Frédéric Chopin
Frédéric François Chopin oder Fryderyk Franciszek Chopin (* 22. Februar oder 1. März 1810 in Żelazowa Wola, im ehemaligen Herzogtum Warschau; † 17. Oktober 1849 in Paris) war ein polnischer Komponist, Pianist und Klavierpädagoge. Bis heute gilt er als einer der einflussreichsten und populärsten Pianisten und Komponisten von Klaviermusik. Als Sohn eines Franzosen und einer Polin in Warschau aufgewachsen, lebte er nach dem gescheiterten Novemberaufstand ab 1831 im Paris der Julimonarchie und der Zweiten Französischen Republik.
Chopin zählt zu den bedeutendsten Persönlichkeiten in der Musikgeschichte Polens. Der Internationale Chopin-Wettbewerb, die Fryderyk-Chopin-Musikuniversität in Warschau, die Baltische Fryderyk-Chopin-Philharmonie in Danzig und der Internationale Chopin-Flughafen Warschau tragen seinen Namen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Familie
Chopins Eltern waren der aus Frankreich stammende Sprachlehrer Nicolas Chopin (in Polen unter dem Vornamen Mikołaj auftretend) und die Polin Justyna Chopin, geb. Krzyżanowska. Er hatte drei Geschwister:
- Ludwika Chopin-Jędrzejewicz (1807–1855); mit ihrer Tochter Magdalena war sie 1849 am Sterbebett ihres Bruders
- Izabela Chopin-Barcińska (1811–1881)
- Emilia Chopin (1812–1827), an Tuberkulose gestorben
Seit der Kindheit war der im selben Jahr geborene Julian Fontana ein enger Freund. Bis zu seiner Emigration in die Vereinigten Staaten (1841) war er für Chopin als Kopist, Arrangeur, Sekretär und Impresario tätig. Nach Chopins Tod veröffentlichte er einige nachgelassene Werke.<ref group="A">Siehe die vielen Briefe Chopins an Fontana in Krystyna Kobylańska (Hrsg.): Fryderyk Chopin. Briefe. Berlin 1983.</ref>
Geburt und Taufe
Chopin kam in Żelazowa Wola zur Welt, einem Dorf „in der Gemeinde Brochów, Bezirk Sochaczew, Departement Warschau“ im Herzogtum Warschau. 52 Kilometer westlich von Warschau gelegen, war dieses Dorf seit 1800 im Besitz der Landadelsfamilie Skarbek. Geburt und Taufe Chopins wurden zu Ostern 1810 (23. April) in Brochów registriert, zwei Monate nach der Geburt. Die Einträge wurden erst 43 Jahre nach Chopins Tod entdeckt (1892).
- Bürgerliche Registrierung
Die polnischsprachige Geburtsurkunde verzeichnet Chopin als Fryderyk Franciszek.<ref group="EN">Kobylanska: Heimat. S. 11.</ref> Mit der eigenhändigen Unterschrift des Vaters bestätigt sie den 22. Februar 1810 als Geburtstag.<ref group="EN">Was Chopin born 200 years ago? (Memento vom 19. April 2010 im Internet Archive)</ref><ref group="EN">Frédéric Chopin, un franco-polo polonais (Memento vom 23. Juli 2012 im Internet Archive)</ref><ref group="EN">Ernst Burger: Frédéric Chopin. Eine Lebenschronik in Bildern und Dokumenten. München 1990, ISBN 3-7774-5370-6, S. 13 f.: Abbildungen der Urkunden.</ref>
- Taufe und Vornamen
Getauft wurde er in der Wehrkirche von Brochów. Der lateinische Eintrag im Kirchenbuch (Liber baptisatorum) vermerkt als Namen Fridericus Franciscus und als Geburtsdatum ebenfalls den 22. Februar 1810. Eingetragen sind Chopins Vater als Nicolai Choppen Gali (= Galli, Gallier, Franzose), seine Mutter als Justyna de Krzyżanowska sowie Franciscus Grembecki und Anna Skarbkówna als Taufpaten.
Obwohl Franciszek Grembecki der offizielle Pate war, trug Chopin Frederik Skarbeks Vornamen als Rufnamen. In einigen Briefen erwähnt er Frederik Skarbek als „Paten“; aber der war 1810 Student in Paris. Franciszek, der zweite Vorname, war auch ein Vorname (François) des Großvaters Nicolas. Chopins Unterschrift war immer F.F. Chopin.
- Baptisatum ex Aqua
Dieser Vermerk im Taufeintrag („getauft aus Wasser“) bedeutet, dass vor der zeremoniellen Taufe eine Nottaufe stattgefunden hatte, wahrscheinlich bei den Chopins in Żelazowa Wola; aber sie wurde nicht registriert.<ref group="EN">Henryk F. Nowaczyk: Chopin ochrzczony „z wody” w Żelazowej Woli. In: Ruch Muzyczny. Jahr XLIII, n° 14 (11 Juli 1999), S. 35–39.</ref> Auch die Schwester Emilia wurde am 15. Dezember 1812 notgetauft und am 14. Juni 1815 „mit Zeremonien“ getauft.
