Familien-Partei Deutschlands


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Familien-Partei Deutschlands
Logo
Partei­vorsitzender Roland Körner<ref>– Bundesvorstand der Familien-Partei</ref>
General­sekretär vakant
Stell­vertretende Vorsitzende Arne Gericke
Oliver Prutz
Susanne Hentschel
Dirk Martin
Bundes­geschäfts­führerin Andrea Vollbracht
Bundes­schatz­meister Albrecht Hauck
Ehren­vorsitzender Franz-Josef Breyer<ref>Ehrenvorsitzender</ref>
Gründung 1981
Aus­richtung Familienpolitik
Konservatismus
Farbe(n) orange<ref>Die Familienpartei – Mama und Papa an die Macht</ref>
Sitze im Bundestag
0/630
Staatliche Zuschüsse 133.765,01 Euro (2014)<ref name="Teilfinanzierung 2014">Festsetzung der staatlichen Mittel für das Jahr 2014 (PDF; 689 kB), Stand: 4. März 2015. Abgerufen am 30. April 2015</ref>
(Stand 4. März 2015)
Mitglieder­zahl 600<ref>bpb.de</ref>
Europaabgeordnete
1/96
EP-Fraktion EKR<ref>europedecides.eu</ref>
Website www.familien-partei.de
Belege Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst entfernt. Bitte hilf der Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst. Näheres ist eventuell auf der Diskussionsseite oder in der Versionsgeschichte angegeben. Bitte entferne zuletzt diese Warnmarkierung.

Die Familien-Partei Deutschlands (Kurzbezeichnung: FAMILIE) ist eine deutsche konservative Kleinpartei, die sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Familie auseinandersetzt.

Inhaltliches Profil

Die Familien-Partei versteht sich als freiheitlich-demokratische Partei der politischen Mitte.<ref>– Bundesprogramm der Familien-Partei (PDF; 476 kB)</ref>

Familie

24px Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung.

Für sie bedeutet Familie eine Lebensgemeinschaft von Eltern mit Kindern sowie ausdrücklich auch Getrennterziehende und nichteheliche Lebensgemeinschaften von Eltern mit Kindern. Die Familien-Partei möchte auf politischem Wege für Männer und Frauen die Wahlfreiheit schaffen, sich für Kinder zu entscheiden, ohne dass sie gegenwärtig und zukünftig wirtschaftliche, politische oder soziale Nachteile im Vergleich zu Kinderlosen in Kauf nehmen müssen. Die Familien-Partei plädiert dafür, die Adoptionsmöglichkeiten insbesondere für Ehepaare, die keine Kinder bekommen können, zu erleichtern. Ihr erklärtes Anliegen ist es, durch verstärkte materielle und institutionelle Hilfe in Schwangerschaftskonflikten sowie durch die dauerhafte Zahlung von Erziehungsgehalt und durch Deckung der Kinderkosten die Häufigkeit von Schwangerschaftsabbrüchen nachhaltig zu verringern.

Nach Auffassung der Familien-Partei sollen Familien mit Kindern ein nach Anzahl und Alter der Kinder gestaffeltes sozialversicherungs- und steuerpflichtiges Erziehungsgehalt sowie ein nach Alter der Kinder gestaffeltes einkommensunabhängiges existenzsicherndes Kinderkostengeld erhalten. Die Finanzierung soll über die Einrichtung einer gesetzlichen Familienkasse nach dem Umlageverfahren erfolgen.

Die Familien-Partei fordert, dass alle Eltern, die Kinder erzogen haben, dafür im Alter eine angemessene Rente bekommen. Erziehungsleistende schafften durch Kindererziehung erst die Voraussetzungen für die Renten ihrer eigenen Generation. Deshalb stünden ihnen auch Renten nach dem Umlageverfahren zu. Vor diesem Hintergrund sei das bisherige Verfahren bei der Berechnung der heutigen Renten, fast ausschließlich die erfolgte Erwerbstätigkeit zu berücksichtigen, nicht zu rechtfertigen. Die erbrachte Erziehungs- und Betreuungsleistung sei vielmehr gleichermaßen anspruchbegründend.

