Elterlein


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25px Dieser Artikel befasst sich mit der Stadt Elterlein. Für die gleichnamige Adelsfamilie siehe Elterlein (Adelsgeschlecht).
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Elterlein
50.57694444444412.867222222222620Koordinaten: 50° 35′ N, 12° 52′ O{{#coordinates:50,576944444444|12,867222222222|primary
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Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Erzgebirgskreis
Verwaltungs­gemeinschaft: Zwönitz
Höhe: 620 m ü. NHN
Fläche: 45,87 km²
Einwohner: 2962 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-SN">Aktuelle Einwohnerzahlen nach Gemeinden 2014 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).</ref>
Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner je km²
Postleitzahl: 09481
Vorwahl: 037349
Kfz-Kennzeichen: ERZ, ANA, ASZ, AU, MAB, MEK, STL, SZB, ZP
Gemeindeschlüssel: 14 5 21 180
Stadtgliederung: 3 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 28
09481 Elterlein
Webpräsenz: www.elterlein-im-erzgebirge.de
Bürgermeister: Siegbert Ullrich (Freie Wähler Hermannsdorf)
Lage der Stadt Elterlein im Erzgebirgskreis

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Datei:St-Laurentiuskirche Elterlein.JPG
St.-Laurentius-Kirche in Elterlein mit Pfarrhaus
Datei:Market square Elterlein.jpg
Blick auf den Marktplatz von der St.-Laurentius-Kirche

Elterlein ist eine erzgebirgische Kleinstadt im Erzgebirgskreis in Sachsen.

Geografie

Elterlein liegt im Erzgebirge. Die Stadt breitet sich sternförmig von dem auf einem Hochplateau liegenden Marktplatz ausgehend, ansteigend in Richtung Schatzenstein und nach drei Seiten abfallend bis an die den Ort umgebenden Auen am Schlangengraben und Schwarzbach, aus.

Ortsteile

Datei:Zwoenitz Administration.jpg
Elterlein und seine Ortsteile mit der Verwaltungsgemeinschaft Zwönitz-Elterlein

Die Stadt Elterlein besteht seit der Eingemeindung von Schwarzbach im Jahr 1996 aus zwei und seit der Eingemeindung von Hermannsdorf im Jahr 1999 aus drei Ortsteilen. Das an der Staatsstraße 258 zwischen Elterlein und Zwönitz gelegene Burgstädtel bildet keinen eigenen Ortsteil.

Nachbargemeinden

Im Norden grenzen die Städte Zwönitz und Geyer sowie die Gemeinde Tannenberg an Elterlein. Im Osten sind es die Stadt Schlettau, im Süden die Stadt Scheibenberg sowie die Gemeinde Raschau-Markersbach und im Westen die Stadt Grünhain-Beierfeld.

Höchste Erhebung

Die mit 760 m höchste Erhebung auf dem Gebiet der Stadt ist der unmittelbar nordwestlich von Elterlein, an den Gemeindegrenzen zu Zwönitz und Grünhain-Beierfeld im Grünhainer Wald gelegene Schatzenstein.

Geschichte

Elterlein

Der Ort lag im Mittelalter an einem wichtigen Handelsweg zwischen Halle und Prag, der Salzstraße über den Preßnitzer Pass. Der Name Elterlein wird meist von Altarlein, also einem kleinen Altar an diesem Weg, abgeleitet.<ref>Ernst Eichler und Hans Walther: Sachsen. Alle Städtenamen und deren Geschichte, Faber und Faber Verlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-86730-038-4, S.58f.</ref> Erstmals wurde das Elterlein 1406 urkundlich erwähnt. Angaben, wonach der Ort bereits 1118 bestand, sind nicht belegt. Auch die Ersterwähnung als Stadt ist erst für 1483 schriftlich belegt.

