United States Air Force
Das Budget für das Haushaltsjahr 2010 umfasste 170,6 Milliarden US-Dollar, das entspricht 22 % des gesamten Verteidigungshaushalts von 804,2 Milliarden Dollar.
<ref>https://en.wikipedia.org/wiki/Military_budget_of_the_United_States Englischsprachige Wikipedia</ref>
Das Budget der Air Force wird Jahr für Jahr aufgestockt. 2008 machte es noch 142 Milliarden US-Dollar aus. Größte Einzelposten waren das F-35-Flugzeug-Programm (11,4 Mrd. US-Dollar), das Raketenabwehrprogramm (Aegis, THAAD und PAC-3) mit 9,9 Mrd. US-Dollar und das Virginia-Klasse-Programm (U-Boote) mit 5,4 Mrd. US-Dollar.<ref>https://en.wikipedia.org/wiki/Military_budget_of_the_United_States Englischsprachige Wikipedia</ref>
Hauptkommandos
Die USAF ist in zehn Hauptkommandos (major commands) unterteilt, die entweder funktionale oder regionale Ausrichtung haben.
Funktionalkommandos
- Air Combat Command (ACC) – Angriff, Bombardierung, Aufklärung und Überwachung
- Air Education and Training Command (AETC) – Ausbildung und Übung
- Air Force Global Strike Command (AFGSC) – landgestützte Interkontinentalraketen, Atomwaffen
- Air Force Materiel Command (AFMC) – Forschung, Technologie, Wartung und National Museum of the United States Air Force
- Air Force Reserve Command (AFRC) – Reserve
- Air Force Space Command (AFSPC) – Raketen, Satelliten und GPS, Cyberkriegsführung
- Air Force Special Operations Command (AFSOC) – Spezialeinsätze
- Air Mobility Command (AMC) – Lufttransport und Luftbetankung
Regionalkommandos
- US Air Forces in Europe (USAFE) – Vertretung der USAF in Europa
- Pacific Air Forces (PACAF) – Vertretung der USAF im pazifischen Raum
Weitere Untergliederung
An der Spitze jedes Hauptkommandos steht ein Offizier im Generalsrang. Einem Kommando sind bis zu zwei nummerierte Luftflotten (Numbered Air Forces) zugeordnet, von denen es insgesamt 20 aktive gibt. Diese bestehen wiederum aus mindestens zwei Geschwadern (Wings). Eine Air Force Base der USAF ist typischerweise um eine solche Wing herum organisiert; größere Basen beherbergen entsprechend mehrere Wings oder eine Numbered Air Force. Die Wings setzen sich aus Gruppen (Groups) zusammen, denen jeweils ein bestimmter Flugzeugtyp zugewiesen wird. Flugzeuge und Personal einer Gruppe werden bei Einsätzen und Übungen in der Regel zusammen eingesetzt, also nicht auf verschiedene Missionen aufgeteilt. Unterhalb der Gruppe steht die Staffel (Squadron), die grundlegende Einheit der amerikanischen Luftstreitkräfte. Als Beispiel für diese Hierarchie gehören neun Transporter vom Typ Lockheed C-141 zum 730th Airlift Squadron, 452nd Air Mobility Wing, 4th Air Force, Air Force Reserve Command.
Daneben existieren weitere organisatorische Unterteilungen.
Dienstgrade
- Kleine Auswahl an Dienstgraden
Offiziere der United States Air Force | |||||||||||
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US-Soldstufe | O-10 | O-9 | O-8 | O-7 | O-6 | O-5 | O-4 | O-3 | O-2 | O-1 | |
Schulterklappe | 90px | 135px | 100px | 65px | 32px | 70px | 60px | 60px | 60px | 22px | 22px |
Dienstgrad | General of the Air Force1 | General | Lieutenant General | Major General | Brigadier General | Colonel | Lieutenant Colonel | Major | Captain | First Lieutenant | Second Lieutenant |
Abkürzung | GOAF | Gen | Lt Gen | Maj Gen | Brig Gen | Col | Lt Col | Maj | Capt | 1stLt | 2ndLt |
NATO-Rangcode | OF-10 | OF-9 | OF-8 | OF-7 | OF-6 | OF-5 | OF-4 | OF-3 | OF-2 | OF-1 | |
Ausrüstung
Luftfahrzeuge
Insgesamt besitzt die USAF selbst 4093 Luftfahrzeuge, hinzu kommen 1289 der Air National Guard und 396 des Air Force Reserve Command. Das Durchschnittsalter aller 5778 Maschinen liegt bei 24 Jahren. (Stand: 30. September 2007)<ref>Air Force Magazine Vol. 91, No. 5 (Mai 2008), S. 60ff.</ref>
Jagd-, Angriffsflugzeuge
Bomber Transportflugzeuge |
Tankflugzeuge Aufklärungsflugzeuge Trainingsflugzeuge |
Kipprotorflugzeuge Hubschrauber Drohnen Sonstige |
Außerdem weitere Typen in geringen Stückzahlen für besondere Zwecke, wie zum Beispiel An-26, Mil Mi-8, Su-27, RC-26, WC-130, UV-18 und einige MiG-23.
