auch an zu kleinen oder überhaupt nicht vorhandenen VIP-Bereichen und zusätzlichen Bestimmungen, die vor allem in der hohen Fernsehpräsenz begründet waren. Letztendlich wurde sich dafür entschieden, die Bayer-Halle zugunsten der größeren Uni-Halle vorerst aufzugeben und die Klingenhalle kurzfristig bundesligatauglich aufzurüsten.
Spielerisch durften die Bergischen in der Hinserie ihrer ersten Bundesligasaison auf einige passable Auftritte zurückblicken. Zwar standen auf der Minus-Seite sehr schnell wesentlich mehr Punkte als auf Plus-Seite, aber vor allem durch wichtige Auswärtssiege gegen direkte Konkurrenten um die Nichtabstiegsplätze und nicht zuletzt durch einen euphorisch gefeierten 40:31-Erfolg gegen den etablierten SC Magdeburg, in dem Rückraumspieler Kenneth Klev zehn Tore erzielte, stand zur Jahreswende ein 15. Platz zu Buche, der zum Verbleib in der Eliteliga berechtigt hätte. Jedoch wurde diese günstige Ausgangsposition in der zweiten Saisonhälfte, durch etliche Heimniederlagen gegen schlagbare Gegner und nicht zuletzt durch eine spielerische Rehabilitation des VfL Gummersbach, wieder verspielt. Somit musste erneut der Gang in die Zweitklassigkeit angetreten werden.
Im September 2012 kündigte Geschäftsführer Stefan Adam an, zum neuen Jahr zum deutschen Rekordmeister THW Kiel zu wechseln. Als Nachfolger fungiert seit Januar 2013 Jörg Föste, der wie auch Adam zu den Gründungsmitgliedern und dem bisherigen Vorstand gehört.<ref>Interview mit Jörg Föste vom 18. Oktober 2012, abgerufen am 20. Februar 2013</ref>
Durch einen 23:15-Auswärtserfolg beim HC Erlangen sicherte sich der BHC bereits fünf Spieltage vor Ende der Zweitliga-Saison 2012/13 den direkten Wiederaufstieg in die Handball-Bundesliga.<ref>Jetzt ist es die stärkste Liga der Welt vom 8. Mai 2013, abgerufen am 9. Mai 2013</ref> Durch einen 21:18-Sieg beim TV 05/07 Hüttenberg wurde am vorletzten Spieltag zudem die Zweitliga-Meisterschaft gesichert. In den ersten fünf Spielen der Erstliga-Saison 2013/14 gelangen dem BHC vier Siege in Folge, unter anderem ein 34:27 gegen den amtierenden Champions-League-Sieger HSV Hamburg. In der Folge kam das Team bis zum Saisonende jedoch nur auf fünf weitere Siege und konnte erst am vorletzten Spieltag durch einen 26:25-Sieg beim Tabellenfünften Füchse Berlin den Klassenerhalt sichern.
Platzierungen seit 2006
Saison | Liga | Rang | Punkte | Tore | Aufstieg/Abstieg | Pokal |
---|---|---|---|---|---|---|
2006/07 | 2. Bundesliga Süd | 3 | 45:23 | 956:903 | 3. Runde | |
2007/08 | 2. Bundesliga Süd | 5 | 39:29 | 1024:972 | 1. Runde | |
2008/09 | 2. Bundesliga Süd | 3 | 44:24 | 1096:998 | 2. Runde | |
2009/10 | 2. Bundesliga Süd | 2 | 49:19 | 1030:927 | Relegation (Klassenerhalt) | Viertelfinale |
2010/11 | 2. Bundesliga Süd | 1 | 54:14 | 1052:902 | Aufstieg | Achtelfinale |
2011/12 | 1. Bundesliga | 16 | 17:51 | 921:1037 | Abstieg | 3. Runde |
2012/13 | 2. Bundesliga | 1 | 57:15 | 1102:941 | Aufstieg | 3. Runde |
2013/14 | 1. Bundesliga | 15 | 22:46 | 934:1010 | 2. Runde | |
2014/15 | 1. Bundesliga | 14 | 28:44 | 982:1064 | 2. Runde |
<timeline>
ImageSize = width:800 height:125 PlotArea = width:600 height:40 left:140 bottom:40 AlignBars = justify