Elterlein gewann zur Zeit des Großen Berggeschreys durch den im Erzgebirge aufblühenden Bergbau rasch an Bedeutung. Um 1500 besaß die Stadt ein eigenes Bergamt für seine Zechen. Mitte des 19. Jahrhunderts ging der Bergbau, wie in der gesamten Region, auch in Elterlein zurück und wurde eingestellt. Doch noch heute sind zahlreiche Zeugnisse des Altbergbaus zu finden. Neben Stollen-Mundlöchern, Halden und Tagebrüchen, der idyllisch gelegene Schwarze Teich, der Ende des 16. Jahrhunderts zusammen mit dem künstlichen Steingraben zum Betrieb einer Zeche angelegt wurde.

Durch den Bergbau entstanden schon früh verarbeitende Gewerbe wie Mühlen, Hammer- und Hüttenwerke. Während der Industrialisierung war Elterlein im März 1848 neben Mittweida ein Schauplatz des Nagelschmiedeaufstands. Dieser richtete sich gegen neue Fabriken, mit denen die Nagelschmiede als Handwerker und Kleinstunternehmer im freien Wettbewerb nicht konkurrieren konnten und daher durch diese ihre Erwerbsgrundlagen bedroht sahen. In Elterlein wurde von den Aufständischen die Leinbrocksche Fabrik gestürmt.

Durch mehrere ausgedehnte Stadtbrände in den Jahren 1662, 1676, 1719, 1861 und 1868 wurde Elterlein oft schwer zerstört.

Schwarzbach

Im Jahr 1240 ist das Waldhufendorf Schwarzbach erstmals in einer Übereignungsurkunde an das Kloster Grünhain urkundlich erwähnt.

Der Ort wurde am 1. April 1996 eingemeindet.<ref>StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1996</ref>

Hermannsdorf

Hermannsdorf ist ein vermutlich um 1200 besiedeltes und 1460 erstmals urkundlich erwähntes Waldhufendorf. Auch hier prägte bis ins Jahr 1873, neben der Landwirtschaft, besonders der Bergbau über Jahrhunderte das Leben und hinterließ sichtbare Zeichen wie den Seifengrund mit zwei mächtigen Raithalden.

Der Ort wurde am 1. Januar 1999 eingemeindet.<ref>StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999</ref>

Einwohnerentwicklung

Am 3. Oktober 1990 zählte Elterlein 3668 Einwohner. Folgende Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres:

1993 bis 1997

  • 1993: 3508
  • 1994: 3512
  • 1995: 3520
  • 1996: 3515
  • 1997: 3504

1998 bis 2002

  • 1998: 3508
  • 1999: 3498
  • 2000: 3487
  • 2001: 3435
  • 2002: 3378

2003 bis 2007

  • 2003: 3330
  • 2004: 3290
  • 2005: 3256
  • 2006: 3217
  • 2007: 3159

ab 2009

  • 2009: 3098
  • 2012: 3048
  • 2013: 3005
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

Politik

Stadtrat

Gemeinderatswahl 2014<ref>Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2014</ref>
Wahlbeteiligung: 68,4 % (2009: 58,8 %)
 %
50
40
30
20
10
0
43,7 %
17,5 %
10,6 %
7,6 %
3,7 %
n. k.
4,4 %
12,5 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
-4,3 %p
+2,9 %p
-3,5 %p
-5,9 %p
-2,2 %p
-3,9 %p
+4,4 %p
+12,5 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
g "Pro Elterlein"
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Seit der Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014 verteilen sich die 16 Sitze des Stadtrates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

  • CDU: 8 Sitze
  • FWG Hdf. (FWGH): 3 Sitze
  • WV Schw. (WVS): 2 Sitze
  • "Gemeinsam f. d. St. Elterlein" (GSE): 2 Sitze
  • FWBF: 1 Sitz

Elterlein ist seit dem 1. Januar 2009 Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Zwönitz, in der Zwönitz die erfüllende Gemeinde ist. Zuvor war die Stadt Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Geyer.

Bürgermeister

Karl Weinhold (CDU) war von 1990 bis 2009 hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Elterlein. Am 9. November 2009 hat Siegbert Ullrich (Freie Wähler Hermannsdorf) das Amt des ehrenamtlichen Bürgermeisters übernommen.

