Fritz Bauer


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Fritz Bauer (* 16. Juli 1903 in Stuttgart; † 1. Juli 1968 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Jurist, der als Generalstaatsanwalt in Hessen einen maßgeblichen Beitrag zum Zustandekommen der Frankfurter Auschwitzprozesse leistete.

Leben und Wirken

Fritz Bauer wurde als Sohn jüdischer Eltern geboren, verstand sich selbst aber als bekennender Atheist. Er studierte nach dem Besuch des Stuttgarter Eberhard-Ludwigs-Gymnasiums Rechtswissenschaft in Heidelberg, München und Tübingen. Während seiner Studienzeit engagierte er sich in einer liberalen jüdischen Studentenverbindung, vor allem in politischen Debatten.<ref>Ronen Steinke: Fritz Bauer. Oder Auschwitz vor Gericht. München 2013, S. 56–65.</ref> Nach seiner Promotion („Die rechtliche Struktur der Truste.“)<ref>Ronen Steinke: Fritz Bauer. Oder Auschwitz vor Gericht. München 2013, S. 71.</ref> zum Dr. jur. bei Karl Geiler, dem späteren ersten Ministerpräsidenten Hessens nach dem Zweiten Weltkrieg, wurde Bauer 1928 Gerichtsassessor beim Amtsgericht Stuttgart und bereits zwei Jahre später jüngster Amtsrichter in der Weimarer Republik.

Politische Aktivitäten und Haft während der Zeit des Nationalsozialismus

Von früh an war Bauer politisch aktiv. Er war Mitgründer des Republikanischen Richterbundes in Württemberg. Bereits 1920 trat er der SPD bei und übernahm 1931 den Vorsitz der Ortsgruppe Stuttgart des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold.<ref>Ronen Steinke: Fritz Bauer. Oder Auschwitz vor Gericht. München 2013, S. 88 f.</ref> Im Zusammenhang mit Planungen zu einem gegen die Machtübergabe an die Nationalsozialisten gerichteten Generalstreik wurde Bauer am 23. Mai 1933 festgenommen, acht Monate im KZ Heuberg und im Ulmer Garnisonsarresthaus inhaftiert und Ende 1933 aus der Haft entlassen. Die württembergischen NS-Machthaber veröffentlichten in mehreren Zeitungen ein angeblich von acht Sozialdemokraten unterzeichnetes „Treuebekenntnis“. Unter den aufgeführten Unterzeichnern ist ein „Fritz Hauer“. Ein Sozialdemokrat namens Fritz Hauer ist unbekannt, ebenso ein Insasse des Garnisonsarresthauses mit diesem Namen. Die Geschichtsforschung nimmt deshalb an, dass es sich bei der Veröffentlichung des „Treuebekenntnisses“ um einen Druck- bzw. Setzfehler handelt und der vorgebliche Unterzeichner der Häftling Fritz Bauer ist. Die Praxis der Haftentlassung aus den frühen KZ war, dass SS, SA und andere Stellen den zur Entlassung vorgesehenen Häftlingen eine „Loyalitätserklärung“ – einen „Revers“ – abpressten. Im Falle Fritz Bauers und seiner mitinhaftierten Genossen liegt deshalb die Annahme nahe, dass ihnen als Voraussetzung für ihre Entlassung eine „Erklärung“ abverlangt wurde, deren Wortlaut selbstredend nicht bekannt ist. Die Nazis machten aus dem Vorgang zu propagandistischen Zwecken ein „Treuebekenntnis einstiger Sozialdemokraten“, um ihre politischen Gegner zu entehren. Aus dem Staatsdienst wurde er auf der Basis des Gesetzes über die Wiederherstellung des Berufsbeamtentums entlassen.<ref name="walther">Rudolf Walther: Erinnerung an einen Unvergessenen. Neues Deutschland, 26. Juli 2014, S. 17.</ref>