- Geburtsdatum – ein (kleines) Problem
Die beiden Urkunden geben als Geburtsdatum den 22. Februar 1810 an; aber nach Chopins eigener Angabe – lange vor der Entdeckung der Geburtsurkunde – ist sein Geburtstag der 1. März 1810.<ref group="EN" name="KK" /> So schreibt er im Januar 1833 dem Präsidenten der Polnischen Literarischen Gesellschaft in Paris, dass er am 1. März 1810 geboren wurde. Auch gegenüber Fétis, dem Verfasser der Biographie universelle des musiciens macht er brieflich im März 1836 die gleiche Angabe. Die letzten Biographien übernehmen dieses Datum und betrachten den „22. Februar“ als Irrtum von Nicolas Chopin am 23. April 1810. In den älteren Biographien (vor der Entdeckung der Einträge) findet man andere Daten. Erwähnt sei noch, dass auch Chopins Mutter den 1. März als Geburtstag angab. (Brief vom Februar 1837). In der Familie wurde Chopins Geburtstag immer am 1. März gefeiert. Drei Gedenkstätten verzeichnen den 22. Februar als Geburtstag: die Gedenktafel am Geburtshaus in Żelazowa Wola, die Tafel am Sterbehaus in Paris (Place Vendôme 12) und die Urne mit Chopins Herz in der Heiligkreuzkirche in Warschau.<ref group="EN">s. hierzu: Tadeusz A. Zieliński: Chopin. a.a.O. S. 864.</ref>
Die frühen Jahre
Chopin und seine drei Schwestern erhielten eine gründliche Erziehung, die von Herzlichkeit und Toleranz geprägt war. Der Tradition zufolge war es Aufgabe der Mutter sowie der Schwester Ludwika, den Jungen an das Klavier heranzuführen. Chopins musikalisches Talent zeigte sich früh, er galt als Wunderkind und komponierte schon im Alter von sieben Jahren. Seine ersten Polonaisen B-Dur und g-Moll sind auf 1817 datiert und ließen eine außergewöhnliche improvisatorische Begabung erkennen. Sein einziger Lehrer war in den Jahren von 1816 bis 1822 der tschechische Pianist und Violinist Vojtěch Živný.<ref group="EN">Franz Liszt: Chopin. Leipzig 1852, S. 133.</ref>
1818 wurde der österreichische Hofkomponist Adalbert Gyrowetz auf Chopin aufmerksam. Er führte ihn in die Kreise des österreichischen und polnischen Adels ein.<ref group="EN">info-polen.com</ref> 1818 spielte der Achtjährige anlässlich einer Wohltätigkeitsveranstaltung ein Konzert von Gyrowetz; ab dann trat er in den Salons des polnischen Hochadels auf.
Seit 1822 nahm Chopin Privatunterricht in Musiktheorie und Komposition bei Joseph Elsner. Ein Jahr später spielte er öffentlich ein Konzert von Ferdinand Ries.
Chopin besuchte bis 1826 das Königlich-Preußische Lyzäum zu Warschau und studierte anschließend am Konservatorium zunächst Kontrapunkt, dann auch Musiktheorie, Generalbass und Komposition bei Elsner. Nebenher besuchte er Vorlesungen an der Universität. Er komponierte eifrig und legte die Ergebnisse Elsner vor, der dazu feststellte: „Er meidet die ausgetretenen Pfade und gewöhnlichen Methoden, aber auch sein Talent ist ungewöhnlich.“
Chopins zweites veröffentlichtes Werk, die unter der Opus-Zahl 2 erschienenen Variationen über das Thema Là ci darem la mano aus der Mozart-Oper Don Giovanni, erregte wenige Jahre später Aufsehen in Deutschland. 1831 schrieb der Komponist Robert Schumann als Musikkritiker in der Leipziger Allgemeinen Musikalischen Zeitung unter dem Titel Ein Werk II. mit dem Ausruf „Hut ab, Ihr Herren, ein Genie“ eine huldigende Rezension über dieses Werk Chopins.<ref group="EN">Abgebildet in Ernst Burger: Frédéric Chopin. Eine Lebenschronik in Bildern und Dokumenten. München 1990, ISBN 3-7774-5370-6, S. 42 f.</ref> Im Juli 1829 beendete Chopin sein Studium. In Elsners Beurteilung heißt es: „Szopen Friderik. Szeczególna zdolność, geniusz muzyczny“ (Chopin Frédéric. Besondere Begabung, musikalisches Genie).<ref group="EN" name="EB">Ernst Burger: Frédéric Chopin. Eine Lebenschronik in Bildern und Dokumenten. München 1990, ISBN 3-7774-5370-6.</ref>
Warschau, Wien und Paris
Zwischen 1829 und 1831 weilte Chopin abwechselnd in Warschau, Wien und Paris. Er gab mehrere Konzerte, denen Publikum wie Fachpresse großes Lob zollten. Die Allgemeine musikalische Zeitung schrieb 1829:<ref group="EN">Allgemeine musikalische Zeitung. 31. Jg., No. 46, 18. November 1829, Breitkopf & Härtel, Leipzig, Sp. 757 f.</ref>
„Herr Chopin, Pianist aus Warschau, dem Vernehmen nach Würfel’s Schüler, führte sich als Meister vom ersten Range ein. Die ausgezeichnete Zartheit seines Anschlags, eine unbeschreibliche mechanische Fertigkeit, sein vollendetes, der tiefsten Empfindung abgelauschtes Nuanciren, Tragen und Schwellen der Töne, des Vortrags so seltene Klarheit und seine durch hohe Genialität gestempelten Erzeugnisse – Bravour – Variationen, Rondeau, freye Phantasie, geben den von der Natur so überaus freygiebig bedachten, selbstkräftigen Virtuosen zu erkennen, der, ohne vorher gegangenes Ausposaunen, als eines der leuchtendsten Meteore am musikalischen Horizonte erscheint.“
Chopin verließ Polen am 2. November 1830 zum ersten Mal für einen längeren Zeitraum und reiste mit seinem Freund Tytus Woyciechowski nach Wien. Wenige Tage nach der Ankunft brach im damaligen Kongresspolen der Novemberaufstand gegen die russische Herrschaft aus. Sein Vater riet ihm, vorerst im Ausland zu bleiben. Chopin reiste über Stuttgart nach Paris, wo er Ende September oder Anfang Oktober 1831, als völlig Unbekannter mit lediglich einigen Empfehlungsschreiben, ankam.