Partnerstädte

Seit dem 14. September 2004 gibt es eine offizielle Städtepartnerschaft mit der Gemeinde Belm in Niedersachsen, die auf ersten Kontakten in den 1950er Jahren basiert. Seit 1953 bestehen Verbindungen zur Gemeinde Remshalden in Baden-Württemberg, die 2003 ebenfalls durch eine offizielle Partnerschaft besiegelt wurden.

Religion

Mit denen der St.-Laurentius-Kirche Elterlein, der St.-Michaelis-Kirche Hermannsdorf und der Dorfkirche Schwarzbach gibt es drei Gemeinden der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche. Innerhalb der Evangelischen Landeskirche gibt es zudem die Landeskirchliche Gemeinschaft und im Ortsteil Elterlein hat eine Gemeinde der Evangelisch-methodistischen Kirche ihren Kirchsaal.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke / Ausflugsziele / Erholung

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Dengelfest im Ortsteil Schwarzbach (im Juni)
  • Sternwanderung zum Schatzenstein (erster Samstag im Oktober)
  • Kirchweihfest in Elterlein (zweiter Sonntag im September)
  • Weihnachtsmarkt in Elterlein (1. Advent)
  • Turmblasen vom Turm der St.-Laurentius-Kirche Elterlein (an jedem Adventssonntag)

Freizeit

  • Wandern
  • Reiten
  • Bowling
  • Schlittenhunde
Panorama von der Friedrich-August-Höhe (717 m) in Richtung Elterlein mit Blick auf Pöhlberg (832 m), Bärenstein (897 m), Scheibenberg (807 m), Fichtelberg (1215 m) und das Oberbecken des Pumpspeicherwerkes Markersbach (848 m) (von links).

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

An die Tradition des schon früh existierenden verarbeitenden Gewerbes anknüpfend ist Elterlein heute, gemessen an den hier insgesamt 1471 sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmern (Stand 30. Juni 2007) und am Gesamt- sowie Auslandsumsatz, einer der regional bedeutsamsten Industriestandorte mit der Automobilzulieferindustrie als größtem Arbeitgeber. Bedeutende ansässige Unternehmen sind unter anderen Bodet & Horst GmbH & Co. KG, Linnemann-Schnetzer Sachsen GmbH, Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG und Takata-Petri (Sachsen) GmbH.

Verkehr

Elterlein liegt an einem Autobahnzubringer für das Obere Erzgebirge, der Staatsstraße 258. Sie bietet eine direkte und schnelle Verbindung zwischen der A 72 (AS Stollberg-West) und der B 101 (bei Scheibenberg).

Mit der Bahnstrecke Zwönitz–Scheibenberg hatte die Stadt ab 1900 auch einen Bahnanschluss. Nach dem teilweisen Rückbau der Strecke im Jahr 1947 als Reparationsleistung an die Sowjetunion, wurde 1966 der Eisenbahnverkehr endgültig wieder eingestellt und die noch verbliebene Reststrecke zwischen Elterlein und Scheibenberg ebenfalls zurückgebaut.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Personen, die mit Elterlein in Verbindung stehen

  • Christian Lehmann (1611–1688), Kindheit und erste Anstellung als Hilfsgeistlicher in Elterlein, einer der bedeutendsten Altchronisten des Erzgebirges
  • Johannes Oertel (1840–1916), Bürgermeister von Elterlein, Besitzer des Hammerguts Tännicht

Literatur

  • Jens Hahn: Elterlein-Scheibenberg-Oberwiesenthal. Drei Bergstädte im Erzgebirge. Erzbergbau und Knappschaftswesen bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Obererzgebirgischer Silberspiegel, 2010, ISBN 978-3-00-029673-4.
  • Richard Steche: Elterlein. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 4. Heft: Amtshauptmannschaft Annaberg. C. C. Meinhold, Dresden 1885, S. 68.

Weblinks

Commons Commons: Elterlein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />