Versorgungstechnik


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Datei:Versorgungstechnik-Installation.jpg
Versorgungstechnik-Installation in einem Fabrikgebäude
Datei:Process Piping Systems.jpg
Installation für Prozessversorgung

Unter Versorgungstechnik fasst man heute alle technischen Maßnahmen zusammen, die in Räumen und Gebäuden, aber auch Betriebsstätten und Einrichtungen, die keine Gebäude sind, der energetischen Versorgung (d. h. beispielsweise Beheizung und Beleuchtung) sowie der stofflichen Versorgung (Wasser, Luft) und der Entsorgung aller Abfallprodukte (Abwasser, Müll) dienen.

Teilgebiete der Versorgungstechnik sind die Technische Gebäudeausrüstung (TGA) bzw. die Gebäudetechnik. Diese Begriffe werden teilweise auch synonym verwendet. Versorgungstechnik schließt dabei alle Gebäudetypen sowie auch Anlagen mit ein, die keine Gebäude sind, während sich die Gebäudetechnik mit allen Gebäuden, so auch Nichtwohngebäuden und Industrieanlagen, beschäftigt. Der vormals verwendete Begriff Haustechnik wird heute noch gelegentlich für die Technische Gebäudeausrüstung in Wohngebäuden verwendet.

Der Zweck ist jeweils, das Gebäude für die Bewohner und Nutzer „benutzbar“ zu machen und verschiedene Sicherheitsaufgaben zu erfüllen. Einerseits sind damit üblicherweise notwendige Ausstattungsmerkmale wie Kanalisation, Stromversorgung oder Beleuchtung gemeint. Andererseits umfasst der Begriff aber auch alle zusätzlichen Anlagen, die z. B. zur Automatisierung von Arbeitsvorgängen in Gebäuden eingesetzt werden.

Teilgebiete

Eine fachgerechte Einteilung der Technischen Gebäudeausrüstung ist in der DIN 276, Kostengruppe 400 "Kosten im Hochbau" vorgenommen. Diese Gliederung wird auch von anerkannten Fachleuten, z. B. im VDI-Fachbereich Technische Gebäudeausrüstung verwendet und dient zur Gliederung zahlreicher Richtlinien des VDI. Im VDI-Fachbereich Technische Gebäudeausrüstung bestehen die nachfolgend genannten Fachausschüsse:

Geschichte

Die Gebäudetechnik ist keine Erfindung der neueren Zeit, bereits in frühesten Wohngebäuden/Hütten sind erste Ansätze technischer Ausstattung zu finden. Bereits in der Antike war die Gebäudetechnik auf hohem Niveau angelangt, so denke man z. B. an die Wasserversorgung im Römischen Reich mit Hilfe von Aquädukten und Leitungssystemen (Bleirohre) oder die schon bei den Kretern und Römern betriebene Fußbodenheizung mittels Durchleitung von Rauchgasen in darunterliegenden Kammern (Hypokaustenheizung). Prof. Klaus W. Usemann VDI ist Verfasser einer historischen Darstellung der Technischen Gebäudeausrüstung.

Heute

Da die moderne Gebäudetechnik immer aufwändiger wird, ist ein immer größeres Fachwissen zu ihren einzelnen Sparten nötig. Deshalb werden die Teilgebiete der Gebäudetechnik bei größeren Bauprojekten überwiegend an sogenannte Fachplaner oder Projektanten zur Werkplanung vergeben. Der Architekt übernimmt dabei nur noch die Koordination sowie die Abnahme der einzelnen Planungen.