Sonstige Waffensysteme
Zusätzlich verfügt die Teilstreitkraft über 450 Interkontinentalraketen des Typs Minuteman, Marschflugkörper (AGM-86, AGM-129 und AGM-158), Lenkwaffen und Bomben, 46 Satelliten für Kommunikation (Milstar), Navigation (Global Positioning System) und Aufklärung. Dazu kommt die Bewaffnung der Soldaten, wie die Gewehre und Pistolen.
Weiterentwicklung
Die Air Force betreibt derzeit eine Reihe von Modernisierungs- und Neuentwicklungsprogrammen. Zudem haben sich seit dem Beginn des Kriegs gegen den Terror die Anforderungen an die amerikanische Luftwaffe verändert: Angesichts überwiegender Guerillataktik des Gegners wird zunehmend die Fähigkeit zur Aufklärung und Überwachung von Bodengebieten gefordert.
Wichtigstes Entwicklungsprogramm ist die Lockheed Martin F-35, die sämtliche Kampfflugzeugmodelle der Marine ersetzen und zusammen mit dem Luftüberlegenheitsjäger Lockheed Martin F-22 den zukünftigen Kampfflugzeugbestand der Luftwaffe stellen soll. Einige wenige Maschinen werden bereits zur Erprobung geflogen. Die ersten Flugzeuge im aktiven Dienst sollten 2009 an die Truppe übergeben werden. Ab 2015 sollte die Marine jährlich 50, die Luftwaffe 80 F-35 bekommen. Etwa 2030 sollen sämtliche 1200 F-16 der US-Luftwaffe durch F-35 ersetzt sein. 2025 will die US-Marine ihren Jagdflugzeugbestand komplett auf die F-35 umgestellt haben. Dieser Zeitplan wird sich wegen Verzögerungen voraussichtlich nicht mehr einhalten lassen.
Die Entwicklungs- und Neubeschaffungsprogramme haben teilweise mit Schwierigkeiten zu kämpfen. So kostet die F-22 rund 189 Millionen Dollar pro Stück. Das ist rund das Dreifache des anfangs vorgesehenen Preises und deutlich mehr als die 110 Millionen, die im Haushaltsjahr 1999 eingeplant wurden. Um dies zu kompensieren, wurde die Anzahl der Maschinen, die in Dienst gestellt werden sollen, von 750 auf 183 gesenkt. Verschärft werden die Finanzprobleme im Verteidigungsbudget durch die hohen Wartungs- und Ersatzkosten für Flugzeuge, die in Afghanistan und im Irak im Einsatz schnell verschleißen oder verloren gehen, sowie durch die steigenden Treibstoffkosten. Zudem steigt das Alter der im Dienst befindlichen Flugzeuge an, da seit Beginn der 1990er Jahre kaum noch Neuanschaffungen stattfinden. 1991 war die durchschnittliche Maschine knapp zehn Jahre alt, 2008 sind es mehr als 20 Jahre.
Zu den ältesten Maschinen gehören die Tankflugzeuge vom Typ Boeing KC-135, die bis zu 48 Jahre alt sind. Seit dem Jahr 2001 gibt es politische und ausschreibungsrechtliche Auseinandersetzungen um die Auswahl eines Nachfolgemodells, meist als KC-X bezeichnet. Der jüngste Anlauf für ein Ausschreibungsverfahren wurde im September 2008 abgebrochen. Die Air Force plant 179 KC-X anzuschaffen. Das gesamte Programm wird auf einen Umfang von 35 Milliarden Dollar geschätzt.
Zu den Entwicklungsprogrammen in einem sehr frühen Stadium gehören ein neuer Langstreckenbomber, der ab 2018 die Typen B-1 und B-52 ersetzen soll, und zwei weitere Typen von Tankflugzeugen, meist als KC-Y und KC-Z bezeichnet, die um 2015 und 2035 in Dienst gestellt werden sollen.
Die US Air Force ist bestrebt, ihre Abhängigkeit von importierten fossilen Kraftstoffen im Umfang von jährlich knapp 2,4 Milliarden Gallonen (knapp 10.92 Milliarden Liter) zu reduzieren. Im Rahmen dieses Vorhabens erprobte sie am 26. März 2010 auf der Eglin Air Force Base erstmals eine vollständig von Biokraftstoffen angetriebene bemannte A-10 Thunderbolt II.<ref>vgl. King, Samuel Jr.: Air Force officials take step toward cleaner fuel, energy independence. In: Inside Eglin AFB, 26. März 2010, abgerufen am 1. April 2010 (englisch).</ref><ref>Paur, Jason: Air Force Debuts Biofuel-Guzzling Warthog. In: Wired.com, 30. März 2010, abgerufen am 1. April 2010 (englisch).</ref>
Militärflugplätze (Auswahl)
Militärflugplätze der Air Force auf US-Hoheitsgebiet werden grundsätzlich als „Air Force Base“ (AFB) bezeichnet, außerhalb dagegen als "Air Base" (AB) oder kleinere als „Air Station“ (AS). Militärflugplätze der anderen Teilstreitkräfte haben abweichende Bezeichnungen.