Leitidee: Der Familienleistungsausgleich stelle die Zukunftsfähigkeit des Staatswesens wieder her. Dies habe folgende Auswirkungen:

  • Die umlagefinanzierten Sozialsysteme würden wieder leistungsfähig und bezahlbar. Auch bei den Familien blieben Mittel zur begleitenden privaten Vorsorge.
  • Junge Eltern seien bereits finanziell abgesichert. Niemand müsse aus wirtschaftlichen Gründen auf Kinder verzichten oder auf eine Abtreibung zurückgreifen. Der Kindesunterhalt sei in allen Lebensformen sichergestellt.
  • Es bestehe Wahlfreiheit für Eltern, ob sie ihr Kind selbst betreuen oder einer Fremdbetreuung anvertrauen.
  • Die wirtschaftliche Benachteiligung der Eltern werde in allen Lebenslagen aufgehoben. Zum Beispiel führe die Erhebung indirekter Besteuerung nicht mehr zu einer überproportionalen Belastung der Erziehenden, kindbedingte Armut trete nicht mehr auf.

Kultur, Erziehung und Bildung

Die Familien-Partei Deutschlands sieht in Kulturangeboten (Theater, Konzerte, Museen, Reisen) einen wesentlichen Baustein des menschlichen und gesellschaftlichen Selbstverständnisses. Solche Angebote sollten stärker als bisher auch Kindern und Jugendlichen zu günstigen Preisen wahrnehmbar gemacht werden. Bei allen Kulturangeboten sei stärker Rücksicht auf die unterschiedliche Mobilität der Generationen und die Situation in ländlichen Bereichen zu nehmen.

Die Familien-Partei fordert für berufstätige Eltern, dass an allen Schulformen flächendeckend Ganztagsbetreuungen sowie Betreuung während der Ferien ermöglicht werden. Die Wahlfreiheit des Bildungstyps müsse für Eltern und Kinder gewährleistet sein. Die Familien-Partei Deutschlands befürwortet Bildungspflicht, ist aber gegen Schulzwang. Wahlfreiheit beinhalte nicht nur alle Schulformen, sondern auch familiäre Schulmodelle.

Die Familien-Partei Deutschlands unterstützt das Recht der Jugend auf für die Adressaten kostenfreie Bildung und Ausbildung. Auch angesichts künftiger Anforderungen an die Arbeitsgesellschaft hält sie eine umgehende Kehrtwende zu einem finanziell gut ausgestatteten, effektiven und sozial verträglichen Bildungssystem für dringend geboten.

Wirtschaft

Die Familien-Partei ist für die soziale Marktwirtschaft. Besonderes Augenmerk legt die Partei dabei auf die Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsarbeit. Arbeitszeiten sollten flexibel sein, und Teilzeit solle nach Möglichkeit gefördert werden. Die Kopplung von Fördermaßnahmen mit familienfreundlichen Strukturveränderungen und Maßnahmen sollten zum Grundprinzip gehören. Daher solle der Zugang zu Fördermaßnahmen, nach einer grundliegende Reform vereinfacht werden, damit auch kleine Betriebe die Möglichkeit hätten, Förderungen in Anspruch zu nehmen.

Der wirtschaftlichen Verödung ganzer Landstriche möchte die Partei mit gezielten Maßnahmen zur Förderung lokaler Strukturen entgegenwirken. Es dürfe aber keine reine Verlagerung von Arbeitsplätzen aus anderen Regionen erfolgen. Für Existenzgründungen sei angemessenes, staatliches Risikokapital zur Verfügung zu stellen.

Die Familien-Partei Deutschlands sieht die Wirtschaft in der Pflicht, ausreichend Ausbildungsplätze für die Schulabgänger zur Verfügung zu stellen. Ab einer bestimmten Mindestgröße habe jeder Betrieb auszubilden; alternativ erfolge eine Ausbildungsabgabe.

Die Familien-Partei Deutschlands fordert für Praktikanten mit abgeschlossener Ausbildung einen branchenbezogenen gesetzlichen Mindestlohn sowie die zusätzliche Erstattung von Fahrtkosten. Bediene sich ein Unternehmen wiederholt oder über einen längeren Zeitraum der Arbeitsleistung von Praktikanten unter Inaussichtstellung eines Arbeitsverhältnisses, ohne dass es bei einer Person zu einer Einstellung komme, habe das Unternehmen im Nachhinein den Praktikanten eine zusätzliche angemessene Abstandszahlung zu leisten.

In möglichst vielen Betrieben sollten die Arbeitnehmer mittels Anreizen am Produktivvermögen und damit am Gewinn beteiligt werden und so die Möglichkeit erhalten, auch bei sinkenden Realeinkommen aus Erwerbstätigkeit bei gleichzeitig wachsender Produktivität auskömmlich zu leben. Dies stärke zugleich die persönliche Bindung zum Arbeitsplatz.

