Hamamatsu
Hamamatsu-shi 浜松市 | |||
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Hamamatsu | |||
Geographische Lage in Japan | |||
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Region: | Chūbu | ||
Präfektur: | Shizuoka | ||
Koordinaten: | 34° 43′ N, 137° 44′ O {{#coordinates:34,710891666667|137,72608611111|primary
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Basisdaten | |||
Fläche: | 1.511,17 km² | ||
Einwohner: | 789.407 (1. September 2015) |
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Bevölkerungsdichte: | 522 Einwohner je km² | ||
Gemeindeschlüssel: | 22202-0 | ||
Symbole | |||
Flagge/Wappen: | |||
Baum: | Kiefer | ||
Blume: | Satsuma | ||
Vogel: | Japanbuschsänger | ||
Rathaus | |||
Adresse: | Hamamatsu City Hall 103-2, Motoshiro-chō Hamamatsu-shi Shizuoka 430-8652 | ||
Webadresse: | http://www.city.hamamatsu.shizuoka.jp/ | ||
Lage Hamamatsus in der Präfektur Shizuoka | |||
Lage Hamamatsus in der Präfektur |
Hamamatsu (jap. 浜松市, -shi, dt. „Strandkiefern“) ist eine Stadt der Präfektur Shizuoka auf Honshū, der Hauptinsel von Japan. Sie liegt an der Pazifikküste am Hamana-See und hat circa 800.000 Einwohner, womit sie auf Platz 17 der größten Städte Japans liegt. Hamamatsu ist eine bedeutende Industriestadt. Namhafte Firmen der Automobilindustrie wie Yamaha oder Suzuki sowie Hersteller von Musikinstrumenten wie Roland haben hier ihren Firmensitz. Das Gebiet um Hamamatsu hat sich in den letzten Jahrzehnten auch zu einem Forschungs- und Industriezentrum der Optoelektronik entwickelt.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Hamamatsu liegt an der Küste zum Pazifik an der Tōkaidō-Shinkansen-Trasse zwischen Nagoya und Yokohama. Bis 2005 war das Stadtgebiet im Osten durch den Fluss Tenryū, im Süden durch den Pazifik und im Westen durch den Hamana-See begrenzt. Während der Hamana-See durch einen breiten Zugang zum Meer mit Brackwasser gefüllt ist, wird der zentral gelegene kleinere Sanaru-See mit Süßwasser gespeist. Nach der Erweiterung des Stadtgebiets nach Norden erstreckt es sich heute bis in das Akaishi-Gebirge, in dem die Nordostgrenze liegt und der Fluss Tenryū bildet jetzt die Nordwestgrenze, wo die Sakuma-Talsperre an der Grenze zur Präfektur Aichi liegt. Der Fluss wechselt im unteren Teil des gleichnamigen Stadtbezirks (Tenryū-ku) an die Ostgrenze. An der Pazifikküste befinden sich bei Nakatajima (中田島) die Nakatajima-Sanddünen, die drittgrößten natürlichen Sanddünen Japans.
Stadtgliederung
Im Juli 2005 kam es im Rahmen einer Gebietsreform zur Integration von 11 angrenzende Gemeinden aus Enshū (ein anderer Name für die frühere Provinz Tōtōmi) in die Stadtgrenzen, darunter auch die Städte Tenryū und Hamakita im Norden mit knapp 22.600 beziehungsweise 86.500 Einwohnern sowie die Städte Inasa (14.500), Mikkabi (16.000) und Hosoe (22.000) im Westen; seither zählt die Stadt ca. 800.000 Einwohner.