1936 emigrierte er nach Dänemark. Die dänischen Behörden entzogen ihm im April 1940 nach der deutschen Besetzung die Aufenthaltsbewilligung und steckten ihn für drei Monate in ein Lager. Zu seinem Schutz heiratete er im Juni 1943 formal die dänische Kindergärtnerin Anna Maria (geb. Petersen).<ref name="walther"/> Im Oktober 1943, als die Nazis mit der Deportation der dänischen Juden in das KZ Theresienstadt begannen, tauchte er unter und floh mit Unterstützung von einheimischen Helfern nach Schweden. Dort arbeitete er als Archivgehilfe und gründete mit Willy Brandt und anderen die Zeitschrift Sozialistische Tribüne. Die dänische Fremdenpolizei verdächtigte Bauer, mit männlichen Prostituierten Umgang zu haben, was in einer Ausstellung des Fritz-Bauer-Instituts thematisiert worden ist, die erstmals 2014 im Jüdischen Museum in Frankfurt am Main zu sehen war.<ref>Frankfurter Allgemeine Zeitung über die Ausstellung im jüdischen Museum Frankfurt, „Was wir von Fritz Bauer lernen können“. Abgerufen am 9. Oktober 2015</ref> Seitdem wird Bauer als Homosexueller kategorisiert, obwohl er sich weder zu Lebzeiten dazu bekannt hat noch eindeutige Belege hierfür vorliegen.<ref>Siehe dazu kritisch Erardo Cristoforo Rautenberg: Die Auseinandersetzung des Generalstaatsanwalts Dr. Fritz Bauer mit dem NS-Unrecht. http://forschungsjournal.de/node/2734, S. 2 m.w.N. Ronen Steinke schreibt (Neue Justiz 2014, S. 515): „Fritz Bauers Lebensumstände lassen die Vermutung – nicht mehr als das – als möglich erscheinen, dass es eine homosexuelle Grundorientierung Fritz Bauers gab, die seinerzeit nicht gelebt werden konnte, wollte er seine politische Existenz nicht aufs Spiel setzen.“</ref>

Tätigkeit als Generalstaatsanwalt in der BRD der 1950er- und 1960er-Jahre

1949 kehrte Bauer nach Deutschland zurück, wurde Landgerichtsdirektor am Landgericht Braunschweig und 1950 Generalstaatsanwalt beim Oberlandesgericht der Stadt. 1956 wurde er auf Initiative des Ministerpräsidenten Georg August Zinn in das Amt des hessischen Generalstaatsanwalts mit Sitz in Frankfurt am Main berufen, das er bis zu seinem Tod 1968 innehatte.

Einer seiner ersten Fälle als Generalstaatsanwalt in Braunschweig machte ihn auch außerhalb Deutschlands bekannt: 1952 war er der Ankläger im sogenannten Remer-Prozess. Bauer prägte dabei den Satz: „Ein Unrechtsstaat, der täglich Zehntausende Morde begeht, berechtigt jedermann zur Notwehr.“<ref>Erardo Cristoforo Rautenberg: Zu Haus unter Feinden. In: Wochenzeitung Die Zeit, Hamburg, Nr. 47, 13. November 2014, S. 17.</ref> Infolge dieses Prozesses wurden die Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944 rehabilitiert und ihr Versuch, Hitler zu töten, legitimiert. Das Gericht schloss sich Bauers Auffassung in seinem Plädoyer an, der NS-Staat sei „kein Rechtsstaat, sondern ein Unrechtsstaat“<ref>Urteil des Braunschweiger Landgerichts im März 1952, zitiert nach: Lenz, Friedrich (1953): Der ekle Wurm der deutschen Zwietracht: politische Problem rund um den 20. Juli, 1944. Selbstverlag. Die Anklageschrift und das Plädoyer Bauers sind abgedruckt in: Monika Nöhre (Hrsg.): Zerstörte Rechtskultur. Vorträge im Berliner Kammergericht. Berlin 2013, S. 45 ff.</ref> gewesen.

1959 erreichte Bauer, dass der Bundesgerichtshof die „Untersuchung und Entscheidung“ in der Strafsache gegen Auschwitz-Täter dem Landgericht Frankfurt am Main übertrug. Auf Weisung Bauers leitete die dortige Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen vormalige Angehörige und Führer der SS-Wachmannschaft des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz ein. Der erste Auschwitzprozess in Westdeutschland, die „Strafsache gegen Mulka u. a.“, wurde schließlich im Dezember 1963 gegen 22 Angeklagte vor dem Landgericht Frankfurt eröffnet.

Fritz Bauer informierte den israelischen Geheimdienst Mossad über den Wohnort Adolf Eichmanns in Argentinien, nachdem er diese Kenntnis von dem in Argentinien lebenden ehemaligen KZ-Häftling Lothar Hermann erhalten hatte. Bauer hatte der deutschen Justiz und Polizei misstraut (er befürchtete, man würde Eichmann von dort aus warnen) und sich früh direkt an Israel gewandt. Zum Hintergrund dieses Vorgangs gehört, dass Bauers Antrag, die deutsche Bundesregierung möge sich um die Auslieferung Eichmanns in die Bundesrepublik bemühen, von der Regierung sofort abgelehnt worden war.<ref>Irmtrud Wojak: Fritz Bauer 1903–1968. Eine Biographie. München 2009, S. 302.</ref> Diese Mitteilung war der entscheidende Anstoß für Eichmanns Ergreifung.<ref>Zum Hintergrund gehört auch, dass sowohl die CIA als auch der Bundesnachrichtendienst schon 1958 die Tarnidentität Eichmanns aufgedeckt hatten und seinen genauen Aufenthaltsort kannten (siehe: Scott Shane: C.I.A. Knew Where Eichmann Was Hiding, Documents Show.)</ref>