Period = from:2006 till:2015 TimeAxis = orientation:horizontal ScaleMajor = unit:year increment:2 start:2006 ScaleMinor = unit:year increment:1 start:2006
Colors =
id:gruen value:rgb(0.7,1,0.7) id:blau value:rgb(0.7,0.7,1) id:rot value:rgb(1,0.7,0.7) id:gelb value:rgb(1,1,0.7) id:grau value:gray(0.8)
BarData =
bar:eins text:"1. Liga" bar:zwei text:"2. Liga"
PlotData=
align:center textcolor:black fontsize:8 mark:(line,grau) width:20 shift:(1,-5)
bar:eins color:gruen from:2011 till:2012 text:16 from:2013 till:2014 text:15 from:2014 till:2015 text:14
bar:zwei color:gelb from:2006 till:2007 text:3 from:2007 till:2008 text:5 from:2008 till:2009 text:3 from:2009 till:2010 text:2 from:2010 till:2011 text:1 from:2012 till:2013 text:1
TextData=
pos:(100,100) fontsize:12 text:Ligazugehörigkeit und Platzierungen des Bergischen HC seit 2006
</timeline>
Saison 2015/16
Aktueller Kader
Nr. | Name | Position | Nationalität | Geburtsdatum | im Verein seit |
---|---|---|---|---|---|
1 | Björgvin Páll Gústavsson | TW | Isländer | 24. Mai 1985 | 2013 |
12 | Christopher Rudeck | TW | Deutscher | 15. Oktober 1994 | 2015 |
2 | Moritz Preuss | KM | Deutscher | 22. Februar 1995 | 2014 |
4 | Christian Hoße | LA | Deutscher | 10. September 1988 | 2007 |
5 | Maximilian Hermann | RR | Österreicher | 10. Dezember 1991 | 2013 |
7 | Nils Artmann | RA | Deutscher | 23. Mai 1991 | 2014 |
11 | Arnór Þór Gunnarsson | RA | Isländer | 23. Oktober 1987 | 2012 |
13 | Kristian Nippes | RR | Deutscher | 11. Februar 1988 | 02/2011 |
15 | Alexander Oelze | RM | Deutscher | 28. November 1983 | 2010 |
17 | Jan Artmann | LA | Deutscher | 23. Mai 1991 | 2012 |
18 | Alexander Hermann | RL | Österreicher | 10. Dezember 1991 | 2015 |
19 | Maximilian Weiß | KM | Deutscher | 19. Oktober 1988 | 11/2011 |
21 | Miloš Dragaš | RL | Serbe | 11. Juni 1990 | 2014 |
22 | Fabian Gutbrod | RL | Deutscher | 1. Juli 1988 | 2013 |
23 | Viktor Szilágyi Kapitän der Mannschaft | RM | Österreicher | 16. September 1978 | 2012 |
29 | Ace Jonovski | RL | Mazedonier | 29. Dezember 1980 | 2015 |
30 | Inal Aflitulin | RM | Russe | 22. März 1988 | 2015 |
Legende:
|
|
|
Trainer- und Betreuerstab
Name | Amt | Nationalität | Geburtsdatum |
---|---|---|---|
Sebastian Hinze | Cheftrainer | Deutscher | 26. April 1979 |
Siegfried Knapik | Teambetreuer | Deutscher | 8. Mai 1944 |
Carsten Walonka | Physiotherapeut | Deutscher | 3. März 1963 |
David Groeger | Athletiktrainer | Deutscher | |
Diederich von der Heyde | Mannschaftsarzt | Deutscher |
Zugänge 2015/16
|
Abgänge 2015/16
|
Weblinks
Einzelnachweise
<references />
HBW Balingen-Weilstetten | Bergischer HC | TV Bittenfeld | Füchse Berlin | ThSV Eisenach | SG Flensburg-Handewitt | Frisch Auf Göppingen | VfL Gummersbach | HSV Hamburg | TSV Hannover-Burgdorf | THW Kiel | SC DHfK Leipzig | TBV Lemgo | TuS N-Lübbecke | SC Magdeburg | MT Melsungen | Rhein-Neckar Löwen | HSG Wetzlar
1 Björgvin Páll Gústavsson | 12 Christopher Rudeck | 16 Sebastian Büttner | 2 Moritz Preuss | 3 Brian Gipperich | 4 Christian Hoße | 5 Maximilian Hermann | 7 Nils Artmann | 11 Arnór Þór Gunnarsson | 13 Kristian Nippes | 15 Alexander Oelze | 17 Jan Artmann | 18 Alexander Hermann | 19 Maximilian Weiß | 21 Miloš Dragaš | 22 Fabian Gutbrod | 23 Viktor Szilágyi Kapitän der Mannschaft | 29 Ace Jonovski | 30 Inal Aflitulin | Trainer: Sebastian Hinze