Als „Stadt per Regierungsverordnung“ ist Hamamatsu in Stadtbezirke (-ku) unterteilt. Dies sind:
- Hamakita-ku (浜北区)
- Higashi-ku (東区)
- Kita-ku (北区)
- Minami-ku (南区)
- Naka-ku (中区)
- Nishi-ku (西区)
- Tenryū-ku (天竜区)
Bevölkerung
Als Hamamatsu 1911 den Status einer Stadt erhielt lebten dort gerade mal circa 37.000 Menschen. 17 Jahre später war die Bevölkerung 1928 schon auf 100.000 angestiegen. Das Wachstum setzte sich nach einem leichten Rückgang zu Ende des Zweiten Weltkrieges rasant fort, und so lebten 1957 schon 300.000 Menschen in der Stadt und 1982 wurde die Marke von einer halben Million Einwohner überschritten. Zum Zeitpunkt der Gebietsreform von 2005 betrug die Zahl circa 600.000 und vergrößerte sich durch die Eingemeindungen auf 800.000.<ref name="HamamatsuPopulation">Offizielle Webseite der Stadt: Demographic Profile – Natural environment and Population. City of Hamamatsu 2007, abgerufen am 2. Juni 2013.</ref>
Jahr | 1911 | 1928 | 1945 | 1954 | 1957 | 1982 | 2003 | 2005 |
Einwohner | 37.000 | 100.000 | 81.000 | 200.000 | 300.000 | 500.000 | 600.000 | 800.000 |
Der Anzahl ausländischer Bewohner beträgt circa 29.000, was einem Anteil von 3,5 % entspricht. Mit 16.000 bilden davon die brasilianischen Einwanderer die Mehrheit und Hamamatsu hat damit landesweit die meisten brasilianischen Einwohner. Teile der Webpräsenz der Stadt werden auch in Portugiesisch angeboten.<ref name="HamamatsuPopulation" />
Klima
In Hamamatsu herrscht ein warmgemäßigtes Klima. Die Sommer sind heiß und feucht, mit den meisten Niederschlägen im Juni und Juli während der japanischen Regenzeit Tsuyu. Im Herbst kommt es zu einer zweiten schwächeren Regenzeit, die im September geprägt ist durch zahlreiche tropische Wirbelstürme. Diese sich über dem Pazifik bildenden Taifune verursachen starke Niederschläge und Winde, was zu erheblichen Einschränkungen des öffentlichen Lebens führen kann. So erreichte der Kategorie-4-Taifun Roke (Onyok) 2011 maximale Spitzenwindgeschwindigkeiten von 260 km/h, bevor er einen Tag später am 21. September in der Nähe von Hamamatsu auf Festland traf. Die Winter sind trocken mit wenig Schneefall, aber aus Nordwest weht zu dieser Jahreszeit ein starker trockener Wind (Karakkaze).<ref name="HamamatsuPopulation" /><ref>Pradyumna Prasad Karan: Japan in the 21st Century: Environment, Economy, and Society. Univ. Press of Kentucky, 2005, ISBN 0-8131-2342-9, S. 18–22.</ref>
Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 15,4 °C, die jährliche Niederschlagsmenge im Mittel 1.873 Millimeter. Der wärmste Monat ist der August mit durchschnittlich 26,5 °C, der kälteste der Januar mit 4,9 °C im Mittel. Der meiste Niederschlag fällt im Juni mit durchschnittlich 267 Millimeter, der wenigste im Dezember und Januar mit jeweils 52 Millimeter im Mittel.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Hamamatsu
Quelle: mappedplanet.com
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Geschichte
Den Status als kreisfreie Stadt (shi) erhielt Hamamatsu offiziell erst am 1. Juli 1911. Allerdings wurde bereits 1570 vom ersten Shogun und Begründer des Tokugawa-Shogunats Tokugawa Ieyasu das Schloss von Hamamatsu als Militär- und Politikzentrum errichtet. Die jüngere Geschichte zeichnet sich durch folgende Meilensteine aus:
- 1871: Bei der Abschaffung der Lehen der Feudalzeit wird Hamamatsu Sitz der gleichnamigen Präfektur.
- 1876: Aufgabe der Präfektur Hamamatsu und Eingliederung in die Präfektur Shizuoka.
- 1878: Hamamatsu-Takamachi wird Sitz der Kreisverwaltung des Kreises Fuchi
- 1889: Bei der Modernisierung der Gemeindeordnungen entsteht die kreisangehörige Stadt (machi) Hamamatsu
- 1911: Hamamatsu wird kreisfreie Stadt (shi).
- 1912: Die Eisenbahngesellschaft Hamamatsu gründet eine Fabrik und startet mit der Produktion (heute: JR Tokai Hamamatsu Fabrik).
- 1925: Das 7. Luftgeschwader wird in Hamamatsu auf dem heute noch genutzten Gelände stationiert
- 1945: Während der alliierten Luftangriffe im Juni verbrennen weite Teile der Stadt.
- 1964: Pünktlich zu den Olympischen Spielen in Tokyo wird der Fernbahnhof der Tōkaidō-Shinkansen eröffnet.
- 1969: Die Tōmei-Autobahn wird für den Verkehr freigegeben.