Die Familien-Partei Deutschlands bemängelt die vergleichsweise geringe parlamentarische Kontrolle der EU-Kommission. Hier trifft ihrer Auffassung nach eine mächtige wirtschaftliche Exekutive Entscheidungen und setzt staatenübergreifende Normen ohne eine direkte Legitimierung durch Parlament bzw. Bürger.

Eine besondere Rolle im künftigen Wirtschaftsgefüge werde die Biotechnologie spielen. Sie greife in die Reproduktionsmechanismen der Natur ein und bietet Möglichkeiten, die natürlichen Ausprägungsmerkmale innerhalb kürzester Zeiträume nachhaltig und unumkehrbar zu manipulieren und so existenzielle Abhängigkeiten zu etablieren. Biotechnologie dürfe nach Ansicht der Familien-Partei Deutschlands ausschließlich zum Gemeinwohl eingesetzt werden. Patente auf diesem Gebiet seien zeitlich kürzer zu befristen; Monopole gänzlich zu unterbinden.

Die Marktwirtschaftspolitik sieht vor, dass die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft optimal zum Wohle der Allgemeinheit, im Sinne eines ökologischen, sozialen und ethischen Wirtschaftens, gefördert wird. Das Schaffen dauerhafter Arbeitsplätze mit familienfreundlichen Rahmenbedingungen und die Sicherung des Gemeinwohls unter Berücksichtigung der genannten Aspekte müssen vorrangige Ziele der Wirtschaftspolitik sein.

Demokratie

Die Familien-Partei setzt sich dafür ein, dass die Rechte für die nachkommenden Generationen im demokratischen System wahrgenommen und berücksichtigt werden. Sie sollen im Einklang stehen mit ihren späteren sozialen Verpflichtungen und humanen Bedürfnissen. Da das Grundgesetz ein Wahlrecht für alle vorsieht, möchte die Familien-Partei den Kindern eine Wählerstimme geben, was stellvertretend von den Eltern abgegeben werden kann. In anderen Rechtsfeldern habe sich dieses System mit Abgabe von Rechten und Pflichten bereits bewährt. Außerdem setzt sich die Partei für mehr Mitspracherechte der Bürger und Bürgerinnen ein. Bei wichtigen Sachfragen soll es auch zu einer Volksabstimmung auf Bundesebene kommen.

Die Familien-Partei möchte, dass die Abgeordnetenzeit auf Bundes- und Landesebene auf 20 Jahre und die Amtszeit vom Bundeskanzler, Ministerpräsidenten und Ministern auf zwei Wahlperioden beschränkt werden. Die Art und Höhe von Einkünften müssen bei allen Abgeordneten offengelegt werden. Außerdem ist die Übernahme von Beratungstätigkeiten in der privaten Wirtschaft an strenge Auflagen zu knüpfen.

Die Familien-Partei fordert eine gerechte Verteilung der staatlichen Mittel, um einen fairen Konkurrenzkampf zwischen Bewerbern um politische Mandate zu bewirken. Daher soll die staatliche finanzielle Unterstützung der Parteien bei Wahlen bereits auf Kommunalebene einsetzen und das ohne jede Prozenthürde der Wählerstimmen.

Infrastruktur

Für die Familien-Partei Deutschlands ist Wohnraum generationenübergreifend zu planen und zu bauen. Diese Forderung bezieht sich sowohl auf die bauliche Realisierung der Wohnungen selbst als auch auf die Gestaltung des Wohnumfeldes. Hierbei sollten Bauen und Wohnen möglichst umweltschonend erfolgen, vor allem in Hinsicht zukünftiger Generationen.

Im Sinne einer angemessenen Kostenbeteiligung fordert die Familien-Partei Deutschlands eine einheitliche Maut für Straßenbenutzung in allen europäischen Ländern. Beim Personenverkehr ist dem Aufbau öffentlicher Verkehrsmittel gegenüber der Erweiterung von Park- und Straßenkapazitäten Vorrang zu gewähren. Die Preise im ÖPNV sollten so gestaltet werden, dass die Fahrtkosten vergleichbar sind mit denen bei Nutzung eines Pkw. Schutzmaßnahmen für die Kinder müssen mit Nachdruck ergriffen werden, um die Ünfälle zu reduzieren.

Umwelt und Ressourcen

Die Familien-Partei setzt sich für den Respekt der Natur ein. Die Umwelterziehung sei Aufgabe von Schulen und Elternhaus. Flora und Fauna müssen im Interesse kommender Generationen erhalten bleiben. Tiere sollen als Mitgeschöpfe geachtet werden. Tierschutz genießt einen großen Stellenwert, daher setzt sie sich für eine artgerechte Haltung ein.