„Die schönste aller Welten“
Die Baulichkeiten und das Ambiente der Stadt sowie das großstädtische Flair der Parisiens faszinierten ihn. „Die schönste aller Welten“, schrieb er in einem Brief nach Polen. Hier lernte er den von ihm als Pianisten verehrten Friedrich Kalkbrenner kennen, der ihm anbot, ihn drei Jahre lang zu unterrichten. Chopin lehnte dies ab, in der Sorge, seine persönliche Art des Klavierspiels zu verlieren. Selbstbewusst stellte er fest, nichts werde „imstande sein, einen vielleicht allzukühnen, aber edlen Willen und Plan, sich eine neue Welt zu schaffen, zu verwischen“.<ref group="EN" name="KK">Krystyna Kobylańska (Hrsg.): Fryderyk Chopin. Briefe. Berlin 1983.</ref> Chopins Briefen kann man entnehmen, dass er den Vermutungen seiner Freunde und seines Lehrers Elsner entgegentrat, Kalkbrenner habe es nur darauf abgesehen, sich damit zu schmücken, der Lehrer Chopins zu sein.<ref group="EN" name="KK" />
In Paris finanzierte Chopin seinen Lebensunterhalt mit Konzerten. Zunächst deckten die Einnahmen gerade die Kosten, denn Chopin war noch nicht bekannt genug. Ein einflussreicher Förderer nahm ihn schließlich mit zu einem Empfang bei der Familie Rothschild. Sein Klavierspiel entzückte die Gäste so sehr, dass er bald eine Reihe von Klavierschülern – und vornehmlich Klavierschülerinnen – gewonnen hatte. Dadurch hatte Chopin ab 1833 ein geregeltes Einkommen, das er durch Honorare für Konzerte und Kompositionen zusätzlich aufstocken konnte. Er konnte sich nun eine private Kutsche und Bedienstete leisten und ließ seine Kleidung nur aus feinsten Stoffen fertigen. Sein aufwendiger Lebensstil verschlang so viel Geld, dass er sich bald genötigt sah, statt vier Stunden nun fünf Stunden täglich zu unterrichten.
Zu Chopins Freundeskreis zählten u. a. die Dichter Alfred de Musset, Honoré de Balzac, Heinrich Heine und Adam Mickiewicz, der Maler Eugène Delacroix, die Musiker Franz Liszt, Ferdinand Hiller und Auguste Franchomme sowie die Schriftstellerin George Sand. Sie hatte er im Hause Franz Liszts kennengelernt, und seine erste Reaktion auf diese in Männerkleidung auftretende, Zigarren rauchende Frau war pure Ablehnung: „Was für eine unsympathische Frau sie doch ist! Ist sie denn wirklich eine Frau? Ich möchte es fast bezweifeln.“ 1835 machte er in Leipzig, vermittelt durch Felix Mendelssohn Bartholdy, Bekanntschaft mit Clara Wieck und Robert Schumann sowie 1836 mit Adolph von Henselt in Karlsbad.
Die Zeit mit George Sand
Als Chopin 1837 wegen einer unglücklichen Liebe zu der damals 18-jährigen Maria Wodzińska in eine Lebenskrise geriet, war es die sechs Jahre ältere George Sand, die ihm sein seelisches Gleichgewicht wieder gab. Auf den ersten Blick scheint dies verwunderlich: Maria Wodzińska und George Sand hatten so gut wie nichts miteinander gemeinsam. Wodzińska war ein femininer Typ, wie man sich das von Töchtern aus gutem Hause wünschte, wohingegen die Schriftstellerin Sand sich als selbstbewusste, provozierende und antithetisch gebende Persönlichkeit darstellte. Aufgrund der Tatsache, dass Chopin sie beim ersten Kennenlernen vehement abgelehnt hatte, blieben bei dem Verhältnis der beiden zueinander als Liebesbeziehung viele Fragen offen.
George Sand war eine leidenschaftliche Frau, der eine ganze Reihe zumeist jüngere Männer regelrecht verfielen. Ob das auch auf Chopin zutraf, lässt sich nicht beantworten. George Sand hat nachträglich zahlreiche an sie gerichtete Briefe vernichtet, so dass hierfür keine eindeutigen Belege überliefert sind. Ihre intime Beziehung dauerte zehn Jahre. In dieser Zeit hielt sich das Paar abwechselnd in Paris sowie auf George Sands Landsitz in Nohant, der heutigen Maison de George Sand, auf.
Valldemossa
Im November 1838 übersiedelte George Sand mit ihren Kindern Maurice und Solange nach Mallorca. Der Entschluss beruhte auf ärztlichem Rat, denn man erwartete sich eine Verbesserung des Gesundheitszustands von Maurice, den eine rheumatische Erkrankung plagte. Da Chopin an Tuberkulose litt und sich eine Besserung durch ein milderes Klima erhoffte, schloss er sich der Familie an. Während Maurice sich erholte, stand für Chopin der Aufenthalt in der Kartause von Valldemossa in der Serra de Tramuntana unter keinem guten Stern. Die Räumlichkeiten waren zu kalt und feucht, und zum unleidlichen Wetter kam hinzu, dass die Mallorquiner gegenüber dem nicht verheirateten Paar sehr distanziert blieben. Gleich zu Anfang entwickelte Chopin alle Anzeichen einer Lungenentzündung, wie George Sand später schriftlich beklagte. Nach dreieinhalb Monaten verließen sie und Chopin die Insel am 13. Februar 1839. So kurz dieser Zeitraum im Verhältnis zu den übrigen Jahren erscheinen mag, sowohl Chopin als auch George Sand hatte dieses Ereignis stark mitgenommen. Aber anders als George Sand, die ihr vernichtendes Urteil über die Mallorquiner gleich in dem Roman Ein Winter auf Mallorca aufarbeitete, reagierte Chopin weniger nachtragend. Der gern zitierte Brief vom 3. Dezember 1838 über die ärztliche Kunst der Mallorquiner ist möglicherweise weniger boshaft gemeint als vielmehr Zeugnis seiner Selbstironie, derer Chopin sich oft bediente, um mit seiner chronischen Erkrankung fertig zu werden.