- 2005: Am 1. Juli werden elf angrenzende Gemeinden ins Stadtgebiet eingemeindet.
- 2007: Am 1. April wurde sie zur Stadt per Regierungsverordnung.
Politik und Verwaltung
(Stand: 4. Juni 2015)<ref>Offizielle Webseite der Stadt: Abgeordnete nach Fraktion. Hamamatsu-shi 2011 (auf Japanisch, engl. Übersetzung).</ref>
Seit 2007 ist Yasutomo Suzuki Bürgermeister von Hamamatsu, der bei der einheitlichen Wahl 2015 mit rund 80 % der Stimmen gegen nur einen, KPJ-gestützten Herausforderer für eine dritte Amtszeit wiedergewählt wurde;<ref>Yomiuri Shimbun, Ergebnisse der einheitlichen Wahlen 2015, Shizuoka: Bürgermeisterwahlen in designierten Großstädten</ref> in den frühen 2000er Jahren war er Abgeordneter im nationalen Parlament für die Demokratische Partei (DPJ).
Im 46 Mitglieder starken Stadtrat von Hamamatsu (Hamamatsu-shigikai) stellten Abgeordnete ohne Parteinominierung bei der Wahl 2015 die Mehrheit.<ref>Yomiuri Shimbun, Ergebnisse der einheitlichen Wahlen 2015, Shizuoka: Stadtratswahlen in designierten Großstädten</ref> Stärkste Fraktion ist die der Liberaldemokratischen Partei (LDP).
Ins 69-köpfige Präfekturparlament von Shizuoka (Shizuoka-kengikai) entsenden die Bezirke Hamamatsus 15 Abgeordnete, darunter nach der Wahl 2015 (Stand: Juni 2015) sieben in der LDP-Fraktion und sechs in der DPJ-geführten Fraktion Fuji no kuni sowie der präfekturweit einzige KPJ-Abgeordnete.<ref>Präfektur Shizuoka, Parlament: Abgeordnete nach Wahlkreis und Fraktion</ref><ref>Yomiuri Shimbun, Ergebnisse der einheitlichen Wahlen 2015, Shizuoka: Präfekturparlamentswahl</ref>
Bei Wahlen zum nationalen Unterhaus erstreckt sich Hamamatsu in drei Wahlkreise (Shizuoka 3, 7 und 8), die seit 2012 und auch nach der Wahl 2014 unverändert von drei Liberaldemokraten vertreten werden.
Sehenswürdigkeiten und Volksfeste
ACT City
Die ACT City Hamamatsu (アクトシティ浜松) ist ein Gebäudekomplex im Stadtzentrum – direkt am Hauptbahnhof gelegen – mit dem ACT Tower als zentralem Element und Wahrzeichen der Stadt. Mit seinen 45 Etagen und 213 Metern Höhe<ref>Act Tower. emporis.com – building data and construction projects worldwide, abgerufen am 12. Juni 2012.</ref> ist er der einzige Wolkenkratzer Hamamatsus und der höchste der Region Tōkai. Der ACT Tower wurde 1994 fertiggestellt und soll mit seiner einer Harmonika nachempfundenen Form die Verbindung der Stadt zur Musik und zu Musikinstrumenten zum Ausdruck bringen. Die oberen Etagen beherbergen ein Hotel mit 324 Zimmern (Okura ACT City Hotel) sowie eine Aussichtsplattform in der obersten Etage. Zu dem Gebäudekomplex gehören weiterhin eine Konzerthalle speziell konzipiert für klassische Musik, eine Mehrzweckhalle mit über 2.300 Sitzplätzen sowie eine Ausstellungshalle und ein Kongresszentrum.<ref>ACT City Hamamatsu. JapanGuides.net; Facility Guide. ACT City Hamamatsu; jeweils abgerufen am 12. Juni 2012.</ref> Weiterhin befindet sich hier das einzige öffentliche Musikmuseum Japans, in dem über 1300 Musikinstrumente aus allen Teilen der Welt ausgestellt werden; unter anderem ein originales Cembalo aus dem 18. Jahrhundert, gebaut von François-Étienne Blanchet.<ref>Hamamatsu Musical Instrument Museum. INHAMAMATSU.COM, abgerufen am 12. Juni 2012.</ref>
Ryugashi Höhle
Die Ryugashi Höhle (竜ヶ岩洞 Ryugashi-do) liegt im Stadtbezirk Kita-ku drei Kilometer vom Nordufer des Hamana-Sees entfernt, am Südhang des gleichnamigen Berges Ryugashi (359 m). Es handelt sich um eine ein Kilometer lange und 250 Mio. Jahre alte Tropfsteinhöhle, die 1981 erstmals geöffnet und erkundet sowie 1983 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. In der Höhle herrschen ganzjählich 18 °C und heute kann sie auf 400 m Länge von Touristen besichtigt werden; in der Höhle befindet sich unter anderem ein 30 m hoher Wasserfall.<ref>Offizieller Flyer der Ryugashi-do. www.doukutu.co.jp (PDF-Datei, auf Japanisch und Englisch; 1,6 MB); Ryugashi Cave (Ryugashi-do Cavern) and Museum. www.japanguides.net; jeweils abgerufen am 8. Juni 2013.</ref>
Chopin-Denkmal
In Hamamatsu befindet sich ein Denkmal des polnischen Komponisten Frédéric Chopin. Bei dem Denkmal handel es sich um eine Kopie im Maßstab 1:1. Das Original befindet sich in Warschauer Łazienki-Park.