Die Familien-Partei ist gegen Atomenergie, weil die Gefahren für Mensch und Umwelt unübersehbar sind. Als Alternative sieht die Partei Sonnenkollektoren, Solarzellen, Wind- und Wasserkraftanlagen, Kraft-Wärme-Kopplung, Einsatz von Wärmepumpen, Latent-Wärme-Speichern und der Einstieg in die Wasserstofftechnologie. Die Familien-Partei will diesbezügliche Projekte und Forschung verstärkt fördern.

Positionen

<ref>Positionen der Familien-Partei</ref>

Betreungsgeld

Hochgelobt und wertgeschätzt wird von der Partei das Berufsbild des Erziehers. Wenn aber Eltern diesen Dienst am Kind übernehmen wollten und harte Arbeit verrichteten, so sei diese Dienstleistung am Kind plötzlich keine wertzuschätzende Dienstleistung mehr. Die Gesellschaft müsse hier dringend nach- und auch umdenken. Die Familien-Partei sieht als richtigen Weg die Einführung eines sozialversicherungspflichtigen Erziehungsgehaltes, hält aber am Betreuungsgeld als Schritt in die richtige Richtung fest. Rund 530.000 Leistungsbezieher seien keine kleine Zahl und zeigten, dass Familienförderung nicht nur einseitig institutionell gesehen werden könne.

TTIP

Die Familien-Partei-Deutschlands lehnt die Abkommen TTIP, CETA und TISA ab. Es handelt sich bei diesen Abkommen um bi- und plurilaterale Handelsverträge, die die Gestaltungsmöglichkeiten von Städten und Gemeinden und ihrer Bürger und Bürgerinnen nachhaltig einschränken könnten und in erster Linie den Interessen von multinationalen Konzernen dienen. Diese Verträge stellen einen massiven Eingriff in die kommunale Selbstverwaltung und das Leben der Bürger dar. Die Verhandlungen zu allen drei Abkommen fanden und finden als Geheimverhandlungen statt – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Nicht einmal die EU-Abgeordneten haben uneingeschränkten Zugang zu den Dokumenten. Und obwohl Städte und Kommunen direkt betroffen sind, werden die kommunalen Spitzenverbände (Städte- und Gemeindetag, sowie Landkreistag) nicht in die Verhandlungen eingebunden. Dies entspricht nicht den demokratischen Standards. Vielmehr muss die Einbeziehung in die Verträge so frühzeitig erfolgen, dass die Gestaltungsfähigkeit gegeben ist. Daher fordern wir die Veröffentlichung aller Verhandlungsdokumente, sowie die Einbeziehung in die Verhandlungen. Dies fordern wir für TTIP, CETA und TiSA.

Flüchtlinge

Die Familien-Partei erachtet den Zustrom an Menschen, richtig gelenkt als Chance, die Gesellschaft zu verjüngen und der Familie höhere Priorität einzuräumen. Für unsere Gesellschaft wird es aber wichtig sein, die notwendige Integration zum Gelingen zu bringen. Wenn man sich den Zuzug seit nunmehr zwei, drei Jahren anschaut sind hier aber massive Defizite feststellbar - trotz aller kommunalen Bemühungen. Diese Defizite werden mit weiterem Zustrom keinesfalls besser. Eine gelingende Integration ist aber erforderlich, um nicht neue Probleme zu schaffen. Die Familien-Partei sieht die Integration von zugewanderten Menschen aber durchaus als Chance für unsere Gesellschaft – konjunkturell, kulturell, gesellschaftspolitisch. Kommunen sollen entlastet werden und die Rüstungsindustrie soll mit einer Sonderabgabe von 5 % des Vorsteuergewinns an der Finanzierung beteiligt werden. Einheimische Bevölkerung mitnehmen und informieren, die Ängste durch begleitete Kontaktsituationen abbauen und einheimische Bevölkerung in diesen Programmen mitnehmen

Geschichte

1981–2010

Die Partei wurde 1981 in Bayern unter der Bezeichnung Deutsche Familien-Partei e. V. (Kurzbezeichnung FP) gegründet. Sie war aus dem Verein „Mutter als Beruf“ hervorgegangen, der Ende der 1970er Jahre versucht hatte, bessere wirtschaftliche Verhältnisse für Mütter zu schaffen. 1989 wurde die Familien-Partei von dem Kinderarzt Franz-Josef Breyer aus St. Ingbert/Saarland, der von 1989 bis 2006 auch Bundesvorsitzender der Partei war, wieder belebt. Die Kurzbezeichnung wurde später in Familie und schließlich in FAMILIE geändert. Der Parteiname lautete seit Mitte der 1990er Jahre „FAMILIEN-PARTEI DEUTSCHLANDS FAMILIE“ und wurde 2006 in Familien-Partei Deutschlands geändert. Ende 2006 übernahm der freie Redner Arne Gericke aus Tessin das Amt des Bundesvorsitzenden.