„Die drei berühmtesten Ärzte der ganzen Insel haben mich untersucht; der eine beschnupperte, was ich ausspuckte, der zweite klopfte dort, von wo ich spuckte, der dritte befühlte und horchte, wie ich spuckte. Der eine sagte, ich sei krepiert, der zweite meinte, dass ich krepiere, der dritte, dass ich krepieren werde.“
Auf Mallorca wurden die 24 Préludes op. 28 fertiggestellt, zu denen das bekannte Regentropfen-Prélude zählt. Im Kontext dieses Musikstücks wird gern darauf verwiesen, wie unwohl Chopin sich in der unbehaglichen Umgebung des Klosters gefühlt habe. Ein Brief vom 28. Dezember 1838 belegt diese Annahme. Chopin schrieb an Julian Fontana:
„Nur einige Meilen entfernt zwischen Felsen und Meer liegt das verlassene, gewaltige Kartäuserkloster, in dem du dir mich in einer Zelle mit Tür, einem Tor, wie es nie in Paris eins gab, vorstellen kannst, unfrisiert, ohne weiße Handschuhe, blass wie immer. Die Zelle hat die Form eines hohen Sargs, das Deckengewölbe ist gewaltig, verstaubt, das Fenster klein, vor dem Fenster Orangen, Palmen, Zypressen; gegenüber dem Fenster mein Bett auf Gurten unter einer mauretanischen, filigranartigen Rosasse. Neben dem Bett ein nitouchable, ein quadratisches Klappult, das mir kaum zum Schreiben dient, darauf ein bleierner Leuchter wiederholte und änderte einen Takt hundertmal, schrieb ihn nieder und strich ihn ebensooft wieder aus, um am nächsten Tag seine Arbeit mit der gleichen minutiösen, verzweifelten Beharrlichkeit fortzusetzen.“<ref group="EN">Bericht George Sands in: Ernst Burger: Frédéric Chopin. Eine Lebenschronik in Bildern und Dokumenten. München 1990, ISBN 3-7774-5370-6, S. 254.</ref>
Zur singbaren Melodik und zum virtuosen Klaviersatz seiner Kompositionen kommt eine hochexpressive Harmonik, die souverän mit Chromatik, Enharmonik und alterierten Akkorden umgeht und ganz eigene Wirkungen hervorruft. Sein Lehrer Elsner bestärkte Chopin in der Hinwendung zu polnischen Volkstänzen und Volksliedern. Ihre Elemente finden sich nicht nur in den Polonaisen, Mazurkas und Krakowiaks, sondern auch in vielen anderen Werken ohne namentlichen Hinweis. Wie jeder Künstler musste Chopin auch ans Geld denken. Und das kam vom französischen Adel in den Pariser Salons. Chopins Leitbilder waren Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart.
Balladen
Als Erster übertrug Chopin die epische Form der Ballade auf die Klaviermusik. Als neue Gattung kennzeichnet sie die Verknüpfung kontrastierender, erzählender Melodien nach musikalischer Gesetzmäßigkeit, die Sonatensatzformen nicht ausschließt.<ref group="EN">Peter Hollfelder: Die Klaviermusik. Noetzel, Wilhelmshaven 1999.</ref> Dass Gedichte von Adam Mickiewicz und Juliusz Słowacki Chopin zu den vier Balladen angeregt haben, ist nicht erwiesen.<ref group="EN">Robert Schumann: Gesammelte Schriften über Musik und Musiker. Hg. von M. Kreisig. 5. Auflage. Leipzig 1914, Bd. 3, S. 32.</ref><ref group="EN" name="osch">Otto Emil Schumann: Handbuch der Klaviermusik. 4. Auflage. Wilhelmshaven 1979, S. 356–359.</ref>
- Siehe auch
- Ballade Nr. 1 (Chopin)
- Ballade Nr. 2 (Chopin)
- Ballade Nr. 3 (Chopin)
- Ballade Nr. 4 (Chopin)
Barcarolle
Berceuse
Datei:Chopin Berceuse.pngSkizzenblatt und erste Seite des Manuskriptes der BerceuseErhaltene Skizzen geben einen seltenen Einblick in Chopins Schaffensweise.<ref group="EN" name="EB" /> Neben dem Basso ostinato kennzeichnet eine persönliche Besonderheit Chopins „Wiegenlied“ in Des-Dur op. 57 (1844): Etwa die Hälfte der Werke Chopins tragen Widmungen. Mit Ausnahme der Berceuse und eines Walzers hatte Chopin jeweils einem Menschen stets nur ein einziges Stück gewidmet. Die Berceuse und der Walzer sind Mademoiselle Elise Gavard gewidmet, 1842 ein neugeborenes Baby, das mit seiner Mutter, einer Freundin George Sands, und Chopin im Sommerurlaub in Nohant war. Da George Sand und ihre Freundin Verfechterinnen der Freien Liebe waren, wird vermutet, dass Elise Gavard möglicherweise Chopins Tochter war. Die kleine Elise Gavard ist der einzige Mensch, dem zwei Stücke Chopins gewidmet sind – darunter ihr eigenes Wiegenlied. Chopin spielte das luftig-zarte Stück bei all seinen (wenigen) öffentlichen Konzerten.
Siehe auch: BerceuseEtüden
Die epochalen Etüden op. 10 (1833) und op. 25 (1837) sind die bei weitem bedeutendsten Werke Chopins. Kongeniale Nachschöpfungen sind die Studien über die Etüden von F. Chopin (Godowsky).
Impromptus
Datei:Moscheles-Chopin-Vergleich.pngVergleich von Ignaz Moscheles, Impromptu op. 89, und Frédéric Chopin, Fantaisie-Impromptu op. 66 (posth.)Schuberts und Chopins Impromptus sind so wenig Stegreifstücke wie ihre Walzer „Tänze“. Als ausgearbeitete Kunstwerke gehören sie zu den unvergänglichen Werken beider Komponisten. Von Chopin bekannt wurde vor allem das Fantaisie-Impromptu. Es erschien erst 1855 posthum. Chopin hatte es um 1834 geschrieben, aber nicht zur Veröffentlichung freigegeben. Als Grund hierfür wird angenommen, er habe erst nach dem Entstehen des Stücks erkannt, dass das Hauptthema des ersten Teiles eine große Ähnlichkeit mit dem Thema des Vivace aus dem Impromptu op. 89 von Ignaz Moscheles aufwies. Dem Vorwurf des Plagiats wollte sich Chopin nicht aussetzen. Vor allem der Mittelteil in Des-Dur wird oft das Opfer der sentimentalen Darstellungsweise mancher Pianisten.