Matsuri
In Hamamatsu finden wie überall in Japan jährlich mehrere der typischen japanischen Volksfeste statt, die sogenannten Matsuri, die regional unterschiedlich sind und meist im Zusammenhang mit dem örtlichen Shintō-Schrein oder buddhistischen Tempel stehen oder auf anderen historischen Traditionen beruhen.
Hamamatsu-Matsuri
Vom 3. bis 5. Mai findet das Hamamatsu-Matsuri (浜松祭り) statt, das jährlich circa zwei Millionen Besucher anzieht. Hauptattraktion ist das Drachensteigen von handgefertigten Drachen, die bis zu 10 m² Fläche aufweisen und mit dicken Stricken von mehreren Männern im Wind gehalten werden müssen. Die Drachen bestehen nur aus den traditionellen Baumaterialien Bambus und Papier sowie den Faserseilen. Die über 150 Stadtteile (町) treten dabei im sportlichen Wettbewerb in unmittelbarer Nähe zu den großen Nakatajima-Sanddünen gegeneinander an und die Drachen werden zu Trompetenklängen in den Himmel gezogen. Neben vielen kleinen Stadtteilfesten präsentieren die Stadtteile am letzten Abend in einem großen Straßenumzug in Stadtzentrum ihren prunkvollen Festwagen in einer großen Parade, die den deutschen Trachtenumzügen äußerlich ähnlich sind. Gekleidet in einfache Feströcke uniformieren sich die Teilnehmer jedes Stadtteils und ziehen mit Trommeln und Trompeten Richtung Innenstadt. Die Prachtwagen sind mit vielen kunstvollen Holzschnitzereien und Goldbezug versehen und muten wie ein mobiler Tempel an.<ref name="Hamamatsu-Matsuri">Hamamatsu Festival, May 3rd - 5th in Hamamatsu. PDF-Datei in Englisch der offiziellen Webseite des Hamamatsu-Matsuri (auf Japanisch); Hamamatsu Festival. Japan National Tourism Organization (JNTO); jeweils abgerufen am 9. Juni 2013.</ref>
Das Matsuri geht vermutlich auf die über 400 Jahre alte Tradition zurück, als der damalige Herrscher über Hamamatsu zur Feier der Geburt seines erstgeborenen Sohns ein Drachen steigen ließ. Erste historische Dokumentationen über die Drachenwettkämpfe stammen allerdings erst vom Ende des 18. Jahrhunderts und der Umzug der Festwagen geht auf die Tradition des feierlichen Empfangs der in die Stadt zurückkehrenden Wettkämpfer zurück.<ref name="Hamamatsu-Matsuri" />
Hamakita Hiryuu Matsuri
Das Hamakita Hiryuu Matsuri (浜北飛龍まつり) findet am ersten Juniwochenende in der ehemaligen Stadt Hamakita (heute im gleichnamigen Stadtbezirk Hamakita-ku) statt. Es wird zu Ehren von Ryujin gefeiert, dem Drachengott des Flusses Tenryū, der sich einem japanischen Drachen gleich durch den Stadtbezirk windet. Zu den Veranstaltungen gehören tagsüber das Drachensteigen (Hamakita Takoage) sowie ein Markt für lokale Spezialitäten aus der Region und am Abend das Drachen-Feuerfestival (Hiryu Himatsuri).<ref>Enshu Hamakita Hiryu Matsuri, Hamamatsu City (Hamamatsu-shi). Shizuoka Summer Festivals, JapanGuides.net; Enshu Hamakita Hiryu Festival. Shizuoka Guide, Shizuoka Prefectural Tourist Association; jeweils abgerufen am 10. Juni 2013.</ref>
Industrie und Handel
Hamamatsu ist eine bedeutende Industriestadt. Neben Firmen der Automobilindustrie (Yamaha, Honda, Suzuki) haben auch bekannte Hersteller von Musikinstrumenten (Roland, Kawai, Tokai Guitars) hier ihre Wurzeln und heute noch ihren Firmensitz oder größere Werke in der Stadt; daneben gibt es auch Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie, der Chemischen Industrie und Nahrungsmittelindustrie. Weiterhin hat mit Hamamatsu Photonics ein führendes Unternehmen der Spitzentechnologie seinen Ursprung und Hauptproduktionsstandorte in Hamamatsu.