Mitte 2004 gab es erste Kooperationsgespräche mit der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP). Bei der saarländischen Landtagswahl am 5. September 2004 kandidierten ÖDP-Mitglieder auf der Liste der Familien-Partei, die 3,0 Prozent erreichte. Bei der Landtagswahl in Brandenburg erreichte die Familienpartei 2,6 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2005 verzichtete die ÖDP zugunsten der Familienpartei auf eine Kandidatur. Gegen die vorgezogene Bundestagswahl 2005 reichten ÖDP und Familien-Partei Klage vor dem Bundesverfassungsgericht ein, da die Frist zur Sammlung von Unterstützungsunterschriften drastisch verkürzt wurde.<ref>Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven:@1 @2 Vorlage:Toter Link/www.web-demokratie.deÖkologiePolitik 11/2002 (PDF)</ref> Bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz 2006 verzichtete die Familienpartei zugunsten der ÖDP. Ende 2006 beschloss die Familienpartei jedoch, keine Fusion mit der ÖDP anzustreben, wodurch die Zusammenarbeit der Parteien beendet wurde.

Im Saarland verfügt die Partei über 19 kommunale Mandate von Ortsrat bis Kreistag. In Sankt Ingbert-Rohrbach hat sie bei der Kommunalwahl 2009 die absolute Mehrheit erzielt und stellt mit Martin Wirtz den Ortsvorsteher.<ref>Martin Wirtz übernimmt Ortsvorsteher</ref> Im Stadtrat Sankt Ingbert ist die Familien-Partei mit sechs von 39 Sitzen die drittstärkste Fraktion. Bei der Landtagswahl im Saarland 2009 verlor die Familienpartei zwar einen Prozentpunkt, wurde jedoch mit 2,0 %-Stimmenanteil stärkste Partei außerhalb des Landtags.

seit 2010

Im November 2010 wurde auf dem Bundesparteitag in Kassel der Bundesvorstand neu gewählt. Erhard Lahni löste als Bundesvorsitzender Arne Gericke ab, der nicht mehr kandidierte. Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2011 erreichte die Familienpartei mit Spitzenkandidat Arne Gericke 1,5 Prozent (10.538 Zweitstimmen) der Stimmen.

Datei:Inthronisierung 2012-7 3 - Kopie.JPG
Hans Wagner bei seiner Amtseinführung 2012

Am 6. November 2011 wurde Hans Wagner zum Oberbürgermeister der Stadt St. Ingbert gewählt. Wagner ist Mitglied der Familienpartei, trat jedoch als freier Kandidat an. Am 5. Juli 2012 trat Wagner sein Amt an.<ref>Unabhängiger Kandidat Wagner löst CDU-OB in St. Ingbert ab. In: Saarbrücker Zeitung, vom 7. November 2011, S. A1</ref>

Bei der Landtagswahl im Saarland 2012 erreichte die Familienpartei 1,7 Prozent der Stimmen und verlor damit im Vergleich zur letzten Wahl 0,3 Prozentpunkte. Bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2012 verfehlte die Familienpartei mit 0,96 % die auf Landesebene geltende Ein-Prozent-Hürde für Mittel aus der staatlichen Parteienfinanzierung.

Zum 1. Dezember 2012 schloss sich die Partei Soziale Gerechtigkeit − Nordrhein-Westfalen, eine Abspaltung der WASG, der Familienpartei an. Auf dem Bundesparteitag am 23/ 24. November 2013 wurde Maria Hartmann von den Mitgliedern als Bundesvorsitzende bestätigt, nachdem sie das Amt kommissarisch übernahm. Bei der Europawahl 2014 in Deutschland wurde Arne Gericke erneut zum Spitzenkandidaten seiner Partei<ref>Ich wähle Zukunft (Familien-Partei)</ref> gewählt und wurde von den Wählern zum Mitglied des Europäischen Parlaments gewählt. Im Europaparlament schloss sich Gericke der europakritischen Fraktion der Europäischen Konservative und Reformisten um die Dänische Volkspartei, die polnische Recht und Gerechtigkeit von Jarosław Kaczyński, die rechtspopulistischen Finnen, die britische Conservative Party sowie die AfD an.

