Lod
Lod | ||||||
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Lod | ||||||
Basisdaten | ||||||
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hebräisch: | לוד | |||||
arabisch: | اللد | |||||
Staat: | Israel Israel | |||||
Bezirk: | Zentral | |||||
Koordinaten: | 31° 57′ N, 34° 54′ O {{#coordinates:31,951388888889|34,895277777778|primary | dim=10000 | globe= | name=Lod | region=IL-M | type=city
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Höhe: | 65 m | |||||
Fläche: | 12,226 km² | |||||
Einwohner: | 71.060 (Stand: 2012) | |||||
Bevölkerungsdichte: | 5.812 Einwohner je km² | |||||
Gemeindecode: | 7000 | |||||
Postleitzahl: | 71100 - 71160<ref>Israel Postcode. Abgerufen am 20. September 2014.</ref> | |||||
Gemeindeart: | Stadt | |||||
Bürgermeister: | Ilan Harari | |||||
Website: | ||||||
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Lod (hebräisch לוד; arabisch اللد, DMG al-Ludd) ist eine Stadt in Israel. Sie liegt im Zentralbezirk etwa 20 Kilometer östlich von Tel Aviv am Fluss Ajalon. Bis 1948 hatte die Stadt den Namen Lydda. 2012 hatte Lod 71.000 Einwohner.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Bedeutung
Lod war durch seine Lage an der Straße von Jaffa nach Jerusalem schon in der Antike ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt.
Nach biblischer Darstellung (1. Buch der Chronik 8, 12) wurde Lod bei der Landnahme der Israeliten vom Stamm Benjamin gegründet. Nach der Zerstörung durch die Assyrer wurde Lod im 5. Jahrhundert v. Chr. wieder besiedelt und erhielt im folgenden Jahrhundert durch die Ansiedlung von Griechen den Namen Lydda.
Die Apostelgeschichte (Kap. 9, 32) berichtet, dass Petrus in Lod einen Mann heilte. Im Jahr 67 nahmen die Römer die Stadt ein und benannten sie in Diospolis (Stadt des Zeus) um. Vom 4. Jahrhundert an war Lod überwiegend christlich. Bedeutung hatte die Stadt als Geburts- und Bestattungsort des Heiligen Georg, der auch im Islam eine besondere Stellung einnimmt. In der Stadt wurde eine byzantinische Basilika errichtet, die allerdings zerstört wurde.
Mit der Gründung des benachbarten Ramla durch die Araber im Jahr 717 verlor Lod an Bedeutung, weil Ramla zur Hauptstadt der Verwaltungsprovinz aufstieg. Mit dem Beginn der Kreuzfahrerzeit wurde in Lod an der alten Stelle erneut eine Kirche errichtet; nach dem Untergang des Kreuzfahrerreiches erbauten die Muslime neben der Kirche die „al-Chudr-Moschee“. Heute befinden sich in dem Gebäudekomplex die Ende des 19. Jahrhunderts wieder aufgebaute Georgskirche und die genannte Moschee.
Bevölkerung
Während des Palästinakriegs wurde im Juli 1948 die bis dahin mehrheitlich arabische Einwohnerschaft in den Gazastreifen oder ostwärts nach Ramallah bzw. Jordanien vertrieben.<ref>Die Ereignisse von 1948 in der englischen Wikipedia: 1948 Palestinian exodus from Lydda and Ramle</ref>
Heute hat Lod heute wieder einen vergleichsweise großen arabischen Bevölkerungsanteil. Die Bevölkerung ist zu 80,3 % jüdisch, zu 18,6 % muslimisch und zu 1,1 % christlich.
Verkehr
Der örtliche Bahnhof ist in seiner Gesamtanlage aus Personen- und Güterbahnhof der größte des Landes und zugleich dessen wichtigster Eisenbahnknoten. Schon in der britischen Mandatszeit wurde nördlich von Lod ein Flughafen angelegt, der nach der Gründung des Staates Israel zum wichtigsten zivilen Flughafen des Landes wurde. 1975 wurde er nach David Ben Gurion, dem ersten Ministerpräsidenten Israels, Ben-Gurion-Flughafen genannt.
Sehenswürdigkeiten
1996 wurde das große römische Mosaik von Lod aus der Zeit um 300 n. Chr. gefunden, das mit 180 m² angeblich das größte Mosaik in Israel ist. An der Fundstelle des Mosaiks wird zurzeit ein Museum errichtet. 2013 wurde das Mosaik in der Ausstellung Jäger und Gejagte. Die Exotische Tierwelt des römischen Mosaiks aus Lod im Neuen Museum in Berlin gezeigt.<ref>Kein Frieden zwischen Fisch und Schlange in FAZ vom 18. Oktober 2013, Seite 41</ref>
Söhne der Stadt
- Georg von Kappadokien, arianischer Bischof des 4. Jahrhunderts
- George Habash (1926–2008), radikaler Palästinenserführer
- Die drei Mitglieder der palästinensischen Hip-Hop-Band Dam sind in Lod geboren
Weblinks
- לוד Offizielle Internetseite von Lod (hebräisch)
- Ari Shavit: Lydda, 1948. A city, a massacre, and the Middle East today. The New Yorker, 21. Oktober 2013.
Einzelnachweise
<references />