Straße von Kertsch
Straße von Kertsch | ||||||
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Die Straße von Kertsch von der Krim aus gesehen | ||||||
Verbindet Gewässer | Asowsches Meer | |||||
mit Gewässer | Schwarzes Meer | |||||
Trennt Landmasse | Halbinsel Krim | |||||
von Landmasse | Taman-Halbinsel | |||||
Daten | ||||||
36,568333333333|primary | dim=40000 | globe= | name= | region=RU | type=waterbody
}} | |
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Länge | 40 km | |||||
Geringste Breite | 4 km | |||||
Größte Tiefe | 18 m | |||||
Küstenorte | Kertsch | |||||
Inseln | Tusla | |||||
Lage der Straße von Kertsch zwischen Asowschem und Schwarzem Meer |
Die Straße von Kertsch (von den alten Griechen Kimmerischer Bosporus genannt) ist eine Meerenge in Osteuropa, die das Schwarze Meer mit dem Asowschen Meer verbindet.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Sie trennt die Halbinsel Krim im Westen von der Halbinsel Taman (Russland) im Osten, ist rund 40 km lang und an ihrer schmalsten Stelle 4 km breit.
Auf der Seite der Krim liegt die Stadt Kertsch, auf der Seite von Taman an der schmalsten Stelle der Meerenge der Hafen Port Kawkas und weiter südlich als größte Ortschaft die Staniza Taman.
Geschichte
Am 19. Juli 1790 ereignete sich hier die Seeschlacht bei Kertsch, in deren Verlauf eine russische Flotte unter Admiral Fjodor Fjodorowitsch Uschakow die Landung einer türkischen Invasionsarmee auf der Krim unterband.
Von Januar bis Oktober 1943 vollzog sich über die Meerenge von Kertsch der Rückzug der deutschen Kaukasusarmee / Heeresgruppe A, der durch die 17. Armee im Kuban-Brückenkopf auf der Taman-Halbinsel gedeckt wurde. Der Rückzug wurde mit einer von der Organisation Todt (OT) errichteten Materialseilbahn quer über die Straße von Kertsch (Tagesleistung: 1.000 Tonnen) durchgeführt, aber auch mittels Fährprahmen auf See.
Im April 1943 wurde von deutschen Soldaten und Einheiten der OT noch mit dem Bau einer kombinierten Straßen- und Feldbahnbrücke aus eisernen Kriegsbrückenteilen über die Straße von Kertsch begonnen, der sich bis in den Herbst jenes Jahres hinzog. Am 1. September 1943 begannen die konzentrierten sowjetischen Angriffe auf die Reste des Brückenkopfs, so dass der deutsche Rückzug beschleunigt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war die neue Brücke noch nicht fertiggestellt. Wehrmachtspioniere sprengten daraufhin die bereits vollendeten Teile der Brücke.<ref>Willi A. Boelcke: Deutschlands Rüstung im Zweiten Weltkrieg. Hitlers Konferenzen mit Albert Speer 1942–1945. Athenaion, Frankfurt am Main 1969, S. 274 und passim.</ref> Die restlichen Brückenpfeiler wurden im Februar 1945 bei Eisgang aus dem Asowschen Meer weitgehend zerstört, da die Pfeiler über keine Eisbrecher verfügten. Um die Schifffahrt nicht zu behindern, wurden die Trümmerteile abgetragen.
Eine Fährverbindung wurde 1953 errichtet, ebenso eine Eisenbahnfähre. Sie wurden 1993 eingestellt, Ende 2004 für den Güterverkehr aber wieder eröffnet. 2003 gab es einen Streit zwischen der Ukraine und Russland um die kleine ukrainisch verwaltete, aber zwischen beiden Staaten umstrittene Insel Tusla (200 m breit, 6 km lang) in der Mitte der Straße von Kertsch. Russland wollte von der Taman-Halbinsel her einen Damm auf die Insel Tusla bauen, was u. a. zu einer Veränderung der Wasserströmungen in der Straße von Kertsch geführt hätte. 2010 war der Damm zu etwa 2/3 fertiggestellt.<ref>google-maps-Ausschnitt mit dem zum Teil fertiggestellten Damm</ref> Gleichzeitig wurde aber auch über den erneuten Bau einer Brücke nachgedacht. Im 2010 unterzeichneten die Ukraine und Russland eine Absichtserklärung zum Bau der Brücke.<ref>Grünes Licht für Brücke zwischen Krim und Russland, RIA 26. November 2010</ref> Noch Mitte Februar 2014 wurde eine Machbarkeitsstudie vereinbart.<ref>Brücke zwischen Nachbarn, Vedemosti.ru, 14. Februar 2014</ref> Noch vor der Annexion der Krim durch Russland wurde Anfang März 2014 in der russischen Föderation per Dekret der staatliche Straßenbauagentur "Avtodor" zur Gründung einer Tochtergesellschaft zum Bau der Brücke aufgefordert.<ref>Medvedev Signs Decree Creating Contractor for Kerch Strait Bridge Project The Moscow Times, 4. März 2014</ref> Der Bau der Brücke über die Straße von Kertsch begann im Jahr 2015.
Nach 25 Jahren Unterbrechung fuhr am 1. August 2014 wieder ein Zug von Simferopol via eine Kertsch-Eisenbahnfähre zur Taman-Halbinsel und über Rostow nach Moskau anstelle der Strecke durch die Ukraine. Bis zur Vollendung des Brückenprojekts soll der Verkehr über die Meerenge von Kertsch provisorisch mit Eisenbahn- und Autofähren abgewickelt werden. Abgesehen von völliger Überlastung der Verbindungen musste der Fährverkehr auch aufgrund der Witterungsbedingungen mehrfach vorübergehend eingestellt werden. Ergänzend wurde noch ein Helikopter-Service über die Meerenge von Kertsch eingerichtet.<ref>Helicopter traffic through Kerch Strait to be launched this week, ticket price is 2500 rubles, Krymedia.ru, 24. Juni 2015.</ref>
Literatur
- G. A. Koschelenko, V.D. Kusnetsow: Greek Colonisation of the Bosporus. In: Gocha R. Tsetskhladze (Hrsg.): The Greek Colonisation of the Black Sea Area. Historical Interpretation of Archaeology. Steiner, Stuttgart 1998, ISBN 3-515-07302-7, S. 249–263 (Historia. Einzelschriften 121).
- Hans-Joachim Hoppe, Die Brücke von Kertsch: Russland will über die Straße von Kertsch eine Brücke bauen, Eurasisches Magazin, 21 März 2014.
Weblinks
Einzelnachweise
<references />