Zum Bundesparteitag am 22./23. November 2014 wählten die Mitglieder der Familien-Partei einen neuen Vorstand. Roland Körner konnte sich im ersten Wahlgang gegen die bisherige Bundesvorsitzende Maria Hartmann und einem weiteren Herausforder durchsetzen und übernahm das Amt des Bundesvorsitzenden.<ref>Ergebnis der Bundesvorstandswahl 2014</ref>

Auf dem außerordentlichen Parteitag vom 20. März 2015 verabschiedet die Partei mit großer Mehrheit, dass man die Abkommen TTIP, CETA und TISA ablehnt.<ref>Familien-Partei verabschiedet mit großer Mehrheit TTIP-Resolution</ref> Seit September 2015 hat die Familien-Partei ihr erstes kommunales Mandat in Baden-Württemberg, nämlich im Stadtrat von Mannheim. Ein parteiloses Stadtratsmitglied hatte sich ihr angeschlossen.

Struktur

Bundesvorstand

Vorsitzender Roland Körner (Landesverband Saarland)
1.Stellvertretender Vorsitzender Arne Gericke (Landesverband Mecklenburg-Vorpommern)
2.Stellvertretender Vorsitzender Oliver Prutz (Landesverband Berlin)
3.Stellvertretender Vorsitzender Susanne Hentschel (Landesverband Saarland)
4.Stellvertretender Vorsitzender Dirk Martin (Landesverband Mecklenburg-Vorpommern)
Bundesschatzmeister Albrecht Hauck (Landesverband Saarland)
Schriftführer Frank Köth (Landesverband Berlin)
Bundesgeschäftsführerin Andrea Vollbracht (Landesverband Schleswig-Holstein)
Beisitzer Roland Düpre (Landesverband Saarland), Jürgen Tartz (Landesverband Berlin), Matthias Engl (Landesverband Rheinland-Pfalz), Thomas Vollbracht (Landesverband Schleswig-Holstein), Mathias Arnold (Landesverband Sachsen)

Unterorganisationen

Die Familien-Partei besitzt mehrere Kreis-, Bezirks- und Stadtverbände. Es existiert ein Kreisverband Havelland in Brandenburg, ein Bezirksverband Oberbayern in Bayern,<ref>| Website des Bezirksverband Oberbayern</ref> ein Bezirksverband Ost in Schleswig-Holstein<ref>| Website des Bezirksverband Ost</ref> sowie ein Kreisverband Coesfeld<ref>| Website des Kreisverband Coesfeld</ref> und zwei Stadtverbände in Kaarst<ref>| Website des Stadtverband Kaarst</ref> und Billerbeck<ref>| Website des Stadtverband Billerbeck</ref> in Nordrhein-Westfalen.

Daten der Landesverbände

Die Familienpartei ist in 14 Landesverbände untergliedert. Lediglich in Bremen und Hamburg hat die Partei keinen Landesverband gegründet.