In Folge der Globalisierung haben viele Firmen der Region seit den 1990er Jahren aus Kostengründen ihre Produktion ins Ausland verlagert, was zu einer zunehmenden Abnahme der Industrieproduktion führte. Seit Anfang der 2000er Jahre versucht die Landesregierung der Präfektur Shizuoka mit dem Aufbau des Shizuoka Triangle Research Clusters lokale Forschungseinrichtungen, Universitäten und Firmen zu unterstützen und durch deren Zusammenarbeit Technologiezentren im Bereich Medizin/Pharmakologie (Pharma Valley), Lebensmittelindustrie (Food Science Hill) und Optik/Elektronik (Photon Valley) aufzubauen. Das sogenannte Photon Valley umfasst dabei die westliche Region von Shizuoka um Hamamatsu mit seinen Universitäten und High-Tech-Firmen im Bereich der Optoelektronik.<ref>Shizuoka Triangle Research Cluster . Triangle Research Cluster Development, Shizuoka Prefecture (abgerufen am 1. Juni 2013).</ref> Dabei werden auch Kontakte zu Forschungs- und Industriestandorten in diesem Bereich in Deutschland – speziell in der Region um Jena (wie z. B. Jenoptik oder das Institut für Photonische Technologien) – unterhalten.<ref>Susanne Liedtke: Hochrangiger Besuch aus dem japanischen "Photon Valley" am IPHT. idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V., 12. November 2007 (abgerufen am 1. Juni 2013).</ref><ref>Anecdotal Survey of Regional Clusters in Japan (Sapporo, Hamamatsu, Kobe and Kitakyushu). JETRO - Japanese Economy Division, Economic Research Department, Juni 2004 (PDF-Datei, abgerufen am 1. Juni 2013; 855 kB).</ref>
Bildung
In Hamamatsu gibt es mehrere staatliche und private Universitäten. Die Fakultäten für Ingenieurwissenschaft und für Informatik der Universität Shizuoka befinden sich auf dem Hamamatsu-Campus. 1949 wurde diese aus einem Zusammenschluss mehrerer staatlicher Schulen gegründet, zu denen unter anderem das 1922 gegründete Technikum Hamamatsu gehörte, bekannt für die Forschung zum Thema Fernsehen von Prof. Takayanagi Kenjirō. 1974 wurde die staatliche Hamamatsu University School of Medicine (浜松医科大学 Hamamatsu Ika Daigaku) gegründet, 1988 die private Tokoha Gakuen Hamamatsu Universität (常葉学園浜松大学 Tokoha Gakuen Hamamatsu Daigaku) sowie 2002 die Seirei Christopher Universität (聖隷クリストファー大学 Seirei Kurisutofa Daigaku) und 2004 die Hamamatsu Gakuin Universität (浜松学院大学 Hamamatsu Gakuin Daigaku).
Verkehr
Hamamatsu lag schon während der Edo-Zeit an der wichtigen Post- und Handelsstraße Tōkaidō und war auf jener eine Poststation (宿場町 Shukuba-machi). Die Shizuoka mit Nagoya verbindende Nationalstraße 1, die hauptsächlich entlang der alten Tōkaidō verläuft, führt heute ebenfalls durch die Stadt und Hamamatsu ist weiterhin ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt auf der Tōkaidō-Hauptlinie.
