Kyocera


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Kyocera
200px
Rechtsform Kabushiki kaisha (Aktiengesellschaft)
ISIN JP3249600002
Gründung 1. April 1959
Sitz Kyōto
Mitarbeiter 69.789 (weltweit)<ref name="global">Corporate Summary, Stand 28. August 2014</ref>
Umsatz 1,447 Billionen Yen<ref name="global" />
Branche Mischkonzern
Website www.kyocera.com
Datei:Kyocera-hq-01.jpg
Kyocera-Konzernzentrale in Fushimi-ku, Kyōto, Japan

Die Kyocera K.K. (jap. 京セラ株式会社, Kyōsera Kabushiki kaisha, engl. Kyocera Corporation), gelistet im Nikkei 225, ist ein japanischer Konzern mit Sitz in Kyōto.

Kyocera ist Privatanwendern in Europa hauptsächlich durch die Drucker, Kopierer und Multifunktionsgeräte seines Tochterunternehmens Kyocera Document Solutions (früher: Kyocera Mita) bekannt. Weiterhin zählt das Unternehmen zu führenden Herstellern im Bereich der Photovoltaik und vertreibt weltweit seit über 38 Jahren Photovoltaikmodule. Im industriellen Bereich ist Kyocera weltweit als Hersteller von Zerspanwerkzeugen aktiv.

Weltkonzern Kyocera

Die Kyocera Corporation mit Hauptsitz in Kyoto ist einer der weltweit führenden Anbieter feinkeramischer Komponenten für die Technologieindustrie. Strategisch wichtige Geschäftsfelder der aus 230 Tochtergesellschaften (1. April 2014) bestehenden Kyocera-Gruppe bilden Informations- und Kommunikationstechnologie, Produkte zur Steigerung der Lebensqualität sowie umweltverträgliche Produkte. Der Technologie-Konzern ist weltweit einer der größten Produzenten von Solarenergie-Systemen, mit weltweit mehr als 5 Gigawatt installierter Gesamtleistung.

2014 belegt Kyocera Platz 531 in der “Global 2000” – Liste des Forbes Magazins, die die größten börsennotierten Unternehmen weltweit beinhaltet.

Mit etwa 70.000 Mitarbeitern erwirtschaftete Kyocera im Geschäftsjahr 2013/2014 einen Netto-Jahresumsatz von rund 10,19 Milliarden Euro. In Europa vertreibt das Unternehmen u.a. Laserdrucker und digitale Kopiersysteme, mikroelektronische Bauteile, Feinkeramik-Produkte sowie Solarkomplettsysteme. Kyocera ist in Deutschland mit zwei eigenständigen Gesellschaften vertreten: der Kyocera Fineceramics GmbH in Neuss und Esslingen sowie der Kyocera Document Solutions in Meerbusch.

Das Unternehmen engagiert sich auch kulturell: Über die vom Firmengründer ins Leben gerufene und nach ihm benannte Inamori-Stiftung wird der imageträchtige Kyoto-Preis als eine der weltweit höchst dotierten Auszeichnungen des Lebenswerkes hochrangiger Wissenschaftler und Künstler verliehen (umgerechnet zurzeit ca. 362.000 Euro)

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1959 von Kazuo Inamori als Kyoto Ceramics gegründet und ist seit den frühen 1970er-Jahren auch auf dem europäischen Markt vertreten. 1969 nahm die US-amerikanische Niederlassung ihre Geschäfte auf.