Landesverband Vorsitzender Gründungsdatum Mitgliederzahl Ergebnis der letzten Wahl des Landesparlaments<ref>Wahlergebnisse bei www.wahlrecht.de</ref><ref>ÜBERSICHT DER WAHLEN SEIT 1946 auf wahl.tagesschau.de. (Alte Versionen: Landtagswahlen und Bundesrat – stat.tagesschau.de (Memento vom 5. August 2012 im Internet Archive))</ref> Ergebnis der Bundestagswahl 2013<ref>Landesergebnisse der Bundestagswahl 2013</ref> Ergebnis der Europawahl 2009<ref>Landesergebnisse der Europawahl 2009</ref>
Baden-Württemberg Baden-Württemberg Nascha Werz<ref>Der Vorstand im Landesverband Baden-Württemberg, abgerufen am 28. März 2015</ref> keine Angabe
(Stand: 2014)
0,0 % (2011) n. a. 1,0 %
Bayern Bayern Raimund Enders<ref>Der Vorstand im Landesverband Bayern, abgerufen am 13. Februar 2011</ref> keine Angabe n. a. (2008) n. a. 0,5 %
Berlin Berlin Oliver Prutz Gründung des Landesverband Berlin]</ref> keine Angabe 0,1 % (2011) n. a. 0,7 %
Brandenburg Brandenburg Knut Leitert<ref>Der Vorstand im Landesverband Brandenburg, abgerufen am 13. Februar 2011</ref> keine Angabe n. a. (2009) n. a. 2,2 %
Hessen Hessen Annette Pitz<ref>Vorstand vom Landesverband Hessen</ref> keine Angabe n. a. (2009) n. a. 0,5 %
Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-Vorpommern Arne Gericke 2006<ref>Gründung des Landesverband Mecklenburg-Vorpommern</ref> 30 1,5 % (2011) n. a. 2,4 %
Niedersachsen Niedersachsen Marc Christian Bunger<ref>Webseite des Landesverbandes Niedersachsen</ref> keine Angabe n. a. (2013) n. a. 0,6 %
Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen Helmut Geuking Gründung des Landesverband Nordrhein-Westfalen]</ref> Mitgliederzahl des Landesverband Nordrhein-Westfalen]</ref> 0,4 % (2012) n. a. 0,6 %
Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz Reinhard Corr keine Angabe n. a. (2011) n. a. 0,9 %
Saarland Saarland Roland Körner<ref>Der Vorstand im Landesverband Saarland, abgerufen am 13. Februar 2011</ref> Gründung des Landesverband Saarland]</ref> Mitgliederzahl des Landesverband Saarland]</ref> 1,7 % (2012) 1,3 % 1,9 %
Sachsen Sachsen N.N. keine Angabe n. a. (2009) n. a. 1,9 %
Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt N.N. keine Angabe n. a. (2011) n. a. 2,6 %
Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Werner Lahann Gründung des Landesverband Schleswig-Holstein]</ref> Mitgliederzahl des Landesverband Schleswig-Holstein]</ref> 0,96 % (2012) n. a. 0,9 %
Thüringen Thüringen Klemens Zentgraf Gründung des Landesverband Thüringen]</ref> keine Angabe n. a. (2009) n. a. 2,4 %
Legende
  • n. a. – nicht angetreten

Wählerschaft, Mitglieder- und Organisationsstruktur

Die mitgliedstärksten Landesverbände sind das Saarland und Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Schleswig-Holsten und Bayern. Als politische Hochburg ist insbesondere das Saarland zu werten, wo die Partei bereits sechsmal zu Landtagswahlen antrat und auch dort regelmäßig zur Bundestagswahl wählbar ist. Hervorzuheben ist die Stadt St. Ingbert, in der die Familien-Partei mit fünf Mandaten die drittstärkste Fraktion im Stadtrat bildet, zusammen mit der CDU und den Grünen regiert sowie, dass sie in drei von 5 Ortschaftsräten vertreten ist. In NRW ist die Partei im Kreis Coesfeld stark Vertreten, indem sie im Kreistag und in zwei Gemeinden mit je einem Mandat vertreten ist. Ihre Wählergebnisse sind bei Landtags-, Bundestags- und Europawahlen in den Neuen Bundesländer deutlich besser als in den alten (Zum Vergleich bei der Europawahl 2014 Brandenburg 2,1 % der Stimmen, in Bayern 0,3 % der Stimmen).

Finanzen und Beteiligungen

Geldflüsse

2014 erhielt die Partei 133.765,01 Euro aus der staatlichen Parteienfinanzierung.<ref name="Teilfinanzierung 2014" />

Laut Bundestagsdrucksache 16/1870 erhielt die Partei im Jahr 2005 Zuwendungen von etwa 345.000 Euro. Davon waren etwa 13.000 Euro Beiträge (4 %) und etwa 170.000 Euro Spenden (50 %). 155.000 Euro flossen der Partei aus staatlichen Mitteln zu. Insgesamt machte die Partei etwa 13.000 Euro Gewinn. Die Partei erhielt keine Großspenden über 10.000 Euro.<ref>Bundestagsverwaltung (PDF; 13 MB)</ref>

Reinvermögen

Das Reinvermögen der Partei betrug 2005 etwa 35.000 Euro, 2010 etwa -4.000 Euro und 2010 bei etwa 73.000 Euro.

Firmenbeteiligungen und Immobilienvermögen

Die Partei verfügt weder über Immobilien noch über Firmenbeteiligungen.