Für den Bereich der öffentlichen Verwaltungen in Deutschland gibt der Arbeitskreis Maschinen- und Elektrotechnik staatlicher und kommunaler Verwaltungen (AMEV) Empfehlungen zu Planung, Bau und Betrieb der Technischen Gebäudeausrüstung heraus. Die Bundeswehr bedient sich der "Baufachlichen Richtlinien" (BFR), welche vom Verteidigungsminister erstellt und herausgegeben werden. Wesentliche Regeln und Hilfsmittel für das Fachgebiet liefern die ca. 180 VDI-Richtlinien des Fachgebiets, die in ehrenamtlicher Gemeinschaft, gemeinnützig im VDI-Fachbereich TGA erarbeitet werden.

Studium

Versorgungstechnik ist in Deutschland ein eigenständiger Studiengang an Fachhochschulen. Darüber hinaus wird sie an einigen (Technischen) Universitäten als Fachrichtung im Rahmen des Verfahrenstechnik- oder Maschinenbau-Studiums angeboten. Technische Gebäudeausrüstung war eine Bezeichnung, die überwiegend in der DDR verwendet wurde, Ausnahme: Im VDI wurde 1975 die Fachgesellschaft TGA gegründet. Nach dem Abschluss des Studiums wurde bis ca. Wintersemester 2005/06 der akademische Grad "Dipl.-Ing. (FH)" verliehen. Mittlerweile haben die meisten Fachhochschulen ihre Studiengänge auf das international verbreitete gestufte System umgestellt. Absolventen dieser Studiengänge führen die Titel "Bachelor of Engineering" bzw. "Master of Engineering".

An den Hochschulen haben die Fachbereiche oft noch Spezialisierungen bzw. Fachrichtungen ihres Studiengangs entwickelt. Die verbreitetste Fachrichtung dürfte die Technische Gebäudeausrüstung sein. Darüber hinaus existieren Spezialisierungen, wie z. B. Energie- und Umwelttechnik, Entsorgungstechnik und Facilitymanagement.

Hochschulen und Universitäten, die den Studiengang Versorgungstechnik anbieten, sind z. B.:

Personal

In der Technischen Gebäudeausrüstung sind eine Reihe hochqualifizierter Berufsbilder vertreten, von Ingenieurberufen im Anlagenbau, der Elektrotechnik, Gebäudetechnik oder Versorgungstechnik über Techniker verschiedener Sparten bis zu Anlagenmechanikern und technischen Zeichnern.

Literatur

  • Klaus Daniels: Gebäudetechnik, Ein Leitfaden für Architekten und Ingenieure. vdf, Hochschulverlag an der ETH Zürich, 2000, ISBN 3-7281-2727-2.
  • IKET (Hrsg.): Pohlmann Taschenbuch der Kältetechnik. 21., überarb. und erw. Auflage. VDE-Verlag, Berlin/ Offenbach 2013, ISBN 978-3-8007-3393-4.
  • Thomas Laasch, Erhard Laasch: Haustechnik. 13. Auflage. Springer Vieweg, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-8348-1260-5.
  • Wolfram Pistohl: Handbuch der Gebäudetechnik. Band 1: Allgemeines, Sanitär, Elektro, Gas. 7. Auflage. Werner Verlag, Köln 2009, ISBN 978-3-8041-4684-6.
  • Wolfram Pistohl: Handbuch der Gebäudetechnik. Band 2: Heizung, Lüftung, Beleuchtung, Energiesparen. 7. Auflage. Werner Verlag, Köln, ISBN 978-3-8041-4685-3.
  • Hermann Recknagel, Eberhard Sprenger, Ernst-Rudolf Schramek (Hrsg.): Taschenbuch für Heizung Klimatechnik. 74. Auflage. Oldenbourg, München 2009, ISBN 978-3-8356-3134-2.
  • Klaus W. Usemann: Entwicklung von Heizungs- und Lüftungstechnik zur Wissenschaft. Hermann Rietschel - Leben und Werk. Oldenbourg, München/ Wien 1993, ISBN 3-486-26138-X.
  • Edwin Wellpott, Dirk Bohne: Technischer Ausbau von Gebäuden. 9., völlig überarb. und aktualisierte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-018911-5.

Weblinks