Musikalisch und pianistisch reicher sind die Impromptus Fis-Dur op. 36 (1840) und Ges-dur Op. 51 (1843).<ref group="EN">Ingolf Wunder</ref> Das streckenweise zweistimmige Impromptu As-Dur op. 29 (1837/38) mit seinem reich verzierten f-Moll-Mittelteil bleibt im Rahmen virtuoser Salonmusik.
Konzerte
Nocturnes
Eine andere von Chopin weiterentwickelte Werkgruppe sind die 21 Nocturnes. Er baut mit ihnen auf den Nocturnes des Iren John Field auf, der großen Einfluss auf ihn hatte. Chopins Werke weisen dabei einen größeren harmonischen Gehalt, abwechslungsreichere Rhythmik und eine geschmeidigere Melodik auf. Die Melodien orientieren sich deutlich am Stil des Belcanto Gioachino Rossinis und Vincenzo Bellinis. Ab Opus 27 veröffentlichte Chopin die Nocturnes durchweg paarweise. Sie sind miteinander durch ihren antithetischen Charakter verbunden.
Préludes
Die 24 Préludes op. 28 entstanden 1839 und früher. Chopin widmete ihre deutsche Ausgabe seinem Freund August Alexander Klengel. Der Organist am Sächsischen Hof hatte ihn auf diese Idee gebracht. Wie Das Wohltemperierte Klavier durchlaufen die Préludes alle Dur- und Moll-Tonarten, aber nicht in chromatischer Reihenfolge, sondern im Quintenzirkel. Sie sind nicht nacheinander entstanden, sondern (auf Mallorca) nach langem Erproben nachträglich in den Ablauf der Quintenfolge gebracht worden. Erstaunlich an diesen „Adlern ohne Flügel“ ist, dass der „rein mechanischen Ordnung eine geistige, stimmungsmäßige entspricht: die 24 Stücke kann man hintereinander spielen, als habe man ein geschlossenes Gesamtwerk vor sich“.<ref group="EN" name="osch" />
Scherzi
Sonaten
→ Hauptartikel: Klaviersonate Nr. 1 (Chopin), Klaviersonate Nr. 2 (Chopin) und Klaviersonate Nr. 3 (Chopin)Tänze
Als Pole hat Chopin – wie seine Landsleute Karol Kurpiński und Maria Szymanowska – den heimatlichen Tänzen Polonaise und Mazurka ein Denkmal gesetzt. Als Charakterstücke sind sie wie die Walzer natürlich nicht zum Tanzen geeignet. Sie sind – wie bei einigen anderen Komponisten seiner und späterer Zeit – vielmehr stilisierte und poetisierte Tänze für den konzertanten Vortrag. An Tanz erinnern nur noch Takt und Rhythmus.<ref group="EN">Karl Heinrich Wörner, Wolfgang Gratzer, Lenz Meierott: Geschichte der Musik – Ein Studien- und Nachschlagebuch. 8. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1993, S. 495.</ref>
Bolero
Das konzertante Opus 19 ist ein Bolero (Musikstil).<ref group="EN">Ingolf Wunder (YouTube)</ref>
Krakowiak
Das Konzertrondo für Klavier und Orchester op. 14 in F-Dur (1831–1833) und der Schlusssatz des e-Moll-Konzerts sind Krakowiaks.
Mazurkas
Die Mazurka war, anders als die Polonaise, Anfang des 19. Jahrhunderts eine recht neue Gattung der Klaviermusik, die sich aber schnell in ganz Europa etablierte. Chopin kannte sie als Folklore – Masur, Kujawiak und Oberek – von seinen Sommeraufenthalten auf dem polnischen Land.<ref group="EN" name="EB" /> Mit 15 Jahren schrieb er seine erste Mazurka (B-Dur K. 891–895). Stilistische Merkmale seiner Mazurkas sind Chromatik, modale Wendungen und zuweilen ein Bass mit Quint-Bordun. Chopin veröffentlichte 51 Mazurkas, mit Ausnahme der beiden letzten in dreizehn Zyklen (op. 6, 7, 17, 24, 30, 33, 41, 50, 56, 59, 63, 67, 68). In der Regel bildet das letzte Stück einen größeren Abschluss. Eine Mazurka ist auch Teil der fis-Moll-Polonaise.
Polonaisen
Zunächst orientierte er sich an den Polonaisen Michał Ogińskis, Elsners, Johann Nepomuk Hummels und Carl Maria von Webers. Sein frühestes im Druck erhaltene Stück ist eine Polonaise in g-Moll (K. 889) von 1817. Einige Polonaisen ohne Opuszahl sind Jugendwerke, die er später nicht veröffentlichen wollte, weil sie ihm zu schlicht waren. Seine späteren, in Paris entstandenen Werke dieser Gattung machen sich von den Vorbildern frei. Die meisten von ihnen verfügen (ab op. 26 Nr.1) über eine kadenzierende Auftaktphrase, welche die Stücke formal gliedert.