Öffentlicher Nah- und Fernverkehr
Die Stadt besitzt einem Shinkansen-Halt am JR-Bahnhof Hamamatsu, an dem auch Expresszüge vom Typ Hikari halten, die für die Fahrt nach Tokyo bzw. Osaka nur knapp über 1,5 Stunden Fahrzeit benötigen. Außerdem halten alle Shinkansen vom Typ Kodama. Für den lokalen öffentlichen Personennahverkehr kommt hauptsächlich ein Bussystem zum Einsatz, das sternförmig vom zentralen Busterminal am Hauptbahnhof bedient wird und besonders das ursprüngliche Stadtgebiet von Hamamatsu umfasst. Zur Anbindung des neuen Stadtbezirks Hamakita im Norden dient die eingleisige Enshū-Bahnlinie (鉄道線 Tetsudō-sen), auch Akaden („Roter Zug“) genannt. Diese verläuft vom Bahnhof Shin-Hamamatsu im Süden bis nach Nishikajima im Stadtbezirk Tenryū (nordöstliche Grenze von Hamakita), wo auch die zwischen den Städten Kakegawa und Kosai verkehrende eingleisige Tenryū-Hamanako-Bahnlinie (天竜浜名湖線 Tenryū Hamanako-sen) vorbeiführt. Diese verläuft von dort durch die Stadtbezirke Hamakita und Kita, vorbei am Nordufer des Hamana- und Inohana-Sees.
Straßenverkehr
Neben der Nationalstraße 1 verlaufen noch weitere Nationalstraßen durch Hamamatsu (siehe Tabelle). Darüber hinaus hat die Stadt zwei Anschlussstellen an die mautpflichtige Tōmei-Autobahn, die Tokyo mit Nagoya verbindet. Die im Bau befindliche und unter anderem in Hamamatsu 2012 schon teileröffnete Shin-Tōmei-Autobahn verläuft weiter landeinwärts parallel zur alten Tōmei-Autobahn und soll diese zukünftig entlasten.<ref>A critical role for the Shin-Tomei. The Japan Times, 18. April 2012, abgerufen am 14. Juni 2013.</ref>
Straße | Verlauf in Japan (Länge) | Verlauf in Hamamatsu |
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40px Nationalstraße 1 | Wichtigste Ost-West-Straße zw. Tokio mit Ōsaka (565 km). | Aus Iwata kommend durchquert sie die Stadtbezirke Minami und Nishi und führt dann nach Kosai; verläuft hauptsächlich an der Küste entlang. |
40px Nationalstraße 42 | Verbindet Hamamatsu mit der Stadt Wakayama (505 km). | Zweigt westlich hinter dem Hamana-See von der Nationalstraße 1 ab. |
40px Nationalstraße 150 | Verbindet Hamamatsu mit der Stadt Shizuoka (102 km). | Zweigt im Osten des Stadtbezirks Minami von der Nationalstraße 1 ab und ist die südliche Route nach Shizuoka (nördliche entlang der 362). |
40px Nationalstraße 152 | Verbindet Hamamatsu mit der Stadt Ueda (252 km). | Im Osten von der Nationalstraße 1 abzweigend verläuft sie erst ins Stadtzentrum, dann nach Norden parallel zur Enshū-Bahnlinie durch Hamakita und weiter durch den Stadtbezirk Tenryū bis zur nördlichen Stadtgrenze. |
40px Nationalstraße 257 | Verbindet Hamamatsu mit der Stadt Takayama (542 km). | Mittig an der Küste von der Nationalstraße 1 abzweigend (Nishi), verläuft sie dann durch die Stadtbezirke Naka und Kita bis zu westlichen Stadtgrenze. |
40px Nationalstraße 301 | Verbindet die Städte Kosai und Toyota (100 km). | Von Kosai kommend verläuft sie im westlichen Zipfel des Kita Stadtbezirks entlang der Westküste des Inohana-Sees, der direkt über dem Hamana-See liegt. |
40px Nationalstraße 362 | Verbindet die Städte Shizuoka und Toyokawa (157 km). | Von Osten kommend im unteren Teil des Tenryū Stadtbezirks verläuft sie nach Westen durch Kita, an der nördlichen Küste des Inohana-Sees vorbei (schneidet dort die 301). |
40px Nationalstraße 473 | Verbindet die Städte Makinohara und Gamagōri (248 km). | Im Stadtgebiet von Hamamatsu ist diese Nationalstraße im Osten die 362 und im Nordwesten die 152 bis kurz vor Sakuma im Norden des Stadtbezirks Tenryū. |
Flughäfen
Hamamatsu besitzt keinen zivilen Flughafen. Bis 2005 war der damals noch internationale Flughafen Nagoya der nächstgelegene. Dieser wurde durch die Eröffnung des Flughafens Chūbu in der Präfektur Aichi abgelöst, der 87 km westlich von Hamamatsu liegt. Der östlich gelegene nationale Flughafen Shizuoka ist 43 km entfernt und wurde 2009 eröffnet.