1983 benannte sich der Konzern von Kyoto Ceramic Co., Ltd. in Kyocera Corporation um. Im selben Jahr fusionierte Kyocera mit Yashica Camera Co., Ltd.<ref>New York Times: Kyocera to Merge With Yashica.</ref> Damit gelangte auch Nutzungsrechte an der nach wie vor der Carl Zeiss AG gehörenden Traditionsmarke Contax in das Produktportfolio des Kyocera-Konzerns. Die Kameras wurden weiterhin unter den Marken „Contax“ und „Yashica“ verkauft. Lediglich von 2000 bis 2004 wurden unter dem Namen „Kyocera“ Digitalkameras angeboten.<ref>Fotomagazin: Meilensteine der Digitalfotografie.</ref>

1985 stiftete der Unternehmensgründer den renommierten Kyoto-Preis in den Kategorien Hochtechnologie, Grundlagenforschung sowie Kunst und Philosophie.

Im August 1999 übernahm der Konzern das Unternehmen Golden Genesis Company of Scottsdale, Arizona,<ref>IWR Solar: Kyocera International, Inc. vollendet Fusion mit Golden Genesis Company.</ref> das in Kyocera Solar, Inc. (KSI) umbenannt wurde, sowie 2000 das Unternehmen Mita Industrial Co., Ltd.<ref>Kyocera Mita lässt zwei Vertriebskanäle verschmelzen.</ref> 2002 wurde die Toshiba Chemical Corp. reorganisiert und in die Kyocera Chemical Corp. umgewandelt.

Im April 2005 kündigte Kyocera an, sich aus dem Kamerageschäft zurückzuziehen.<ref>Handelsblatt: Vorläufiges Ende auch für in Lizenz gefertigte deutsche Traditionsmarke Contax - Kyocera steigt bei Digitalkameras aus.</ref> Im September 2005 wurde die Lieferung von Kameras und Zubehör der Marke Contax eingestellt.<ref>photoscala: Kyocera gibt Kamerageschäft auf.</ref>

Kyocera war bis zum 30. Juni 2009 Hauptsponsor des Fußballerstligisten Borussia Mönchengladbach. Das Unternehmen übernahm im Januar 2009 das deutsche Unternehmen Triumph-Adler.<ref>Tagesschau:Kyocera greift nach Triumph-Adler@1 @2 Vorlage:Toter Link/www.tagesschau.de → Erläuterung</ref><ref>Handelsblatt: Ergebnis belastet - Kyocera übernimmt Mehrheit an Triumph-Adler.</ref>

Produkte

  • Drucker / Multifunktionsgeräte
  • Feinkeramik-Bauteile
  • Mikroelektronische Bauteile
  • Ultrahochvakuum-Bauteile
  • Glasfaser-Optik
  • Industrielle Druck-Komponenten
  • LCDs und Glas/Glas Touch Panels
  • Automotive Komponenten
  • Zerspanungswerkzeuge
  • Photovoltaiksysteme
  • Uhren- und Schmuckindustrie
  • Büroprodukte
  • Küchenprodukte (z. B. Keramikmesser)
  • Mobiltelefone<ref>Golem: Kyocera bringt Outdoor-Smartphone nach Deutschland.</ref>
  • Kameras / Digitalkameras (2005 eingestellt)

Innovationen waren die Kleinbildspiegelreflexkameras „CONTAX RTS III“ und „CONTAX AX“. Dort wurden erstmals perforierte keramische Filmandruckplatten verwendet, bei denen während der Aufnahme der Film durch Unterdruck angesaugt wurde. Bei der AX wurde erstmals die Autofocusfunktion durch eine in Keramik gelagerte, verschiebbare Filmebene im Kameragehäuse realisiert. Somit konnten alle vorhandenen manuellen Objektive weiter eingesetzt werden.

Im Jahr 1982 stellte Isuzu einen Pkw mit einem bei Kyocera gebauten Dreizylinder-Dieselmotor vor. Durch die hohe Hitzebeständigkeit der keramischen Bauteile benötigte der Motor weder einen Wasserkühler noch Kühlrippen am Zylinderkopf für eine Luftkühlung.<ref>Eberhard Kimmer. In: Illustrierter Motorsport (Berlin), Heft 10/1983, S. 212–213.</ref>

Weblinks

Einzelnachweise

<references />