Siehe auch: Polonaise fis-Moll (Chopin)Walzer
Datei:Rachmaninoff - Chopin Waltz E flat major - Steinway grand piano.oggSergej Rachmaninow spielt die Grande Valse brillante (1831) von Frédéric Chopin. Aufnahme: 21. Januar 1921Die überwiegend raschen Walzer sind Salonmusik. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Chopin diese Stücke mit wenigen Ausnahmen in Dur-Tonarten setzte, stehen diese doch nach dem abendländischen Harmonieverständnis für eine freudvollere Stimmung als die Moll-Tonarten. Der sog. „Minutenwalzer“ (op. 64.1) ist nicht darauf angelegt, in einer Minute gespielt zu werden.<ref group="EN">„Minutenwalzer“ Analyse</ref> Hastiger Vortrag verdirbt diese Miniatur.<ref group="A">Der „Minutenwalzer“ ist auch unter dem Namen „Petit chien“ bekannt. Indem ein junger Hund den eigenen Schwanz zu fangen versuchte, soll Chopin zu dem sich ständig um den Ton as drehenden Hauptthema angeregt worden sein.</ref>
Werkverzeichnis
Werke mit Opuszahl
Op. Titel Entstehungszeit Widmungsempfänger 1 Rondeau c-Moll 1825 Ludwika Linde 2 Variations sur „Là ci darem la mano“ de „Don Juan“ de Mozart B-Dur für Klavier und Orchester 1827/28 Tytus Woyciechowski 3 Polonaise brillante C-Dur für Violoncello und Klavier 1829/1830 Joseph Merk 4 Sonate Nr. 1 c-Moll 1828 Joseph Elsner 5 Rondeau à la Mazur F-Dur 1826/27 „Comtesse Alexandrine de Moriolles“ 6 Quatre Mazurkas fis-Moll, cis-Moll, E-Dur, es-Moll 1830/32 „Comtesse Pauline Plater“ 7 Cinq Mazurkas B-Dur, a-Moll, f-Moll, As-Dur, C-Dur 1830/32 Paul Emile Johns 8 Trio für Klavier, Violine und Violoncello g-Moll 1829 Fürst Anton Radziwiłł 9 Trois Nocturnes b-Moll, Es-Dur, H-Dur 1830/32 Marie Pleyel 10 Douze Études 1830/32 Franz Liszt 11 Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll 1830 Friedrich Kalkbrenner 12 Variations brillantes sur le rondeau favori „Je vends des Scapulaires“ de „Ludovic“ de Hérold et Halévy B-Dur 1833 Emma Horsford 13 Fantaisie sur des airs nationaux polonais A-Dur für Klavier und Orchester 1829 Johann Peter Pixis 14 Krakowiak. Grand Rondeau de Concert F-Dur für Klavier und Orchester 1831/33 Fürstin Anna Czartoryska 15 Trois Nocturnes F-Dur, Fis-Dur, g-Moll 1831/33 Ferdinand Hiller 16 Rondeau Es-Dur 1829 Caroline Hartmann 17 Quatre Mazurkas B-Dur, e-Moll, As-Dur, a-Moll 1831/33 „Madame Lina Freppa“ 18 Grande valse brillante Es-Dur 1833 Laura Horsford 19 Boléro C-Dur etwa 1833 „Comtesse Emilie de Flahault“ 20 Scherzo Nr. 1 h-Moll 1831/34 Thomas Albrecht 21 Klavierkonzert Nr. 2 f-Moll 1829/30 Gräfin Delfina Potocka 22 Grande polonaise brillante précédée d’un Andante spianato, G-Dur u. Es-Dur 1830/36 „Baronesse d’Est“ 23 Ballade Nr. 1 g-Moll 1835 Bodo Albrecht von Stockhausen 24 Quatre Mazurkas g-Moll, C-Dur, As-Dur, b-Moll 1833/36 Graf Léon-Amable de Perthuis 25 Douze Études 1833/37 Gräfin Marie d’Agoult 26 Deux Polonaises cis-Moll, es-Moll 1831/36 Josef Dessauer 27 Deux Nocturnes cis-Moll, Des-Dur 1833/36 Gräfin Therese von Apponyi 28 24 Préludes op. 28 1838/39 Camille Pleyel 29 Impromptu Nr. 1 As-Dur etwa 1837 „Comtesse Caroline de Lobau“ 30 Quatre Mazurkas c-Moll, h-Moll, Des-Dur, cis-Moll 1836/37 Fürstin Maria von Württemberg geb. Fürstin Czartoryska 31 Scherzo Nr. 2 b-Moll 1835/37 „Comtesse Adèle de Fürstenstein“ 32 Deux Nocturnes H-Dur, As-Dur 1835/37 „Baronin Camille de Billing née de Courbonne“ 33 Quatre Mazurkas gis-Moll, D-Dur, C-Dur, h-Moll 1836/38 „Comtesse Róża Mostowska“ 34 Trois Valses As-Dur, a-Moll, F-Dur 1831/38 34/1 Valse As-Dur Gräfin Josephine von Thun-Hohenstein 34/2 Valse a-Moll „Baronesse G. d’Ivry“ 34/3 Valse F-Dur „Mademoiselle la Baronne A. d’Eichthal“ 35 Sonate Nr. 2 b-Moll 1839 36 Impromptu Nr. 2 Fis-Dur 1839 37 Deux Nocturnes g-Moll, G-Dur 1837/39 38 Ballade Nr. 2 F-Dur 1839 Robert Schumann 39 Scherzo Nr. 3 cis-Moll 1839 Adolf Gutmann 40 Deux Polonaises A-Dur („Militaire“), c-Moll 1838/39 Julian Fontana 41 Quatre Mazurkas cis-Moll, e-Moll, H-Dur, As-Dur 1838/39 Stefan Witwicki 42 Grande Valse As-Dur 1839/40 43 Tarantelle As-Dur 1841 44 Polonaise fis-Moll 1841 Fürstin Ludmille de Beauveau geb. Komar 45 Prélude cis-Moll 1841 Fürstin Elisabeth Tschernischeff 46 Allegro de Concert A-Dur 1832/41 Friederike Müller 47 Ballade Nr. 3 As-Dur 1841 Pauline de Noailles 48 Deux Nocturnes c-Moll, fis-Moll 1841 Laure Duperré 49 Fantaisie f-Moll 1841 Fürstin Catherine de Souzzo 50 Trois Mazurkas, G-Dur, As-Dur, cis-Moll 1841/42 