Wahlteilnahmen

Bundestagswahlen

Bundestagswahlergebnisse<ref>Ergebnisse der Bundestagswahlen</ref>
Jahr Bundesweite Zweitstimmenanzahl Bundesweiter Zweitstimmenanteil Anzahl der Landeslisten Zweitstimmenanteile der Listen Anzahl der Direktkandidaten Erststimmenanteile
1998 24.825 0,1 %<ref name="Wahlergebnisse vor 2005">Bundeswahlleiter – Ergebnisse Bundestagswahl vor 2005</ref> 2 0,2–0,5 % 8 in 2 Bundesländern 0,4–1,8 %
2002 30.045 0,1 %<ref name="Wahlergebnisse vor 2005" /> 2 0,2–1,1 % 8 in 3 Bundesländern 0,4–2,4 %
2005 191.842 0,4 %<ref>Der Bundeswahlleiter: Endgültiges Ergebnis der Bundestagswahl 2005.</ref> 6 0,2–2,1 % 29 in 9 Bundesländern 0,8–3,7 %
2009 120.718 0,3 %<ref>Bundeswahlleiter – Ergebnisse Bundestagswahl 2009</ref> 4 0,3–1,5 % 8 0,8–2,9 %
2013 7.451 0,0 % 1 1,3 % 4 in 3 Bundesländern 0,3-1,2 %

Europawahlen

Die Familien-Partei kandidierte bei den Europawahlen 1994 und 1999 mit einer Landesliste im Saarland. Im Jahr 2004 trat sie erstmals mit einer Bundesliste an. Bei der Europawahl 2014 erzielte die Partei einen Sitz im Parlament.

Europawahlergebnisse<ref>Ergebnisse der Europawahlen</ref>
Jahr Stimmenanzahl Stimmenanteil Sitze Spitzenkandidat
1994 2.781 0,0 % 0
1999 4.117 0,0 % 0
2004 268.468 1,0 % 0
2009 252.121 1,0 % 0 Arne Gericke
2014 202.871 0,7 % 1 Arne Gericke

Landtagswahlen

Die Familien-Partei ist in keinem Landtag vertreten. Die folgende Tabelle gibt lediglich die Landtagswahlen wieder, bei denen die Familien-Partei angetreten ist.

Wahljahr BW<ref>Ergebnisse der Landtagswahlen in Baden-Württemberg 1984 bis 1996</ref><ref>Ergebnisse der Landtagswahlen in Baden-Württemberg 1996 bis 2011</ref> BY<ref>Wahlleiter Bayern Mittelfranken</ref><ref>Wahlleiter Bayern Oberbayern</ref> BE BB HE<ref>Landeswahlleiter Hessen – Ergebnisse Landtagswahl Hessen</ref> MV<ref>Landeswahlleiter Mecklenburg-Vorpommern – Ergebnisse Landtagswahl Mecklenburg-Vorpommern (PDF)</ref> NI<ref>Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie – Ergebnisse Landtagswahl Niedersachsen</ref> NW<ref>Landeswahlleiterin des Landes NRW Ergebnisse Landtagswahl</ref> SL<ref>Statistisches Amt Saarland – Ergebnisse Landtagswahl</ref> SH
1982   0,0 %1                
1986   0,0 %2                
1990             0,0 %   0,0 %  
1994                 0,5 %  
1995               0,0 %    
1999         0,0 %       1,0 %  
2000               0,0 %    
2001 0,0 %                  
2004       2,6 %         3,0 %  
2005               0,0 %   0,8 %
2006           1,2 %        
2008         0,3 %   0,4 %      
2009                 2,0 % 0,8 %
2010               0,4 %    
2011 0,0 %<ref>Endgültiges Ergebnis der Landtagswahl am 27. März 2011 mit Vergleichsangaben von 2006</ref>   0,1 %     1,5 %<ref>Wahl zum Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, endgültiges Ergebnis</ref>        
2012               0,4 % 1,7 %<ref>Statistisches Amt Saarland – vorläufiges amtliches Endergebnis Landtagswahl 2012</ref> 0,96 %<ref>– vorläufiges amtliches Endergebnis Landtagswahl 2012 (PDF; 25 kB)</ref>

1) Kurzbezeichnung: FP
2) Kurzbezeichnung: Familie

Legende
höchstes Ergebnis in den einzelnen Bundesländern, ohne Einzug in den Landtag

Kommunale Mandate

Die Familien-Partei stellt derzeit in den Bundesländern Saarland, Baden-Württemberg, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen kommunale Abgeordnete:

Baden-Württemberg

Brandenburg

Nordrhein-Westfalen

Saarland

Bundesvorsitzende der Familien-Partei Deutschlands

Zeitraum<ref>– Bundesvorsitzende der Familien-Partei</ref> Name
1989–25. November 2006 Franz-Josef Breyer
26. November 2006 bis 13. November 2010 Arne Gericke
14. November 2010 bis 13. Mai 2013 Erhard Lahni
14. Mai 2013 bis 22. November 2014 Maria Hartmann
seit 23. November 2014 Roland Körner

Ehrenvorsitzende der Familien-Partei Deutschlands

Weblinks

Commons Commons: Familien-Partei Deutschlands – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />