Luise-Kiesselbach-Platz


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Luise-Kiesselbach-Platz
Platz in München
Luise-Kiesselbach-Platz
Platz im Umbau, wegen des Tunnelbaus
Basisdaten
Ort München
Ortsteil Sendling-Westpark
Neugestaltet 1959−1962
2009−2015
Einmündende Straßen Garmischer Straße (B 2 R), Albert-Rosshaupter-Straße, Johann-Clanze-Straße, Heckenstallerstraße(B 2 R), Olympiastraße (B 2),<ref group="Anm" name="LKBP" /> Cimbernstraße, Waldfriedhofstraße (St2343)
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV
Technische Daten
Platzfläche 40.000 m²

Der Luise-Kiesselbach-Platz ist ein Verkehrsknotenpunkt in München. Aufgrund seiner zentralen Lage im Münchner Stadtbezirk Sendling-Westpark hat er eine wichtige Verteilerfunktion für den gesamten Münchner Südwesten. Der Platz ist nach Luise Kiesselbach, einer Münchner Politikerin und Frauenrechtlerin, benannt.

Lage und Verkehrsanbindung

Der Luise-Kiesselbach-Platz befindet sich zirka fünf Kilometer südwestlich vom Münchner Stadtzentrum entfernt. Durch den Platz führt in Nord-Süd-Richtung der Mittlere Ring.

Im Nordwesten ist der Ring als Garmischer Straße, von Südosten als Heckenstallerstraße an den Platz angeschlossen. Von Nordosten kommend quert die Albert-Rosshaupter-Straße den Platz, die als Waldfriedhofstraße (St2343) weiter nach Westen führt und die Stadtteile Sendling, Hadern und Großhadern sowie die angrenzenden Gemeinden Gräfelfing und Planegg verkehrstechnisch erschließt. Im südlichen Teil des Platzes endet die Autobahn aus Garmisch-Partenkirchen an der Anschlussstelle München-Sendling-Süd.<ref group="Anm" name="LKBP" /> Dazu münden noch die Nebenstraßen Johann-Clanze-Straße und Cimbernstraße in den Platz ein.

Der Platz dient als Knotenpunkt sowohl als Stadteinfahrt für die Autobahn aus Garmisch-Partenkirchen als auch zur Verbindung der großen Verkehrsachsen aus den Norden, Süden und Osten der Stadt. Er hat die Form eines Dreieckes. Auf der Nordseite des Platzes befindet sich das Altenheim St. Joseph mit seinen beiden markanten Türmen.

Verkehr

Aufgrund seiner Funktion als Knotenpunkt ist das Verkehrsaufkommen auf dem Luise-Kiesselbach-Platz stets enorm. Das Aufkommen in Nord-Süd-Richtung (Mittlerer Ring) beträgt 118.000 Fahrzeuge pro Tag und in West-Ost-Richtung 24.000 Fahrzeuge pro Tag.<ref group="Anm" name="VPrognose" /> Da der Verkehr auf den zwei verschiedenen Kreuzungen des Platzes per Ampel geregelt wird, bilden sich regelmäßig Rückstaus von mehreren Kilometern Länge. Besonders seit der Eröffnung der A 99-West ist der Luise-Kiesselbach-Platz als Teil der Verbindungsstrecke zwischen der A 95 und der A 96/A 8 einer enormen Verkehrsbelastung ausgesetzt. Mit der Realisierung des Projektes Mittlerer Ring Südwest im Jahr 2015 sollen die Verkehrszahlen in Nord-Süd-Richtung an der Oberfläche auf 40.000 Fahrzeuge pro Tag sinken.

Der Luise-Kiesselbach-Platz wird von zwei Buslinien aus allen Richtungen angefahren. Die früher auf einer eigenen Trasse entlang der Albert-Roßhaupter/Waldfriedhofstraße verlaufende Straßenbahnstrecke der Linie 26 wurde ím Jahr 1993 wegen des Parallelverkehrs mit der U-Bahn Linie U6 aufgegeben und durch die Buslinie 62 (heute MetroBus 54) ersetzt. Der Luise-Kiesselbach-Platz ist nicht direkt an die U-Bahn angeschlossen, da deren Strecke etwas nördlich versetzt verläuft. Die Haltestellen Westpark und Partnachplatz befinden sich aber in fußläufiger Entfernung, oder können mit dem Bus erreicht werden.