Leon Szmitkowski 51 Impromptu Nr. 3 Ges-Dur 1842 Gräfin Johanna von Esterházy geb. Gräfin Batthyány 52 Ballade Nr. 4 f-Moll 1842 Baronin Charlotte de Rothschild 53 Polonaise As-Dur („Héroïque“) 1842 Auguste Léo 54 Scherzo Nr. 4 E-Dur 1842 Jeanne de Caraman 55 Deux Nocturnes f-Moll, Es-Dur 1843 Jane Stirling 56 Trois Mazurkas H-Dur, C-Dur, c-Moll 1843 Catherine Maberly 57 Berceuse Des-Dur 1844 Elise Gavard 58 Sonate Nr. 3 h-Moll 1844 Gräfin Élise de Perthuis 59 Trois Mazurkas a-Moll, As-Dur, fis-Moll 1845 60 Barcarolle Fis-Dur 1846 Clotilde von Stockhausen 61 Polonaise Fantaisie As-Dur 1846 „Madame A. Veyret“ 62 Deux Nocturnes H-Dur, E-Dur 1845/46 „Mademoiselle R. de Könneritz“ 63 Trois Mazurkas H-Dur, f-Moll, cis-Moll 1846 Gräfin Laura Czosnowska 64 Trois Valses 1840/47 64/1 Valse Des-Dur („Minutenwalzer“) 12px Audiodatei abspielen?/i Gräfin Delfina Potocka 64/2 Valse cis-Moll Baronin Charlotte de Rothschild 64/3 Valse As-Dur Gräfin Katarzyna Branicka 65 Sonate für Violoncello und Klavier g-Moll 1846/47 Auguste-Joseph Franchomme 66 Fantaisie-Impromptu cis-moll 1834 67 4 Mazurkas ? 68 4 Mazurkas C-Dur, a-Moll, F-Dur, f-Moll 1830–1846 69 2 Valses As-Dur, h-Moll ? 70 3 Valses Ges-Dur, As-Dur, Des-Dur ? 71 3 Polonaises d-Moll, B-Dur, f-Moll um 1820 Werke ohne Opuszahl
- Polonaise B-Dur (1817)
- Polonaise g-Moll (1817)
- Polonaise As-Dur (1821)
- Introduction et Variations sur un air national allemand E-Dur (1824)
- Polonaise gis-Moll (1824)
- Mazurka B-Dur (1825/26)
- Mazurka G-Dur (1825/26)
- Variations für Klavier zu 4 Händen D-Dur (1825/26)
- Polonaise b-Moll (1826)
- Nocturne e-Moll (1828/30)
- Souvenir de Paganini A-Dur (1829)
- Mazurka G-Dur (1829)
- Valse E-Dur (1829)
- Valse Es-Dur (1829)
- Mazurka avec partie vocale G-Dur (1829)
- Valse As-Dur (1829)
- Valse e-Moll (1830)
- Czary avec partie vocale (1830)
- Polonaise Ges-Dur (1830)
- Lento con gran espressione cis-Moll (1830) (oft der Gattung der Nocturnes zugeordnet)
- Mazurka B-Dur (1832)
- Mazurka D-Dur (1832)
- Gran Duo concertant sur „Robert le Diable“ de Meyerbeer für Violoncello und Klavier E-Dur (1832/33)
- Mazurka C-Dur (1833)
- Cantabile B-Dur (1834)
- Mazurka As-Dur (1834)
- Trois nouvelles études (1841)
Denkmäler
Datei:Chopin Grave Grab Pere Lachaise.JPGChopins Grab in Paris
- Chopin-Denkmal in Warschau
- Frédéric-Chopin-Denkmal in Żelazowa Wola
- Schon zur Kaiserzeit wurde von seinen Verehrern im schlesischen Bad Reinerz ein Chopin-Denkmal errichtet.
- Bronze-Statue von Józek Nowak, 2010 im Dichtergarten (München) aufgestellt
- Denkmal La note bleue in Wien, ein Geschenk der polnischen Regierung an die Stadt Wien<ref group="EN">Chopin-Denkmal enthüllt Der Standard, 25. November 2010.</ref>
- Chopin-Denkmal in Hamamatsu
Literatur
Werkverzeichnisse
- Maurice John Edwin Brown: Chopin. An index of his works in chronological order. 2. Auflage. Macmillan, London 1972, ISBN 0-333-13535-0 / Da Capo Press, New York 1972, ISBN 0-306-70500-1.
- Józef Michal Chomiński, Teresa Dalila Turlo: A catalogue of the works of Frederick Chopin. Polskie Wydawnictwo Muzyczne (PWM), Kraków 1990, ISBN 83-224-0407-7.
- Krystyna Kobylańska: Frédéric Chopin. Thematisch-bibliographisches Werkverzeichnis. Henle, München 1979, ISBN 3-87328-029-9.
Biographisches, Dokumente, Bilder
- Michael Lorenz, "A Godson of Frédéric Chopin ", Wien, 2015
- Eva Gesine Baur, Chopin oder Die Sehnsucht. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59056-6
- Ernst Burger, Frédéric Chopin. Eine Lebenschronik in Bildern und Dokumenten. Hirmer, München 1990, ISBN 3-7774-5370-6
- Camille Bourniquel, Frédéric Chopin. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek 1994, ISBN 3-499-50025-6
- Jean-Jacques Eigeldinger, Chopin vu par ses élèves, Neuchâtel: La Baconniére, 1970; überarbeitete Neuauflage Paris: Fayard, 2006, ISBN 2-213-62916-1 – Englische Übersetzung unter dem Titel Chopin: pianist and teacher – as seen by his pupils, Cambridge: Cambridge University Press, 1986, ISBN 0-521-24159-6
- Jean-Jacques Eigeldinger, L'univers musical de Chopin, Paris: Fayard, 2000, ISBN 2-213-60751-6
- Jean-Jacques Eigeldinger, Chopin et Pleyel, Paris: Fayard, 2010, ISBN 978-2-213-61922-4
- Jean-Jacques Eigeldinger, Chopin, âme des salons parisiens: 1830–1848, Paris: Fayard, 2013, ISBN 978-2-213-67243-4
- Benita Eisler, Ein Requiem für Frédéric Chopin. Blessing, München 2003, ISBN 3-89667-158-8.