Sport
Im Stadtbezirk Higashi-ku befindet sich die 8.000 Personen fassende Hamamatsu Arena. Die Mehrzweckhalle wurde 1990 eröffnet und ist Heimarena des Basketballteams Hamamatsu Higashimikawa Phoenix (bj league).<ref>Hamamatsu Higashimikawa Phoenix. Official Web Site (auf Japanisch), abgerufen am 3. Juli 2013.</ref> Unter anderem wurden hier auch einige der Vorrundenspiele der Basketball-Weltmeisterschaft 2006 ausgetragen.
Im Stadtbezirk Kita-ku befindet sich das Honda-Miyakoda-Fußballstadion (Kapazität 4.000 Zuschauer) des Honda FC, der seit 1999 in der Japan Football League spielt.<ref>Honda FC. Official Web Site (auf Japanisch), abgerufen am 3. Juli 2013.</ref>
Militär
Im Zweiten Weltkrieg war Hamamatsu ein Militärstützpunkt. Auch heute befindet sich noch ein großes Militärgelände im Nordwesten der Stadt, das v.a. vom Luftwaffenstützpunkt und seinem Flughafen dominiert wird. Jets der Typen F14 und F15 sind beinahe allmorgendlich am Himmel zu sehen.
Stadt der Musik
Hamamatsu trägt als Beinamen den Titel „Stadt der Musik“. Neben dem Kawai-, Roland- und Yamaha-Stammwerk für Klaviere, Flügel und Keyboards verfügt Hamamatsu auch über eine bedeutende Musikhochschule, ein bekanntes Orchester mit eigenem Konzertsaal (die Music Hall in der Büro- und Hotelanlage ACT City) sowie eine umfangreiche Instrumentensammlung aus mehreren Jahrhunderten, die im örtlichen Musikmuseum zu sehen ist.
Seit 1991 findet im dreijährigen Rhythmus die Hamamatsu International Piano Competition statt, an der junge Pianisten aus aller Welt teilnehmen. Den zweiten Preis errang zum Beispiel im Jahre 2000 der russische Pianist Alexander Kobrin.
Söhne und Töchter der Stadt
- Hiroshi Amano, Physiker, Nobelpreisträger
- Barasui (Mangaka)
- Hironoshin Furuhashi (Schwimmer)
- Sōichirō Honda (Unternehmer)
- Yasuhide Itō (Komponist, Dirigent und Pianist)
- Keisuke Kinoshita (Filmregisseur und Drehbuchautor)
- Shimizu Hiroshi (Regisseur)
- Kiiti Morita (Mathematiker)
- Gorō Shimura (Mathematiker)
- Ryū Shionoya (Politiker)
- Kōji Suzuki (Schriftsteller)
- Hiromi Uehara (Jazz-Pianistin)
- Kishō Yano (Fußballspieler)
- Tomoko Yoshida (Schriftstellerin)
Angrenzende Städte und Gemeinden
Einzelnachweise
<references />
Weblinks
- Offizielle Seite der Stadt auf Japanisch, auf English und auf Portugiesisch.
- Museum für Musikinstrumente
Kreisfreie Städte (shi): Atami | Fuji | Fujieda | Fujinomiya | Fukuroi | Gotemba | Hamamatsu | Itō | Iwata | Izu | Izunokuni | Kakegawa | Kikugawa | Kosai | Makinohara | Mishima | Numazu | Omaezaki | Shimada | Shimoda | Shizuoka (Verwaltungssitz) | Susono | Yaizu
Haibara-gun: Kawanehon | Yoshida | Kamo-gun: Higashiizu | Kawazu | Matsuzaki | Minamiizu | Nishiizu | Shūchi-gun: Mori | Suntō-gun: Nagaizumi | Oyama | Shimizu | Tagata-gun: Kannami