Iberische Halbinsel
Iberische Halbinsel | ||||||
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Die Positionen der verschiedenen Länder/Territorien | ||||||
Gewässer 1 | Atlantischer Ozean | |||||
Gewässer 2 | Mittelmeer | |||||
-3,716667|primary | dim=763710 | globe= | name= | region=ES | type=landmark
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Fläche | 583.254 km² | |||||
Topographie der Iberischen Halbinsel |
Die Iberische Halbinsel bzw. Pyrenäenhalbinsel ist der Teil Europas, der südwestlich der Pyrenäen liegt. Spanien, Portugal, das Fürstentum Andorra und Gibraltar sind die heutigen Staaten auf der Halbinsel. Spanien nimmt etwa 85 Prozent der Fläche ein. Portugal liegt an der Westküste. Andorra liegt im Nordosten, und zwar auf dem Grenzgebirge zu Frankreich. Gibraltar an der Südspitze der Halbinsel ist eine britische Kronkolonie. Die Straße von Gibraltar, die an der schmalsten Stelle 14 km breit ist, trennt die Halbinsel von Afrika.
Inhaltsverzeichnis
Topografie
Die Halbinsel wird von fünf großen Flüssen durchzogen (Ebro, Guadiana, Guadalquivir, Tajo (span.) bzw. Tejo (port.) und Duero (span.) bzw. Douro (port.)) und ist fast vollständig von Gebirgszügen umschlossen. Im Norden trennt die westliche Fortsetzung der Pyrenäen, das Kantabrische Gebirge, den Golf von Biskaya mit der Costa Verde von einer Hochebene, die sogenannte Meseta (von Mesa = „Tisch“), welche die ganze Nordhälfte des Binnenlandes einnimmt. Salamanca, León und Burgos sind die beherrschenden Orte. Die Meseta wird vom Duero, welcher bei Porto in den Atlantik mündet, in eine Nord- und Südhälfte geteilt. Im Südwesten geht die Hochebene in die bergigere Extremadura über, mit der sie geologisch eine Einheit bildet. Aragonien, das Flusssystem des Ebro, bildet im Osten südlich der Pyrenäen ein Flussdreieck um Saragossa, das durch ein niedriges Randgebirge (v. a. der Costa Brava) vom Mittelmeer getrennt ist.
Die Ost-West-Flüsse
Die Flusssysteme von Tajo, Guadiana und Guadalquivir – von Nord nach Süd aufgezählt – verlaufen südlich der Meseta von Osten nach Westen quer durch die Iberische Halbinsel. Ihren ideellen gemeinsamen Ursprung haben sie an den Sierras des iberischen Gebirges (span. Sistema Ibérico). Das iberische Gebirge bildet von Westen betrachtet den hohen Ostrand des zentralen Tafellandes und ist die Hauptwasserscheide zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Mittelmeer.
- Der Tajo/Tejo folgt etwa der Linie Madrid, Toledo, Alcántara, Santarém und Lissabon.
- Der Guadiana verläuft entlang der Linie Guadisa, Castilblanco, Villanueva de la Serena, Don Benito, Mérida, Badajoz sowie Ayamonte. Er bildet mit seinem ab Badajoz nach Süden gerichteten Schlusslauf ungefähr die Ostgrenze Portugals mit Spanien.
- Der Guadalquivir folgt der Linie Córdoba, Sevilla bis Sanlúcar de Barrameda und Cádiz. Er ist vom Atlantik aus bis Córdoba schiffbar.
Berge und Küstengebirge
Die Nordküste Spaniens verläuft fast in gerader Linie und bildet nur zwischen Gijón und Avilés sowie zwischen Ribadeo und A Coruña (spanisch La Coruña) bedeutendere Vorsprünge nach Norden. Im Westen schließen sich die Bergketten der Region Galicien an. Der die Grenze zwischen Spanien und Frankreich bildende Fluss Bidasoa läuft am nordwestlichen Ausläufer der Pyrenäen zwischen Hendaye und Irun in den Golf von Biskaya.
