Dobre Miasto


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Dobre Miasto
Wappen von Dobre Miasto

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Dobre Miasto
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Olsztyn
Geographische Lage: 20,396111111111|primary dim=10000 globe= name= region=PL-WN type=city
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Einwohner: 10.583
(30. Jun. 2014)<ref name="L_ludnosc_stan_struktura_30-6-2014"></ref>
Postleitzahl: 11-040
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NOL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 51: (Russland -) Bezledy - Lidzbark WarmińskiOlsztyn - Olsztynek
DW 507: Braniewo - Orneta - Dobre Miasto
DW 530: Ostróda - Dobre Miasto
Schienenweg: PKP-Linie 221: BraniewoGutkowo (- Olsztyn)
Nächster int. Flughafen: Danzig
Kaliningrad
Gmina
Gminatyp: Stadt- und Landgemeinde
Gminagliederung: 24 Ortschaften
22 Schulzenämter
Fläche: 258,70 km²
Einwohner: 16.191
(30. Jun. 2014)<ref name="L_ludnosc_stan_struktura_30-6-2014">Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2014. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF), archiviert vom Original am 7. Dezember 2014, abgerufen am 22. November 2014.</ref>
Bevölkerungsdichte: 63 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 2814033
Verwaltung (Stand: 2009)
Bürgermeister: Stanisław Trzaskowski
Adresse: ul. Warszawska 14
11-040 Dobre Miasto
Webpräsenz: www.dobremiasto.com.pl



Dobre Miasto [ˈdɔbrɛ ˈmʲastɔ] (deutsch Guttstadt) ist eine Stadt in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Sie gehört zum Powiat Olsztyński und hat 10.483 Einwohner (2008).

Geographische Lage

Dobre Miasto liegt an der Łyna (Alle) in der westlichen Hälfte der Woiwodschaft Ermland-Masuren 25 Kilometer nördlich der Woiwodschaftshauptstadt Olsztyn (Allenstein). Südlich der Stadt erstreckt sich die Allensteiner Seenplatte als Teil des Masurischen Seengebietes. Durch den Ort verläuft die Landesstraße 51 zum 90 Kilometer entfernten polnisch-russischen Grenzübergang zur Oblast Kaliningrad. Ein Bahnanschluss ist durch die Strecke Olsztyn–Braniewo (Braunsberg) gegeben.

Geschichte

1325 wurde der in der Landschaft Gudicus im altpreußischen Bezirk Glottowia (Glottau), einem Untergau von Pogesanien, liegende Ort erstmals als Guthinstat erwähnt. Er war eine Gründung des Bischofs von Ermland mit regelmäßigem Rechteckgrundriss an der Stelle einer altpreußischen Fluchtburg. Die Nachfahren der Ansiedler aus Niederschlesien bewahrten ihre Mundart, so dass in Guttstadt bis 1945 eine niederschlesische Sprachinsel existierte. Der Name leitete sich von prußisch „gudde“ Gebüsch ab. Der Name wurde nach mittelalterlicher Gewohnheit in wörtlicher Übersetzung aus dem Deutschen zu Bona Civitas latinisiert und im 16. Jahrhundert von den polnischen Ansiedlern, die nach dem Reiterkrieg die benachbarte Gegend rings um Allenstein besiedelten, zu Dobre Miasto polonisiert. 1329 erhielt Guttstadt das Kulmische Stadtrecht und 1371 ein Rathaus.

Zwischen 1347 und 1811 war Guttstadt Sitz eines Kollegiatstifts. Es gehörte zwischen dem Thorner Frieden von 1466 und der Ersten Teilung Polens 1772 zu Polen, dann zu Preußen, dort von 1818 bis 1945 zum Landkreis Heilsberg der Provinz Ostpreußen.

Anfang Juni 1807 befand sich während des Vierten Koalitionskrieges in Guttstadt das Hauptquartier der verbündeten Preußen und Russen während der Kämpfe mit napoleonischen Truppen an der Alle und um Heilsberg, die mit dem Rückzug der Russen nach Bartenstein endeten. Am 9. Juni übernachtete Napoleon im Gebäude des Kollegiatstifts.