Innerhalb der bundesdeutschen Justiz der Nachkriegszeit war Bauer wegen seines Engagements umstritten, hatten doch die meisten der damaligen Juristen zuvor in der Zeit der NS-Diktatur gedient. Er selbst soll einmal gesagt haben: „In der Justiz lebe ich wie im Exil.“<ref>Vgl. Rudolf Wassermann: Fritz Bauer (1903–1968). In: Peter Glotz und Wolfgang R. Langenbucher (Hrsg.): Vorbilder für Deutsche. Korrektur einer Heldengalerie. München, Zürich 1974, S. 296.</ref> Ebenfalls überliefert ist der Satz: „Wenn ich mein [Dienst-]Zimmer verlasse, betrete ich feindliches Ausland.“<ref>Feindliches Ausland In: Der SPIEGEL vom 31. Juli 1995.</ref>

Bauer hielt 1960 vor Vertretern von Jugendverbänden das Referat Die Wurzeln faschistischen und nationalsozialistischen Handelns. Der Vorschlag des rheinland-pfälzischen Landesjugendrings, den Text Oberstufengymnasien und Berufsschulen als Broschüre zur Verfügung zu stellen, wurde vom Kultusministerium des Bundeslandes abgelehnt. Die Ablehnung wurde 1962 vom jungen CDU-Abgeordneten Helmut Kohl „nassforsch“ begründet: Der zeitliche Abstand vom Nationalsozialismus sei zu gering, um sich darüber ein abschließendes Urteil bilden zu können.<ref>Conrad Taler (alias Kurt Nelhiebel): Asche auf vereisten Wegen. Eine Chronik des Grauens. Berichte vom Auschwitz-Prozess. Köln 2003, S. 139.</ref> Der Text, in dem Bauer gute Argumente dafür brachte, dass der NS-Staat kein Betriebsunfall der Geschichte war, erschien erst 1965 im Buchhandel. Die von Bauer begonnenen Ermittlungen gegen mutmaßliche Schreibtischtäter der „Euthanasie“ wurden später eingestellt.

Fritz Bauers Werk galt dem Aufbau einer demokratischen Justiz, der konsequenten strafrechtlichen Verfolgung nationalsozialistischen Unrechts und der Reform des Straf- und Strafvollzugsrechts. Die Frankfurter Auschwitzprozesse (1963–1981) wären ohne Bauers hartnäckigen Einsatz wohl nicht zustande gekommen. Zwar konnten die Tatbeteiligten größtenteils nur zu wenigen Jahren Haft wegen Beihilfe zu Mord verurteilt werden, auch lehnten breite Schichten der Gesellschaft die Verfahren ab. Dennoch besteht das Verdienst Bauers darin, durch die von ihm angestrengten Prozesse ab Mitte der 1960er Jahre die öffentliche Auseinandersetzung mit der Holocaust-Thematik eingeleitet zu haben.

Tod

Bauer wurde am 1. Juli 1968 tot in seiner Wohnung in Frankfurt in der Badewanne aufgefunden. Bei der von dem Frankfurter Gerichtsmediziner Joachim Gerchow vorgenommenen Leichenöffnung wurde eine Herzvorschädigung, eine schwere akute Bronchitis sowie die Einnahme eines Schlafmittels festgestellt. Es ergaben sich keinerlei Hinweise auf ein Fremdverschulden.<ref>Irmtrud Wojak: Fritz Bauer 1903 – 1968. Eine Biographie. München 2009, S. 30, sowie Dieter Schenk, siehe Lit., 2012 und 2014.</ref> So vermutete Gerchow in seinem abschließenden Gutachten und späteren Äußerungen einen Suizid. Darauf hinweisende Verhaltensweisen Bauers vor seinem Tod fehlen indes. Bauer wurde auf seinen Wunsch eingeäschert (im Judentum verboten). Die Anweisung von Bauers Stellvertreter, eine gerichtliche Leichenöffnung zu beantragen, missachtete die dafür zuständige Frankfurter Staatsanwaltschaft aus heute unerkennbarem Grund und gab die Leiche sogleich – auch zur Feuerbestattung – frei. Eine Verwaltungssektion<ref>http://www.aerzteblatt.de/archiv/50862/Verwaltungssektionen-Dringende-Notwendigkeit</ref> fand statt, weil Angehörige Bauers in Skandinavien zustimmten, worum sich dessen Stellvertreter bemüht hatte.<ref>Erardo Cristoforo Rautenberg: Die Auseinandersetzung des Generalstaatsanwalts Dr. Fritz Bauer mit dem NS-Unrecht. http://forschungsjournal.de/node/2734, S. 16.</ref>

