Kreis Osterburg


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25px Dieser Artikel behandelt den Kreis Osterburg im DDR-Bezirk Magdeburg (1952–1990) und den flächengleichen Landkreis Osterburg im Land Sachsen-Anhalt (1990–1994). Für den preußischen Landkreis Osterburg (1816–1952) siehe Landkreis Osterburg.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen fehlt
Hilfe zu Wappen
52.78333333333311.766666666667Koordinaten: 52° 47′ N, 11° 46′ O{{#coordinates:52,783333333333|11,766666666667|primary
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Basisdaten (Stand 1994)
Bestandszeitraum: 1952–1994
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Verwaltungssitz: Osterburg
Fläche: 1.065 km²
Einwohner: 44.470 (1989)
Bevölkerungsdichte: 42 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: H und M (1953–1990)
HM und MM (1974–1990)
OBG (1991–1994) Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Kfz enthält Kleinbuchstaben
Kreisgliederung: Gemeinden

Der Kreis Osterburg war ein Landkreis im Bezirk Magdeburg der DDR. Von 1990 bis 1994 bestand er als Landkreis Osterburg im Land Sachsen-Anhalt fort. Sein Gebiet liegt heute im Altmarkkreis Salzwedel und im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.

Geographie

Lage

Der Kreis Osterburg lag in der nördlichen Altmark am linken Elbufer und berührte im Nordwesten die innerdeutsche Grenze. Wichtige Gewässer neben der Elbe waren die Aland, die Biese und die Uchte sowie der Arendsee.

Wichtigste Orte

Die bedeutendsten Orte neben der Kreisstadt Osterburg waren die Städte Arendsee, Seehausen und Werben sowie die Gemeinden Bretsch, Flessau, Geestgottberg, Gladigau, Goldbeck, Hindenburg, Kleinau, Klein Schwechten, Lückstedt und Meßdorf.

Nachbarkreise

Der Kreis Osterburg grenzte im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die (Land-)Kreise Ludwigslust, Perleberg, Havelberg, Stendal, Gardelegen (bis 1987 Kalbe (Milde)), Salzwedel und Lüchow-Dannenberg (ab 1965) bzw. Seehausen (bis 1965).

Geschichte

Am 25. Juli 1952 kam es in der DDR zu einer umfangreichen Verwaltungsreform, bei der unter anderem die Länder der DDR ihre Bedeutung verloren und neue Bezirke eingerichtet wurden. Der damalige Landkreis Osterburg gab Gemeinden an die Kreise Seehausen und Kalbe (Milde) ab. Aus dem verbleibenden Kreisgebiet wurde zusammen mit Teilen des Landkreises Stendal der neue Kreis Osterburg mit Sitz in Osterburg gebildet. Der Kreis wurde dem neugebildeten Bezirk Magdeburg zugeordnet.

Am 2. Juli 1965 wurde der Kreis Seehausen wieder aufgelöst und in den Kreis Osterburg eingegliedert. Am 1. Januar 1988 wurde der Kreis Osterburg um Teile des aufgelösten Kreises Kalbe (Milde) vergrößert.<ref name="Metzler-Poeschel"> Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.</ref>

Am 17. Mai 1990 wurde der Kreis in Landkreis Osterburg umbenannt.<ref>Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990</ref> Anlässlich der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde der Landkreis 1990 dem wiedergegründeten Land Sachsen-Anhalt zugesprochen. Bei der ersten Kreisreform in Sachsen-Anhalt, die am 1. Juli 1994 in Kraft trat, ging er im Altmarkkreis Salzwedel und im Landkreis Stendal auf.<ref name="Metzler-Poeschel" />

Einwohnerentwicklung

Kreis Osterburg<ref name="digi">Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatStatistische Jahrbücher der Deutschen Demokratischen Republik. In: DigiZeitschriften. Abgerufen am 6. Oktober 2009.</ref>
Jahr 1960 1971 1981 1989
Einwohner 30.597 50.070 44.816 44.470

Wirtschaft

Wichtige Betriebe waren unter anderen

  • VEB Betonwerke Altmark
  • VEB Brillenfabrik Osterburg
  • VEB Rathenower Optische Werke Werk Osterburg
  • VEB Rathenower Optische Werke Werk Werben

Verkehr

Die F 189 von Magdeburg über Osterburg nach Wittenberge und die F 190 von Seehausen nach Salzwedel dienten dem überregionalen Straßenverkehr.

Dem Eisenbahnverkehr dienten die Strecken Stendal–Meßdorf–Salzwedel, Magdeburg–Osterburg–Wittenberge und Geestgottberg–Arendsee–Salzwedel.

Kfz-Kennzeichen

Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit den Buchstabenpaaren HM und MM begannen, zugewiesen.<ref> Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4 Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3935131-11-7, S. 302.</ref> Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war HR 90-01 bis HR 99-99.<ref> Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4 Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3935131-11-7, S. 533.</ref>

Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen OBG. Es wurde bis zum 30. Juni 1994 ausgegeben. Seit dem 27. November 2012 ist es im Landkreis Stendal erhältlich.

Einzelnachweise

<references />