Brücke über die Straße von Kertsch

45.26833333333336.550Koordinaten: 45° 16′ 6″ N, 36° 33′ 0″ O{{#coordinates:45,268333333333|36,55|primary

   |dim=1000
   |globe=
   |name=
   |region=RU
   |type=landmark
  }}

Die Brücke über die Straße von Kertsch ist ein russisches Großprojekt zur Verbindung der Halbinsel Krim über die Straße von Kertsch mit der Halbinsel Taman in der russischen Region Krasnodar. Baubeginn war 2014, die Fertigstellung ist für 2018 geplant.

Die Brücke ist als Eisenbahn- und Straßenverbindung ausgelegt und soll die 1953 gegründete Fährverbindung ergänzen, die Teil der Europastraße 97 ist. Sie führt von Kertsch auf der Krim über die Insel Tusla zur Halbinsel Taman.

Geschichte

Der Bau einer Brücke über die Meerenge wurde immer wieder diskutiert. Die deutsche Organisation Todt begann im Zweiten Weltkrieg mit dem Bau, um den Kuban-Brückenkopf versorgen zu können. Die nicht fertiggestellte Brücke wurde beim Rückzug gesprengt und durch die Sowjetunion neu gebaut, dann allerdings bei einem Eissturm zerstört.<ref>Die Brücke von Kertsch, Eurasisches Magazin vom 21. März 2014</ref>

Aktuelles Brückenbau-Projekt

Im März 2014 beauftragte der russische Ministerpräsident Medwedew die staatliche Straßenbauagentur „Avtodor“ mit der Gründung einer Tochtergesellschaft zum Bau einer Brücke sowie Erstellung einer Machbarkeitsstudie.<ref>Medvedev Signs Decree Creating Contractor for Kerch Strait Bridge Project The Moscow Times, 4. März 2014</ref> Die Brücke, über die eine zweigleisige Eisenbahnstrecke und eine vierspurige Autobahn führen werden, soll bis 2018 bzw. 2020 fertiggestellt werden.<ref>Russian Railways Head: Kerch Strait Bridge Can be Adapted for High-Speed Trains, Sputnik, 26. September 2014</ref> Als Alternativen wurden ein Tunnel und eine Seilbahn, unter Verwendung einiger Anlagen vom Olympiagelände in Sotschi, erwogen.<ref>Experten schlagen Tunnel unter Meerenge von Kertsch statt Brücke vor Sputnik news, 29. Oktober 2014.</ref><ref>Den Krasnodar Kray mit der Krim soll die Seilbahn von Sotschi verbinden, Kuban.mk.ru, 15. Dezember 2014.</ref>

Seit der Sperrung aller Landverbindungen zwischen dem russischen Festland und der Krim durch die Ukraine kann die Krim nur mit Flug- und Schiffsverbindungen erreicht werden. Daher wurde die Eisenbahnfähre von der Taman-Halbinsel nach Kertsch am 1. August 2014 nach 25 Jahren wiedereröffnet. Bis zur Vollendung des Brückenprojekts wird der Verkehr über die Meerenge von Kertsch provisorisch mit Eisenbahn- und Autofähren abgewickelt. Zusätzlich wurde ein Helikopter-Service eingerichtet.<ref>Helicopter traffic through Kerch Strait to be launched this week, ticket price is 2500 rubles, Krymedia.ru, 24. Juni 2015.</ref>

Den Auftrag zur Errichtung der Brücke erhielt das Unternehmen Stroigasmontasch, das Arkadi Rotenberg gehört.<ref>Brücke auf der Krim wird die Firma eines Freunde Putins bauen, Deutsche Welle, 30. Januar 2015.</ref> Die Brücke wird eine Länge von 19 km haben. Aus dem russischen Staatshaushalt werden 228 Mrd. Rubel bereitgestellt, wobei die beiden Zufahrten zur Brücke von der Krim und der Region Krasnodar anderweitig finanziert werden sollen. Im Oktober 2015 waren die Bauarbeiten zur Baustelleneinrichtung weit vorangeschritten. Für die Errichtung der endgültigen Brücke sind drei Hilfsbrücken erforderlich, von denen eine bereits fertiggestellt wurde. Die zweite Hilfsbrücke soll noch im Winter 2015/16 fertiggestellt werden. Sie wird die Region Krasnodar mit der der Halbinsel Krim verbinden und eine provisorische Eisenbahnverbindung mit dem russischen Festland ermöglichen.<ref>Russian bridge to Crimea going up at lightning speed. In: rt.com. 2. Oktober 2015, abgerufen am 3. Oktober 2015 (english). </ref>

Weblinks

• Hans-Joachim Hoppe, Die Brücke von Kertsch: Russland will über die Straße von Kertsch eine Brücke bauen, Eurasisches Magazin, 21 März 2014.
• Russische Landverbindung zur Krim: Der russische Milliardär und die Brücke ins Nichts, Neue Zürcher Zeitung vom 7. Februar 2015

Einzelnachweise

<references />