Die einzige Synagoge des Ortes, erbaut im Jahre 1855, wurde am 9. November 1938 niedergebrannt und die Jüdische Gemeinde Guttstadts gezwungen, das Gebäude an die NSDAP zu verkaufen. Am Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurde die Stadt teilweise zerstört, blieb jedoch in ihren Grundzügen erhalten. Nachdem Guttstadt mit dem südlichen Ostpreußen unter polnische Verwaltung gekommen war, erhielt es den Namen Dobre Miasto. Anstelle der vertriebenen Einwohner besiedelten Polen den Ort und bauten ihn wieder auf.

Einwohnerentwicklung

  • 1875: 4.350
  • 1890: 4.504, davon 381 Evangelische und 179 Juden
  • 1910: 5.039
  • 1939: 5.976

Gemeinde

Zur Stadt- und Landgemeinde Dobre Miasto gehören 22 Ortsteile (deutsche Namen bis 1945)<ref>Das Genealogische Orts-Verzeichnis</ref> mit einem Schulzenamt:

  • Barcikowo (Battatron)
  • Bzowiec (Beiswalde)
  • Cerkiewnik (Münsterberg)
  • Głotowo (Glottau)
  • Jesionowo (Eschenau)
  • Kabikiejmy Górne (Ober Kapkeim)
  • Kabikiejmy Dolne (Unter Kapkeim)
  • Knopin (Knopen)
  • Kosyń (Kossen)
  • Kunik (Windenhof)
  • Łęgno (Lingenau)
  • Mawry (Mawern)
  • Międzylesie (Schönwiese)
  • Nowa Wieś Mała (Neuendorf bei Guttstadt)
  • Orzechowo (Nußtal)
  • Piotraszewo (Peterswalde)
  • Podleśna (Klingerswalde)
  • Praslity (Altkirch)
  • Smolajny (Schmolainen)
  • Stary Dwór (Althof)
  • Swobodna (Schwuben)
  • Urbanowo (Zechern)

Weitere Ortschaften der Gemeinde sind Kłódka (Klutkenmühle) und Wichrowo (Oberförsterei Wichertshof).

Sehenswürdigkeiten

  • Die ehemalige Kollegiatskirche und heutige Basilika der Heiligsten Erlöser und Allerheiligen, eine dreischiffige gotische Hallenkirche, wurde von 1357 bis 1389 zusammen mit dem Kollegiatstift errichtet.<ref>Kolligiatsstift</ref>
  • Die St.-Nikolaus-Kirche wurde von 1736 bis 1741 im spätbarocken Stil erbaut und wird seit 1957 von der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde genutzt.
  • Die ehemalige Evangelische Kirche wurde 1833 eingeweiht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie als Gaststätte genutzt und brannte 1968 aus. Nach der Instandsetzung dient sie als Stadtbibliothek.<ref>

Evangelische Kirche</ref>

  • Der Storchenturm mit Resten der alten Stadtmauer stammt aus dem 14. Jahrhundert.

Söhne und Töchter der Stadt

Partnerstädte

Verweise

Literatur

  • Mikkels Klussis: Deutsch-Prußisches Grundwörterbuch für nachfolgende Wortschatzrekreation (Mundart Samlands). = Bāziskas prūsiskai-miksiskas wirdeīns per tālaisin laksikis rekreaciōnin. = Prūsų-vokiečių-prūsų kalbų žodynas. Institut Européen des Minorités Ethniques Dispersées mit Unterstützung des deutsch-prußischen Vereins Tolkemita. Biznio Mašinų Kompanijos, Vilnius 1998/99, ISBN 9955-430-06-0.
  • Hans Georg Podehl: 4444 ostpreußische Namen prußisch erklärt. Rautenberg, Leer 1987, ISBN 3-7921-0356-7.
  • Viktor Roehrich: Die Besiedlung des Ermlandes mit besonderer Berücksichtigung der Herkunft der Siedler. In: Zeitschrift für die Geschichte und Altertumskunde Ermlands. 22, 1926, ISSN 0342-3344, S. 256–279 (Wiederabdruck in: Tolkemita-Texte 62, Dieburg 2002, S. 275 f.).
  • Erich Weise (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Ost- und Westpreußen. Unveränderter Neudruck der 1. Auflage 1966. Kröner, Stuttgart 1981, ISBN 3-520-31701-X (Kröners Taschenausgabe 317).

Weblinks

Commons Commons: Dobre Miasto – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

<references/>

it:Dobre Miasto