Der Mann, der vom Himmel fiel
Filmdaten | |
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Deutscher Titel | Der Mann, der vom Himmel fiel |
Originaltitel | The Man Who Fell to Earth |
Produktionsland | Vereinigtes Königreich |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1976 |
Länge | 133 (Original: 138) Minuten |
Altersfreigabe | FSK 16 |
Stab | |
Regie | Nicolas Roeg |
Drehbuch | Paul Mayersberg |
Produktion | British Lion |
Musik | John Phillips Stomu Yamashta |
Kamera | Anthony B. Richmond |
Schnitt | Graeme Clifford |
Besetzung | |
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Der Mann, der vom Himmel fiel (Originaltitel: The Man Who Fell to Earth) ist ein britischer Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1976. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman von Walter Tevis aus dem Jahr 1963. Regie führte Nicolas Roeg, die Hauptrolle spielte David Bowie.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Film erzählt die melancholische Geschichte eines humanoid-reptiloiden Außerirdischen mit dem irdischen Alias Thomas Jerome Newton inklusive Camouflage als Mensch. Newton „fällt“ zur Erde, um Wasser für seinen Wüstenplaneten zu finden, und gründet mittels mehrerer Grundlagenpatente die Firma World Enterprises, ein High-Tech-Milliardenunternehmen, um ein Rückkehr-Raumschiff bauen zu können.
Dank seiner verfeinerten Intelligenz, die ihm empathische und telepathische Einblicke ermöglicht, studiert er die vielschichtigen Wege zur Macht und wendet sie optimal an.
Auf seiner Forschungsreise tief in den US-amerikanischen Way of Success ergibt er sich der Liebe der Kleinstadtbewohnerin Mary-Lou und zerbricht schlussendlich an der Rücksichtslosigkeit, Oberflächlichkeit, Schnelllebigkeit und Brutalität der menschlichen Zivilisation sowie an seinem eigenen Versuch, in ein Schema zu passen. Erblindet, zynisch, enttarnt, missbraucht, weggesperrt und desillusioniert endet Newton als ein Erdbewohner unter vielen, als Alien, das seine Wurzeln und seine Fähigkeiten verloren hat.
Hintergründe
Der Film hält für Detailversessene einige kleine Background-Informationen bereit: so wurden etwa die Wüstenszenen nahe Roswell, NM, gedreht; eine Anspielung auf den sogenannten Roswell-Zwischenfall, von dem im Juli 1947 in US-amerikanischen Medien als „UFO-Absturz“ berichtet wurde.
Auch die Natur der Basispatente Newtons spielt über Umwege darauf an: 1947 wurde von Polaroid die legendäre Landcam in den Handel gebracht und folgerichtig sind die ersten Patente Newtons eine besondere Sofortbildkamera sowie Spezialbrillen mit Polarisationslinsen. Der Name des Patentanwalts Oliver Farnsworth erscheint als Anspielung auf Philo Farnsworth (einer der Entwickler des Fernsehens in den Vereinigten Staaten), da Newton eine besondere Hassliebe zu diesem Medium entwickelt. Einer der ersten Geschäftspartner Newtons, der promiskuitive College-Professor Nathan Bryce, wird von Rip Torn gespielt, der in der Comic-Verfilmung „Men in Black“ die Rolle des Chefagenten ZED innehatte; möglicherweise hatte man sich in Hollywood an seine früheren „Kontakte zum Alien“ Bowie erinnert.
Für Bowie, der zu dieser Zeit bereits von Drogen gezeichnet schien, bot dieser Film die Möglichkeit, sein Glamrock-Image als „Rock-Starman“ zu verfeinern und zu stilisieren, das über platte Pop-Ikonographie hinausging. Der ursprünglich geplante Bowie-Soundtrack (entwickelte sich zu den wegweisenden Ambient/Instrumentalstücken, die später auf der LP „Low“, 1976 erschienen) wurde von Roeg zugunsten eines abstrakten Soundscores mit rituell-asiatischen Elementen verworfen.
Erstaufführungen
- Großbritannien 18. März 1976
- Deutschland im Juni 1976
Kritiken
- Lexikon des internationalen Films: Eigenwilliger Science-Fiction-Film mit einer Überfülle an Ideen, der seine ausgefallenen filmischen Mittel mit viel Geschick einsetzt. Eine bedenkenswerte Geschichte über die Chancenlosigkeit des Individuums in einer Gesellschaft des Konsums und der Konzerne.<ref name="ldif">Der Mann, der vom Himmel fiel im Lexikon des internationalen Films</ref>
- Die Zeit 1976: Roeg spielt nicht nur virtuos mit Utopien des Raumfahrtzeitalters, sondern denkt Entwicklungen unserer westlichen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung konsequent-schrecklich zu Ende. Sein Film ist eine bedrückende Parabel über das Startum und ein entschiedenes Plädoyer für die fruchtbare Freiheit, unnormal zu sein.<ref>Chaplin, Kinder, Buffalo Bill. In: Die Zeit, Nr. 29/1976</ref>
Auszeichnungen
- Golden Scroll 1977
- Bester Hauptdarsteller: David Bowie
- nominiert:
- Bester Science-Fiction-Film
Literatur
- Walter Tevis: Der Mann, der vom Himmel fiel. Roman („The Man Who Fell to Earth“). Ullstein, Frankfurt/M. 1986, ISBN 3-548-31119-9.
Weblinks
- Der Mann der vom Himmel fiel in der Internet Movie Database (englisch)
- Sammlung von Kritiken zu Der Mann, der vom Himmel fiel bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Hellmuth Karasek: Kosmischer Interruptus. In: Der Spiegel. Nr. 37, 1976 (online).
- Vergleich der Schnittfassungen deutsche Fassung - Criterion DVD von Der Mann, der vom Himmel fiel bei Schnittberichte.com
Einzelnachweise
<references />
Performance | Walkabout | Wenn die Gondeln Trauer tragen | Der Mann, der vom Himmel fiel | Black out – Anatomie einer Leidenschaft | Eureka | Insignificance – Die verflixte Nacht | Castaway – Die Insel | Aria (Episode: Un ballo in maschera) | Track 29 – Ein gefährliches Spiel | Süßer Vogel Jugend | Hexen hexen | Kalter Himmel | Heart of Darkness | Two Deaths | Full Body Massage | Die Bibel – Samson und Delila | The Sound Of Claudia Schiffer | Puffball