Liebertwolkwitz


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Liebertwolkwitz
Ortsteil von Leipzig
Koordinaten 12,463888888889|primary dim=10000 globe= name= region=DE-SN type=city
  }}.
Fläche 9,26 km²
Einwohner 5240 (31. Dez. 2014)
Bevölkerungsdichte 566 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Jan. 1999
Postleitzahl 04288
Vorwahl 034297
Stadtbezirk Südost
Verkehrsanbindung
Autobahn 38 14
Bundesstraße 186
Eisenbahn Leipzig–Geithain
Bus 75, 143, 172, 690, S-Pösna-Park
Quelle: Ortsteilkatalog 2008 der Stadt Leipzig

Liebertwolkwitz ist ein im Stadtbezirk Südost gelegener Stadtteil Leipzigs, der bis 1999 eine eigenständige Gemeinde war.

Lage

Datei:Galgenberg Triangulation.jpg
Säule der Königlich-Sächsischen Triangulation auf dem Galgenberg
Meusdorf Holzhausen Seifertshain
Wachau Nachbargemeinden Großpösna
Güldengossa Störmthal

Der Galgenberg stellt mit 163 m über NN die höchste natürliche Erhebung Leipzigs dar.

Geschichte

Datei:Liebertwolkwitz-Wasserturmsilhouette.jpg
Blick vom Kolmberg auf den Wasserturm
Datei:LwwBadeanstalt.JPG
Ehem. Badeanstalt

Die Ortschaft wurde im Jahr 1040 erstmals unter dem Namen Niwolkesthorp urkundlich erwähnt und ist vermutlich im 7. oder 8. Jahrhundert von Slawen gegründet worden. Die romanische Kirche fiel 1575 einem Brand zum Opfer. Daraufhin wurde ein rechteckiger Saalbau mit breitem Westturm errichtet. 1702 wurde der Turm erhöht und im Barockstil umgestaltet. Am Ende des 17. Jahrhunderts erwarb der Dichter und Schriftsteller Heinrich Anselm von Ziegler und Klipphausen das Rittergut Liebertwolkwitz und verstarb hier.

Von historischer Bedeutung ist der zu Liebertwolkwitz gehörende Monarchenhügel, von dem aus der Kaiser von Österreich, der Zar von Russland sowie der preußische König im Jahr 1813 während der Völkerschlacht bei Leipzig (16.-18. Oktober 1813) ihre Truppen gegen Napoleon I. befehligten. Im Jahr 1725 hatte Zacharias Hildebrandt eine Kirchenorgel erbaut, die in der Völkerschlacht zerstört wurde. Am 14. Oktober 1813, zwei Tage vor Beginn der eigentlichen "Völkerschlacht", wurde die Gegend südlich von Markkleeberg, Wachau und Liebertwolkwitz zum Schauplatz des berühmten Reitergefechts bei Liebertwolkwitz. In dem Gefecht fiel der preußische Dragonerleutnant Guido von der Lippe bei der Verfolgung des französischen Marschalls Joachim Murat; die Szene wurde in einem Gemälde von Richard Knötel verewigt.<ref>http://www.zinnfigur-strassburg.de/Marschall%20Murat%20bei%20Liebertwolkwitz%201813.htm</ref> Ein Denkmal auf dem ebenfalls zu Liebertwolkwitz gehörenden Galgenberg erinnert daran, dass dort am 16. Oktober 1813 Napoleon seinen Befehlsstand hatte.

Liebertwolkwitz lag bis 1856 im kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Kreisamt Leipzig.<ref>Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 60 f.</ref> Ab 1856 gehörte der Ort zum Gerichtsamt Leipzig I und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Leipzig.<ref>Die Amtshauptmannschaft Leipzig im Gemeindeverzeichnis 1900</ref> Um 1880 begann die Ansiedlung von Industriebetrieben in Liebertwolkwitz, die unter anderem die Tonvorkommen der Umgebung nutzen. So entstanden vor allem Klinker- und Pfannsteinwerke. Dieser Industriezweig ist bis heute im Ort ansässig. 1908 wurde die Badeanstalt errichtet, die jetzt einen Fitness-Club beherbergt.

Im Jahr 1996 unterzeichnete Liebertwolkwitz einen Partnerschaftsvertrag mit der französischen Gemeinde Les Epesses. Der Ortsname wird von den Ortsansässigen oft zu Wolks abgekürzt, die Einwohner entsprechend als Wolkser bezeichnet.<ref>vgl. „1. Wolkser Aulaabend - Swing im 'Presse Café'“ und andere Artikel auf der Orts-Webpage</ref> Seit 1999 ist Liebertwolkwitz ein Stadtteil von Leipzig.

Persönlichkeiten

  • René Adler (* 1985), deutscher Fußballnationaltorwart

Gedenkstätten

  • Ein Gedenkstein ist im Josef-Sliwanski-Hain den Opfern des Faschismus gewidmet, während der Findling an der Ecke Blumenstraße / Oberholzstraße mit den Namen von vier ermordeten Antifaschisten des Ortes beseitigt wurde.

Verkehr

Der Bahnhof Leipzig-Liebertwolkwitz liegt an der Bahnstrecke Leipzig–Geithain.

Literatur

  • Christoph Kühn: Liebertwolkwitz. Eine historische und städtebauliche Studie, hrsg. v. Pro Leipzig e.V., Leipzig 2000, 60 S.
  • Cornelius Gurlitt: Liebertwolkwitz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 16. Heft: Amtshauptmannschaft Leipzig (Leipzig Land). C. C. Meinhold, Dresden 1894, S. 76.

Weblinks

Anmerkungen

<references/>