Hohberg


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25px Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Hohberg (Begriffsklärung) aufgeführt.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Hohberg
48.4238888888897.9083333333333179Koordinaten: 48° 25′ N, 7° 54′ O{{#coordinates:48,423888888889|7,9083333333333|primary
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Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Ortenaukreis
Höhe: 179 m ü. NHN
Fläche: 28,94 km²
Einwohner: 7903 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-BW">Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2014 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen) (Hilfe dazu).</ref>
Bevölkerungsdichte: 273 Einwohner je km²
Postleitzahl: 77749
Vorwahl: 07808
Kfz-Kennzeichen: OG, BH, KEL, LR, WOL
Gemeindeschlüssel: 08 3 17 047
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Freiburger Straße 32
77749 Hohberg
Webpräsenz: www.hohberg.de
Bürgermeister: Klaus Jehle
Lage der Gemeinde Hohberg im Ortenaukreis

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Hohberg ist eine Gemeinde im Ortenaukreis in Baden-Württemberg. Der Name nimmt Bezug auf einen alten Gewannnamen im Mittelpunkt der drei früheren Gemeinden. Das Wappen zeigt ein Motiv aus dem Kapitell einer in Niederschopfheim gefundenen Säule und symbolisiert zugleich die drei Ortsteile.

Geographie

Geographische Lage

Hohberg liegt am Westhang des Schwarzwalds am Rand der Oberrheinischen Tiefebene etwa 8 km von Offenburg entfernt.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Hohberg gehören folgende Ortsteile (ehemalige Gemeinden mit ihren Ortsteilen):<ref>Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2, S. 394–397</ref>

  • Diersburg mit die Zinken Beim Schloss, Burggraben, Molkensumpf und Ruhbühl und den Höfen Meierhof, Schucken- und Fegerhof
  • Hofweier mit dem Gehöft Marienhof und dem Wohnplatz Schwatterloch
  • Niederschopfheim mit dem Gehöft Hexenmühle (Deckersche Mühle)

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden/Nordosten/Osten an die Kreisstadt Offenburg, Stadtteil Elgersweier, Stadtteil Zunsweier im Süden an Oberschopfheim und Friesenheim (Baden) und im Westen an Höfen, Schutterwald (Baden) und Ichenheim, Neuried.

Geschichte

Diersburg

Die Burg Diersburg wurde als „Stein zu Tiersperg“ 1197 erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf wurde 1257 als „Tiersperg“ erstmals in einer Straßburger Urkunde erwähnt. Es gehörte damals der Dynastie der Ritter von Geroldseck. 1279 erwarben die Ritter von Schwarzenberg den Ort und die Burg. Im 14. Jahrhundert ging Diersburg an die Markgrafschaft Baden, so dass es zu den älteren badischen Besitztümern gehört. 1455 kam Diersburg mit dem „Stein zu Diersburg“ an das altortenauische Adelsgeschlecht der Roeder. Diese Linie nennt sich seitdem Roeder von Diersburg.

In Diersburg gibt es ein Goethehaus, obgleich Goethe nie in Diersburg war. Friederike Brion, Goethes Sessenheimer Jugendliebe, hielt sich für einige Monate in der Familie von Pfarrer Marx auf. Marx war mit ihrer Schwester Salome verheiratet und betreute einige Jahre die Diersburger Pfarre, bevor er nach Meißenheim versetzt wurde.

Hofweier

Bereits 1101 wird Hofweier in einer Urkunde des Klosters Alpirsbach genannt. Der Ort unterstand den Zähringern, die auch Grafen der Ortenau waren. Als diese 1218 ausstarben, fiel Hofweier an die Ritter von Geroldseck und 1423 an die Hummel von Stauffenberg. Ab 1530 untersteht der Ort vollständig den Rittern von Bach, die den Badener Markgrafen untertänig waren.

Niederschopfheim

Früher als die beiden anderen Ortsteile, nämlich bereits 777 wird Niederschopfheim erstmals urkundlich erwähnt. Dies geschah im Testament des Heiligen Fulrad, der Abt des Klosters St. Denis war. Als dieses seinen Einfluss verlor, kam Niederschopfheim in den Besitz des Bistums Straßburg. 1066 übernahmen die ortsansässigen Ritter von Schopfheim die Grundherrschaft. Ab 1329 übten die Ritter von Bach die örtliche Macht aus, wodurch Niederschopfheim in den badischen Einflussbereich geriet.
siehe auch Burg Niederschopfheim bzw. St. Brigitta (Niederschopfheim).