- Andrews Air Force Base, Maryland
- Barksdale Air Force Base, Louisiana
- Castle Air Force Base, Kalifornien
- Davis-Monthan Air Force Base, Arizona
- Dyess Air Force Base, Texas
- Edwards Air Force Base, Kalifornien
- Eglin Air Force Base, Florida
- Ellsworth Air Force Base, South Dakota
- Elmendorf Air Force Base, Alaska
- Hickam Air Force Base, Hawaii
- Holloman Air Force Base, New Mexico
- Lackland Air Force Base, Texas, Sitz der ISR
- Langley Air Force Base, Virginia
- Luke Air Force Base, Arizona
- MacDill Air Force Base, Florida
- Minot Air Force Base, North Dakota
- Mountain Home Air Force Base, Idaho
- Nellis Air Force Base, Nevada
- Offutt Air Force Base, Nebraska
- Peterson Air Force Base, Colorado
- Pope Air Force Base, North Carolina
- Randolph Air Force Base, Texas
- Schriever Air Force Base, Colorado
- Scott Air Force Base, Illinois
- Sheppard Air Force Base, Texas
- Tinker Air Force Base, Oklahoma
- Tyndall Air Force Base, Florida
- Vandenberg Air Force Base, Kalifornien
- Whiteman Air Force Base, Missouri
- Wright-Patterson Air Force Base, Ohio
US-Militärflugplätze außerhalb der Vereinigten Staaten (Auswahl)
- Andersen Air Force Base, Guam
- Aviano Air Base, Italien
- Clark Air Base (1903–1991), Philippinen
- Incirlik Air Base, Türkei
- Joint Base Balad, Irak
- Kadena Air Base, Japan
- Kunsan Air Base, Südkorea
- Misawa Air Base, Japan
- Thule Air Base, Grönland
- Osan Air Base, Südkorea
- Yokota Air Base, Japan
US-Militärflugplätze in Deutschland (Auswahl)
- Bitburg Air Base (bis 1994 und kurzzeitig 1997), Rheinland-Pfalz
- Geilenkirchen Air Base (NATO), Nordrhein-Westfalen
- Erding Air Base (bis 1956), Bayern
- Fürstenfeldbruck Air Base 1945–1960, Bayern
- Hahn Air Base (bis 1993, Nebengebäude bis 1995), Rheinland-Pfalz
- Kaufbeuren Air Base (bis 50er Jahre), Bayern
- Landsberg Air Base (1947 bis 1958), Bayern
- Neubiberg Air Base bei München (1945 bis 1957), Bayern
- Ramstein Air Base, Rheinland-Pfalz
- Rhein-Main Air Base auf dem Flughafen Frankfurt am Main (1945–2005)
- Sembach Air Base (bis 1995, seitdem Sembach Annex, zu Ramstein gehörend)
- Spangdahlem Air Base, Rheinland-Pfalz
- Tempelhof Air Base (TCA) (bis Juni 1993) Berlin
- Wiesbaden Air Base, seit 1993 Wiesbaden Army Airfield, Hessen
- Zweibrücken Air Base (bis Mitte der 1990er Jahre), Rheinland-Pfalz
- Stuttgart Air Base
Literatur
- Air Force Association: USAF Almanac 2007, in: Air Force Association (Hrsg.): Air Force Magazine Vol. 90, No. 5, Mai 2007
- Detlef Buch: Luftmacht USA. Die Reform der US-Air Force. Bautz, Nordhausen 2012, ISBN 978-3-88309-765-7.
- Anthony H. Cordesman, Ulrich Kaeser: America's self-destroying airpower. Center for strategic & international studies, Oktober 2008 America's Self-Destroying Air Power: Becoming Your Own Peer Threat (Zusammenfassung und pdf)
- The Air Force Handbook 2007 bei fas.org (pdf, 326 S., abgerufen 14. Oktober 2009, 17 MB)
Weblinks
- www.af.mil Offizielle Webseite der USAF (englisch)
- USAF-Museum (englisch)
- GlobalAircraft.org (englisch)
- Doktrinen der Air Force (englisch)
- Air Force History Index (englisch)
Einzelnachweise
<references />
Siegel des US-Verteidigungsministeriums Department of Defense:
Ministerialemblem der United States Army United States Army |
Ministerialemblem der United States Navy United States Navy |
Ministerialemblem der United States Air Force United States Air Force |
Ministerialemblem des United States Marine Corps United States Marine Corps
Siegel des US-Ministeriums für Innere Sicherheit Department of Homeland Security:
Ministerialemblem der United States Coast Guard United States Coast Guard
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