- Ute Jung-Kaiser (Hrsg.), Chopin, der Antistar. Olms, Hildesheim/ Zürich u. a. 2010, ISBN 978-3-487-14331-6
- Jürgen Lotz, Frédéric Chopin. Rowohlt, Reinbek 1995, ISBN 3-499-50564-9
- Moritz Karasowski, Friedrich Chopin. Sein Leben und seine Briefe, 2. Aufl., Dresden: Ries, New York: Schirmer, 1878 (Digitalisat)
- Krystyna Kobylańska (Hrsg.), Frédéric Chopin. Briefe. S. Fischer, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-10-010704-7.
- Krystyna Kobylańska, Chopin in der Heimat Urkunden und Andenken. Polskie Wydawnictwo Muzyczne, Krakau 1955 (Dokumente von 1771 bis 1830, Text auf Deutsch)
- Stefan Plöger, Auf der Suche nach seinem Leben: Auf Chopins Wegen. Schweikert-Bonn-Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-940259-16-5
- Christoph Rueger, Frédéric Chopin: seine Musik – sein Leben. Parthas-Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-86964-022-8
- Jim Samson, Frédéric Chopin. Reclam, Stuttgart 1991, ISBN 3-15-010364-9
- Mieczslaw Tomaszewski, Frédéric Chopin. Laaber-Verlag, Laaber 1999, ISBN 3-89007-448-0
- Hans Werner Wüst, Frédéric Chopin – Briefe und Zeitzeugnisse, Ein Portrait. Bouvier, Bonn 2007, ISBN 978-3-416-03164-6
- Adam Zamoyski, Chopin: Der Poet am Piano. Edition Elke Heidenreich bei C. Bertelsmann, München 2010, ISBN 978-3-570-58015-8
- Tadeusz A. Zieliński, Chopin. Sein Leben, sein Werk, seine Zeit. Lübbe, Bergisch Gladbach 1999, ISBN 3-7857-0953-6
- Johann Jacob Hansen: Lebensbilder hervorragender Katholiken des 19. Jahrhunderts.... Nach Quellen bearbeitet und herausgegeben von Jakob Hansen. I-IV, Bonifacius-Druckerei, Paderborn 1901–1906, OCLC 457630342.
Belletristik
- Roberto Cotroneo: Die verlorene Partitur. 3. Auflage. Aus dem Italienischen übersetzt von Burkhart Kroeber. Suhrkamp 1999, ISBN 3-518-39526-2.
Filme über Frédéric Chopin
- 1934: Abschiedswalzer – Spielfilm, 87 Min., Deutschland, Regie: Géza von Bolváry, mit Wolfgang Liebeneiner als Chopin
- 1951: Chopins Jugendzeit (Młodość Chopina) – Spielfilm, 1951, 121 Min., Polen, Regie: Aleksander Ford, mit Czesław Wołłejko als Chopin
- 1991: Verliebt in Chopin (Impromptu) – Spielfilm, 1991, 103 Min., USA, Frankreich, Großbritannien, Regie: James Lapine, mit Hugh Grant als Chopin
- 1991: Blue Note (La Note bleue) – Spielfilm, 1991, 135 Min., Frankreich, Regie: Andrzej Żuławski, mit Janusz Olejniczak als Chopin
- 1993: Chopin – Bilder einer Trennung – TV-Spielfilm, 1993, 114 Min., Deutschland, Frankreich, Regie: Klaus Kirschner, mit Stephan Wolf-Schönburg als Chopin
- 2002: Chopin – Sehnsucht nach Liebe (Chopin. Pragnienie milości) – Spielfilm, 2002, Polen, 134 Min., Regie: Jerzy Antczak, mit Piotr Adamczyk als Chopin
- 2010: Die Kunst des Frédéric Chopin (L’art de Frédéric Chopin. 200 ans de la naissance de Frédéric Chopin) – Dokumentation, Frankreich, 2010, 52 Min., Regie: Gérald Caillat
Trivia
- 2007 erschien das japanische Videorollenspiel "Eternal Sonata" für XBOX360 und Playstation, in dem F. Chopin eine spielbare Figur ist. Das Spiel enthält einige Werke Chopins und informiert den Spieler über einige biografische Daten des Musikers.
Weblinks
Commons Commons: Frédéric Chopin – Album mit Bildern, Videos und AudiodateienWikiquote Wikiquote: Frédéric Chopin – Zitate
- Literatur von und über Frédéric Chopin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Frédéric Chopin in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Chopin Information Centre des Fryderyk Chopin Institute Warschau (englisch/polnisch)
- Seite der Frederick Chopin Society in Warschau – englische/polnische Seite mit viel Originalmaterial
- Sammlung div. interessanter Artikel über Chopin, Chopin-Zimmer, Werkanalysen, Zitatesammlung
- Chopin-Gesellschaften
- Deutsche Chopin-Gesellschaft e. V. – Verein zur Pflege der Musik von Chopin
- Neue Leipziger Chopin-Gesellschaft e. V.
- Internationale Chopingesellschaft Wien
- Werkverzeichnis
- Werkverzeichnis nach Opus, BI, Titel, Gattung und Entstehung
- Werkverzeichnis im ClassicalMusicDB
- Freie Notenausgaben
- Noten und Audiodateien von Frédéric Chopin im International Music Score Library Project
- www.kreusch-sheet-music.net Sammlung von Chopins Klavierwerken
- Akustisches
- ClassicCat.net – Chopin – Verzeichnis mit freien Aufnahmen
- Piano Society – Chopin – Freie Aufnahmen
- Hörbeispiele bei Magazzini Sonori
- Walzer Op.69 Nr.1 mit Robin Scheidegger (SoundCloud)
Einzelnachweise
<references group="EN" />
Anmerkungen
<references group="A" />
Personendaten NAME Chopin, Frédéric ALTERNATIVNAMEN Szopen, Fryderyk Franciszek (Geburtsname); Chopin, Frédéric François (französischer Name) KURZBESCHREIBUNG polnischer Komponist und Pianist GEBURTSDATUM 22. Februar 1810 GEBURTSORT Żelazowa Wola STERBEDATUM 17. Oktober 1849 STERBEORT Paris