Würdigungen und Benennungen

Datei:Landgericht-frankfurt-2010-ffm-081.jpg
Auf Initiative Bauers angebrachter Artikel 1, Satz 1 Grundgesetz am Gebäude der Frankfurter Staatsanwaltschaft

1961 gründete Bauer zusammen mit Gerhard Szczesny die Bürgerrechtsorganisation Humanistische Union. Nach seinem Tod stiftete die Humanistische Union den nach ihm benannten ein- oder zweijährlich vergebenen Fritz-Bauer-Preis.

Das 1995 in Frankfurt gegründete Fritz Bauer Institut, eine Stiftung des bürgerlichen Rechts, das sich mit der Geschichte und Wirkung der Shoah befasst, ist ebenfalls nach ihm benannt worden.

Die Justizvollzugsanstalt Darmstadt ist nach Bauer ergänzend mit Fritz-Bauer-Haus benannt worden.<ref>Homepage der JVA, abgerufen am 2. April 2013.</ref>

Bauer wird auf der Frankfurter Treppe gewürdigt.

Seit 2012 trägt der Große Veranstaltungssaal des Amtsgerichts Stuttgart die Bezeichnung Fritz-Bauer-Saal.<ref>Pressemitteilung des Justizministeriums Baden-Württemberg vom 13. Februar 2012.</ref> Im April 2012 wurde beschlossen, am Landgericht in der Stadtmitte Braunschweigs einen Fritz-Bauer-Platz zu benennen.<ref>PDF: Bekanntmachung von Straßenbenennungen: Fritz-Bauer-Platz, abgerufen am 29. August 2012.</ref> Die Ausstellung Generalstaatsanwalt Fritz Bauer und der Prozess um den 20. Juli (16. Juli bis 28. September 2012 im Landgericht Braunschweig) wurde vom Institut für Braunschweigische Regionalgeschichte in Kooperation mit der Generalstaatsanwaltschaft Braunschweig erstellt.<ref>Ausstellungsankündigung des Landgerichts Braunschweig, abgerufen am 29. August 2012.</ref>

Der Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz hat den „Fritz Bauer Studienpreis für Menschenrechte und juristische Zeitgeschichte“ 2014 für juristische Doktorarbeiten, die sich mit Fritz Bauer, seinem Werk oder seinen Lebensthemen befassen,<ref>Internetseite des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz, abgerufen am 16. Oktober 2014.</ref> gestiftet.

Veröffentlichungen von Fritz Bauer

  • Die Kriegsverbrecher vor Gericht. Nachwort: Hans Felix Pfenninger. Reihe: Neue Internationale Bibliothek, 3. Europa, Zürich 1945.
  • Das Verbrechen und Gesellschaft. Ernst Reinhardt, München 1957.
  • Wurzeln nazistischen Denkens und Handelns. Hg. Hessische Landesbank, Frankfurt o. J. [circa 1960].
  • Die Wurzeln faschistischen und nationalsozialistischen Handelns. Mainz 1961 (31 S.)
  • Die Wurzeln faschistischen und nationalsozialistischen Handelns. EVA, Frankfurt 1965 (77 S.)
  • Widerstandsrecht und Widerstandspflicht des Staatsbürgers. Frankfurt 1962.
  • Sexualität und Verbrechen. Beiträge zur Strafrechtsreform. Hgg. Fritz Bauer, Hans Bürger-Prinz, Hans Giese, Herbert Jäger. Fischer TB, Frankfurt 1963.
  • Die neue Gewalt. Die Notwendigkeit der Einführung eines Kontrollorgans in der Bundesrepublik Deutschland. Verlag der Zeitschrift Ruf und Echo, München 1964 (24 S.)
  • Widerstand gegen die Staatsgewalt. Dokumente der Jahrtausende. Zusammenst. & Komm. F. B. – Fischer TB, Frankfurt 1965.
  • Auf der Suche nach dem Recht. Mit 20 Fotos und 7 Zeichnungen. Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1966.
  • Die Reformbedürftigkeit der Strafrechtsreform. Sonderreihe „Aus gestern und heute“, 20. Dokumentationen und zeitgeschichtliche Beiträge. München, o. J. [1966] (23 S.)
  • Alternativen zum politischen Strafrecht. Vortrag vom 6. März 1968 bei der Hochschulwoche für staatswissenschaftliche Fortbildung in Bad Nauheim. Bad Homburg v. d. H., Dr. Max Gehlen, Berlin 1968 (15 S.)
  • Vom kommenden Strafrecht. Vorwort Herbert Jäger. C. F. Müller, Karlsruhe 1969 (85 S.)
  • Die Humanität der Rechtsordnung. Ausgewählte Schriften. Hrsg. Joachim Perels und Irmtrud Wojak, Campus, Frankfurt 1998, ISBN 3-593-35841-7.
  • Nach den Wurzeln des Bösen fragen. Auszüge aus dem Wortlaut eines Vortrags, den Bauer am 5. Februar 1964 in der der Frankfurter Universität gehalten hatte. http://forschungsjournal.de/node/2730