Gemeinde Hohberg

Am 3. Mai 1972 wurde die Gemeinde Hofweier in Hohberg umbenannt. Die beiden bis dahin selbstständigen Gemeinden Diersburg und Niederschopfheim wurden am 1. Januar 1973 nach Hohberg eingemeindet.

Die heutigen Ortsteile Diersburg, Hofweier und Niederschopfheim gehörten bis 1973 zum Landkreis Offenburg. Mit dessen Auflösung zum 1. Januar 1973 kamen sie zum neu gegründeten Ortenaukreis.

Religion

An den heutigen Ortsteilen ging die Reformation vorbei, so dass sie weiterhin römisch-katholisch geprägt sind. So gibt es in Diersburg, Hofweier und Niederschopfheim jeweils eine katholische Gemeinde, wobei sich Diersburg (St. Karl Borromäus) und Hofweier einen Pfarrer teilen. Außerdem gibt es auch eine evangelische Gemeinde im Ort, die außer für Hohberg auch für Oberschopfheim und Zunsweier zuständig ist.

Seit 1738 gab es eine jüdische Gemeinde und seit 1773 einen jüdischen Friedhof im heutigen Ortsteil Diersburg. Ende des 19. Jahrhunderts hatte sie 190 Mitglieder. Die Synagoge wurde am 9. November 1938 geschändet und die Gemeinde im Oktober 1940 durch die Deportation der letzten jüdischen Bürger ausgelöscht.

Politik

Die Gemeinde gehört der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Offenburg an, Bürgermeister ist Klaus Jehle (CDU).

Gemeinderat

Die Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014 brachte folgendes Ergebnis:

  • CDU: 38,2 % (− 2,5) −> 8 Sitze (− 1)
  • FWH: 36,2 % (− 0,2) −> 8 Sitze (± 0)
  • SPD:  22,9 % (+ 2,7) −> 6 Sitze (+ 1)

Partnerschaften

Hohberg unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Datei:Diersburg Ruine.jpg
Ruine des Stammschlosses der Roeder von Diersburg
Datei:Diersburg Judenfriedhof.jpg
Jüdischer Friedhof in Diersburg
Datei:Diersburg Judenbad-Inschriftenstein.jpg
Inschriftenstein am ehemaligen Judenbad

Museen

In einer ehemaligen Zigarrenfabrik in Niederschopfheim ist das Hohberger Heimatmuseum untergebracht. In Diersburg gibt es das Hohberger Bienenmuseum, das die Geschichte der Imkerei darstellt. Mit der Geschichte des Weinbaus und den Freiherren Roeder von Diersburg befasst sich das Museum im Weingut Roeder von Diersburg.

Gebäude

In Diersburg hat sich eine im 12. oder 13. Jahrhundert erbaute Burg, einer Seitenlinie der Herren von Geroldseck (Tiersberger), als Ruine erhalten. Seit dem 14. Jahrhundert gehört die Burg dem Geschlecht der Roeder von Diersburg, das noch heute im Ort ansässig ist.

Sonstiges

In Diersburg existiert noch der Friedhof der ehemaligen jüdischen Gemeinde. Im Ort erinnert ein hebräischer Inschriftenstein an das ehemalige Judenbad. Bei Niederschopfheim finden sich die Reste einer römischen Straßenstation.

Sport

Bundesweit bekannt wurde Hohberg durch den Handballverein TuS Hofweier, der von 1974 bis 1989 ununterbrochen der Handball-Bundesliga angehörte.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Hohberg ist durch die Bundesstraße 3 (BuxtehudeWeil am Rhein) an das überregionale Straßennetz angebunden.

Bildung

Im Ortsteil Hofweier gibt es eine Grund,- und Werkrealschule, in den Ortsteilen Niederschopfheim und Diersburg befindet sich jeweils eine Grundschule. Alle weiterführenden Schulen stehen in Lahr und Offenburg zur Verfügung. Für die Jüngsten gibt es vier römisch-katholische Kindertagesstätten und einen ökumenischen Kindergarten, der von beiden Konfessionen getragen wird.

Die Volkshochschule Offenburg unterhält eine Außenstelle in Hohberg.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Weblinks

Commons Commons: Hohberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />