Lotus Symphony


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Lotus Symphony
Entwickler IBM
Aktuelle Version 3.0.1
(18. Januar 2012)
Betriebssystem Windows, Linux, Mac OS X
Kategorie Office-Paket
Lizenz Freeware
(Registrierung optional)
Deutschsprachig ja
Sonstiges Entwicklung eingestelltVorlage:Infobox Software/Wartung/Sonstiges
Lotus Symphony Deutschland

Lotus Symphony ist ein integriertes Programmpaket. Es wurde von der Firma Lotus Development entwickelt und später von IBM übernommen. Es entspricht in seinen vergleichbaren Komponenten den Büroanwendungen anderer Wettbewerber. Am 27. Januar 2012 kündigte IBM an, die Weiterentwicklung von Lotus Symphony einzustellen und stattdessen das OpenOffice-Projekt zu unterstützen.<ref>heise.de: IBM setzt auf OpenOffice. 27. Januar 2012, abgerufen am 7. März 2013</ref>

Geschichte

Lotus Symphony für DOS

Datei:Lotus Symphony Deutsch.png
Lotus Symphony 2.0 für DOS

Die früher unter diesem Namen erschienene Software für DOS enthielt eine Tabellenkalkulation (abgeleitet aus Lotus 1-2-3) sowie Textverarbeitung, Datenübertragung und Datenbankfunktionen.

Programmanwendung und Voraussetzungen

Ein Ziel dieser Entwicklung war für die Firma Lotus in den 1980er Jahren, ein integriertes Softwarepaket, vergleichbar mit AppleWorks, aber für das Betriebssystem DOS auf den Markt zu bringen und die vom Markt gut angenommene Tabellenkalkulation Lotus 1-2-3 um eine integrierte Textverarbeitung zu erweitern.

Symphony war ein DOS-Programm. Über die Funktionstaste F10 war es möglich, zwischen den verschiedenen Programmfunktionen Tabellenkalkulation, Textverarbeitung, Datenübertragung, einer tabellengestützten Datenbank und der Geschäftsgrafik umzuschalten. Es war damit bereits in der Zeit vor Windows möglich, den Bildschirm aufzuteilen und in den jeweiligen Bildschirmhälften mit unterschiedlichen Programmmodulen nebeneinander zu arbeiten. Dabei wirkten sich Änderungen auf der einen Seite, z. B. der Datenbank, gleich auf der anderen Seite, z. B. der Textverarbeitung, aus. Das war einer der interessanten Aspekte der Software.

Die Datenhaltung innerhalb des Programms fand vollständig in einem tabellenkalkulationsartigen Zellenformat (Dateierweiterung: *.wr1) statt. Die anderen Module griffen darauf zu, nur die Darstellung und die angebotenen Bearbeitungsfunktionen unterschieden sich von der einer Tabellenkalkulation.

Symphony war darauf ausgelegt, vollständig in dem verfügbaren Hauptspeicher eines 286er-Prozessors von 640 KB ablaufen zu können, dazu kam noch ggf. das durch Treiber als Expanded Memory konfigurierte Extended Memory oberhalb von 640 KB.

Vergleichbare Produkte

Ähnliche und vergleichbare Programme waren SmartWare, Microsoft Works, Context MBA, Ashton Tates Framework, Enable und Ability Office. Lotus Jazz war die Parallelentwicklung von Lotus für den Apple Macintosh.

Leistungsfähigkeit der Module

Der Programmkern der Tabellenkalkulation entsprach vollständig derjenigen in Lotus 1-2-3.

Verglichen mit den häufig eingesetzten Textverarbeitungsprogrammen jener Zeit, wie Wordstar 3.3 von Micropro, WordPerfect 4.2 oder Microsoft Word 2.0, war die Textverarbeitung von Symphony weniger vielseitig, aber einfacher und schneller zu erlernen und zu benutzen.

Der Datenbankteil war, verglichen mit den gängigen Paketen wie Ashton Tates dBase III, MDBS Knowledgeman und Borlands Datenbanken Paradox 2.0 oder Reflex 1.0, jedoch wenig leistungsfähig und ließ die ausgefeilten Abfragemöglichkeiten von Reflex oder die pseudo-relationalen Fähigkeiten von dBase III vermissen. Die Datenbank war jedoch schnell und konnte innerhalb der Tabellenkalkulation benutzt und einfach (u. a. mit VLOOKUP) abgefragt werden.

Darüber hinaus enthielt Symphony wie bereits sein Vorgänger Lotus 1-2-3 eine genügend leistungsfähige Programmiersprache (eine sogenannte Makrosprache). Entscheidend war jedoch die Integration von Makros: Sie waren von den verschiedenen Programm-Modulen (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation usw.) aus benutzbar.

Zu seiner Zeit war es eines der wenigen Programme, die eine Datenübertragung z. B. von Börsendaten auf den PC und anschließende Auswertung nach bereits vorgegebenen oder interaktiv eingegebenen Kriterien erlaubten und diese innerhalb einer Tabellenkalkulation darstellen, berechnen, in einer Geschäftsgrafik darstellen und ausdrucken konnten. Das war auch im unbeaufsichtigten Batchmodus zu vorgegebenen Tagen und Zeiten möglich.

Versionen

Programmversion Veröffentlichungsjahr Neue Funktionen
1.0 1984 ab MS-DOS 2.0, 320 KB
1.1 1985 Unterstützung für EMS
1.2 1986
2.0 1989 VT100-Terminalemulation
2.2 1990 File Linking
Allways-Technologie
3.0 1992

IBM Lotus Symphony

1995 übernahm IBM die Firma Lotus und das Programm Lotus 1-2-3 wurde Teil von Lotus SmartSuite.

Die von IBM für 2007 angekündigte und 2008 vorgestellte Version basiert auf OpenOffice.<ref>heise.de: Lotus' zweite Sinfonie: Ein kostenloses Office-Paket von IBM. 18. September 2007</ref>

Eine Betaversion war seit dem 18. September 2007 verfügbar. Im Mai 2008 stellte IBM eine neue Version von Lotus Symphony vor. Das Produkt basiert auf OpenOffice.org 1.x, Eclipse RCP, Lotus Expeditor und benutzt OpenDocument als Standardformat. Es enthält als Teilanwendungen die Textverarbeitung Documents, das Präsentationsprogramm Presentations sowie die Tabellenkalkulation Spreadsheets. IBM Lotus Symphony verwendet auch Tabs, so dass mehrere, auch verschiedene, Dokumente in einem Fenster angezeigt werden können. IBM Lotus Symphony verfügt über eine zeitgemäße, kontextsensitive Benutzeroberfläche. Ein weiterer Unterschied sind die Dateifilter für Lotus SmartSuite, mit deren Hilfe sich Dokumente öffnen und bearbeiten lassen, die mit Lotus WordPro, Lotus 1-2-3 usw. erstellt wurden. Am 30. August 2008 kam die Version 1.1 heraus, bei der Sicherheitsaktualisierungen vorgenommen worden sind. Die im Juni 2009 erschienene Version 1.3 bietet u. a. Importfunktionen für die Dateiformate aus Microsoft Office 2007.

Im Oktober 2010 erschien Lotus Symphony 3.0<ref>symphony.lotus.com: Lotus Symphony Overview</ref>, welches auf den Programmcode von OpenOffice.org 3.2 aufsetzt und die jeweiligen Erweiterungen von IBM enthält. Lotus Symphony 3.x unterstützt unter anderem VBA-Skripte, die Spezifikationen des offenen Dokumentenstandards ODF 1.2 und die OLE-Schnittstelle von Windows.<ref>symphony.lotus.com: IBM Lotus Symphony Release Notes</ref> Die Dateifilter für die Lotus SmartSuite wurde entfernt.

Die Software ist kostenlos für die Betriebssysteme Microsoft Windows, Apple MacOS X und Linux erhältlich.

Versionen

Programmversion Beta 1 Beta 2 Beta 3 Beta 4 1.0 1.1 1.2 1.3 3 Beta 1 3 Beta 2 3 Beta 3 3 Beta 4 3.0 3.0.1
Veröffentlicht am Sep 2007 Nov 2007 Dez 2007 Feb 2008 Mai 2008 Aug 2008 Nov 2008 Jun 2009 Feb 2010 Feb 2010 Jun 2010 Aug 2010 Okt 2010 Jan 2012

Einzelnachweise

<references />

Weblinks