Die Süd- und Ostküste bildet die Sierra Nevada mit ihren Vorgebirgen und im Meer endenden Landvorsprünge. Der höchste Berg der Halbinsel ist mit 3482 m Höhe der Mulhacén, der in Andalusien in der Provinz Granada liegt. Die zum Mittelmeer davor liegenden Küstenabschnitte bilden die Buchten/Golfe von Cádiz, Málaga, Almería, Cartagena, Alicante und den Golf von Valencia (von Westen nach Osten).
Das europäische Faltengebirge findet seine Entsprechung durch die Auffaltung der Atlasgebirge an der Nordwestseite der afrikanischen Platte.
Die portugiesischen Küstenregionen
Die portugiesischen Küstenregionen bilden den Südwesten der Halbinsel. Der Minho liegt davon im Nordwesten und im Nordosten Trás-os-Montes („Hinter den Bergen“).
Die wichtigsten Landschaften in Mittelportugal sind die Beira, der Ribatejo (die Tejo-Ebene mit Beinamen „Garten Lissabons“), die Estremadura sowie das Mündungsgebiet des Tejo.
Der Süden Portugals setzt sich aus den drei Landschaften Terras do Sado, Alentejo und Algarve zusammen (Von Norden nach Süden).
Geschichte
Der Name der Iberischen Halbinsel ist von der Volks- oder Stammesgruppe der Iberer abgeleitet, die laut der griechischen Überlieferung die Halbinsel in der Antike bewohnten. Deren Name wiederum leitet sich vom Fluss Ebro (lateinisch Iberus) ab, der vom Nordosten Spaniens aus ins Mittelmeer fließt.
Iberia (Ιβηρία) war die griechische Bezeichnung dieser Gegend.
Im Lateinischen wurde die Region Hispania genannt, wovon España und Spanien abgeleitet sind. Die römische Provinz Lusitania im Südwesten der Halbinsel umfasste den größten Teil des heutigen Portugal sowie Teile von Extremadura. Lusitania wurde daher zum lateinischen Namen Portugals, eingedeutscht Lusitanien.
Im Mittelalter gehörten große Teile der Iberischen Halbinsel zur islamischen Welt. Der maurische Einfluss hat die hispanische Kultur auf nachhaltige Art und Weise geprägt. Vom 8. Jahrhundert an bis zum 2. Januar 1492 (Sieg über Boabdil) verlief die allmähliche Reconquista („Rückeroberung“) von Al-Andalus durch die christlichen Reiche. Die verbliebenen Muslime und auch die spanischen Juden, die Sephardim, mussten im Zuge dieser Eroberungskriege Spanien verlassen oder zum Christentum konvertieren.
Länder und Territorien
Gebiet | Bevölkrg. | Größe (km²) | Hauptstadt |
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Spanien Spanien | 42.167.337<ref group="Anm.">Festlandsspanien ohne Kanaren, Balearen, Ceuta und Melilla</ref> | 493.519<ref group="Anm.">Fläche Festlandsspaniens: 504.645 km², hier: Angabe ohne Kanaren, Balearen, Ceuta und Melilla</ref> | Madrid |
Portugal Portugal | 10.077.388 | 89.261 | Lissabon |
Andorra Andorra | 81.222 | 467,76 | Andorra la Vella |
Gibraltar Gibraltar | 27.967 | 6,50 | Gibraltar |
Insgesamt | 52.353.914 | 583.254 |
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Siehe auch
Literatur
- Debora Gerstenberger: Iberien im Spiegel frühneuzeitlicher enzyklopädischer Lexika Europas. Diskursgeschichtliche Untersuchung spanischer und portugiesischer Nationalstereotypen des 17. und 18. Jahrhunderts (Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 110). Franz Steiner, Stuttgart 2007.
Weblinks
Einzelnachweise
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