Fritz Bauer in Kulturproduktion, Film und Literatur

Fritz Bauer in der Literatur

Der Filmregisseur und Schriftsteller Alexander Kluge lässt Bauer in seinem Abschied von gestern (1966) ein Plädoyer für die Humanisierung der Justiz halten. 2013 hat er ihm ein Buch gewidmet: 48 Geschichten für Fritz Bauer. Gerahmt werden diese Geschichten eingangs durch eine Erzählung, die über Bauers Beerdigung berichtet, sowie abschließend durch einen Widmungstext.<ref>Alexander Kluge: „Wer ein Wort des Trostes spricht, ist ein Verräter“. 48 Geschichten für Fritz Bauer. Suhrkamp, Berlin 2013, S. 6–9, und S. 113</ref>

Ausstellung über Fritz Bauer

Filme über Fritz Bauer

  • Alexander Kluge: Abschied von gestern. Deutschland 1966.<ref>Vgl. Alexander Kluge: Abschied von gestern. Protokoll (= Cinemathek · Ausgewählte Filmtexte. Hrsg. von Enno Patalas. Bd. 17). Verlag Filmkritik, Frankfurt am Main 1967, S. 71–74.</ref>
  • David Wittenberg: Die Würde eines jeden Menschen. Erinnern an Fritz Bauer. Deutschland 1995.
  • Ilona Ziok: Fritz Bauer – Tod auf Raten. Deutschland 2010, 97 Min.<ref>Braunschweiger Zeitung (PDF; 601 kB) Bericht. Berlinale bei Perlentaucher: Der Ungeehrte.Fritz Bauer – Death by Instalments. Gutachten der Bewertungsstelle für das Prädikat: FBW Januar 2011. Der wiederholten Behauptung im Film, Bauers Tod sei geheimnisumwittert, (lt. Website: "(his) death, the exact circumstances of which remain puzzling even today,") ist entgegengehalten worden, dass Ziok dadurch den falschen Unterton einer mörderischen Verschwörung gegen Bauer hineingebracht habe, siehe Steinke, Lit. 2013, S. 270 und Dieter Schenk, Lit. 2012. Dazu hat der brandenburgische Generalstaatsanwalt Rautenberg, Lit. 2014, S. 376, bemerkt: „Auch hat Ziok nicht ignorieren können, dass wegen der zahlreichen Fritz Bauer gegenüber ausgesprochenen Morddrohungen nicht wenige von seiner Ermordung überzeugt sind. Zwar haben sich dafür keine Anhaltspunkte ergeben, doch lässt sich dies andererseits auch nicht mit völliger Sicherheit ausschließen. Dieser Befund ist angesichts des Umstandes, dass eine Vielzahl von Personen ein Tatmotiv gehabt haben könnten – und einige darunter auch

gewusst haben dürften, wie man einen Mord verschleiert, nicht geeignet, die Zweifler endgültig verstummen zu lassen.“</ref> Website zum Film. Prädikat: „Besonders wertvoll“ & Titel: „Dokumentarfilm des Monats Januar 2011“ durch die FBW.

Zitat von Fritz Bauer

„Ein Unrechtsstaat wie das Dritte Reich ist überhaupt nicht hochverratsfähig.“

– Plädoyer im Remer-Prozess 1952, zitiert nach: Süddeutsche Zeitung Nr. 245 vom 24. Oktober 2015, S. 57

Sekundärliteratur

Weblinks

Einzelnachweise

<references />