Projekt Mittlerer Ring Südwest

Datei:Lage des Südwesttunnels im Mittleren Ring.svg
Lage des Projektes „Mittlerer Ring Südwest“ im Mittleren Ring
Datei:Luise-Kiesselbach-Platz.svg
Straßenverlauf am Mittleren Ring nach Fertigstellung der Tunnel Heckenstaller- und Garmischer Straße

Allgemein

Im ersten Münchner Bürgerentscheid mit dem Titel „Drei Tunnel braucht der Mittlere Ring“ entschieden sich am 23. Juni 1996 die Münchner Wähler mit knapper Mehrheit für einen weiteren Ausbau des Mittleren Rings. Nach dem Petuel-, Effner- und Richard-Strauss-Tunnel ist der Abschnitt Südwest der letzte Bauabschnitt dieses Bürgerentscheides. Der Luise-Kiesselbach-Platz wie auch die angrenzenden Straßen des Mittleren Ringes erhalten den Tunnel Heckenstallerstraße und den Luise-Kiesselbach-Tunnel. Letzterer Tunnel enthält auch eine direkte Zufahrt zur A 95. Das Projekt „Mittlerer Ring Südwest“ ist in fünf Baulosen aufgeteilt worden. Der Luise-Kiesselbach-Platz ist das Baulos C.

Während der Bauphase mussten im Baustellenbereich des Mittleren Ringes mindestens drei Fahrstreifen pro Fahrtrichtungen, beidseitig Geh- und Radwege sowie Rettungswege zur Verfügung stehen. Der ÖPNV muss ebenso gewährleistet sein wie die Zugänglichkeit der Anliefer- und Lieferantenzufahrten. Die Bauarbeiten am Tunnel wurden im Juli 2015 abgeschlossen. Am 25. Juli wurde der Tunnel im Rahmen eines Bürgerfests offiziell eröffnet<ref>Bericht im offiziellen Stadtportal muenchen.de, abgerufen am 11. Oktober 2015</ref>. Seit dem 27. bzw 28. Juli sind beide Fahrtrichtungen für den Autoverkehr freigegeben. Laut vorab veröffentlichter Verkehrsprognose wurden zirka 112.000 Kfz pro Tag erwartet.<ref group="Anm" name="VPrognose" />

Zur Information der Bürger stellte das Baureferat einen Infocontainer auf dem Platz auf. Dieser hat dienstags zwischen 10:00 Uhr und 12:00 Uhr und donnerstags zwischen 16:00 Uhr und 18:00 Uhr geöffnet.

Die Kosten des Bauprojektes „Mittlerer Ring Südwest“ mit Garmischer Straße und Tunnel, Luise-Kiesselbach-Platz und Heckenstallerstraße und Tunnel sowie der diversen Zu- und Abfahrten belaufen sich auf 398 Mio. €.

Oberflächengestaltung

An der Oberfläche werden nach Fertigstellung des Tunnels 2015 in Nord-Süd-Richtung zirka 40.000 Kfz., in West-Ost-Richtung zirka 26.000 Kfz. erwartet.<ref group="Anm" name="VPrognose" /> Die Planungen des Baureferats für die Neugestaltung des Platzes sehen vor: Die Fahrbahnen werden reduziert und ein breiter Fahrbahnteiler mit Bäumen versehen. Es wird eine große zusammenhängende Freifläche vor dem Altenheim St. Josef entstehen. Die genaue Gestaltung wird mittels Wettbewerb entschieden. Mit dem Abschluss der Arbeiten wird bis 2017 gerechnet.

Trivia

In einer von BILD München und dem Lokalradiosender Charivari organisierten Abstimmung im Frühjahr 2009 wurde der Spitzname „Luki“ für die Großbaustelle gewählt.<ref> Constanze Roth, BILD München (Hrsg.): Mega-Baustelle heißt jetzt „Luki“. Axel Springer AG, München 9. April 2009 (pdf, abgerufen am 10. Juli 2010).</ref>

Anmerkungen

<references group="Anm"> <ref group="Anm" name="LKBP"> Die „Olympiastraße“ (E 533) ist bis zur Anschlussstelle München-Kreuzhof (2) nach der Straßenverkehrsordnung eine Autobahn und dementsprechend mit dem Verkehrszeichen 330 (15px) beschildert, aber nach dem Bundesfernstraßengesetz als B 2 gewidmet. (siehe Liste der Autobahnen, die keine Bundesautobahnen sind) </ref> <ref group="Anm" name="VPrognose"> Prognostizierte Verkehrszahlen für 2015. Sie stammen aus dem Gutachten zur Planfeststellung von 1999, erstellt durch Professor Kurzak. </ref> </references>

Literatur

  •  Nina Lindinger, Landeshauptstadt München Baureferat (Hrsg.): Ausbau Mittlerer Ring (B2R) – Abschnitt Südwest. München 18. Februar 2009 (pdf – 2,35 MB, abgerufen am 1. Dezember 2009).
  •  Landeshauptstadt München Baureferat (Hrsg.): Mittlerer-Ring Südwest. Planung 2008. München Februar 2009 (pdf – 5,9 MB, abgerufen am 2. Dezember 2009).

Weblinks

Commons Commons: Luise-Kiesselbach-Platz – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />

48.11226911.517575544Koordinaten: 48° 6′ 44,2″ N, 11° 31′ 3,3″ O{{#coordinates:48,112269|11,517575|primary

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